Hanau

Hanau

  • 2/20/2020 12:11:01 PM   Valerie Scholz
    Angesichts der Gewalttat von Hanau ist der Weiberfasching auf dem Viktualienmarkt in München abgesagt worden. Nach Angaben eines Stadtsprechers hätte die Veranstaltung „Fasching hat Herz“ am (heutigen) Donnerstag um 14.00 Uhr begonnen. Eigentlich war geplant gewesen, dass die Faschingsgesellschaften mit ihren Prinzenpaaren und Garden sowie die Tanzenden Marktweiber bis zum Abend für „beste Unterhaltung“ sorgen, wie es in einer Mitteilung hieß. In den vergangenen Jahren hatten rund 500 Menschen an der Veranstaltung teilgenommen. Ob der Faschingsdienstag in München mit deutlich mehr Narren stattfinden wird, blieb erst einmal unklar.
    In Düsseldorf soll der Karneval stattfinden, wenn auch deutlich weniger unbeschwert als sonst. Der Präsident des Comitees Düsseldorfer Karneval, Michael Laumen, sagte auf dem Rathausbalkon: "Wir sind bei den Opfern von Hanau. Unser Düsseldorfer Karneval ist multikulturell." Für Rosenmontag planen die Düsseldorfer den kurzfristigen Bau eines Mottowagens zu Hanau.
    Bevor die Kölner Karnevalisten die tollen Tage offiziell eröffneten, gedachten sie der Opfer von Hanau mit einem Schweigemoment. Der Kölner Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn, von Beruf Beerdigungsunternehmer, sagte: "Im Leben und vor allen Dingen im Karneval sind die Momente der überschäumenden Freude und des Feierns und die der Trauer und die stillen Momente immer nah beieinander. Heute, in den Stunden, überwiegt bei uns allen glaube ich die Fassungslosigkeit."
  • 2/20/2020 12:13:50 PM   Valerie Scholz
    Erst vor wenigen Tagen sind Behörden in mehreren Bundesländern gegen eine mutmaßlich rechtsextreme Terrorzelle vorgegangen. Immer wieder tauchen rechtsextremistische Gewalttäter aufeinen Überblick geben unsere Kollegen Kim Björn Becker und Helmut Schwan: 
     
  • 2/20/2020 12:16:39 PM   Julia Anton
    Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) sieht eine neue Herausforderung für die deutschen Sicherheitsbehörden. Taten wie in Hanua zeigten, dass „wir es zunehmend mit Einzeltätern zu tun haben, die über einen langen Zeitraum unauffällig bleiben und sich im Verborgenen radikalisieren“, sagte Wöller am Donnerstag in Dresden. Auf diese neue Herausforderung des „Täterprofils mit langer Inkubationszeit“ müssen sich die Sicherheitsbehörden einstellen: „Dazu gehören auch hinreichend gesetzliche Befugnisse zur Gefahrenabwehr.“
    Der mutmaßliche Täter Tobias R. handelte nach bisherigen Erkenntnissen alleine und war der Polizei zuvor nicht bekannt.
  • 2/20/2020 12:18:17 PM   Valerie Scholz
    Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will noch am Donnerstag in die hessische Stadt reisen. Das kündigte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) bei einem Besuch in Hanau an. Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) sagte, der Bundespräsident werde am frühen Abend auch bei einer Mahnwache in der Stadt sprechen. Im Rathaus soll zudem von Donnerstag an ein Kondolenzbuch ausliegen, in dem die Bürger ihre Trauer zum Ausdruck bringen können.
  • 2/20/2020 12:30:30 PM   Julia Anton

    In Hamburg hat die SPD ihre für Donnerstagabend geplante Wahlkampf-Abschlussveranstaltung abgesagt. Am Sonntag wird dort eine neue Bürgerschaft gewählt. Stattdessen ruft die Landesvorsitzende und Sozialsenatorin Melanie Leonhard zu einer Demonstration auf:

