Abgasskandal

Abgasskandal

  • Porsche-Chef Matthias Müller wird Nachfolger von Martin Winterkorn an der VW-Spitze - auf der Tagung des Aufsichtsrates heute ist er offiziell benannt worden.
  • Hans Dieter Pötsch soll Aufsichtsratschef werden. Dazu ist eine außerordentliche Hauptversammlung am 9. November geplant.
  • US-Chef Michael Horn bleibt zwar. Aber er bekommt einen neuen Chef: Der bisherige Skoda-Chef Winfried Vahland leitet künftig die neu gegründete Marktregion Nordamerika
  • Der Vertriebschef des VW-Konzerns, Christian Klingler, verlässt das Unternehmen
  • Die Nachrichtenagentur Bloomberg sieht die Verantwortung für den Skandal in Deutschland.
  • 9/23/2015 3:10:26 PM   Alexander Armbruster
    Und auch nicht, ob weitere personelle Konsequenzen gezogen werden.
  • 9/23/2015 3:12:52 PM   Tillmann Neuscheler
    Phönix sendet die Pressekonferenz im Livestream
    www.phoenix.de
  • 9/23/2015 3:13:12 PM   Alexander Armbruster
    Als Namen für den Chefposten kursieren seit Tagen vor allem zwei: Porsche-Chef Matthias Müller und der gerade erst zu Volkswagen gewechselte Kernmarken-Chef Herbert Diess.
  • 9/23/2015 3:14:55 PM   Alexander Armbruster
    Wer Nachfolger wird, wird nicht vor Freitag entschieden - dann tagt der komplette Aufsichtsrat.
  • 9/23/2015 3:15:05 PM   Hanna Decker
    "Das darf bei Volkswagen nie wieder passieren", sagt Stephan Weil, Niedersachsens Ministerpräsident und Mitglied im Aufsichtsrat von VW, bei der Pressekonferenz.
  • 9/23/2015 3:15:57 PM   Hanna Decker
    Die Pressekonferenz ist schon vorbei - sie bestand nur aus vorgelesenen Statements. Fragen von Journalisten waren nicht zugelassen.
  • 9/23/2015 3:23:24 PM   Tillmann Neuscheler

    Die Rücktrittspressekonferenz: Großaktionär Wolfgang Porsche (l), Interims-Aufsichtsratschef Berthold Huber und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. Martin Winterkorn selbst war nicht dabei.

  • 9/23/2015 3:23:28 PM   Hanna Decker
    Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat angekündigt, dass Volkswagen "schonungslose Aufklärung" betreiben wird. "Wir haben den Eindruck, dass hier strafrechtlich relevante Handlungen eine Rolle gespielt haben könnten." Deshalb wolle das Unternehmen auch Strafanzeige erstatten und dafür sorgen, dass die Beteiligten hart belangt werden.
  • 9/23/2015 3:25:16 PM   Hanna Decker
    Außerdem wolle VW einen Sonderausschuss gründen, der "die Aufklärung konsequent vorantreiben wird". Er werde sich dazu einer "sehr qualifizierten, externen Beratung bedienen".
  • 9/23/2015 3:30:22 PM   Hanna Decker
    Wolfgang Porsche: "Wir betrachten es als unsere Aufgabe, dass dieses Unternehmen in jeder Hinsicht wieder das Vertrauen unserer Kunden zurückgewinnt."
  • 9/23/2015 3:41:23 PM   Tillmann Neuscheler

    Winterkorn habe keine Kenntnis von der Manipulation der Abgaswerte gehabt, sagte Interims-Aufsichtsratschef Berthold Huber auf der Pressekonferenz. Das Präsidium des Aufsichtsrats habe Winterkorns Rücktrittsgesuch deshalb "mit großem Respekt" entgegengenommen.

