Hochwasser

Hochwasser

  • 7/15/2021 6:11:22 AM   Martin Franke
    Liebe Leserinnen und Leser,
     
    über Nacht hat sich die Lage an Flüssen und Bächen extrem zugespitzt. Vor allem aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erreichen uns die Nachrichten. Laut Polizeiangaben sind vier Personen im Kreis Ahrweiler im Zusammenhang mit dem Hochwasser und Unwetter ums Leben gekommen, sechs Häuser stürzten in der Nacht zu Donnerstag ein.
     
    Wir halten Sie hier mit allen aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.
  • 7/15/2021 6:13:40 AM   Martin Franke
    Eine Zusammenfassung der Situation können Sie hier lesen:

    Unwetter-Chaos im Westen: Vier Tote in rheinland-pfälzischem Kreis Ahrweiler

    In der Eifel sind vier Personen ums Leben gekommen und sechs Häuser eingestürzt. Zahlreiche Menschen werden noch vermisst.
  • 7/15/2021 6:14:27 AM   Martin Franke
    Wie die Polizei auf Anfrage der F.A.Z. mitteilte, werden weiterhin Dutzende Menschen vermisst. Die Zahl steige, weil sich Bekannte und Freunde von Vermissten bei den Behörden meldeten, sagte ein Polizeisprecher. Über die tatsächliche Vermisstenzahl konnte die Polizei keine Auskunft geben.

  • 7/15/2021 6:18:29 AM   Simon Hüsgen
    In Solingen ist ein 82 Jahre alter Mann nach einem Sturz im überfluteten Keller seines Hauses gestorben. Bei dem Sturz sei er mit dem Kopf unter Wasser geraten, sagte eine Sprecherin der Wuppertaler Polizei am Donnerstag. Nach Angaben der Stadt Solingen war der Mann aus einem Kellerschacht gerettet und wiederbelebt worden. Er sei nach dem Transport ins Krankenhaus gestorben.
  • 7/15/2021 6:24:14 AM   Sebastian Eder
    Der gesamte Landkreis Ahrweiler ist von der Unwetterlage betroffen, sagte ein Sprecher der Polizei Koblenz. Mehrere Orte wurden demnach wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Ungefähr 50 Menschen befänden sich dort auf Hausdächern und müssten gerettet werden.
  • 7/15/2021 6:26:09 AM   Sebastian Eder
    Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat nach der Hochwasserkatastrophe in der Eifel ihre Betroffenheit geäußert. „Das Unwetter hat unser Land hart getroffen. Ich bange mit allen, die in Gefahr sind“, schrieb die SPD-Politikerin am Donnerstagmorgen auf Twitter. Sie danke allen Helfern und Einsatzkräften, die unermüdlich mit großem Einsatz gegen die Wassermassen ankämpften.
     
  • 7/15/2021 6:29:38 AM   Sebastian Eder
    Auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist die Situation wegen Hochwassers nach Angaben eines Kreis-Sprechers extrem gefährlich. In Messerich in der Eifel wurden nach Angaben des Kreises zwei Helfer des Technischen Hilfswerks von den Fluten eingeschlossen, es besteht Lebensgefahr, wie der SWR berichtete.
  • 7/15/2021 6:33:37 AM   Sebastian Eder

    Nach massiven Regenfällen müssen etwa 1500 Menschen in Hückeswagen im Bergischen Land ihre Wohnungen verlassen. „Bei den Evakuierungsmaßnahmen muss viel mit dem Boot gemacht werden, weil die Straßen nicht mehr befahrbar sind“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen. Betroffen sei vor allem der Stadtteil Kleineichen unterhalb der Bevertalsperre. Bei den Rettungsmaßnahmen seien zwei DLRG-Helfer verletzt worden.

    Die Lage scheint allerdings nicht mehr ganz so angespannt wie noch in der Nacht. „Der Damm, der zu brechen drohte, ist soweit sicher“, sagte der Polizeisprecher. In dem Bereich rund um die Talsperre gebe es aber großflächige Überschwemmungen. In der Nacht waren im Oberbergischen Kreis nach Angaben des Polizeisprechers etwa 1000 Kräfte im Einsatz.

