Niedernhausen. Ein betrunkener 42 Jahre alter Mann hat in Niedernhausen im Rheingau-Taunus-Kreis die Gäste einer Pizzeria mit seinem Hund bedroht und einen Einsatz der Polizei ausgelöst. Der aggressive Hund habe sich losgerissen und sei während des Einsatzes in der Nacht zu Freitag erschossen worden, teilte die Polizei am Freitagmorgen laut dpa mit. Sein Besitzer wurde zur Ausnüchterung in Gewahrsam genommen. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von mehr als vier Promille.
Nach Polizeiangaben hatte der Mann zunächst in der Pizzeria seinem Hund den Maulkorb abgenommen und Mitarbeiter sowie Gäste bedroht. Nachdem er aus dem Lokal verwiesen wurde, habe er vor der Tür „randaliert“, wobei sich der Hund von der Leine losriss. Beim Versuch, das Tier einzufangen, sei der Hund aggressiv auf einen Polizisten losgegangen und erschossen worden.
Offenbach. Das Wochenende beginnt in Hessen mit wechselhaftem Wetter. Am Freitagvormittag zeigt sich der Himmel vielerorts bedeckt, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Morgen in Offenbach laut dpa mitteilte. In Nord- und Mittelhessen wird Sprühregen erwartet. Zum Nachmittag lockert es vor allem in der Region Bergstraße auf und bleibt überwiegend trocken. Die Höchsttemperaturen liegen bei 19 bis 23 Grad.
Der Samstag beginnt laut DWD-Vorhersage mit etwas Nebel, später wechseln sich Sonne und Quellwolken ab. Dazu werden Temperaturen bis 25 Grad erreicht. Auch am Sonntag bleibt es zunächst trocken, in der zweiten Tageshälfte ziehen von Südwesten her Schauer und Gewitter auf. Lokal kann es Starkregen geben. Die Höchstwerte liegen zwischen 21 und 25 Grad. In der Nacht zu Montag zieht der Regen dann nach Nordosten ab.
Wiesbaden. Die vierte Corona-Welle ist nach den Worten des Darmstädter Lungenexperten Cihan Çelik noch nicht ausgestanden. Aus medizinischen Gründen und epidemiologischen Überlegungen habe es keinen Sinn, davon auszugehen, „dass das jetzt schon alles war“, sagte der Oberarzt am Klinikum Darmstadt am Freitag laut dpa in Wiesbaden. An seinem Krankenhaus sei der Personalplan bereits wieder aufgestockt worden. Er gehe davon aus, dass es im Oktober und vielleicht auch im November wieder steigende Patientenzahlen geben werde.
Von schweren Krankheitsverläufen bei Covid-19 seien überwiegend Ungeimpfte betroffen, so der Arzt. Nach seiner Erfahrung zeigten die Menschen im Krankenbett sehr oft Reue, dass sie sich nicht impfen ließen.
Cihan Çelik Foto Frank Röth
Wiesbaden. Seit März vergangenen Jahres sind in Hessen Corona-Wirtschaftshilfen in Höhe von insgesamt 14,7 Milliarden Euro ausgezahlt worden. Das teilten am Freitag Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), Finanzminister Michael Boddenberg und Innenminister Peter Beuth (beide CDU) mit.
Die Zuschüsse verteilen sich demnach auf unterschiedliche Programme wie die Soforthilfe, die Überbrückungshilfen I bis III Plus sowie die November- und Dezemberhilfen. Den Großteil der Unterstützung machen den Angaben zufolge mit 9,4 Milliarden Euro die steuerlichen Hilfen wie Stundungen und herabgesetzte Steuervorauszahlungen aus. Mit der Überbrückungshilfe III Plus und der Neustarthilfe Plus, die kürzlich über September hinaus bis zum Jahresende 2021 verlängert wurden, würden auch weiterhin alle von der Pandemie betroffenen Unternehmen, Soloselbstständigen sowie Freiberuflerinnen und Freiberufler unterstützt, teilte die dpa mit.
Für die Überbrückungshilfe III Plus sind Unternehmen mit einem coronabedingten Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent antragsberechtigt. Sie erhalten eine gestaffelte Fixkostenerstattung. Die Neustarthilfe richtet sich an Soloselbstständige aller Wirtschaftszweige, die hohe Umsatzeinbußen, aber kaum Fixkosten haben – und deshalb von anderen Hilfen wenig profitieren. Die Neustarthilfe wird als Vorschuss ausgezahlt und nicht auf die Grundsicherung angerechnet.