  • 9/23/2015 3:43:13 PM   Alexander Armbruster
    Weitere Entlassungen auch auf unteren Ebenen stehen bevor, heißt es im Umfeld des Unternehmens. Mehr wird in den kommenden Tagen bekannt gegeben.
  • 9/23/2015 3:44:50 PM   Hanna Decker
    Die Erklärung des Präsidiums des Aufsichtsrates im Wortlaut:

    "Das Präsidium nimmt die Vorgänge mit großer Betroffenheit zur Kenntnis. Seine Mitglieder sind sich nicht nur des eingetretenen wirtschaftlichen Schadens bewusst, sondern vor allen Dingen auch des Verlustes an Vertrauen bei vielen Kunden weltweit.

    Die Mitglieder des Präsidiums sind sich darin einig, dass mit aller Entschlossenheit die Vorgänge aufgeklärt werden und dafür Sorge getragen wird, dass Verfehlungen geahndet werden.
    Zugleich sind die Mitglieder des Präsidiums entschlossen, dafür Sorge zu tragen, dass ein glaubwürdiger Neuanfang mit aller Entschiedenheit angepackt wird.

    Mit großem Respekt haben die Mitglieder des Präsidiums das Angebot des Vorstandsvorsitzenden, Professor Dr.
    Martin Winterkorn, zur Kenntnis genommen, von seinem Amt zurückzutreten und um eine Aufhebung des Vertrages zu bitten. Die Mitglieder des Präsidiums stellen fest, dass Herr Professor Dr. Winterkorn keine Kenntnis hatte von der Manipulation von Abgaswerten. Seine Bereitschaft, die Verantwortung zu übernehmen und damit ein deutliches Signal in das Unternehmen hinein und nach außen zu senden, wird von dem Präsidium mit größter Hochachtung zur Kenntnis genommen.

    Herr Professor Dr. Winterkorn hat sich um Volkswagen unschätzbare Verdienste erworben. Mit seinem Namen ist der Aufstieg des Unternehmens zu einem Weltkonzern verbunden. Die Mitglieder des Präsidiums danken Herrn Professor Dr. Winterkorn für seine überragende Leistung in den vergangenen Jahrzehnten und für die Bereitschaft in der derzeit kritischen Situation Verantwortung zu übernehmen. Diese Einstellung ist beispielhaft.

    Vorschläge zu personellen Neubesetzungen werden bis zur Sitzung des Aufsichtsrates am kommenden Freitag vorliegen. Die Mitglieder des Präsidiums erwarten in den nächsten Tagen weitere personelle Konsequenzen. Die konzerninternen Untersuchungen laufen derzeit auf Hochtouren. Alle Beteiligten an diesen Vorgängen, die einen unermesslichen Schaden für Volkswagen angerichtet haben, werden mit aller Konsequenz belangt.

    Die Mitglieder des Präsidiums haben beschlossen, durch das Unternehmen Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Braunschweig zu erheben.
    Es steht nach Ansicht des Präsidiums fest, dass es zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist, die auch strafrechtlich relevant sein können. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden seitens des Volkswagen Konzerns in aller Form unterstützt.

    Die Mitglieder des Präsidiums schlagen dem Aufsichtsrat der Volkswagen AG vor, einen Sonderausschuss zu bilden, unter dessen Leitung die weitere Aufklärung erfolgen wird sowie die notwendigen Konsequenzen vorbereitet werden.
    Der Sonderausschuss wird sich hierzu externer Beratung bedienen. Nähere Einzelheiten hierzu sollen in der Aufsichtsratssitzung am Freitag entschieden werden.

    Den Mitgliedern des Präsidiums ist bewusst, dass es sich bei der Bewältigung der entstandenen Vertrauenskrise um eine längerfristige Aufgabe handelt, die hohe Konsequenz und einen langen Atem erfordert.

