Die Coronakrise hat die Hockey-Pro-League erreicht und beeinträchtigt damit die Vorbereitung der deutschen Nationalmannschaften auf die Olympischen Spiele in Tokio: Die für den 21. und 22. März im Mönchengladbacher Hockeypark geplanten Duelle zwischen Deutschland und Australien (jeweils Männer und Frauen) sind vorerst abgesagt, die Gäste aus Down Under verzichten wegen der möglichen Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus auf ihre Europatour. „Wir bedauern die Absage der australischen Mannschaften sehr, denn wir hätten unsere Teams dem Publikum sehr gern gegen die jeweilige Nummer zwei der Welt präsentiert“, sagte Heiko von Glahn, Generalsekretär des Deutschen Hockey-Bundes (DHB): „Das sind absolute Top-Spiele, die den Teams jetzt auch in ihrer Vorbereitung auf die Olympischen Spiele verloren gehen.“ Die Pro-League-Begegnungen mit Belgien am 19. März in Mönchengladbach (Männer und Frauen) sollen dagegen wie geplant stattfinden. Die Tickets für die vier Partien gegen Australien behalten zunächst ihre Gültigkeit. Der Weltverband FIH will sich um einen Nachholtermin bemühen.
Die Eishockey-Weltmeisterschaften der Frauen in Kanada sind wegen des Coronavirus abgesagt worden. Die Titelkämpfe sollten eigentlich am 31. März mit Austragungsorten Halifax und Truro eröffnet werden. Die Entscheidung sei per Telefonkonferenz getroffen worden, teilte die International Ice Hockey Federation IIHF am Samstag auf Twitter mit. Der Kanadische Eishockey-Verband und die Regierungsbehörde des Sports seien dabei, die beteiligten Nationen und ihre Partner über die Absage zu informieren. „Es ist beängstigend“, sagte IIHF-Präsident René Fasel der Nachrichtenagentur AP. Schon einmal wurden die Welttitelkämpfe der Frauen abgesagt, im Jahr 2003 wegen des Sars-Virus in China. Akut gefährdet ist nun auch die Weltmeisterschaft der Männer, die vom 8. bis 24. Mai in der Schweiz geplant ist. Bis Mitte April will die IIHF entscheiden, ob die Titelkämpfe ausgetragen werden können.
Das Kreuzfahrtschiff „MSC Opera“ mit über 2000 Menschen an Bord ist wegen möglicher Coronavirus-Gefahr in mehreren Mittelmeer-Häfen auf Probleme gestoßen: Das Schiff lief am Samstag in Messina auf Sizilien ein, wie die Nachrichtenagentur Ansa schrieb. Allerdings waren sich die Behörden dort nicht einig, ob die Passagiere an Land gehen sollten. Zuvor hatte Malta die „MSC Opera“ aus Furcht vor dem Coronavirus abgewiesen. Man habe sich mit der Reederei MSC Cruises darauf geeinigt, das Schiff nicht anlegen zu lassen, hatte Maltas Regierung erklärt.
Damit habe man auf Befürchtungen in der Öffentlichkeit reagiert, obwohl es auf dem Schiff keinen nachgewiesenen Fall gebe. Nach Angaben der Reederei wurde ein Passagier aus Österreich, der im Februar an Bord gewesen war, Tage nach seiner Rückkehr Anfang März positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Bei einem früheren Stopp hätten griechische Behörden Gesundheitschecks durchgeführt. An Bord gebe es keine Menschen mit grippeähnlichen Symptomen, hieß es. Maltesische Ärzte hatten ein mögliches Einlaufen des Schiffs auf Malta Medien zufolge dennoch als verantwortungslos bezeichnet und mit Arbeitskampfmaßnahmen gedroht.
In Berlin hat sich ein Polizist mit dem Coronavirus angesteckt. Das teilte die Polizei am Samstag auf Twitter mit. Der Beamte habe sich nicht im Dienst infiziert* und gehöre der 32. Einsatzhundertschaft an, hieß es. Diese sei aktuell in ihrer Unterkunft, der Dienstbetrieb nicht eingeschränkt. „Die Amtsärztin veranlasst in ihrer Zuständigkeit weiteres.“ Nach Angaben der Senatsverwaltung für Gesundheit handelt es sich bei dem Polizisten um den insgesamt 28. Infektionsfall in Berlin. Der Mann komme aus dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg und befinde sich inzwischen in häuslicher Isolation.
In China ist ein Hotel eingestürzt, das erst kürzlich in eine Quarantäne-Station für Menschen umgewandelt worden war, die Kontakt zu Coronavirus-Patienten hatten, wie es in Zeitungsberichten hieß. Rund 70 Menschen sind unter den Trümmern verschüttet. Das Unglück ereignete sich am Samstag gegen 9.30 Uhr Ortszeit in der Stadt Quanzhou, wie die Verwaltung der Stadt in der östlichen Provinz Fujian mitteilte. Etwa 23 Menschen konnten demnach bisher geborgen werden. Die Rettungsmaßnahmen dauern an.
Wegen der Corona-Krise sind die chinesischen Exporte im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 17 Prozent eingebrochen. Die Ausfuhren sanken in den beiden Monaten insgesamt um 17,2 Prozent, wie aus den am Samstag vorgelegten Zahlen des chinesischen Zolls hervorgeht. Dies ist der stärkste Einbruch seit Februar 2019 – damals befand sich die Volksrepublik mitten im Handelskrieg mit den Vereinigten Staaten. Auch der Import von Gütern aus dem Ausland sank. Er lag im Januar und Februar um vier Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mehr lesen Sie hier.
Ein Update vom Kreuzfahrtschiff "Grand Princess", das vor der Küste Kaliforniens gestoppt wurde: Dort sind bislang mindestens 21 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Der amerikanische Vizepräsident Mike Pence sagte am Freitag, 46 Menschen an Bord der „Grand Princess“ seien getestet worden. Bei 19 Crewmitgliedern und zwei Passagieren sei der Test positiv ausgefallen. Das Schiff solle nun in einen nicht-kommerziellen Hafen gebracht werden. Alle Menschen an Bord sollen getestet und bei einer möglichen Infektion in Quarantäne untergebracht werden.
Im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus ermöglicht Italien zunächst für rund zweieinhalb Monate bis Ende Mai Einschränkungen im Justizsystem, etwa bei Prozessen und anderen öffentlichen Terminen, wie die Regierung am frühen Samstagmorgen in Rom mitteilte. Prozesse zu nicht schweren Taten dürfen damit verschoben werden, wie Medien schrieben. Ausgenommen sind demnach zum Beispiel eilige Angelegenheiten, etwa in Bezug auf Festnahmen. Auch sollten mehr Anhörungen in Form von Videokonferenzen stattfinden, erläuterte Justizminister Alfonso Bonafede.
Zur Stärkung des Gesundheitswesens sagte das Kabinett die Einstellung von Personal für 20.000 Stellen zu, darunter Fachärzte und Krankenschwestern. Außerdem sollen Behörden bis zum Ende des Corona-Notfalls sowohl medizinische Güter als auch Möbel etwa für Menschen in Quarantäne einziehen dürfen.