Frankfurt. Der 39 Jahre alte Darmstädter, der im Februar auf der Mörfelder Landstraße zwei Männer tötete, als er mit überhöhter Geschwindigkeit eine rote Ampel überfuhr, muss sich demnächst vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft geht von einer Schuldunfähigkeit des Mannes aus, der sich zurzeit in der Psychiatrie befindet: Als sich der Unfall ereignete, bei dem ein Einunddreißigjähriger und ein Neunundvierzigjähriger ums Leben kamen, soll er unter einer paranoiden Schizophrenie gelitten haben. Kommt das Gericht am Ende des Prozesses, für den es noch keinen Termin gibt, zu dem Ergebnis, dass von ihm aufgrund der Erkrankung weitere erhebliche Taten zu erwarten wären und er daher für die Allgemeinheit gefährlich ist, ordnet es die Unterbringung in einer Psychiatrie an.
Zu dem Unfall, der große Betroffenheit in der Stadt auslöste, wurden nun weitere Details bekannt: Demnach gab der Beschuldigte an, er habe eine Frauenstimme gehört, die ihn drängte, so schnell wie möglich von Darmstadt nach Frankfurt zu fahren, um von dort aus nach Norwegen aufzubrechen. Laut Staatsanwaltschaft glaubte der Mann, er sei Jesus, die Stimme in seinem Kopf hielt er für Maria Magdalena. Mit Tempo 100 fuhr er durch Sachsenhausen und ignorierte mehrere rote Ampeln. An der Kreuzung Mörfelder und Oppenheimer Landstraße erfasste er die Männer, an einer Frau mit Kinderwagen fuhr er nur knapp vorbei. Nachdem er vier Fahrzeuge gerammt hatte, stieß sein Wagen frontal mit einem Kleinwagen zusammen. Daraufhin versuchte er, zu Fuß vom Unfallort zu fliehen.
Wiesbaden/Waldkappel. Im Werra-Meißner-Kreis hat ein Landwirt Bilder von zwei Wölfen aufgenommen. Ob es sich um bislang unbekannte Tiere handele oder diese bereits genetisch bekannt seien, könne mit diesen Bildern nicht geklärt werden, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Freitag in Wiesbaden laut mit. Auch das Geschlecht sei nicht bekannt.
Der Landwirt hatte die Fotos und ein kurzes Video vor rund zwei Wochen während Ackerarbeiten in der Gemeinde Waldkappel aufgenommen. Laut Landesamt zählt die Region zwar zum Territorium der sogenannten Stölzinger Wölfin, diese Fähe sei dieses Jahr bislang aber noch nicht nachgewiesen worden.
Wiesbaden. In Hessen haben die Wahllokale für die Bundestagswahl am Sonntagmorgen geöffnet. 4,3 Millionen Menschen im Land sind wahlberechtigt. Sie können bis 18.00 Uhr ihre Stimme abgeben. In Hessen sind insgesamt 23 Landeslisten von Parteien zur Bundestagswahl zugelassen worden. Zuletzt saßen 50 Abgeordnete aus Hessen im Parlament in Berlin: 17 Abgeordnete der CDU, 12 der SPD, 6 der AfD, 6 der FDP, 5 der Grünen und 4 Abgeordnete der Partei Die Linke. Insgesamt zählte der Bundestag 709 Abgeordnete.
Bei der Bundestagswahl im Jahr 2017 wurde die CDU in Hessen die stärkste Kraft. Die Christdemokraten kamen auf 30,9 Prozent der Zweitstimmen vor der SPD, die 23,5 Prozent erzielte. Es folgten die AfD als drittstärkste Partei mit 11,9 knapp vor der FDP mit 11,5 Prozent der Stimmen. Die Grünen kamen bei der vergangenen Bundestagswahl in Hessen auf 9,7 und die Linken auf 8,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl vor vier Jahren lag in Hessen bei 77 Prozent. Der Anteil der Briefwähler betrug 26,8 Prozent.
Wiesbaden. An den staatlichen hessischen Hochschulen waren Ende vergangenen Jahres rund 11.900 hauptberufliche wissenschaftlich-künstlerische Mitarbeiter in befristeten Arbeitsverhältnissen beschäftigt. Das entspreche einem Anteil von 82,4 Prozent bezogen auf alle hauptberuflich Beschäftigten in diesem Bereich, teilte Wissenschaftsminister Angela Dorn (Grüne) laut dpa auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion in Wiesbaden mit.