    Die Mitglieder des Präsidiums werden sich gemeinsam mit der Belegschaft und dem Vorstand dieser Aufgabe engagiert stellen.
    Volkswagen ist ein großartiges Unternehmen, das auf der Leistung von hunderttausenden Menschen beruht. Wir betrachten es als unsere Aufgabe, dass dieses Unternehmen in jeder Hinsicht wieder das Vertrauen seiner Kunden zurückgewinnt."
  • 9/23/2015 4:04:36 PM   Tillmann Neuscheler
    Nun meldet sich auch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel zu Wort. Er habe persönlich großen Respekt vor der Entscheidung Winterkorns: "Ich finde, die Leistung von Herrn Winterkorn für das Unternehmen ist nach wie vor unbestritten." Er sei sich sicher,  dass VW den Fall "schnell und restlos aufklären wird".
  • 9/23/2015 4:15:42 PM   Tillmann Neuscheler
    In Deutschland bereiten Anleger wegen des Kursverlusts der VW-Aktie Schadensersatzklagen gegen den Volkswagen- Konzern vor. Die auf Kapitalmarktrecht spezialisierte Kanzlei Tilp hat nach eigenen Angaben bereits 35 Anfragen von Privatanlegern und institutionellen Investoren.
  • 9/23/2015 4:34:19 PM   Tillmann Neuscheler
    Die ARD sendet heute Abend um 20:15 Uhr nach der Tagesschau einen 10-minütigen "Brennpunkt" zum Winterkorn-Rücktritt
  • 9/23/2015 4:48:45 PM   Tillmann Neuscheler
    Der Aufsichtsrat will auf seiner Sitzung am Freitag einen neuen Chef bestimmen. Im Moment gilt Porsche-Chef Matthias Müller als Favorit, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich dabei auf Insider. In der engen Auswahl seien außerdem Audi-Chef Rupert Stadler und VW-Markenchef Herbert Diess: "Die größten Chancen hat Müller, weil er schon lange im Konzern ist", zitiert Reuters den Insider. Die Nachrichtenagentur dpa zählt auch noch den Nutzfahrzeugchef des VW-Konzerns Andreas Renschler dazu. Auch VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch könnte vorübergehend VW-Chef werden - bislang war geplant, dass er im Herbst an die Spitze des Aufsichtsrats tritt.
  • 9/23/2015 4:59:54 PM   Tillmann Neuscheler

    Die Kollegen von der dpa haben gerade ihre Volkswagen-Ahnengalerie aktualisiert. Hier das Ergebnis.

  • 9/23/2015 5:09:24 PM   Tillmann Neuscheler
    "Martin Winterkorn war nicht zu halten", schreibt Holger Steltzner in seinem Kommentar "Volkswagen macht Tabula rasa" zum VW-Skandal. Denn unabhängig davon, ob Winterkorn Details über den Betrug gewusst habe, sei er dafür verantwortlich, dass im Konzern eine fragwürdige Unternehmenskultur Einzug gehalten habe, in der eher geschummelt und getrickst wird. Den Kommentar in voller Länge können Sie hier lesen.

  • 9/23/2015 5:59:43 PM   Tillmann Neuscheler
    Die VW -Affäre macht übrigens auch vor dem Platin -Markt keinen Halt. Sagen zumindest Fachleute. Die Autoindustrie ist der größte Käufer von Platin. Wenn der Skandal die Zukunft von Dieselmotoren verschlechtert, könnte das auch den Platin-Preis drücken. Denn das Metall wird vor allem in Diesel-Fahrzeugen verbaut, für deren Katalysatoren mehr Platin benötigt wird als bei Otto-Motoren. In den vergangenen Tagen ist der Preis für Platin schon gefallen seit Wochenbeginn in der Spitze um mehr als fünf Prozent auf 925,30 Dollar je Feinunze ein. Damit war das Edelmetall so billig wie seit sechseinhalb Jahren nicht mehr.

  • 9/23/2015 6:38:08 PM   Tillmann Neuscheler
    Kleine Presseschau: Wenigstens ist Winterkorn schnell zurückgetreten, so lautet der Tenor, wenn man die Kommentare in den Zeitungen vom Donnerstagmorgen liest. Hier einige Kostproben.

    Die Rheinische Post:
    Und auch wenn der 68-Jährige keine persönliche Schuld an den Manipulationen hat, so steht er als Konzernchef doch in der Gesamtverantwortung: Entweder wusste er von nichts und hat den Laden nicht im Griff. Oder er ließ die Ingenieure gewähren und war damit Teil des betrügerischen Systems. Beides ist ein zwingender Grund zu gehen. Das scheint Winterkorn aber bis jetzt nicht einzusehen. Er trete zurück, obwohl er sich keines Fehlverhaltens bewusst sei, erklärte er trotzig. So spricht einer, den man aus dem Amt drängen musste.