  • 7/15/2021 6:38:43 AM   Martin Franke
    Wie das Landratsamt im Kreis Ahrweiler gerade der F.A.Z. mitgeteilt hat, ist eine Pressekonferenz im Laufe des Tages angesetzt. Da die Kreisverwaltung jedoch selbst nur schlecht zugänglich ist aufgrund des Hochwassers, ist jedoch unklar, ob und wie sie überhaupt stattfinden kann. Der Landrat kommt nun mit dem Krisenstab zusammen. Danach sollte es weitere Informationen zur Lage in dem Landkreis geben.
  • 7/15/2021 6:43:48 AM   Sebastian Eder
    Die Polizei Koblenz sucht nach Fotos und Videos, die Hinweise auf Vermisste und Tote geben:
     
  • 7/15/2021 6:50:48 AM   Sebastian Eder

    Wegen einer Störung der Stromversorgung muss in Leverkusen ein Krankenhaus komplett evakuiert werden. Betroffen seien 468 Menschen, teilte das Klinikum Leverkusen am Donnerstagmorgen mit. Die Maßnahme sei mit der Feuerwehr abgesprochen. Alle Operationen, Termine und Eingriffe seien abgesagt.

    Bereits in der Nacht sei der Notstrom ausgefallen, einige Stationen seien ohne Licht gewesen. „Die medizinischen Geräte der Intensivstationen mussten teilweise mit Akkus betrieben werden“, teilte das Klinikum mit. Bereits in der Nacht seien 12 Kinder und 15 erwachsene Patienten in umliegende Krankenhäuser verlegt worden.

    Auslöser des Stromausfalls war das Hochwasser des Flüsschens Dhünn. Dadurch wurde ein Kurzschluss an zwei Trafos ausgelöst, der Strom fiel aus. Es sei nicht abzusehen, wann die Stromversorgung wieder zuverlässig funktionieren werde, erklärte das Klinikum.

  • 7/15/2021 6:54:56 AM   Sebastian Eder
    Die Polizei Hagen warnte vergangene Nacht vor Kontakt mit dem Hochwasser: Weil Leitungen beschädigt seien, könne Gefahr durch Strom entstehen.
  • 7/15/2021 7:08:44 AM   Sebastian Eder
    Durch die Überflutungen und den Dauerregen ist der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen massiv beeinträchtigt. Die Bahn rief dazu auf, Fahrten von und nach Nordrhein-Westfalen nach Möglichkeit zu verschieben. Aufgrund von Streckensperrungen fahren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien nicht oder nur eingeschränkt, wie die Deutsche Bahn am Donnerstag mitteilte. Auch auf den Autobahnen gibt es erhebliche Wetter-Folgen.

    Die Bahnstrecke Köln - Wuppertal - Hagen - Dortmund ist derzeit nicht befahrbar. Der Hauptbahnhof Hagen sei wegen eines Wassereinbruchs gesperrt. Auch auf der Strecke von Köln nach Koblenz über Bonn Hauptbahnhof könnten keine Züge fahren. Erhebliche Einschränkungen gebe es zudem auf der Strecke von Köln nach Dortmund durchs Ruhrgebiet. Züge aus dem Norden und Osten endeten in Münster, Hamm und Dortmund. Aus dem Süden endeten die Verbindungen in Koblenz oder Köln.

    Die Autobahn 1 wurde nach Angaben der Polizei zwischen dem Kreuz Leverkusen und Burscheid wegen überfluteter Fahrbahnen in beiden Richtungen gesperrt. Auch auf der A 61 konnten zwischen dem Kreuz Bliesheim und dem Kreuz Meckenheim in beiden Richtungen keine Autos fahren.
  • 7/15/2021 7:10:27 AM   Sebastian Eder
    Die Polizei hat zur Hochwasserkatastrophe in der rheinland-pfälzischen Eifel eine Hotline für Angehörige sowie ein Internetportal für Videos und Bilder eingerichtet. Unter der Nummer 0800-6565651 könnten sich Menschen melden, die Angehörige vermissen, schrieb das Polizeipräsidium Koblenz am Donnerstag auf Twitter.
  • 7/15/2021 7:14:38 AM   Sebastian Eder
    CDU-Chef Armin Laschet hat wegen der dramatischen Hochwasserlage in der Eifel seinen geplanten Besuch bei der Klausur der CSU-Landesgruppe in Seeon abgesagt. Das teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf am Donnerstag mit. Laschet habe seine Reise durch Süddeutschland abgebrochen und sei noch in der Nacht nach Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt.

