Frankfurt. Ein vierjähriger Junge ist in Frankfurt aus einem Fenster acht Meter in die Tiefe gestürzt. Er war am Montagmittag alleine in seinem Zimmer in einer Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses auf eine Kinderrutsche geklettert, um von dort aus auf das Fensterbrett zu gelangen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Anschließend soll er das Fenster geöffnet und auf die Rasenfläche vor dem Haus gefallen sein, berichtet dpa. Als der Notarzt eintraf, war der Junge ansprechbar und wurde anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Wie schwer der Vierjährige verletzt wurde, konnte die Polizei nicht sagen.
Zum Zeitpunkt des Unfalls waren der Vater und die Mutter ebenfalls in der Wohnung. Es wird derzeit geprüft, ob sich die Eltern strafbar gemacht haben.
Wiesbaden. Elektrofahrräder werden auch in Hessen immer beliebter: Mittlerweile besitzt fast fast jeder Vierte ein Elektrofahrrad (22 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein deutlicher Anstieg (16,7 Prozent), wie eine am Mittwoch veröffentlichte Civey-Umfrage für den Energieatlas des Energieanbieters E.ON laut dpa ergeben hat. In den Landkreisen Fulda und Kassel war dabei der Anteil mit jeweils 28,2 und 27,1 Prozent am höchsten.
Der Umfrage zufolge besteht auch in der Zukunft großes Potenzial. Denn 36,4 Prozent der befragten Hessen gaben an, sich als nächstes Fahrrad ein E-Bike anschaffen zu wollen. Nur in Nordrhein-Westfalen waren es mit 36,5 Prozent mehr Menschen. Von den Menschen, die sich ein E-Bike anschaffen wollen, planen zudem 40,4 Prozent, das Fahrrad dann ausschließlich mit Ökostrom zu laden und damit dem Klima etwas Gutes tun, so E.ON.
Offenbach. Die Menschen in Hessen können sich in den kommenden Tagen auf mäßig warmes Wetter einstellen. Der Mittwoch startet mit lokalen Nebelfeldern, die sich am frühen Vormittag auflösen sollen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach laut dpa mit. Danach gibt es viel Sonne, im Nordosten des Landes kann es zeitweise auch wolkig werden. Die Temperaturen steigen auf 18 bis 21 Grad.
Am Donnerstag wird es nach der Auflösung des morgendlichen Nebels heiter. Im Laufe des Nachmittags kann laut DWD in der Nordhälfte die Bewölkung stark zunehmen. Es bleibt trocken bei Höchsttemperaturen zwischen 20 und 23 Grad.
Wiesbaden. Der Kriminologe Rafael Behr soll der neue Polizei- und Bürgerbeauftragte in Hessen werden. Diesen Personalvorschlag haben die Regierungsfraktion von CDU und Grünen vorgelegt. Behr sei ein ausgewiesener Experte und verfüge sowohl über einen wissenschaftlichen als auch einen praktischen Hintergrund, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Fraktion, Jürgen Frömmrich, laut dpa in Wiesbaden. Der Personalvorschlag geht auf Initiative der Grünen zurück.
Der Bürger- und Polizeibeauftragte soll als unabhängige Instanz im Konfliktfall zwischen Bürgern und der Polizei vermitteln. Ebenfalls soll er als Vertrauensperson für polizeiinterne Auseinandersetzungen dienen. Geplant ist, dass der unabhängige Beauftragte mit einem Büro und Mitarbeitern beim hessischen Landtag angesiedelt ist.
Frankfurt. Hummeln in Not: Es geht auf den Herbst zu, aber genau jetzt ist nach Ansicht des Naturschutzbundes (Nabu) Hessen der richtige Zeitpunkt, um den dicken Brummern und anderen Frühstartern in den Frühling den Tisch mit energiereicher Kost zu decken. Soll heißen: Schon jetzt Frühblüher wie Krokus, Schneeheide und Märzenbecher pflanzen, damit die Hummeln nach dem Winter gleich wieder Nahrung finden. Die Königinnen der kälteunempfindlichen, pelzbesetzten Insekten fliegen nach Nabu-Angaben bereits bei Temperaturen zwischen zwei und sechs Grad im Garten umher und suchen in Totholzhaufen, Steinspalten und Mäuselöchern nach einem Nistplatz, wo sie ein neue Volk gründen. "Das kostet viel Energie", weiß Nabu-Landeschef Gerhard Eppler. "Wir können der Hummelkönigin helfen, indem wir schon jetzt dafür sorgen, dass sie dann genug Futter findet und nicht erst lange suchen muss." (ler.)
