Die Region Madrid hat 213 Tageszentren für Senioren einen Monat lang geschlossen, um die Verbreitung des Corona-Virus zu bremsen. Nach dem Tod einer infizierten 99 Jahre alten Frau war man in vier Senioreneinrichtungen auf zahlreiche Infektionen gestoßen. Im Altersheim der verstorbenen Frau waren es 15 Fälle. Am Freitag wurde aus Madrid und Zaragoza der Tod von drei betagten Spaniern gemeldet, der älteste von ihnen war 91 Jahr alt. Insgesamt kamen in Spanien sechs Menschen ums Leben. Fast 350 sind infiziert, ein großer Teil von ihnen in Madrid.
Die Versorgung mit den wichtigsten Medikamenten ist trotz des Coronavirus-Ausbruchs weltweit nicht gefährdet. Dies gelte, obwohl viele Bestandteile in China hergestellt würden und die Produktion dort zeitweise unterbrochen war, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. „Viele Hersteller haben alternative Quellen für die Inhaltsstoffe, oder sie hatten Vorräte, die sie jetzt nutzen können. Die Herstellung ist in fast allen Regionen Chinas wieder angelaufen, auch wenn es noch Herausforderungen gibt“, sagte Tedros.
In manchen Ländern gebe es aber einen Mangel an Ventilatoren oder Systemen zur Sauerstoffversorgung. Damit könnten Menschenleben gerettet werden. Die WHO sei in Kontakt mit mehreren Stiftungen, um Ländern, die nicht genügend Material haben, zu helfen.
Im rheinischen Dürren wird das Coronavirus zum Betrugsgegenstand. Zwei junge Frauen klingelten am Donnerstag an der Wohnung einer 68 Jahre alten Frau. Sie versuchten ihr zu vermitteln, dass sie erkrankt sei und sie gekommen sind, um zu helfen. So wollten sich die Betrügerinnen Zugang zu der Wohnung verschaffen. Die Frau konnte aber ausschließen, sich mit dem Virus infiziert zu haben, fiel nicht auf den Trick herein und rief sofort die Polizei. Nach den Frauen wird nun gesucht.
Die Landesregierung in Bozen und die Südtiroler Fremdenverkehrswirtschaft haben am Freitag mit Befremden auf die von Berlin ausgesprochene Reisewarnung für das beliebte Urlaubsgebiet reagiert, berichtet unser Italien-Korrespondent Matthias Rüb. Die Empfehlung, keine unbedingt erforderlichen Reisen zu unternehmen, galt bisher schon für die norditalienischen Regionen Lombardei und Emilia-Romagna sowie für die Gegend um die Gemeinde Vo Euganeo in der Region Venetien. Diese Gebiete weisen in Italien mit Abstand die meisten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus auf. Aus der Landesregierung in Bozen hieß es am Freitag, in Südtirol seien bisher nur zwei Infektionen registriert worden. Von den italienischen Behörden werde Südtirol nicht als gefährdetes Gebiet eingestuft. Allerdings hatten die Behörden in Baden-Württemberg am Donnerstag mitgeteilt, 19 Personen seien nach der Rückkehr vom Urlaub aus Südtirol positiv auf das Coronavirus getestet worden. In Potsdam wurden 70 Schüler und 17 Betreuer nach einem Klassenausflug nach Südtirol vorsorglich in häusliche Isolation überstellt. Der Präsident des Hotelier- und Gastwirtverbands, Manfred Pinzger, bezeichnet die Einstufung des RKI als „Dolchstoß“ für den Südtiroler Tourismus.