    Am Donnerstagmorgen wollte Laschet die von den Unwettern besonders betroffene Stadt Hagen besuchen, um sich dort mit dem Oberbürgermeister im Krisenstab ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Aus der Staatskanzlei hieß es weiter, der Ministerpräsident wolle sich nach seinem Besuch in Hagen über die Folgen und weiteren Entwicklungen der Unwetter in Nordrhein-Westfalen informieren und mögliche Hilfen des Landes forcieren.

  • 7/15/2021 7:23:13 AM   Sebastian Eder
    Viele Gemeinden warnen Bürger davor, ihre Wohnungen zu verlassen. Zahlreiche Personen seien als vermisst gemeldet, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Hier ein Video zum Thema:
  • 7/15/2021 7:26:26 AM   Sebastian Eder
    Dieses Video wird auf Twitter sehr oft geteilt. Es zeigt die Ahrbrücke in Rech, einer Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz:
  • 7/15/2021 7:28:59 AM   Sebastian Eder

    In dem vom Hochwasser schwer getroffenen Eifel-Ort Schuld im Landkreis Ahrweiler ist die Zahl der Vermissten laut Polizei Koblenz inzwischen auf knapp 70 gestiegen. Dort waren den Angaben zufolge in der Nacht zum Donnerstag sechs Häuser eingestürzt. Eine Vielzahl an Häusern sei instabil, es bestehe Einsturzgefahr. Der Katastrophenfall sei ausgerufen worden. Mindestens vier Menschen kamen nach Angaben der Polizei ums Leben.

    Der gesamte Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz sei von der Unwetterlage betroffen, sagte der Sprecher. Mehrere Orte waren demnach wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Die vier Toten wurden an verschiedenen Orten im Landkreis gefunden. Ungefähr 50 Menschen befänden sich nach wie vor auf Hausdächern und müssten gerettet werden.

  • 7/15/2021 7:32:01 AM   Sebastian Eder

    Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat wegen der Unwetter in der Eifel eine Sondersitzung angesetzt. „Es ist eine Katastrophe“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstagmorgen in Mainz. „Es gibt Tote, Vermisste und viele, die noch immer in Gefahr sind.“

    Alle Kräfte seien rund um die Uhr im Einsatz und riskierten dabei ihr eigenes Leben. Ihr Mitgefühl gelte den Opfern der Hochwasserkatastrophe, sagte Dreyer. „Ich bange mit den Menschen vor Ort.“

    Die Regierungschefin kündigte an, sich zusammen mit Innenminister Roger Lewentz (SPD) einen eigenen Eindruck von der Lage vor Ort zu verschaffen. Sie appellierte an die Bewohner der Katastrophenregion, in ihren Häusern zu bleiben. „Wir mobilisieren alles, um Sie zu retten!“

  • 7/15/2021 7:36:58 AM   Sebastian Eder
    Wegen des Hochwassers sind alle Zufahrtswege zur Gemeinde Kordel im Landkreis Trier-Saarburg abgeschnitten. Der Ort mit rund 2000 Einwohnern sei momentan nicht erreichbar, sagte ein Kreissprecher am Donnerstag. Man versuche nun mit Hilfe der Bundeswehr mit Wasserfahrzeugen die Bewohner zu erreichen. Meldungen über Tote und Vermisste gebe es bisher nicht. Ähnliche Rettungsaktionen gebe es auch an dem wenige Kilometer entfernten Fluss Sauer.
  • 7/15/2021 7:40:30 AM   Sebastian Eder

    In der Katastrophenregion im nördlichen Rheinland-Pfalz sind nach Angaben des Mainzer Innenministeriums weitere Häuser vom Einsturz bedroht. „Die schlimmen Unwetter haben Rheinland-Pfalz mit erbarmungsloser Wucht getroffen und schon innerhalb weniger Stunden zum Einsturz gleich mehrerer Wohnhäuser im Landkreis Ahrweiler geführt“, erklärte Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Donnerstag.