    Die Schwäbische Zeitung:
    Über systemrelevante Banken wurde viel debattiert, Volkswagen ist systemrelevant für Deutschland. Auch deshalb muss ein personeller Neuanfang her. Dass Winterkorn im Vergleich zu manch anderem Topmanager so schnell die Konsequenzen zog oder ihnen zumindest nicht im Wege stand, ist weit über den Konzern hinaus die richtige und einzig mögliche Entscheidung.

    Die Stuttgarter Zeitung:

    Der aktuelle Skandal überdeckt ein wenig, dass der Wolfsburger Konzern nun vor einer Zeitenwende steht. Innerhalb weniger Monate gehen die beiden prägenden Figuren von Deck, die sich wohl selbst am meisten für unersetzbar gehalten haben: vor Martin Winterkorn bereits Ferdinand Piëch, der Patriarch. Es ist eigentlich unglaublich, in welcher Weise zwei Männer in eher fortgeschrittenem Alter die Abläufe in einem Riesenunternehmen auf sich zugeschnitten hatten.

    Die Neue Westfälische aus Bielefeld:
    Alles andere als ein Rücktritt von Martin Winterkorn wäre wohl nirgends in der Welt verstanden worden. Er trägt die Verantwortung für Unerhörtes.


    Die "Neue Presse" aus Hannover
    Fest steht, dass Martin Winterkorn bis zuletzt um seine Macht gekämpft hat. In einer fast skurrilen Mischung aus demütiger Video-Botschaft und trotziger Unschuldsbehauptung versuchte Deutschlands bestdotierter DAX-Manager seinen Kopf retten. Zu Ende ist die Abgas-Affäre damit natürlich noch lange nicht. VW hat weltweit Image, Glaubwürdigkeit und Vertrauen verloren. Es wird viel Mühe kosten, diesen Verlust wieder auszugleichen.

    Die „Südwest Presse“ in Ulm:

    Der beinahe manische Wille zur Größe ist dem Perfektionisten Winterkorn letztlich zum Verhängnis geworden. Ein Konzernlenker, der bei elf Millionen manipulierten Automobilen davon spricht, er sei „fassungslos“ über die Vorgänge in seinem Haus und sich keines „Fehlverhaltens“ bewusst, hat entweder sein Unternehmen nicht im Griff oder er lügt. Beides sind hinreichende Begründungen für einen Rücktritt, aber kein Grund zu Mitleid. Für Volkswagen gilt deshalb nun dasselbe wie für seine Modelle: Der Trend heißt kleiner, wendiger, lenkbarer. Die Tage des Welt-Superkonzerns sind gezählt.

    Die Welt:

    Der zum Teil hysterische Ton, mit dem VWs Betrügerei kritisiert wurde, neigt zur Tugendprahlerei. Natürlich
    sind die US-Abgaswerte ernst zu nehmen. Aber wer weiß, dass die top drei der bestverkauften Autos in den USA Sprit vernichtende Pick-ups sind, könnte ahnen, dass jedes Land mit Autoindustrie seine eigenen Produzenten hegt und pflegt. Martin Winterkorn war ein großartiger Autobauer, der es sich selbst nicht verzeihen wird, dass er seinen geliebten Konzern zum Abgang derart lädiert zurücklässt. Niemand wird das mehr schmerzen als ihn, den pflichtbewussten Schwaben. Ob er als einer der großen Wirtschaftslenker des Landes in die Geschichtsbücher eingehen darf, kann erst am Ende der Aufklärung entschieden werden.