  • 2/20/2020 12:43:28 PM   Manon Priebe
    "Rechte Terroristen machen Jagd auf uns", schreibt Auor Max Czollek. "Und der Staat gibt nen Scheiß. Oder hab ich was nicht mitbekommen?"
    "Das ist der Sturm, vor dem wir euch gewarnt haben"
  • 2/20/2020 12:44:16 PM   Julia Anton
    Unter den Toten ist eine 35 Jahre alte Frau. Unsere Kollegen haben mit ihrer Familie gesprochen: Die Angehörigen stehen schon seit Stunden an der Polizeiabsperrung. Näher kommen sie nicht. Er könne es nicht verstehen, wie man auf eine Frau schießen könne, sagt ein Mann aus der Familie. Er selbst sei nach 20 Jahren aus Hanau-Kesselstadt weggezogen, weil Gewalt und Drogenmissbrauch dort zugenommen hätten. 
  • 2/20/2020 12:44:49 PM   Manon Priebe
    Pianist Igor Levit geht es zunächst in erster Linie um die Opfer:
  • 2/20/2020 12:45:54 PM   Julia Anton
    Ein weiteres Opfer ist der 38 Jahre alte Gürkan G. Ein Freund, der mit ihm zu Schule ging, erzählt unseren Kollegen, G. habe mehrere schwere Unfälle gehabt in seinem Leben. „Wir haben immer gewitzelt darüber, dass er alle überlebte.“ Doch dieses Mal habe er kein Glück im Unglück gehabt.
  • 2/20/2020 12:49:20 PM   Manon Priebe
    "Es hätten Freunde in der Shishabar sein können", mahnt Sawsan Chebli.
  • 2/20/2020 12:54:01 PM   Valerie Scholz
    „Gezielte Schüsse, weil man anders aussieht – das hätte ich in unserer Stadt für unmöglich gehalten“, sagt ein Familienvater aus Hanau, der anonym bleiben will. Er ist türkischer Abstammung, engagiert sich in der SPD und arbeitet in der Stadtverwaltung. Die ersten Impressionen unserer Kollegen Luise Glaser-Lotz, Katharina Iskandar und Hanns Mattes lesen Sie hier: 
     
  • 2/20/2020 1:06:23 PM   Julia Anton
    Für 15 Uhr hat die Bundesanwaltschaft, die die Ermittlungen am Morgen übernommen hat, eine Erklärung angekündigt. Dann werde über den aktuellen Stand der
    Ermittlungen informiert, teilte die Karlsruher Behörde am Donnerstag mit.
  • 2/20/2020 1:22:44 PM   Manon Priebe
    Haben Sie auch Angst? Katharina Nocun ist Bürgerrechtlerin und Autorin.
  • 2/20/2020 1:24:37 PM   Valerie Scholz
    Unsere Kollegin Mona Jaeger berichtet live vom Tatort in Hanau: "Viele Journalisten warten am Tatort in der Straße Heumarkt auf Bundesinnenminister Horst Seehofer. Seit dem Morgen sind viele ausländische Fernsehteams da, aus der Türkei und Polen etwa."
     
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    (Quelle: Mona Jaeger, FAZ)
  • 2/20/2020 1:44:17 PM   Valerie Scholz
    Der britische Premierminister Boris Johnson äußerte auf Twitter sein Mitgefühl. Das Vereinigte Königreich solidarisiere sich mit seinen deutschen Freunden gegen rassistische Angriffe auf die gemeinsamen Werte. Auch der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hatte bereits "große Trauer" über die Tat von Hanau ausgedrückt und den Opfern sowie deren Familien Beileid ausgesprochen.
  • 2/20/2020 2:00:02 PM   Manon Priebe
    Autorin und Speakerin Kübra Gümüşay fordert "Kein junger Mensch of color soll nach Hause gehen und glauben, sein Leben verdiene kein Mitgefühl. Habe keinen Wert."
  • 2/20/2020 2:02:00 PM   Julia Anton
    Generalbundesanwalt Peter Frank beginnt mit seiner Erklärung in Karlsruhe.
  • 2/20/2020 2:04:41 PM   Valerie Scholz
    Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) sind in Hanau eingetroffen. Sie sind am Nachmittag gemeinsam mit dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) auf dem Heumarkt, einem der Tatorte, um den Opfern zu gedenken und über die aktuelle Erkenntnisse zu informieren.
     