    Das genaue Ausmaß der Katastrophe in mehreren Landkreisen und kreisfreien Städten des Bundeslandes sei derzeit noch nicht absehbar. Bei der Rettung von Menschen sei am Mittwochabend auch ein Polizeihubschrauber mit Seilwinde eingesetzt worden. Lewentz sagte, er habe in der Nacht Kontakt zur Bundeswehr aufgenommen.

  • 7/15/2021 7:54:32 AM   Sebastian Eder
    Die Wupper fließt auch mitten durch das Werk von Bayer in Wuppertal, wo das Unternehmen gerade eine Coronaimpfstoffproduktion aufbaut, berichtet unser Korrespondent Jonas Jansen. Weil die befürchtete Flutwelle von der Talsperre in der Nacht ausgeblieben ist, steht der Fluss zwar hoch wie nie zuvor, ist auf dem Werksgelände aber nicht über die Ufer getreten. Die Produktion läuft weiter, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. Die Lage werde aber weiter beobachtet.
  • 7/15/2021 8:03:15 AM   Sebastian Eder
    Nach der Hochwasserkatastrophe in Teilen von Rheinland-Pfalz läuft seit Stunden ein großangelegter Rettungseinsatz. Polizeihubschrauber seien unterwegs, um Menschen von Hausdächern oder aus Bäumen zu retten, berichtete Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag zu Beginn der Landtagsplenarsitzung in Mainz. Auch die Bundeswehr helfe mit rund 200 Soldaten. Es gebe sehr viele Vermisste, sagte Dreyer. Es sei unklar, ob sie sich selbst hatten retten können. Sie zu erreichen sei schwierig, da das Mobilfunknetz zum Teil ausgefallen sei.
  • 7/15/2021 8:04:30 AM   Sebastian Eder
    Bilder zeigen die verheerende Lage in vielen Orten:

    Bildergalerie zur Hochwasserkatastrophe

    Nach Überflutungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gibt es Tote, viele Menschen werden vermisst.
  • 7/15/2021 8:10:12 AM   Sebastian Eder

    Wegen der dramatischen Hochwasserlage in Nordrhein-Westfalen hat Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Donnerstagmorgen Altena im Märkischen Kreis besucht. Dort war am Mittwochnachmittag ein 46-jähriger Feuerwehrmann nach der Rettung eines Mannes aus einem überfluteten Stadtteil ins Wasser gestürzt und abgetrieben. Seine Kollegen hatten ihn kurz darauf nur noch tot bergen können.

    Der Unions-Kanzlerkandidat informierte sich in Altena in der Leitzentrale des Kreises beim Landrat und beim Kreisbrandmeister über die Lage, wie die Deutsche Presse-Agentur aus NRW-Regierungskreisen erfuhr. Anschließend fuhr er in die besonders von den Unwettern betroffene Stadt Hagen, um sich auch dort ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Seine Reise durch Süddeutschland hatte Laschet abgebrochen und auch seine Teilnahme an der CSU-Klausur im bayerischen Seeon abgesagt.

  • 7/15/2021 8:16:28 AM   Sebastian Eder
    In Köln sind zwei Menschen tot in ihren mit Wasser vollgelaufenen Kellern entdeckt worden. Die Feuerwehr habe die tote Frau sowie den toten Mann am späten Mittwochabend bei Einsätzen gefunden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. „In beiden Fällen hat die Polizei Ermittlungen zur genauen Todesursache aufgenommen“, erklärten die Ermittler. Die Leiche der 72 Jahre alten Frau war kurz nach 21.30 Uhr, die des 54-jährigen Bewohners eines Einfamilienhauses kurz vor Mitternacht gefunden worden.
  • 7/15/2021 8:33:43 AM   Sebastian Eder

    Bei den Unwettern im Norden von Rheinland-Pfalz sind bis zu 148 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Diese Menge ging im Laufe des Mittwochs und in der Nacht nieder, wie das Klimaschutzministerium in Mainz mitteilte. Für den Hochsommer sei das „ein neues Phänomen“, erklärte Ministerin Anne Spiegel (Grüne). „Die aktuellen Extremwetterereignisse in Form von Starkregen sind dramatisch.“ Aus kleinen Bächen seien unberechenbare Fluten geworden. Am stärksten betroffen seien die Landkreise Ahrweiler, Bitburg-Prüm, Vulkaneifel und Trier-Saarburg.

