Kassel. Ein aus der Vitos-Klinik für forensische Psychiatrie Haina (Landkreis Waldeck-Frankenberg) geflohener Mann ist in den Niederlanden festgenommen worden. Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatte der Mann nach seinem Ausbruch am 21. August ein Auto gestohlen und war damit über die Grenze gefahren. Unterdessen hatte die Polizei eine europäische Fahndung aufgrund des Auto-Diebstahls eingeleitet, so dass die niederländischen Beamten das gestohlene Fahrzeug bereits am vergangenen Montag entdeckten und den 30 Jahre alten Mann stellen konnten.
Laut den Angaben hatte der Mann noch versucht, zu fliehen und dabei das gestohlene Fahrzeug beschädigt, teilte die dpa mit. Forensische Psychiatrien sind spezielle psychiatrische Einrichtungen für Straftäter.
Ziel der Vereinbarung sei es, die Schulen während der Pandemie „in die Lage zu versetzen, mobile digitale Endgeräte wie Laptops, Notebooks und Tablets für den Unterricht in der Schule, für den Distanzunterricht sowie zur allgemeinen Unterrichtsvor- und Nachbereitung zur Verfügung zu stellen“, so das Ministerium. Das Land habe die Bundesmittel von 37,2 Millionen Euro auf 50 Millionen aufgestockt. Davon sind dem Ministerium zufolge rund 43,2 Millionen für die Beschaffung und Inbetriebnahme von etwa 73.000 Endgeräten vorgesehen.
Groß-Gerau. Nach den tödlichen Polizeischüssen auf einen 39 Jahre alten Mannes in Groß-Gerau dauert die Untersuchung der Waffen der eingesetzten Beamten an. Damit solle auch ermittelt werden, wer den tödlichen Schuss abgefeuert habe, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Darmstadt laut dpa am Montag. Die Polizisten hätten sich in dem laufenden Verfahren bislang nicht geäußert.
Der Mann war am vergangenen Dienstag von fünf Kugeln getroffen worden. Vier Projektile waren Durchschüsse durch Arme und Beine des Mannes. Ein fünfter Schuss wurde den Ermittlern zufolge vom rechten Oberarm in die Brust abgeleitet. Der Mann hatte zuvor seine Frau, seine Schwiegermutter und zwei Nachbarn mit einem Messer verletzt. Es wird geprüft, ob er möglicherweise psychische Probleme hatte.
Wiesbaden. Die Verbraucherpreise ziehen in Hessen an. Im August gab es einen Anstieg um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Landesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Im Juli hatte die Inflationsrate bei 3,4 Prozent und im Juni bei 2,2 Prozent gelegen. Der Anstieg ist den Angaben nach wesentlich darauf zurückzuführen, dass im Vorjahreszeitraum vorübergehend die Mehrwertsteuer gesenkt wurde. Im Vergleich zum Vormonat Juli seien die Verbraucherpreise im August durchschnittlich unverändert geblieben, wie dpa berichtet.
Teurer: Gemüse aller Art, Foto: dpa
Die Preise für Energie stiegen um 12,6 Prozent. Vor allem Heizöl habe sich binnen Jahresfrist um 55,1 Prozent und Kraftstoffe um 26,1 Prozent verteuert. Höhere Kosten seien auch für Erdgas (plus 5,2 Prozent) und für Strom (plus 2,1 Prozent) angefallen. Ohne Berücksichtigung der gesamten Energie hätte die Gesamtteuerung im August in Hessen bei 2,7 Prozent gelegen. Nahrungsmittel wurden laut Landesamt im Mittel um 4,8 Prozent teurer, Gemüse um mehr als elf Prozent.
Wiesbaden. Die Zahl extremistischer Gewalttaten ist in Hessen stark gestiegen. 79 Taten wurden im Jahr 2020 registriert, wie aus dem am Dienstag von Innenminister Peter Beuth (CDU) und Verfassungsschutzpräsident Robert Schäfer in Wiesbaden vorgelegten Verfassungsschutzbericht hervorgeht. Das entspricht fast einer Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr, als 41 extremistische Gewalttaten im Land gezählt wurden. Die rechtsextremistischen Gewalttaten nahmen demnach deutlich zu und stiegen nach dem Bericht von 31 im Jahr 2019 auf 42. Zu einer dieser Taten zählte auch der rassistisch motivierte Terroranschlag in Hanau, bei dem acht Männer und eine Frau erschossen wurden. Einen sehr starken Zuwachs von extremistischen Gewalttaten habe es auch im Linksextremismus gegeben. Von fünf Taten im Jahr 2019 sei ein Anstieg auf 34 Taten im vergangenen Jahr registriert worden. Alleine 31 Taten seien in Zusammenhang mit den gewalttätigen Protestaktionen wegen des Ausbaus der Autobahn 49 in Mittelhessen aufgetreten. (dpa)
Mainz. Betroffene von sexueller Gewalt im Bistum Mainz erhalten eine weitere Ansprechpartnerin. Von diesem Mittwoch an übernimmt die Diplom-Psychologin Ute Leonhardt als dritte Kontaktperson diese Aufgabe, wie das Bistum am Mittwoch mitteilte. Leonhardt helfe seit über 20 Jahren ehrenamtlich in der Telefonberatung Menschen mit Lebensproblemen und berate Opfer von Straftaten. Weitere Ansprechpartner sind Schwester Marie Bernadette Steinmetz und Volker Braun. Das Trio ist den Angaben zufolge unabhängig von der Bistumsleitung, arbeitet aber mit ihr zusammen. Die drei Ansprechpartner stehen in keinem Dienstverhältnis zu der Diözese, so dpa.