Geisenheim/Wiesbaden. Knapp fünf Jahre nach der Präsentation der Architektenentwürfe haben die Bauarbeiten für die geplante Erweiterung der Hochschule Geisenheim im Rheingau begonnen. Dort sollen für rund 50 Millionen Euro ein Getränketechnologisches Zentrum und Hörsaalgebäude für rund 650 Studenten gebaut werden. „Beide Neubauten sind Teil einer umfassenden Neuordnung und nachhaltigen Erweiterung des Hochschulcampus“, sagte Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) am Mittwoch laut dpa beim symbolischen ersten Spatenstich.
Nach Angaben von Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne) ist das geplante Zentrum „bundesweit bisher einmalig in der Hochschullandschaft“. Dort sollen die Studenten künftig praxisorientiert ausgebildet werden. Unter anderem gibt es ein Zoll- und ein Flaschenlager, ein Labor für Pflanzenextraktion und eine Sektkellerei. Finanziert wird es aus dem Hochschulbauprogramm „Heureka“. Die 2013 gegründete Hochschule Geisenheim verfügt über rund 1800 Studenten. Neben den beiden Erweiterungsbauten sind noch weitere Neubauten geplant.
Kassel/Gießen. Im Kampf gegen organisierte Schwarzarbeit auf Baustellen haben Ermittler am Mittwoch 44 Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht. Insgesamt 20 Menschen wurden festgenommen, darunter die mutmaßlichen Drahtzieher einer deutschlandweit tätigen Betrügerbande. Die beiden 31 und 58 Jahre alten Männer sollen mit ihren Baufirmen rund 2,5 Millionen Euro an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen hinterzogen haben. Schwerpunkt der Razzia war laut dpa in Kassel und Umgebung.
Weitere Durchsuchungen gab es im Rhein-Main-Gebiet, in Berlin und in Hamburg. In Göttingen und Kassel wurden zudem zwei Großbaustellen kontrolliert, wie die Staatsanwaltschaft in Kassel und das Hauptzollamt in Gießen gemeinsam mitteilten. Im Visier der Fahnder standen insgesamt 25 Verdächtige. An dem großangelegten Einsatz beteiligten sich mehr als 500 Zöllner, Polizisten und Steuerfahnder. Es wurden Konten und Vermögenswerte in Höhe von 1,8 Millionen Euro sichergestellt. Die beiden Hauptbeschuldigten kamen in Untersuchungshaft. Nach Ansicht der Ermittler legten die Betrüger ein Geflecht aus Firmen an, die sich gegenseitig Scheinrechnungen ausstellten und bezahlten.
Limburg. Zwei Lastwagen sind auf der Autobahn 3 in der Nähe von Limburg zusammengestoßen. Die beiden Fahrer der Sattelzüge wurden bei dem Unfall am Mittwoch verletzt und kamen ins Krankenhaus, wie die Polizei mitteilte. Zu der Kollision zwischen Diez in Rheinland-Pfalz und Limburg-Nord kam es demnach, als der 22 Jahre alte Fahrer des einen Lastwagens verkehrsbedingt abbremsen musste. Der 26 Jahre alte Mann am Steuer des dahinter fahrenden Lkw habe das zu spät bemerkt und sei aufgefahren. Dadurch wurden zwei von drei Fahrspuren in Richtung Frankfurt blockiert.
Bei dem Aufprall lösten sich bei einem der Sattelzüge geladene Eisenteile, rutschten durch die Wand der Ladefläche und beschädigten das Führerhaus. Der andere Lastwagen transportierte laut Polizei Baumaschinen. Den Schaden schätzten die Beamte auf etwa 80.000 Euro. Durch den Unfall und die Bergungsarbeiten bildete sich ein mehrere Kilometer langer Stau.
Darmstadt. Hessens Friseure ziehen rund eine Woche nach dem Start des 2-G-Optionsmodells bei den Corona-Regeln ein positives Resümee. Die neue Möglichkeit sei eine „Arbeitserleichterung“ und gebe „ein Stück Normalität“ zurück, sagte Landesinnungsmeister Kay-Uwe Liebau auf dpa-Anfrage in Darmstadt. Mit dem 2.G-Modell sind Lockerungen für Menschen gemeint, die gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind. Für Besucher und Kunden gelten dann in den teilnehmenden Einrichtungen - zum Beispiel Restaurants, Cafés, Kinos oder Friseursalons - keine Maskenpflicht und keine Abstandsregeln. In seinem eigenen Salon habe er eine flexible Regelung eingeführt, sagte Liebau. Dies sei möglich, da alle Mitarbeiter geimpft seien.