    Auch an der Mosel verschärft sich die Lage nach Angaben des Ministeriums. Zurzeit werde am Pegel Trier ein Wasserstand bis 9,15 Metern erwartet. Am Oberrhein bilde sich am Pegel Maxau ein erster Hochwasserscheitel aus. Nach kurzem, leichtem Rückgang seien wegen der für den Südwesten vorhergesagten Niederschläge dann ab Donnerstagabend wieder steigende Wasserstände zu erwarten.

  • 7/15/2021 8:35:55 AM   Sebastian Eder

    Bei dem schweren Unwetter im Kreis Euskirchen im Süden von Nordrhein-Westfalen sind nach ersten Erkenntnissen der Behörden mehrere Menschen ums Leben gekommen. „Derzeit sind uns acht Todesfälle bekannt“, hieß es am Donnerstag auf der Facebook-Seite des Kreises. Genauere Angaben – etwa weshalb genau die Menschen im Zusammenhang mit dem Unwetter starben – machte der Kreis zunächst nicht.

    In mehreren Orten sei die Lage sehr kritisch. „Es finden Menschenrettungen statt“, hieß es weiter. Teilweise bestehe kein Zugang zu den Orten. Im Kreisgebiet sei die Kommunikation weitgehend ausgefallen. Auch der Feuerwehr-Notruf 112 und die Kreisverwaltung seien nicht zu erreichen. Wegen der Verbindungsprobleme könne der Kreis derzeit nur unregelmäßig informieren.

    In Rheinbach bei Bonn wurde am frühen Donnerstagmorgen eine tote Frau auf einer Straße entdeckt. Ein Zusammenhang mit dem Unwetter, von dem auch Rheinbach mit überfluteten Straßen stark betroffen war, sei wahrscheinlich, erklärte die Bonner Polizei. Die Tote habe noch nicht identifiziert werden können. Weitere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.

  • 7/15/2021 8:38:50 AM   Sebastian Eder
    Die Bundeswehr hat wegen des Hochwassers 200 Soldatinnen und Soldaten nach Hagen in Nordrhein-Westfalen verlegt, und 100 weitere nach Ahrweiler in Rheinland-Pfalz:
  • 7/15/2021 8:42:13 AM   Sebastian Eder

    Im Eifel-Kreis Bitburg-Prüm sind wegen der Hochwasserlage mehrere Menschen in ihren Häusern von den Wassermassen eingeschlossen worden, unter anderem in Waxweiler. Das sagte der Kreissprecher am Donnerstag in Bitburg. Menschen mussten gerettet werden – Meldungen über Tote, Verletzte oder Vermisste gebe es jedoch bislang nicht. Der Kreissprecher berichtete auch von mindestens einem eingestürzten Haus.

    Nach den heftigen Regenfällen kommt es in mehreren Gemeinden des Kreises Bitburg-Prüm zu Einschränkungen in der Trinkwasserversorgung. Grund seien Stromausfälle, teilte der Katastrophenschutz des Kreises über Facebook mit. Die Versorgung sei voraussichtlich „auf Tage eingeschränkt“. Die Bewohner wurden aufgerufen, mit dem vorhandenen Wasser sparsam umzugehen und auf Reinigungsarbeiten zu verzichten.

