Hanau. Der Vater des Attentäters von Hanau wehrt sich gegen seine Verurteilung wegen Beleidigung. Der Mann habe Berufung eingelegt, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Hanau am Freitag. Der 74 Jahre alte Mann war vergangene Woche zu einer Geldstrafe von 5400 Euro verurteilt worden. Er soll unter anderem Menschen bei einer Demo anlässlich der Taten seines Sohnes beleidigt haben. Auch die Staatsanwaltschaft hat laut Amtsgericht Berufung eingelegt. Zuvor hatte die „Offenbach Post“ über das Thema berichtet.
Der Verurteilte ist der Vater des 43 Jahre alten Deutschen Tobias R., der am 19. Februar 2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordete. Vermutlich erschoss der Sohn danach seine Mutter und schließlich sich selbst.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem Vater Beleidigung in drei Fällen vorgeworfen. Unter anderem habe er in einer Strafanzeige Menschen - darunter Angehörige der Anschlagsopfer - als „wilde Fremde“ bezeichnet. In Schreiben habe er zudem ein Spezialeinsatzkommando aus Frankfurt „Terrorkommando“ beziehungsweise „Terroreinheit“ genannt, den Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) habe unter anderem der „Wählertäuschung“ bezichtigt.
Wiesbaden. Die Zahl der Corona-Auffrischimpfungen in Hessen zieht an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben diese mittlerweile fast 92.000 Menschen im Land erhalten. Das sind rund 27.000 Corona-Auffrischimpfungen mehr als noch zwei Wochen zuvor. Nach der offiziellen Schließung der Impfzentren im Land sind vor allem die Hausärzte vor Ort für die Impfungen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zuständig.
Bei einer Auffrischungsimpfung (Booster) erhalten bereits vollständig geimpfte Menschen, vor allem ältere und Risikogruppen, nach rund sechs Monaten eine weitere Dosis eines zugelassenen Corona-Impfstoffs. Diese neue Spritze soll einem nachlassenden Immunschutz vorbeugen. Denn durch einen Booster können sich deutlich mehr Antikörper gegen das Coronavirus bilden. Insgesamt wurden in Hessen laut RKI bislang mehr als 8,25 Millionen Corona-Schutzimpfungen vorgenommen. Die Quote der vollständig geimpften Menschen liegt demnach derzeit bei 64,8 Prozent.
Darmstadt. Die Zahl der Cyberattacken steigt von Jahr zu Jahr kontinuierlich an. Sicherheitslecks finden sich allerorten. Das auf IT-Sicherheit spezialisierte Startup LocateRisk aus Darmstadt hat einen Check bei allen 422 hessischen Gemeinden gemacht. Ergebnis: Bei 74 Prozent bestand demnach die Gefahr des Datendiebstahls durch teilweise unzulässig verschlüsselte Datenübertragung, teilte die dpa mit. Bei 31 Prozent seien nicht alle Datenbanksysteme angemessen gesichert, und fast einem Viertel drohten Angriffe aufgrund veralteter Software.
Welches Ausmaß Cybercrime angenommen hat zeigt das Lagebild des Bundeskriminalamtes: Binnen fünf Jahren stieg die Zahl der erfassten Fälle in Deutschland von 82.649 auf 108.474 im vergangenen Jahr kontinuierlich an. Die Aufklärungsquote lag bei nicht mal einem Drittel.
Frankfurt. Bei einem Küchenbrand in Frankfurt hat ein Nachbar am Sonntagmorgen noch vor Eintreffen der alarmierten Feuerwehr Hilfe leisten können. Der Mann – Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr – wohne in der Nachbarschaft und sei wegen der Alarmierung auf dem Weg zur Wache gewesen, berichtete die Feuerwehr. Er habe vor Eintreffen der ersten regulären Kräfte die Bewohner beim Verlassen des Hauses unterstützt. Der Mann wurde durch den eingeatmeten Rauch leicht verletzt, teilte die dpa mit.
Die Einsatzkräfte konnten den Brand der Mitteilung zufolge nach etwa 30 Minuten unter Kontrolle bringen. Nachbarn, die ihre Häuser zunächst verlassen mussten, konnten nach dem Einsatz in ihre Wohnungen zurückkehren. Im Einsatz waren etwa 50 Kräfte der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr sowie des Rettungsdienstes. Die Ursache des Feuers und die Höhe des Schadens waren zunächst nicht bekannt.
Offenbach. Die neue Woche startet in Hessen meist heiter und niederschlagsfrei. Ein Hochdruckgebiet über Südeuropa sorge im Bundesland für kühle bis milde Luft, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Sonntag mit. Die erwarteten Höchstwerte liegen am Montag bei 14 bis 17 Grad, in Hochlagen bei 12 Grad. In der Nacht zum Dienstag kühlt es sich auf 8 bis 4 Grad ab.
Der Dienstag beginnt laut DWD bewölkt und oftmals trocken. Im Verlauf des Tages ziehen dann dichtere Wolken und gebietsweise Regen auf. Die Temperaturen liegen in der Spitze bei 17 Grad. Es wird mäßiger Wind erwartet, im Bergland sind teils auch starke Böen möglich.
Am Mittwoch sei zunächst mit wechselnder Bewölkung und nur vereinzelten, kurzen Regenfällen zu rechnen. Am Nachmittag erwarten die Meteorologen dichtere Wolken und vermehrte Schauer. Die Höchstwerte liegen bei 18 bis 21 Grad. Insgesamt sei mit mäßigem bis frischem Wind zu rechnen, im Bergland teils mit stürmischen Böen. In der Nacht zum Donnerstag könne es möglicherweise zu starken bis stürmischen Böen kommen. Die Vorhersage sei hier jedoch noch unsicher, hieß es.