Schlangenbad. Ohne zu bremsen ist ein Autofahrer in Schlangenbad im Rheingau-Taunus-Kreis durch eine Gartenmauer gefahren und gegen die Hauswand eines Einfamilienhauses gerast. Das entstandene Loch sei notdürftig mit Spanplatten verschlossen worden, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstagmorgen. Eine Einsturzgefahr liege nicht vor.
Teile der Hauswand wurden bei dem Unfall weggerissen und in die Wohnung geschleudert, wie die Feuerwehr am Morgen nach dem Vorfall vom Mittwoch laut mitteilte. Die Bewohner seien nicht zu Hause gewesen. Der 75 Jahre alte Autofahrer habe das Fahrzeug beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bereits verlassen und sei mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus gekommen. Warum der Mann nicht mehr anhalten konnte, war zunächst unklar. Nach ersten Schätzungen entstand ein Schaden von rund 70.000 Euro.
„Zusammen mit der besonders hohen Beanspruchung der Brücke durch die hohen und konstanten Temperaturen Anfang bis Mitte Juni - zur Sonnenwende mit besonders langer Einwirkintensität - kam es mutmaßlich zu einer Aneinanderreihung negativer Wirkung auf das Südbauwerk“, sagte ein Sprecher der Autobahngesellschaft laut dpa am Donnerstag in Wiesbaden. Gleichzeitig hätten die Gutachter festgestellt, dass die Vorbereitungen auf den damals geplanten Rückbau der Brücke den Schaden nicht verursacht haben.
Friedberg. Nach dem schweren Unfall mit vier Toten auf der Autobahn 5 bei Friedberg (Foto) sind die beiden Schwerverletzten außer Lebensgefahr. Es sei derzeit „nicht mehr mit einem Ableben zu rechnen“, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag in Friedberg. Der private Rundfunksender „Hit Radio FFH“ hatte zuvor darüber berichtet.
Ein mutmaßlicher Falschfahrer war am frühen Sonntagmorgen auf der Strecke zwischen der Auffahrt Friedberg und der Raststätte Wetterau mit einem entgegenkommenden Auto zusammengestoßen, in dem vier junge Menschen saßen. Eine 19 Jahre alte Frau und ein gleichaltriger Mann starben, zwei weitere 19 Jahre junge Menschen überlebten mit schwersten Verletzungen. In den Unfall wurden zudem zwei weitere Autos verwickelt. Für den 68 Jahre alten Fahrer eines der beiden Wagen kam ebenfalls jede Hilfe zu spät. Der 52 Jahre alte Fahrer des anderen Auto wurde leicht verletzt. Der mutmaßliche Falschfahrer starb später in einer Klinik.
Main-Kinzig-Kreis. Die Häufung von Corona-Infektionen im östlichen Main-Kinzig-Kreis rund um Schlüchtern ist noch nicht gebremst. Wie berichtet, ermittelt das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr seit dem Wochenende in mehreren Dutzend Fällen. Der Ausbruch ist wahrscheinlich mit Busfahrten in Verbindung zu bringen. Bis Donnerstagmittag konnte das Amt nach Mitteilung des Kreises 82 laborbestätigte Fälle diesem Ausbruch zuordnen. Zum größten Teil handelt es sich dem Kreis zufolge um Kinder und Jugendliche, die in der vergangenen Woche mit dem Bus zu ihrer Schule gefahren sind. Teilweise habe sich das Virus in den Familien der Kinder weiterverbreitet. Vereinzelt seien auch Fälle gemeldet worden, die nichts mit einer Schule zu tun hätten. Diese Angesteckten seien aber ebenfalls mit einem Bus unterwegs gewesen. Der Main-Kinzig-Kreis geht davon aus, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Infektionsumfeld der Schülerbeförderung auf einzelnen Buslinien handelt. Vor allem sind die Bergwinkel-Grundschule und die Stadtschule Schlüchtern betroffen. Für zehn Schulen hat der Kreis, wie er mitteilt, tägliches Testen in den Klassen sowie die Maskenpflicht auch am Platz angeordnet. Noch immer meldeten die Schulen positive Schnelltests, so dass der Ausbruch noch nicht als eingedämmt betrachtet werden könne. (lu.)