  • 7/15/2021 8:55:54 AM   Sebastian Eder
    In Wuppertal ist gestern laut der Stadt ein Zehntel der Regenmenge gefallen, die sonst in einem ganzen Jahr gemessen wird. Der Pegelstand der Wupper sei immer noch "extrem hoch". Deswegen könne bislang auch kein Wasser abgepumpt werden: "Denn wohin sollen wir mit dem abgepumpten Wasser, wenn kein Platz zum Ableiten da ist?"
  • 7/15/2021 9:00:21 AM   Lilly Bittner
    Der Landkreis Trier-Saarburg schreibt auf Twitter, dass in dem Fluss Sauer drei treibende Personen gesichtet wurden, die aufgrund der starken Strömung nur schwer zu retten seien. Boote könnten wegen der starken Strömung nicht eingesetzt werden. Die Sauer ist ein Nebenfluss der Mosel.
  • 7/15/2021 9:06:59 AM   Sebastian Eder

    Der Höhepunkt der extremen Niederschläge in Teilen Deutschlands ist nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) überschritten. Der DWD-Meteorologe Marco Manitta erwartete am Donnerstag „eine Entspannung der Wetterlage“. Zwar könne es weiterhin „punktuellen Starkregen“ geben, dieser sei aber nicht mehr so verbreitet wie in der vergangenen Nacht, sagte Manitta der Deutschen Presse-Agentur. „Das Unwetterpotenzial sinkt deutlich.

    Die größten Niederschlagsmengen gab es Manitta zufolge in einem breiten Streifen vom Sauerland über das Bergische Land und die Eifel, den Großraum Köln/Bonn bis zur Grenze nach Luxemburg. Spitzenreiter war Rheinbach-Todenfeld (Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen) mit 158 Millimeter Wasser im Messzeitraum 24 Stunden – wobei das meiste davon in kürzerem Zeitraum vom Himmel fiel, wie der Experte erklärte. Danach folgte Köln-Stammheim mit 154 Millimetern. Der gemessene 24-Stunden-Zeitraum hatte um 8.00 Uhr am Mittwochmorgen begonnen.

  • 7/15/2021 9:17:07 AM   Lilly Bittner

    Nach den schweren Unwettern im Eifel-Ort Schuld im Landkreis Ahrweil werden weiterhin Dutzende Menschen vermisst. In der Nacht zum Donnerstag waren dort laut Polizei Koblenz infolge der Überflutungen vier Häuser komplett und zwei weitere Häuser zur Hälfte weggespült worden. Eine Vielzahl weiterer Gebäude sei instabil, es bestehe Einsturzgefahr.

    Mindestens vier Menschen kamen den Angaben zufolge bei der Unwetterkatastrophe im Landkreis Ahrweiler ums Leben. Ob die Todesfälle mit den Hauseinstürzen in Verbindung stehen, war zunächst unklar. Die Toten wurden einem Polizeisprecher zufolge an verschiedenen Orten im Landkreis gefunden. Die genaue Anzahl der Vermissten nach dem Einsturz der Häuser in Schuld ist laut Polizei ungewiss. Einige der zunächst etwa 70 Fälle hätten sich zwischenzeitlich wohl aufgeklärt, sagte ein Sprecher am Donnerstagvormittag.

    Der gesamte Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz ist von der Unwetterlage betroffen. Mehrere Orte waren laut Polizei wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Ungefähr 50 Menschen befanden sich demnach zeitweilig auf Hausdächern. Die Rettungsmaßnahmen halten aktuell noch an. Die Polizei hat für Angehörige, die Menschen vermissen, eine Hotline unter der Nummer 0800-6565651 eingerichtet. Die Nummer 110 bittet sie nur in Notfällen anzurufen.

  • 7/15/2021 9:26:12 AM   Julia Anton
    Nach der Hochwasserkatastrophe im Eifel-Ort Schuld im Norden von Rheinland-Pfalz haben Schaulustige nach Angaben der Polizei den Rettungseinsatz behindert. „Bitte haltet die Rettungswege frei!!!!!“, schrieb das Polizeipräsidium Koblenz am Donnerstag auf Twitter. Die Beamten riefen auch dazu auf, Straßensperren zu beachten und in Sicherheit zu bleiben. In überfluteten Gebieten seien die Gefahren unkalkulierbar.
  • 7/15/2021 9:37:53 AM   Julia Anton
    Zwei „Edelweiß“-Hubschrauber der Bayerischen Bereitschaftspolizei sind zur Luftrettung nach Rheinland-Pfalz geflogen. Neben der Flugbesatzung sind in den Hubschraubern „Edelweiß 5“ und „Edelweiß 7“ auch zwei Luftrettungsspezialisten der Wasserwacht und des Bayerischen Roten Kreuzes, um gezielt bei der Rettung aus den Hochwassergebieten zu helfen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die Maschinen würden die in Koblenz ansässige Hubschrauberstaffel unterstützen.
    In Hagen, Nordrhein-Westfalen, ist derweil die Bundeswehr mit einem Bergepanzer und schwerem Räumgerät angerückt, um die Schäden durch die Überflutung am Vorabend zu beseitigen.
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    (Foto: dpa)
  • 7/15/2021 9:45:07 AM   Lilly Bittner
    Der Deutsche Feuerwehrband (DFV) trauert um die beiden im Märkischen Kreis durch das Unwetter verstorbenen Feuerwehrmänner. „In Gedanken sind wir bei ihren Familien und den Angehörigen der Feuerwehren“, sagte DFV-Präsident Karl-Heinz Banse am Mittwoch.
     
