Grünen-Chef Robert Habeck spricht sich für ein Konjunkturprogramm aus. Die Ausbreitung des Coronavirus könne immense Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben, sagt er in Berlin. „Wenn die Wirtschaft gestützt werden muss, brauchen wir ein Konjunkturprogramm. Ich würde sagen, wir brauchen es eh.“ (Foto: EPA)
Nun ist Näheres dazu bekannt, warum der Pariser Louvre am Sonntag geschlossen blieb: Mitarbeiter hatten aus Sorge um die Coronavirus-Epidemie ihre Arbeit niedergelegt. Trotz der Gespräche mit den Beschäftigten über die vom Louvre angeordneten Präventionsmaßnahmen, habe das Museum nicht öffnen können, teilte die Pressestelle mit. Morgen soll es weitere Gespräche geben. Das Kunstmuseum wurde im Jahr 2019 von 9,6 Millionen Menschen besucht. In Frankreich wurden bis Samstag 100 Fälle des neuartigen Coronavirus bestätigt. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung sind Veranstaltungen mit mehr als 5000 Personen verboten worden. In Frankreich waren bereits zwei mit Sars-CoV-2 infizierte Menschen gestorben. Mitte Februar starb ein 80 Jahre alter chinesischer Tourist, am Mittwoch ein 60 Jahre alter Franzose, der erste Todesfall eines französischen Staatsbürgers in Frankreich, der durch das Virus gestorben ist.
Bei den laufenden Tests von Proben auf das neuartige Coronavirus läuft an der Berliner Charité nicht alles nach Plan. „Seit Freitagnachmittag kommt es zu einer leichten Verzögerung bei der Testung von SARS-CoV-2-Proben, da eine Lieferung von Laborreagenzien nicht rechtzeitig eingegangen ist“, erklärte Charité- Sprecherin Manuela Zingl am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse- Agentur. „Am Montag wird dies behoben sein.“ Der Test selbst dauere etwa vier bis fünf Stunden, erläuterte Zingl. Zusätzliche Zeiten müssten für den Probentransport eingerechnet werden. „An der Charité/Labor Berlin werden die Tests täglich durchgeführt.“
Ein Labor unter dem Dach der Charité untersucht Proben von Menschen, die sich mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert haben könnten. Auftraggeber sind Behörden nicht nur in Berlin, sondern etwa auch in Brandenburg und Thüringen. Der Thüringer Ilm-Kreis hatte am Wochenende mitgeteilt, dass sich ein ursprünglich für Samstag erwartetes Testergebnis für einen 15-Jährigen verzögere. Der Brandenburger Landkreis Dahme-Spreewald erklärte, mit den Testergebnissen für fast 100 Mitarbeiter des Brandenburger Erlebnisbads Tropical Islands werde nunmehr für Montag und nicht mehr wie zunächst geplant am Sonntag gerechnet.
Für die Tests werden laut Charité Abstriche aus dem Nasen-Rachen-Raum und gegebenenfalls auch den tiefen Atemwegen der Menschen genommen. Die Proben werden dann mittels eines molekularbiologischen Tests (Reverse-Transkriptase-PCR) auf das Sars-CoV-2-Virus untersucht.
„Mein Mann und ich, wir arbeiten beide in sensiblen Bereichen. Wir gehen morgen wieder zur Arbeit ohne sicher zu sein, dass wir nicht infiziert sind.“
Bei dem Patienten handele es sich – wie bereits bei den zuvor bestätigten vier Fällen – um einen Italiener aus derselben Reisegruppe. Der Mann sei aber die ganze Zeit in seinem Hotelzimmer isoliert gewesen. „Das zeigt abermals, dass die im internationalen Protokoll festgelegte Maßnahme der Isolation von Kontakten ein wesentliches Instrument zur Bekämpfung dieses Virus darstellt“, sagte der Chefepidemiologe der Kanaren, Domingo Núñez.
Im bisher NRW-weit am stärksten vom Coronavirus Sars-CoV-2 betroffenen Kreis Heinsberg ist am Sonntag abermals der Krisenstab zusammengekommen. Bis in den späten Samstagabend waren dort 60 Infektionen bekanntgeworden. Neuere Zahlen lagen am Sonntagmorgen zunächst nicht vor, wie ein Kreissprecher sagte. Insgesamt gibt es in Nordrhein-Westfalen inzwischen 66 nachgewiesene Covid-19-Fälle. Am Samstag waren einzelne Infektionen auch aus Köln, Bonn, Duisburg, Mönchengladbach, aus dem Raum Aachen und dem sauerländischen Lüdenscheid gemeldet worden.
Am Sonntag wurden Ergebnisse aus Bonn erwartet, wo ein infizierter Student in der Ganztagsbetreuung einer Grundschule Kontakt zu Schülern hatte. Bei rund 185 Schulkindern waren daher am Samstag Test-Abstriche genommen worden. Offen ist auch, ob sich eine junge Erwachsene aus der Städteregion Aachen angesteckt hat. Ein Reisebus musste am Samstagabend in Österreich umdrehen und wurde in Bayern gestoppt, wo die junge Frau mit Erkältungssymptomen in einer Klinik getestet wurde. Die Reisegruppe musste auf Feldbetten in einer Turnhalle schlafen. Eine Diagnose werde am Sonntagnachmittag erwartet, sagte ein Sprecher der Stadt Aachen.