Frankfurt. Ein mutmaßlicher Einbrecher ist in Frankfurt auf frischer Tat ertappt und geschnappt worden. Der 27 Jahre alte Mann habe noch zu fliehen versucht, habe aber festgenommen werden können, teilte die Polizei am Sonntag mit. Der Verdächtige soll in der Nacht zum Samstag in eine Tankstelle eingebrochen sein. Die alarmierten Beamten fanden am Tatort blinkende Alarmleuchten vor sowie eine eingeschlagene Fensterscheibe und umstellten das Gebäude. Beim Versuch, durch das beschädigte Fenster zu entkommen, sei der 27 Jahre alte Täter den Polizisten direkt in die Arme gelaufen.
Der Mann, der sich an dem Fenster offenbar Schnittwunden zuzog, konnte widerstandslos festgenommen werden, wie die Polizei weiter mitteilte. Bei der Durchsuchung des Verdächtigen fanden die Beamten mutmaßliches Diebesgut: Bargeld und einen Tablet-Computer.
Wiesbaden. In Hessen sind binnen eines Tages 568 neue Corona-Infektionen bestätigt worden. Zudem wurden vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet, wie das hessische Sozialministerium auf Grundlage von Daten des Robert Koch-Instituts am Sonntag mitteilte. Die landesweite Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - stieg von 54,5 auf 55,7. Seit Beginn der Pandemie wurden in Hessen insgesamt 342.420 Corona-Infektionen bestätigt. 7801 Menschen starben an oder mit dem Virus.
Der Blick auf die Situation in den Krankenhäusern zeigt: 129 Betten auf den hessischen Intensivstationen waren mit Covid-19-Patienten belegt, bei 10 weiteren der dort behandelten Menschen bestand der Verdacht (Stand Samstag, 11.00 Uhr). Die Hospitalisierungsinzidenz betrug zuletzt (Stand Freitag) 2,29. Der Wert beschreibt, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen wegen einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus aufgenommen wurden.
Die Hospitalisierungsinzidenz und die Intensivbettenbelegung sind wichtige Indikatoren zur Beurteilung der aktuellen Corona-Lage. Überschreiten sie bestimmte Grenzen, greifen laut einem zweistufigen Konzept des Landes weitergehende Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.
Malchow. Knapp eine Woche nach der Gasvergiftung von Urlaubern aus Sachsen und Hessen auf einem Hausboot an der Mecklenburgischen Seenplatte ist die genaue Ursache noch unklar. Es gebe bisher keine Hinweise auf menschliches Versagen, etwa durch Bedienfehler, erklärte ein Sprecher der Polizei am Montag. Die beiden verletzten Paare konnten die Krankenhäuser inzwischen wieder verlassen. Die Frauen und Männer im Alter von 54 bis 60 Jahren hatten sich in der Nacht zum 12. Oktober in Malchow schlafen gelegt und dabei giftiges Kohlenmonoxid eingeatmet, wie Spezialisten später feststellten.
Einer der Männer war kurz nach Mitternacht wach geworden, hatte große gesundheitliche Probleme und Hilfe geholt. Die Kriminalpolizei ermittelt weiter wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung, hieß es. Ein Gutachter habe das Boot in Augenschein genommen. Die Ermittlungen und Auswertungen dauerten aber noch an. Kohlenmonoxid ist farb- und geruchlos. Es blockiert die Sauerstoffversorgung. Wird das Gas eingeatmet, kann es innerhalb von Minuten zum Tod führen.
Kassel. Einen schwerverletzten Mann hat die Polizei in Kassel in der Nacht zum Dienstag vor einem Schulgelände gefunden. Wie die Beamten mitteilten, waren sie zuvor zu einer Schlägerei mit mehreren Personen gerufen worden. Im Bereich der Schule fanden die Einsatzkräfte den Angaben zufolge den jüngeren Mann mit mehreren Schnittverletzungen.
Aufgrund der ersten Ermittlungen nimmt die Polizei an, dass ihm die schweren Verletzungen im Verlauf eines Streits mit einem unbekannten scharfen Gegenstand zugefügt wurden. Nach den mutmaßlichen Tätern werde gefahndet. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der versuchten Tötung. Die Ermittlungen zur Identität des noch unbekannten Opfers dauerten den Angaben zufolge an. Es soll nach derzeitigem Kenntnisstand nicht in Lebensgefahr schweben. Die Polizei sucht Zeugen, teilte die dpa mit.
Wiesbaden. Hessens Unternehmen haben nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammern die Corona-Krise weitgehend überwunden. Das in Umfragen erfasste Geschäftsklima habe sich im Vergleich zum Frühjahr deutlich verbessert und übertreffe inzwischen auch wieder das Vorkrisen-Niveau, berichtete am Dienstag der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) in Wiesbaden. Insgesamt werde die derzeitige Geschäftslage von 39 Prozent aller befragten Unternehmen als gut bezeichnet. 46 Prozent seien zufrieden, 15 Prozent bewerteten sie als schlecht.
„Hessens Wirtschaft krempelt die Ärmel hoch. Die Stimmung verbessert sich in allen Branchen. Besonders gut ist sie in der Finanz- und Versicherungswirtschaft, in der Industrie und bei den Dienstleistern. Auch die Investitions- und Beschäftigungsabsichten verbessern sich in weiten Teilen“, erklärte HIHK-Geschäftsführer Robert Lippmann laut einer Mitteilung. Selbst in besonders hart getroffenen Branchen steige die Konjunktur deutlich. So habe sich im Gastgewerbe der Geschäftsklimaindex verdreifacht. Als Risiken werden der Fachkräftemangel sowie die hohen Energie- und Rohstoffpreise genannt, teilte die dpa mit.