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    (Quelle: Mona Jaeger, FAZ)
  • 2/20/2020 2:05:45 PM   Julia Anton
    Viel neues gibt es noch nicht, dafür klare Worte zum mutmaßlichen Täter: Zusätzlich zu den zehn Toten hat der mutmaßliche Schütze sechs Menschen verletzt, einer von ihnen schwer, erklärt Frank.
    Auf der Homepage des mutmaßlichen Täters seien Videobotschaften und ein Manifest gefunden worden, die neben "wirren Gedanken und abstrusen Verschwörungstheorien eine zutiefst rassistische Gesinnung" aufweisen. 
    Ziel der Ermittlungen werde sein, ob es Mitwisser oder Unterstützer gab. Dazu werden Kontakte des mutmaßlichen Schützen im In- und Ausland abgeklärt. Die polizeilichen Ermittlungen übernehme das Bundeskriminalamt. 
  • 2/20/2020 2:12:15 PM   Valerie Scholz
    Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wird am Donnerstagabend mit allen Innenministern der Länder darüber beraten, wie die Sicherheit vor allem bei öffentlichen Veranstaltungen in den nächsten Tagen gewährleistet werden könne.
    Derweil hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland die Gläubigen zum Selbstschutz aufgefordert. „Nach dem gestrigen Terror rufe ich die Muslime in Deutschland auf, erhöht wachsam zu sein und zudem zusätzlich eigene Schutzmaßnahmen für sich, ihre Familien und Gotteshäuser und Einrichtungen zu ergreifen“, erklärte der Vorsitzende des Zentralrats, Aiman Mazyek, am Donnerstag in Berlin. Zum bevorstehenden Freitagsgebet sollten „die Muslime in den Gotteshäuser in unserem Land für die Opfer beten und Bittgebete für die Sicherheit in unserem Land aussprechen“, erklärte Mazyek. „Sie werden sich aber auch die bohrende Frage stellen, ob der Politik und den Sicherheitsbehörden der Schutz seiner deutschen Muslime wichtig ist.“
  • 2/20/2020 2:14:46 PM   Julia Anton
    Es ist ein Tag, oder eine Nacht, die uns noch lange in Erinnerung bleiben und unsere Ermittlungsarbeit stark prägen wird.
    – Generalbundesanwalt Peter Frank
  • 2/20/2020 2:22:18 PM   Valerie Scholz
    Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) hat an den Zusammenhalt in der Stadt appelliert. „Wir werden alles Menschenmögliche tun, um unser gewachsenes Miteinander zu halten. Wir lassen eine Zerstörung nicht zu“, sagte Kaminsky am Donnerstag vor Journalisten. Kaminsky sprach von einer „großartigen Welle der Solidarität“, die die Stadt erreicht habe.
     