Drittmittelfinanziertes Personal sei bei diesen Angaben von Dezember 2020 eingerechnet. Professuren fielen nicht darunter. Bei den hauptberuflichen Verwaltungsmitarbeitern in einem befristeten Arbeitsverhältnis liege der Anteil insgesamt bei 22 Prozent, erklärte die Grünen-Politikerin.
Die schwarz-grüne Regierungskoalition werde zudem bei der Umsetzung des Hochschulpakts zur Steigerung der Zahl des unbefristeten Personals in diesem Bereich mit den Hochschulen konkrete Ziele vereinbaren und an deren Erreichung konkrete Schritte bei der Budgetierung knüpfen, kündigte die Wissenschaftsministerin an.
Landshut/Frankfurt. Ein ehemaliger Polizist, der im Zusammenhang mit der Drohschreiben-Serie „NSU 2.0“ unter Verdacht geraten war, ist wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt worden. Über die Zulassung der Anklage werde das Amtsgericht Landshut „in Bälde“ entscheiden, sagte ein Gerichtssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Wann das Verfahren dort beginnen soll, ist aber noch unklar. Im Sommer 2020 waren Vorwürfe gegen den damals 63 Jahren alten ehemaligen Beamten aus Landshut und seine Frau bekannt geworden, sie hätten rechtsextreme Drohschreiben mit dem Absender „NSU 2.0“ verfasst.
Das Paar wird verdächtigt, mehrere Schreiben mit beleidigenden, volksverhetzenden und drohenden Inhalten an Bundestagsabgeordnete und verschiedene andere Adressaten verschickt zu haben. Der frühere Polizist hat die Vorwürfe nach früheren Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft zurückgewiesen. Er und seine Frau waren kurzzeitig festgenommen worden.
Die „NSU 2.0“-Drohschreiben waren unter anderem an Politiker und eine Frankfurter Anwältin verschickt worden. In mehreren Fällen gingen den Schreiben mutmaßlich illegale Abfragen persönlicher Daten an hessischen Polizeicomputern voraus.
Wiesbaden 63,1 Prozent der Menschen in Hessen sind gegenwärtig vollständig gegen Sars-CoV-2 geimpft. Das teilte das Sozialministerium am Sonntag in Wiesbaden mit. Wenn nur die aktuell impffähigen Altersgruppen ab zwölf Jahren berücksichtigt werden, beträgt der vollimmunisierte Anteil demnach 71,2 Prozent.
Wie bereits am Vortag sind den Angaben zufolge 79 Prozent der auf hessischen Intensivstationen behandelten Patienten mit einer Covid-19-Infektion nicht vollständig geimpft. Bei sieben Prozent der Betroffenen sei der Impfstatus unbekannt. 15 Prozent der Patienten auf den Intensivstationen verfügten über eine vollständige Corona-Impfung.
Der hessische Tageswert der Hospitalisierungsinzidenz in der Corona-Pandemie war am Freitag auf 1,88 gesunken. Einen aktuellen Wert für Sonntag nannte das Sozialministerium nicht. Am Donnerstag hatte der Wert bei 2,07 gelegen. Er beschreibt, wie viele Personen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen wegen einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus landesweit neu aufgenommen wurden.
128 Betten auf hessischen Intensivstationen seien mit Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung belegt gewesen (Stand Samstag 11.00 Uhr), erklärte das Sozialministerium. Bei 117 Personen sei eine Sars-CoV-2-Infektion bestätigt, bei 11 Betroffenen bestehe der Verdacht.
Binnen eines Tages meldete das Robert Koch-Institut für Hessen 514 neue Corona-Fälle und 2 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Seit Beginn der Pandemie wurden im Bundesland 330.577 Corona-Fälle registriert, 7720 Menschen starben an oder mit dem Virus (Stand 3.15 Uhr).
Die Hospitalisierungsinzidenz und die Intensivbettenbelegung sind nach der neuen Corona-Verordnung in Hessen an ein zweistufiges Eskalationsstufenkonzept gekoppelt. Stufe eins wird relevant, wenn der Hospitalisierungswert über acht steigt oder die Zahl der Intensivpatienten über 200 liegt.
Weitergehende Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie werden dann notwendig. Dazu zählen etwa ein Testnachweis nur noch mittels PCR-Test oder eine Ausweitung der sogenannten 3G-Regel (Zugang nur für Geimpfte, Genesene und Getestete) auf weitere Bereiche.
