In Italien setzt bis zum 20. Mai eine katholische Organisation wegen des Coronavirus ihre Krankenwallfahrten ins Ausland aus. Bereits geplante Wallfahrten würden auf später verschoben, teilte die „Nationale Vereinigung für Krankentransporte nach Lourdes und andere Wallfahrtsorte“ mit. Dies sei „eine einstimmig getroffene Vorsichtsmaßnahme“, so Antonio Diella, Direktor der Vereinigung – vor allem, weil an den Wallfahrten oft alte, kranke und bereits geschwächte Menschen teilnähmen.
Irak gibt den ersten bestätigten Coronavirus-Fall in der Hauptstadt Bagdad bekannt. Es handele sich um einen jungen Mann, der kürzlich aus Iran zurückgekehrt sei, teilte das Gesundheitsministerium mit. Damit gibt es im Irak nun sechs bestätigte Infektionen. Der junge Mann steht den Angaben zufolge in einem Krankenhaus in Bagdad unter Quarantäne, sein Gesundheitszustand ist gut. Auch im Irak wurden umfassende Maßnahmen getroffen, um eine weitere Ausbreitung des Erregers zu verhindern. Schulen, Universitäten, Cafés, Kinos und andere öffentliche Orte sollen bis zum 7. März geschlossen bleiben.
Das Coronavirus hat auch Auswirkungen auf die Hadsch, die Pilgerreise von Muslimen nach Mekka (Bild: dpa)
Zumindest eine verhältnismäßig gute Nachricht aus Baden-Württemberg: Den vier mit dem Coronavirus infizierten Patienten geht es nach Angaben des Landessozialministeriums weiter vergleichsweise gut. „Der Gesundheitszustand ist unverändert gut und stabil“, sagte ein Sprecher am Donnerstagmorgen. Weitere Infektionen seien seit dem späten Mittwochabend nicht bekannt geworden.
Eine Frau in Teheran schützt sich beim Einkauf mit einer Maske. (Foto: dpa)
Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus findet das Weltcup-Finale der alpinen Skirennfahrer in Cortina d’Ampezzo wohl ohne Zuschauer statt. Das sagte der Herren-Rennchef Markus Waldner am Mittwochabend dem schwedischen TV-Sender SVT: „Derzeit ist Cortina als Austragungsort ohne Zuschauer bestätigt.“ Der Weltverband FIS arbeite mit mehreren Szenarien. „Aber es gibt nur einen offiziellen Plan: Cortina“, ergänzte Waldner. In dem Traditions-Skigebiet in den italienischen Dolomiten sind in der Woche vom 18. bis 22. März die letzten Weltcuprennen dieses Winters geplant, sie sind gleichzeitig die Generalprobe für die WM im Februar 2021. Cortina liegt an der nördlichen Spitze von Venetien, einer der am stärksten von dem Virus Sars-CoV-2 betroffenen Regionen in Italien.
Wegen der Ausbreitung des Virus beraten der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank, den Umfang ihres Frühjahrstreffens deutlich zu reduzieren. Die Entscheidung, auf welcher Ebene die geplanten Beratungen stattfinden sollen und wie umfassend diese sein werden, solle in den kommenden Tagen fallen, teilten die beiden Institutionen am Mittwochabend mit. Das Treffen ist Mitte April in Washington vorgesehen.
Händeschütteln in Zeiten von Coronavirus: Monsieur le Président Emmanuel Macron bei einem Besuch in einem Pariser Krankenhaus (Bild: AFP)
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus verzichten die deutschen U20-Fußballerinnen auf ihre für Anfang März geplante Länderspielreise nach Japan. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag mitteilte, sei die Entscheidung zur Absage nach Gesprächen mit „den Gesundheitsbehörden, Experten in den Bereichen Hygiene und Epidemiologie sowie dem Auswärtigen Amt“ und im Einvernehmen mit dem japanischen Verband JFA getroffen worden.
Die Reise inklusive Testspiel am 7. März gegen die U20-Weltmeisterinnen sollte zur Vorbereitung auf die WM im Sommer in Costa Rica und Panama dienen.
Wir haben eine Krise vor uns.
Nach den bisher bekannten Zahlen ist das neuartige Coronavirus laut Robert Koch-Institut (RKI) tödlicher als die Grippe. Wie viel höher die Sterberate ausfalle, werde man nach dem Ende der Epidemie sehen, sagte Institutspräsident Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin.
Fast keine Menschenseele vor dem Mailänder Dom (Bild: Reuters)
In Japan haben die Behörden den ungewöhnlichen Fall einer Coronavirus-Patientin bekanntgegeben, die nach ihrer Genesung erneut positiv auf den Erreger getestet wurde. Bei der Frau im Alter von etwa 40 Jahren war die Infektion erstmals am 29. Januar festgestellt worden, wie die Behörden in Osaka am Donnerstag mitteilten. Sie hatte als Reiseleiterin eine Touristengruppe aus Wuhan, dem Ausgangspunkt der Epidemie in China, begleitet.
Die Frau wurde im Krankenhaus behandelt und schließlich als geheilt entlassen. Obwohl sie immer noch hustete, fiel ein Virus-Test am 6. Februar negativ aus. Eine Woche später war sie symptomfrei. Am 21. Februar ging sie wieder zum Arzt, weil sie Hals- und Brustschmerzen hatte. Am Mittwoch wurde sie zum zweiten Mal positiv auf das Coronavirus getestet. Die Frau ist nach Angaben der Behörden in Osaka die erste Coronavirus-Patientin, die nach ihrer Heilung erneut positiv auf das Virus getestet wurde.