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    (Quelle: dpa)
  • 2/20/2020 2:30:42 PM   Valerie Scholz
    Bisher sieht alles danach aus, als habe der mutmaßliche Schütze alleine gehandelt. Unser Kollege Reiner Burger hat mit Florian Hartleb gesprochen. Er ist Experte für den neuen Terrorismus rechter Einzeltäter und sagt, für diese Tätergruppe sei wichtig, "wie sie PR-mäßig ihre Botschaft am besten verbreiten". Auch Tobias R. hatte zuvor eine Webseite mit einem Manifest aufgesetzt, die inzwischen offline ist, und ein Video bei Youtube hochgeladen. Das ganze Interview mit Hartleb lesen sie hier:
  • 2/20/2020 2:33:07 PM   Valerie Scholz
    Das ist ein Angriff auf uns alle, auf unsere freiheitliche Demokratie.
    – sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Donnerstag in Hanau in einer Reaktion auf die mutmaßlich rassistisch motivierte Gewalttat.
  • 2/20/2020 2:36:28 PM   Julia Anton
    In Gedenken an die Opfer des mutmaßlich rechtsradikalen und rassistischen Anschlags von Hanau werden die Mannschaften der Bundesliga und zweiten Liga am Wochenende mit Trauerflor auflaufen. Das teilte die Deutsche Fußball Liga mit. Außerdem wird es vor den Spielen eine Schweigeminute geben. 
  • 2/20/2020 2:43:14 PM   Manon Priebe
    Ist der Anschlag einer "auf uns alle", wie allerorts betont wird? Oder ist es vielmehr so – wie die Journalistin Teresa Bücker meint –, dass rechter Terror eben "gezielt bestimmte Menschen" angreift. Das Motiv: Rassismus.
  • 2/20/2020 2:55:28 PM   Julia Anton
    Zu der um 18 Uhr geplanten Mahnwache in Berlin haben sich zahlreiche Teilnehmer aus der Politik angekündigt: Zum Brandenburger Tor wollen unter anderem Grünen-Chefin Annalena Baerbock und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) kommen. Auch FDP-Chef Christian Lindner, CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak, sein SPD-Kollege Lars Klingbeil und SPD-Chefin Saskia Esken wollen teilnehmen. 
    Ebenfalls um 18 Uhr will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf dem Hanauer Marktplatz Gedenkworte sprechen. 
  • 2/20/2020 3:02:27 PM   Valerie Scholz
    Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Sebastian Fiedler, sieht "signifikante Parallelen" zwischen den tödlichen Schüssen von Hanau und den Anschlägen von Halle und Christchurch in Neuseeland. Dem SWR sagt er, in allen Fällen habe man es mit einer Mischung von Leuten zu tun, "die sich an krude, rechtsextreme, rassistische Ideologien anhängen oder sich sogar ihre eigenen zusammenbasteln".
    In Christchurch hatte der Australier Brenton T. am 15. März 2019 in mehreren islamischen Zentren 51 Menschen erschossen. Am 9. Oktober 2019 tötete Stephan B. in Halle zwei Menschen und versuchte, eine Synagoge zu stürmen. 
  • 2/20/2020 3:11:10 PM   Valerie Scholz
    Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hanau hat für Freitag zu einem Gedenkgottesdienst für die Opfer der Terroranschlages eingeladen. Der Gottesdienst werde um 18 Uhr in der Freien Evangelische Gemeinde stattfinden, teilte das Bistum Fulda am Donnerstag mit. Ebenso wie die evangelischen Kirchen seien auch die katholischen Kirchen der Stadt für Trauernde und Betroffene geöffnet, hieß es weiter. Dort stünden Seelsorgeteams für Gespräche zur Verfügung. Das Thema solle zudem in allen Gottesdiensten aufgegriffen und ins Gebet gebracht werden.
  • 2/20/2020 3:32:27 PM   Valerie Scholz
    Ein Kranz der Stadt Frankfurt liegt in unmittelbarer Nähe einer der Tatorte am Heumarkt.
     