    Die Börsenzeitung:

    Nach dem Führungsstreit im Frühjahr, den der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch mit den Worten "ich bin auf Distanz zu Winterkorn" auslöste und verlor, und der erst kürzlich verkündeten Absicht des Aufsichtsrats, Winterkorns 2016 endenden Vertrag um zwei Jahre zu verlängern, stehen die Verantwortlichen in Wolfsburg jetzt vor einem Totalschaden. Noch zu Wochenbeginn wurden Berichte, Winterkorn stünde vor dem Rücktritt, als "Schwachsinn" abgetan. Dass der Manager nun erklärt, er übernehme die Verantwortung, "obwohl ich mir keines Fehlverhaltens bewusst bin", ist ein Beleg dafür, wie stark Winterkorn gedrängt werden musste, den Weg für einen Neuanfang bei Volkswagen freizumachen.


  • 9/23/2015 7:50:04 PM   Sebastian Reuter
    Nach den Vereinigten Staaten droht Volkswagen nun auch Ungemach aus Mexiko. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat das mexikanische Umweltministerium Untersuchungen angekündigt. Die Behörde werde prüfen, ob VW auch in Mexiko die Abgasvorschriften vorsätzlich umgangen habe. Umweltminister Rafael Pacchiano sagte, dass das Land bei einem Verstoß des deutschen Autobauers handeln werde. Erste Ergebnisse sollen in den kommenden Tagen vorliegen.
  • 9/24/2015 5:17:52 AM   Tillmann Neuscheler
    Briefe an amerikanische Kunden  schon im Mai
    Volkswagen hat bereits im April Briefe an
    kalifornische Diesel-Fahrer geschickt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Darin seien die Besitzer von VW- und Audi-Fahrzeugen dazu aufgefordert worden, ihre Autos zu den Händlern zu bringen, um eine neue Software zu bekommen. Diese solle die Emissionen optimieren. Der Konzern wollte diesen Brief nicht kommentieren.
  • 9/24/2015 5:38:42 AM   Tillmann Neuscheler
    Winterkorns Pensionsansprüche: wahrscheinlich über 28 Millionen Euro
    Wie sich Volkswagen und Winterkorn finanziell geeinigt haben, darüber ist bislang nichts bekannt. Klar ist aber, dass Winterkorn aus seinen Jahren bei Volkswagen Pensionsansprüche hat. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet nun, Martin Winterkorns Pensionsansprüche beliefen sich zum Ende des vergangenen Jahres auf rund 28.6 Millionen Euro.

  • 9/24/2015 5:55:05 AM   Tillmann Neuscheler
    Der niedersächsische Wirtschaftsminister und VW-Aufsichtsrat Olaf Lies sagt im Bayerischen Rundfunk: "Es wird in den nächsten Tagen weitere personelle Konsequenzen geben".
  • 9/24/2015 6:13:00 AM   Tillmann Neuscheler
    Solide Schummelsoftware Made in Germany

    Der Kommentator der niederländischen Zeitung „de Volkskrant“ ist noch immer begeistert von deutscher Ingenieurskunst. Lesen Sie selbst:

    M
    an kann die Sache auch positiv betrachten und sagen: Okay, „Das Auto“ ist etwas weniger sauber als VW beteuerte. Aber dass es zehn Jahre gedauert hat, ehe Prüfer dahinter kamen, dass hier manipuliert wurde, sagt auch einiges über die Solidität der geheimen deutschen Software.
  • 9/24/2015 6:13:00 AM   Tillmann Neuscheler
    Auf Volkswagen kommt eine Flut von Sammelklagen in Amerika zu. Rund 40 solcher Klagen sind dort nach Informationen des NDR und der „Süddeutschen Zeitung“ bereits bei Gerichten eingereicht worden. Kläger sind demnach vor allem private Autokäufer, in einem Fall auch ein Autohändler. Die Käufer sehen sich in Sachen Umweltfreundlichkeit von VW getäuscht. In den Klageschriften werden dem Konzern dem Bericht zufolge Betrug, Vertragsbruch und weitere Gesetzesverstöße vorgeworfen.
  • 9/24/2015 6:13:00 AM   Tillmann Neuscheler
    Mit der VW-Aktie geht's heute übrigens aufwärts: Nach Börsenstart in Frankfurt ist die Aktie um über sechs Prozent gestiegen.
  • 9/24/2015 7:50:33 AM   Tillmann Neuscheler
    So kommentiert die französische Zeitung  "Libération" den Rücktritt Winterkorns:

    Unter dem Druck der Konkurrenz und der Fuchtel der Rentabilitäts-Vorgaben nehmen die Verdrehungen der Wahrheit zu - im Umgang mit den Kunden und den Vorgesetzten. Natürlich sind wir aber nicht in einer potemkinschen Wirtschaft, wo alles nur Illusion ist. Das Interesse der Unternehmenschefs kann nicht sein zu erlauben, dass ihre Mitarbeiter Konten beschönigen, bei den Ergebnissen schummeln oder Probleme verheimlichen. Sonst werden absurde Risiken eingegangen, sonst wird blind geführt - oder es wird, wie beim Volkswagenchef, der Rücktritt in Schmach und Schande fällig.

  • 9/24/2015 8:14:30 AM   Tillmann Neuscheler
    Deutschland, Frankreich und Großbritannien hätten sich in der Vergangenheit für lasche Vorgaben bei Abgastests eingesetzt, berichtet die britische Zeitung Guardian. Die Journalisten berichten, ihnen seien dazu Dokumente zugespielt worden. Demnach sollen sich die drei Länder noch vor wenigen Monate bei der EU-Kommission in Brüssel gegen das Stopfen von Hintertürchen bei solchen Tests eingesetzt haben. Den vollen Text dazu können Sie hier lesen.

  • 9/24/2015 8:27:57 AM   Tillmann Neuscheler
    Das Kraftfahrtbundesamt ist ein Bettvorleger der Automobil-Industrie

    sagt der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Jürgen Resch in einem Interview mit der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“. Er wirft der Behörde vor, seinen Kontrollaufgaben bei den Automobil-Konzernen grundsätzlich nicht nachzukommen. Er vermutet dahinter Lobbyarbeit der Autoindustrie. Sie nehme starken Einfluss auf die Bundesregierung. Der Präsident des Verbandes der Automobil-Industrie, der frühere Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann (CDU), sei „eigentlich der regierende Verkehrsminister“.
  • 9/24/2015 8:59:25 AM   Tillmann Neuscheler
    Noch immer gibt es keine Liste, welche Diesel-Autos genau betroffen sind
    Volkswagen hat bislang immer noch keine Liste vorgelegt, welche Autos mit der Manipulations-Software ausgestattet sind:  „Wir arbeiten dran, können aber noch nicht sagen, wann sie veröffentlicht wird“, hat ein
    VW-Sprecher jetzt zur dpa gesagt. Bislang ist nur bekannt, dass weltweit elf Millionen Motoren vom Typ EA 189 betroffen sind.
  • 9/24/2015 9:19:55 AM   Nadine Bös
    Leidet jetzt die Marke "Made in Germany"?
    Jetzt machen sich die Ökonomen schon Sorgen um den Ruf der deutschen Exportprodukte insgesamt. Michael Hüther, Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln sagte dem "Handelsblatt", der Vorfall habe "systemische Krisenqualität" erlangt. Und zog eine Parallele zur Finanzkrise. Es gebe eine "Teilentwertung der Marke Made in Germany".

  • 9/24/2015 9:25:56 AM   Tillmann Neuscheler
    Nach den Worten von Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron gibt es derzeit keine Hinweise dafür, dass andere Autobauer die gleiche Software benutzt haben wie Volkswagen.  "Zurzeit scheint es extrem auf Volkswagen begrenzt zu sein", hat er in London gesagt.
  • 9/24/2015 9:38:06 AM   Tillmann Neuscheler
    Daimler: Wir haben nicht manipuliert

