Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) hat den Opfern seine Anteilnahme ausgesprochen. „Meine Gedanken sind bei den Familien und Freunden der Opfer. Ihnen gilt mein tief empfundenes Beileid“, teilte er am Donnerstagmorgen auf Facebook mit. „Nach den schrecklichen Ereignissen dieser Nacht hat unsere Stadt elf Todesopfer zu beklagen. Nach Informationen der Polizei ist darunter auch der vermutliche Täter.“ Die genauen Hintergründe dieser Tat würden noch ermittelt werden. Zudem teilte er mit, dass eine Schule sowie zwei Betreuungseinrichtungen für Kinder am Donnerstag nicht geöffnet seien. „Aufgrund der noch gesperrten Zufahrten und laufenden Ermittlungen bleiben die Heinrich-Heine-Schule und die Kinderburg und Kinderhaus West geschlossen“, schrieb Kaminsky.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat wegen des Gewaltverbrechens in Hanau einen Termin abgesagt. Ein Sprecher seines Ministeriums sagte, der Minister werde am Donnerstag bei einem Termin in Berlin, wo es um die Digitalisierung in der Verwaltung geht, von einem Staatssekretär vertreten. Seehofer wolle sich fortlaufend über die neuesten Entwicklung in dem Fall informieren lassen.
Der hessische Landtag hat mit einer Schweigeminute der Opfer der tödlichen Schüsse in Hanau gedacht. Die für Donnerstag vorgesehene Landtagssitzung in Wiesbaden wurde danach abgebrochen. An allen öffentlichen Gebäuden in Hessen wurde nach Angaben von Innenminister Peter Beuth (CDU) Trauerbeflaggung angeordnet.
Die Islamverbände in Deutschland haben die mutmaßlich fremdenfeindliche Gewalttat mit neun Toten im hessischen Hanau als „unsäglichen Terrorangriff“ verurteilt. Das Ziel des Angriffs seien laut Bekennerschreiben Migranten, insbesondere Muslime gewesen, erklärte der Koordinationsrat der Muslime (KRM) am Donnerstag in Köln. „Es ist jetzt die Zeit, zusammenzurücken und zusammenzustehen“, sagte KRM-Sprecher Zekeriya Altug. „Wir rufen alle Akteure der Gesellschaft auf, ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern rechter Hetze und rechten Terrors.“ Die Politik habe das Problem der rechten Gewalt zu lange unterschätzt, kritisierte Altug. „Die Zeit für Worte ist vorbei. Wir fordern Politik und Behörden auf, zu handeln.“ Zugleich sprach der KRM-Sprecher den Familien der Opfer sein Beileid aus. „Unsere Gebete sind mit ihnen.“
Unsere politischen Debatten dürfen sich nicht davor herumdrücken, dass es 75 Jahre nach Ende der NS-Diktatur wieder rechten Terror in Deutschland gibt.
Angesichts des Gewaltverbrechens in Hanau am Mittwochabend hat der "Hanauer Carnevalszug Verein 1954 e.V." einen für das Wochenende geplanten Faschingsumzug abgesagt. Auf seiner Facebook Seite schreibt der Verein: „Aufgrund der tragischen Ereignisse der vergangenen Nacht, wird hiermit bekannt gegeben, dass der Hanauer Faschingsumzug 2020 am 22.2.2020 abgesagt ist. Wir drücken hiermit den Hinterbliebenen der Opfer unser tiefstes Mitgefühl aus.“
Wir stellen uns denen, die versuchen, Deutschland zu spalten, mit aller Kraft und Entschlossenheit entgegen.
„Jeder kann Auschwitz heute in seine eigenen Hände nehmen.“