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    (Quelle: dpa)
  • 2/20/2020 3:37:21 PM   Julia Anton
    Der bisherige Kenntnisstand noch einmal im Überblick:
    Am Mittwoch gegen 22 Uhr hat ein Mann in einer Shisha-Bar am Hanauer Heumarkt auf mehrere Menschen geschossen. Anschließend fuhr er weiter zu einer Bar am fünf Autominuten entfernten Kurt-Schumann-Platz, wo er abermals auf Menschen schoss. Neun Menschen starben, sechs weitere wurden verletzt, einer von ihnen schwer. Fast alle hatten einen Migrationshintergrund. In einer unweit entfernt gelegenen Wohnung fand die Polizei schließlich zwei weitere Tote: Tobias R., den mutmaßlichen Schützen, und seine 72 Jahre alte Mutter. 
    Auf der Homepage des 43 Jahre alten Tobias R. fanden die Ermittler Videobotschaften und ein Manifest, die laut dem Generalbundesanwalt Peter Frank "eine zutiefst rassistische Gesinnung" aufweisen. Frank ermittelt wegen Terrorverdachts, auch die Innenminister gehen von einem rechtsradikalen Hintergrund aus. R. soll Sportschütze gewesen sein und die Waffen legal besessen haben. 
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    Karte FAZ.NET
  • 2/20/2020 3:46:10 PM   Valerie Scholz
    Der mutmaßliche Todesschütze von Hanau war in einem Frankfurter Schützenverein aktiv. Er sei Mitglied im Schützenverein Diana Bergen-Enkheim gewesen, sagte Thilo von Hagen, Sprecher des Deutschen Schützenbundes (DSB), in Wiesbaden am Donnerstag. Laut dem Verein selbst war Tobias R. ein „eher ruhiger Typ“, der in keiner Weise auffällig geworden sei.
    „Er hat keinerlei ausländerfeindliche Sprüche geklopft“, sagte der Vorsitzende Claus Schmidt. Auch im Umgang mit Vereinsmitgliedern mit Migrationshintergrund habe R. kein auffälliges Verhalten gezeigt. Seit 2012 sei der 43 Jahre alte Tobias R. Mitglied bei Diana gewesen. Er habe mit eigenen Waffen geschossen, was aber üblich sei. Dass Tobias R. im Internet wirre Gedanken und abstruse Verschwörungstheorien äußerte, sei nicht bekannt gewesen. „Mit dem konnte man sich ganz vernünftig unterhalten“, sagte Schmidt.
  • 2/20/2020 3:59:01 PM   Valerie Scholz
    Nach dem Anschlag in Hanau sollen eine Schule und zwei Kindertagesstätten auch am Freitag geschlossen bleiben. Grund seien die laufenden Ermittlungen der Polizei im Stadtteil Kesselstadt/Weststadt, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit. Betroffen sind die Heinrich-Heine-Schule und die Kinderburg West sowie das Kinderhaus West. Ein Notdienst sei in einer Kita in unmittelbarer Nähe eingerichtet worden.
  • 2/20/2020 4:41:54 PM   Kira Kramer
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    "Es spricht vieles für die Diagnose einer paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie“, sagt die Psychiaterin Nahlah Saimeh in Hinblick auf das Video und die schriftlichen Ausführungen, die der mutmaßliche Täter von Hanau, Tobias R., hinterlassen hat. Eine nachträgliche Diagnose sei schwer, dennoch gebe es Hinweise auf eine „sehr komplexe, schwere psychische Erkrankung“. Das Gespräch unserer Kollegin Karin Trutscheit mit der forensische Psychiaterin Nahlah Saimeh lesen Sie hier: 

    Psychiaterin über Tobias R.: „Es spricht vieles für eine Schizophrenie“

     Die Dokumente, die der mutmaßliche Schütze von Hanau hinterlassen hat, erlauben einen kurzen Einblick in seine Gedankenwelt. Er wollte mit seiner Tat ein Zeichen setzen, ist die Psychiaterin Nahlah Saimeh überzeugt.
  • 2/20/2020 4:49:48 PM   Kira Kramer
    Wie unser Kollege Rainer Hermann berichtet, vertraut der türkische Präsident Tayyip Erdogan bei den Ermittlungen den deutschen Behörden. Erdogan sagte, er glaube, sie würden alle Anstrengungen unternehmen, um das Blutbad in all seinen Dimensionen aufzuklären. Die halbstaatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, Bundeskanzlerin Angela Merkel werde mit Erdogan telefonieren. Der türkische Außenministerium bezeichnete den „niederträchtigen Anschlag“ als „neue und schwere Folge des wachsendem Rassismus und der Islamfeindlichkeit“. In der schriftlichen Erklärung heißt es, es sei „an der Zeit, solche Angriffe zu stoppen.“ Andernfalls nähmen der Rassismus und die Islamfeindlichkeit gefährliche Ausmaße an.
  • 2/20/2020 5:10:10 PM   Kira Kramer
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Tatorte des Anschlags in Hanau besucht. Gemeinsam mit seiner Frau Elke Büdenbender und Hessen Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) gedachte er dort mit einer Schweigeminute der Opfer. Bei der nun beginnenden Mahnwache der Stadt Hanau auf dem Marktplatz wird er eine kurze Ansprache halten.
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    (Quelle: EPA)
  • 2/20/2020 5:25:15 PM   Kira Kramer
    In vielen Städten werden heute Abend Mahnwachen abgehalten. Nicht nur in Hanau versammeln sich die Menschen, um der Opfer der Bluttat zu gedenken: Auch in Frankfurt, Berlin, Kassel und etwa 50 weiteren deutschen Städten gehen die Bürgerinnen und Bürger heute Abend auf die Straße.
  • 2/20/2020 5:32:55 PM   Kira Kramer
    Allein auf dem Frankfurter Paulsplatz befinden sich nach Angaben eines Beobachters derzeit mehr als 3500 Menschen, um der Opfer gemeinsam zu gedenken.
  • 2/20/2020 5:39:58 PM   Aylin Güler
    In diesem Video beschreibt ein verletztes Opfer dem türkischen Medium Sabah die Szenen, die sich in der Shisha-Bar abspielten:

