„Für solche Verhandlungen braucht man ein schlankes Team. Es ist kontraproduktiv, dafür zehn Leute zu nominieren.“
Die AfD-Bundestagsfraktion hat Alice Weidel und Parteichef Tino Chrupalla zu ihren Vorsitzenden gewählt. Für das Duo stimmten am Donnerstagabend zwei Drittel der Fraktionsmitglieder. Ein Antrag zur Abkehr vom Prinzip der Doppelspitze, der sich nach Ansicht von Beobachtern vor allem gegen Weidel richtete, hatte zuvor keine Mehrheit erhalten. Die AfD habe halt „diskussionsfreudige Mitglieder“, kommentierte Weidel lapidar. Sein Ziel sei es, dafür zu sorgen, dass die AfD bis 2025 „koalitionsfähig“ sei, sagte Chrupalla.
Eine kontroverse Debatte gab es nach Angaben von Teilnehmern der Fraktionssitzung auch über den Vorschlag, den scheidenden Co-Fraktionschef Alexander Gauland zum Ehrenvorsitzenden zu machen. Das ehemalige CDU-Mitglied war über Jahre eine der mächtigsten Figuren in der Partei. Inzwischen werfen ihm jedoch Angehörige des Lagers, das sich selbst als gemäßigt bezeichnet, vor, er habe die Partei zu weit nach rechts geöffnet. Die Diskussion über den Ehrenvorsitz sei teilweise etwas „ruppig“ geführt worden, berichteten Teilnehmer.
Am Ende verankerte die Fraktion dann aber doch die Position eines Ehrenvorsitzenden ohne Stimmrecht in ihrer Geschäftsordnung und wählte Gauland in das neu geschaffene Amt. Der 80-Jährige gehört auch dem Parteivorstand als Ehrenvorsitzender an.
Alice Weidel und Tino Chrupalla nach der Fraktionssitzung (Foto: dpa)
„Dass Armin Laschet es bis zum heutigen Tag nicht fertig bringt, die Total-Abfuhr der Wähler anzuerkennen, sondern stattdessen verbissen um jeden Millimeter Macht feilscht, ist ein beschämendes Armutszeugnis für ihn und die ihn tragenden Parteien CDU und CSU.“
„Mit einem Frauenanteil von 23,5 Prozent in der Unionsfraktion können wir nicht zufrieden sein.“
„Ich sehe im Moment nicht, dass man die Union für sondierungsfähig halten könnte, geschweige denn für regierungsfähig.“