Die unabhängigen Ansprechpersonen sind für die Aufnahme und Weitergabe von Meldungen sexuellen Missbrauchs im Bistum Mainz zuständig. Für Betroffene oder Angehörige, die ein seelsorgliches Gespräch wünschten, stünden Mitarbeiter des Instituts für Geistliche Begleitung zur Verfügung, erklärte das Bistum weiter. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, der 2017 die Führung des Bistums übernommen hatte, setzt sich dafür ein, dass sich die katholische Kirche dem Thema sexueller Gewalt stellt und Fälle nicht vertuscht. Die bislang vorliegenden Erkenntnisse aus einer noch laufenden Studie weisen darauf hin, dass das Ausmaß sexueller Gewalt in der Diözese weitaus größer ist als zunächst gedacht.
Gießen. Im Verfahren um volksverhetzende Posts in sozialen Netzwerken haben sich ein Zeitsoldat der Bundeswehr und die von ihm beklagte Bundesrepublik Deutschland vor dem Verwaltungsgericht Gießen auf einen Vergleich geeinigt. Demnach nimmt der Mann seine Klage zurück, sodass seine Entlassung bestandskräftig wird, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Im Gegenzug erhält er eine bereits im Zuge eines Disziplinarverfahrens der Bundeswehr gezahlte Geldbuße zurück (Az.: 5 K 2969/19.GI). Der Zeitsoldat soll volksverhetzende und den Holocaust verharmlosende Bilder auf Facebook eingestellt haben, darunter auch ein Bild von Adolf Hitler. Ein Strafverfahren gegen ihn vor dem Amtsgericht Dillenburg war zuvor gegen Geldauflage eingestellt worden. Der nun geschlossene Vergleich ist vorläufig und kann von den Verfahrensbeteiligten noch bis zum 22. September widerrufen werden, wie dpa berichtet.
Darmstadt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund) will nach der Erlaubnis für den weiteren Kiesabbau am Langener Waldsee nun klagen. „Die weitere Rodung von Bannwald für den Sand- und Kiesabbau wollen wir nicht akzeptieren“, teilte der stellvertretende Vorsitzende des Bund Hessen, Guido Carl, am Mittwoch mit. Der schnell wachsende Problemdruck durch die Klimaerhitzung bestätige, dass wir mit der Natur deutlich rücksichtsvoller umgehen müssen. Das Regierungspräsidium Darmstadt hatte im August den Hauptbetriebsplan der am Ort tätigen Firma genehmigt. Dagegen wollen die Naturschützer nun beim Verwaltungsgericht Darmstadt klagen, wie dpa schreibt.
Auch die Rodung von weiterem Wald ist von Herbst 2022 an vom Regierungspräsidium zugelassen worden. Voraussetzung war allerdings, dass zuvor in einem anderen Bereich wieder aufgeforstet wird. Das Regierungspräsidium hatte die sofortige Vollziehung angeordnet. Das bedeutet, dass im Falle von Klagen die Kiesgewinnung nicht vorübergehend eingestellt werden muss. Der Rechtsstreit begann dem Bund zufolge 2013, nachdem das Regierungspräsidium den Kiesabbau auf einer Fläche von über 67 Hektar Bannwald zugelassen hatte.
Frankfurt. Die Forderung nach mehr Heimarbeitsplätzen für die Zeit nach der Corona-Pandemie ist einer Umfrage zufolge in Hessen größer als in allen anderen Bundesländern. 40 Prozent der befragten Erwerbstätigen in Hessen wünschen sich dies, wie das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des zur Talanx-Gruppe gehörenden Versicherers HDI ermittelt hat. Im Bundesschnitt stellen 34 Prozent diese Forderung, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten „HDI Berufe-Studie 2021“ hervorgeht, die den Angaben zufolge repräsentativ ist, so dpa. In der Pandemie haben viele Arbeitgeber die Büros ausgedünnt. Der Erhebung zufolge richteten sich während der Corona-Zeit nur in Hamburg (28 Prozent) noch mehr Berufstätige erstmals am heimischen Schreibtisch ein als in Hessen. Dort waren es mit 25 Prozent ebenfalls mehr als im Bundesdurchschnitt (20 Prozent). Allerdings: Das mobile Arbeiten mit einer Vielzahl oft ungewohnter digitaler Hilfsmittel erleben viele Beschäftigte demnach auch als Belastung. 13 Prozent der Befragten in Hessen und damit mehr als im Durchschnitt der 16 Länder (10 Prozent) gaben an, dass sich ihre Work-Life-Balance in der Corona-Zeit verschlechtert habe.
Frankfurt. Im Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens hat eine betrunkene Frau mehrere Bundespolizisten attackiert. Wie die Polizei laut dpa mitteilte, hatte die Frau in der Nacht zum Donnerstag zunächst andere Reisende belästigt und war deshalb aus dem Gebäude verwiesen worden. Weil sie der Aufforderung nicht nachkam, habe das Sicherheitspersonal die Bundespolizei zur Verstärkung gerufen. Sie habe sich geweigert, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und sich aggressiv verhalten. Sie habe die Polizisten mit einem Feuerzeug bedroht, einer Beamtin mit der Faust gegen den Arm geschlagen und einen weiteren Beamten getreten. Bei der Durchsuchung auf der Wache habe sie weiter nach den Beamten getreten, geschlagen und diese bespuckt. Nach Polizeiangaben hatte die Frau 1,92 Promille Alkohol im Blut. Nach einer Nacht in der Zelle und der anschließenden Vernehmung konnte die Frau am Morgen ihre Heimreise nach Rom antreten. Gegen sie wird nun wegen Widerstandes, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.