    "Mein Name ist Muhammed. Wir haben gestern Abend in der Kesselstadt Schüsse vor der Shisha-Bar gehört, in der wir uns aufhielten. Wir waren gerade am Essen." Der Journalist fragt nach: "Wie viele wart ihr denn?" Muhammed antwortet: "Wir waren 10-12 Leute. Nur 2-4 haben überlebt. Einer von ihnen bin ich." Mit zitternder Stimme fährt er fort: "Der Angreifer war zuerst im Nebenzimmer und hat dort alle getötet. Er hat einem Mann direkt in den Kopf geschossen. Danach hat er auf uns alle geschossen. Ich konnte mich hinter einer Wand verstecken. Er hat mich am Arm getroffen. Ich hab mich auf den Boden gelegt, unter mir lag jemand. Über mir auch. Wir lagen alle auf einander [....] Wie der Täter die Bar verlassen hat, haben wir nicht mitbekommen."
     
  • 2/20/2020 5:47:10 PM   Kira Kramer
    "Zehn Menschen sind aus unserer Mitte gerissen und ihr Tod ist ein brutaler Akt terroristischer Gewalt",  Bundespräsident Steinmeier spricht bei der Mahnwache auf dem Hanauer Marktplatz Die Tat erinnere in schrecklicher Weise an den Mord an Walter Lübcke und den Anschlag auf die Synagoge in Halle.
  • 2/20/2020 5:57:46 PM   Kira Kramer
    In diesen schweren Stunden sei es wichtig, Zeichen der Solidarität und Rücksichtnahme zu setzen, sagt Steinmeier in Hanau. "Wir stehen zusammen, wir halten zusammen und wir wollen zusammen leben. Das ist das stärkste Mittel gegen Hass", fügt er hinzu. Wie sich Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, Bundesjustizministerin Christine Lambrecht und Bundesratspräsident Dietmar Woidke zur Tat geäußert haben, können Sie hier nachlesen
  • 2/20/2020 6:35:32 PM   Kira Kramer
    „Für „Wehret den Anfängen“ ist es längst zu spät“, sagten Sandra Detzer und Oliver Hildenbrand, die baden-württembergische Landesvorsitzenden der Grünen und attestiert dem Land ein „massives Problem mit Rechtsterrorismus“. Es sei beängstigend und beschämend, wenn sich Menschen nicht mehr sicher fühlen könnten, weil sie wegen ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder ihrer Religion ins Fadenkreuz rechter Gewalt gerieten. Grünen-Landtagsfraktionschef Andreas Schwarz sprach von einer „regelrechten Mordserie von Rassisten“. 
  • 2/20/2020 6:43:16 PM   Kira Kramer
    Nach Angaben der Polizei fanden sich allein in Hanau an diesem Abend 5000 Menschen zur Mahnwache zusammen. Und auch am Brandenburger Tor in Berlin kamen noch einmal mehrere hundert Menschen zum stillen Gedenken an die Opfer zusammen, unter ihnen mehrere Spitzenpolitiker. Sie bildeten eine große Menschenkette rund um das Tor. Einige hielten Kerzen in den Händen und legten Blumen ab.
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    (Quelle dpa)
  • 2/20/2020 7:16:12 PM   Martin Franke
    Liebe Leserinnen, liebe Leser,
    wir beenden an dieser Stelle unseren Liveblog zu Hanau. Alle weiteren Entwicklungen lesen Sie bei FAZ.NET, in unserer digitalen Zeitung und morgen am Kiosk. Zum Abschluss noch ein Lesehinweis aus der Redaktion.
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