    Als der VW-Skandal vor einigen Tagen ins Rollen kam, hat Daimler-Chef Dieter Zetsche zunächst etwas zögerlich reagiert, auf die Frage, ob er solche Manipulationen komplett ausschließen kann in seinem Konzern. Jetzt stellt Daimler klar: Wir haben eine weiße Weste: „Wir halten uns grundsätzlich an die gesetzlichen Vorgaben und haben keinerlei Manipulationen an unseren Fahrzeugen vorgenommen“, so ein Konzernsprecher.
  • 9/24/2015 9:47:11 AM   Tillmann Neuscheler
    Der Motorentyp wurde auch in vier Audi-Modellreihen verbaut
    Volkswagen muss auch bei Audi-Modellreihen genauer
    hinsehen. Der Motor vom Typ EA 189 sei auch in Fahrzeuge der
    Modellreihen A1, A3, A4 und A 6 verbaut worden, hat ein Audi-Sprecher am Morgen in Ingolstadt zur dpa gesagt. Die genauen Baujahre und die Anzahl der Fahrzeuge könnten aber noch nicht genannt werden. Ob die Autos von den Software-Manipulationen betroffen seien, könne er ebenfalls noch nicht sagen.

  • 9/24/2015 9:51:01 AM   Tillmann Neuscheler
    Die Aktien von BMW sind am späten Donnerstagvormittag nach der Veröffentlichung eines "Auto Bild"-Berichts zu möglicherweise überhöhten Abgaswerten um sechseinhalb Prozent abgerutscht. Vor der Vorlage des Artikels war es in der Spitze noch um mehr als 3 Prozent nach oben gegangen.
  • 9/24/2015 10:07:12 AM   Tillmann Neuscheler
    Verkehrsminister Dobrindt hat in Berlin gesagt, der VW-Abgas-Skandal betreffe auch Autos in Europa. Das sendet dpa gerade per Eilmeldung. Was er damit genau meint, ist uns aber noch unklar. Klar ist bislang, dass die Software in 11 Millionen Autos eingebaut ist. Meint Dobrindt damit, dass auch hierzulande Tests manipuliert wurden?
  • 9/24/2015 10:17:39 AM   Tillmann Neuscheler
    Es sieht so aus, als meine Dobrindt tatsächlich Manipulationen: Wörtlich sagte er: "Es wurde uns mitgeteilt, dass auch in Europa Fahrzeuge mit 1,6 und 2,0-Liter Dieselmotoren betroffen sind von den in Rede stehenden Manipulationen". Um wie viele Autos es genau gehe, stehe noch nicht fest.
  • 9/24/2015 10:45:42 AM   Tillmann Neuscheler

    Verkehrsminister Dobrindt will nun auch die angeordneten Abgas-Nachprüfungen ausweiten. Es würden auch andere Marken als VW geprüft.

  • 9/24/2015 10:46:16 AM   Patrick Bernau

    Die "Dobrindt-Baisse": Nach Dobrindts Worten ist der Dax erst mal mehr als 100 Punkte in die Tiefe gerutscht. Die VW-Aktien sind um mehr als zwei Prozent abgerutscht, liegen aber noch im Plus.

  • 9/24/2015 10:51:30 AM   Tillmann Neuscheler
    So, jetzt meldet sich auch Opel: Die Autos aus Rüsselsheim seien sauber, beteuert das Unternehmen. Mal gucken, wer der nächste ist.
  • 9/24/2015 10:59:29 AM   Martin Hock
    Der Dax ist von Auto-Aktien geprägt. Geht es der Branche schlecht, geht es auch dem Dax schlecht. Und es geht der Branche schlecht. www.faz.net
  • 9/24/2015 11:03:00 AM   Patrick Bernau
    Und das sagt das Satire-Magazin "Extra 3":


  • 9/24/2015 11:08:34 AM   Tillmann Neuscheler
    BMW wehrt sich jetzt gegen den Verdacht, ebenfalls Tests manipuliert zu haben. Wörtlich teilt der Autohersteller mit: "Grundsätzlich gilt: Bei der BMW Group wird nicht manipuliert, und wir halten uns selbstverständlich in jedem Land an die gesetzlichen Vorgaben und erfüllen alle lokalen Testvorgaben. Das heißt: Bei unseren Fahrzeugen wird in der Abgasbehandlung nicht zwischen Rollen- und Straßenbetrieb unterschieden." 


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