Stufe zwei kommt zum Tragen, wenn der Hospitalisierungswert über 15 steigt oder die Zahl der Intensivpatienten über 400 liegt. Nochmals zusätzliche Maßnahmen werden dann notwendig. Dazu zählt nach der Corona-Verordnung der hessischen Landesregierung etwa der Zugang nur noch mit 2G - also nur für geimpfte und genesene Menschen.
Königstein im Taunus Ein mit Axt und japanischem Langschwert bewaffneter 25 Jahre alter Mann hat am Samstagabend in Königstein im Taunus (Hochtaunusstein) einen umfangreichen Polizeieinsatz ausgelöst. Wie die Polizei mitteilte, war sie darüber informiert worden, dass der Mann seine Wohnung mit dem Langschwert und der Axt bewaffnet verlassen wolle. Er war den Angaben zufolge zu dem Zeitpunkt in einem psychischen Ausnahmezustand.
Der 25 Jahre alte Mann wurde von den alarmierten Beamten laut Mitteilung direkt vor dem Wohnhaus widerstandslos festgenommen. Im Anschluss wurde er an eine Fachklinik übergeben und befindet sich den Angaben nach dort in Behandlung. Die Waffen stellten die Beamten sicher.
Oberursel Ein betrunkener 35 Jahre alte Mann hat am Samstag in Oberursel (Hochtaunuskreis) Polizeibeamte beleidigt und versucht, sie zu treten. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, waren die Beamten wegen Streitigkeiten zwischen dem Mann und einem 66 Jahre alten Busfahrer gerufen worden. Der hatte dem 35 Jahre alte Mann den Angaben zufolge mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen, nachdem dieser ihn beleidigt hatte. Als die Polizisten beschwichtigend und deeskalierend einwirken wollten, habe der 35 Jahre alte Täter auch sie beleidigt.
Als der Mann, der den Angaben zufolge stark alkoholisiert war, einem ausgesprochenen Platzverweis nicht folgeleisten wollte, wurde er festgenommen. Hierbei habe er noch versucht, nach den Beamten zu treten, habe sie aber nicht getroffen, teilte die Polizei mit. Gegen ihn wird nun wegen Beleidigung, Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.
Frankfurt In Frankfurt hat am frühen Samstagmorgen ein 29 Jahre alter Mann einen Zusammenstoß mit einer U-Bahn nahezu unverletzt überstanden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, hatte der Mann, der einen E-Scooter mit sich trug, eine herannahende Bahn offenbar übersehen. Trotz einer sofort eingeleiteten Notbremsung habe der Fahrer einen Zusammenstoß mit dem Fußgänger nicht mehr vermeiden können.
Beim Eintreffen der Rettungskräfte lag der 29 Jahre alte Mann den Angaben zufolge unter der Straßenbahn, konnte aber ohne großen Aufwand geborgen werden. Der Mann habe augenscheinlich nur Prellungen und eine Platzwunde aufgewiesen, teilte die Polizei mit. Der alkoholisierte Fußgänger sei vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht und stationär aufgenommen worden.
Der Fahrer der U-Bahn erlitt laut Polizei einen Schock und musste durch einen Kollegen ersetzt werden. Sowohl an der U-Bahn als auch an dem Mietscooter entstand nur geringer Sachschaden.
Wiesbaden. Die hessische SPD-Landesvorsitzende Nancy Faeser ist nach eigenen Angaben nach einem Wahlkampftermin kurz ohnmächtig geworden. Das teilte sie am Sonntag bei Twitter mit. „Nach dem letzten Wahlkampftermin bin ich kurz ohnmächtig geworden und musste ins Krankenhaus. Das war natürlich ein großer Schreck, aber die ersten Untersuchungen waren beruhigend. Die Lehre: Man kann auch zu viel Wahlkampf machen“, schrieb Faeser. „Zur Beobachtung muss ich noch 24 Stunden da bleiben- Sicherheit geht vor.“
Sprecher Christoph Gehring von der SPD-Landtagsfraktion sagte, der Vorfall habe sich am Samstag am frühen Abend ereignet. „Sie hatte offensichtlich eine Kreislaufschwäche nach dem letzten Auftritt und hat sich zur Behandlung ins Krankenhaus begeben“, sagte Gehring der Deutschen Presse-Agentur. Soweit er wisse, handele es sich um nichts Besorgniserregendes.