    Angesichts der Todesfälle rief der Verband deutschlandweit die Feuerwehren dazu auf, ihre Einsatzfahrzeuge zwei Wochen lang mit Trauerfloren zu versehen. Ein 46 Jahre alter Feuerwehrmann war am Mittwoch in Altena ertrunken, nachdem er einen Mann gerettet hatte. In Werdohl starb ein 52 Jahre alter Feuerwehrmann am Mittwochabend  hier geht die Polizei von einem internistischen Notfall aus.
  • 7/15/2021 9:50:30 AM   Sebastian Eder
    Die Zahl der Todesopfer nach den schweren Unwettern im nördlichen Rheinland-Pfalz ist nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz (SPD) auf fünf gestiegen. Alle seien nach bisherigen Erkenntnissen im Kreis Ahrweiler in den Fluten ums Leben gekommen. Der Minister fügte hinzu, dass noch 50 bis 70 Menschen in der Katastrophenregion vermisst würden. Unklar sei zurzeit, ob es sich dabei um Menschen handle, die vielleicht in Urlaub seien, oder ob sie im Unwetter bei Bekannten untergekommen oder in einer schwierigen Situation seien.
  • 7/15/2021 9:53:27 AM   Martin Franke
    Auch in der Südeifel, an der Grenze zu Luxemburg, ist die Lage angespannt. Der Verbandsbürgermeister von Irrel im Kreis Bitburg-Prüm, Moritz Petry, sagte der F.A.Z., dass die "ganze Verbandsgemeinde ein Schlachtfeld" sei. "Es ist schlimm", sagt Petry.
    Die Sauer ist ein Grenzfluss zwischen Deutschland und Luxemburg. In der Region besteht jetzt die Sorge, dass die Pegel noch weiter steigen, weil flussaufwärts Wasser aus Staudämmen gelassen werden muss. 
     
    Der Grenzfluss Sauer in Wallendorf im Landkreis Bitburg-Prüm (Foto: Franke)
  • 7/15/2021 9:55:37 AM   Julia Anton
    Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) fordert bessere Vorkehrungen zum Schutz bei Unwetter-Katastrophen. „Wir müssen uns in ganz Deutschland künftig besser auf solche Katastrophen vorbereiten“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der „Rheinischen Post.“ „Denn Wetterextreme, wie wir sie jetzt im Westen und im Süden Deutschlands erleben, werden in den nächsten Jahren zunehmen.“ Konkret fordert Hasselfeldt die Bereithaltung von ausreichend Notunterkünften, Zelten, Decken, Feldbetten, Trinkwasser, sanitären Anlagen und Essen sowie die Gewährleistung von gesundheitlicher Versorgung. Das DRK habe mit anderen Hilfsorganisationen schon vor längerem bundesweit zehn Reservelager für die Versorgung der Bevölkerung vorgeschlagen. Der Bund habe mit der Finanzierung von zwei dieser Versorgungszentren einen Anfang gemacht: „Jetzt sollte rasch das komplette Konzept mit zehn Logistikzentren umgesetzt werden“, sagt die frühere CSU-Politikerin.
  • 7/15/2021 9:59:09 AM   Julia Anton
    Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bietet EU-Hilfe für die betroffenen Regionen an.
    „Meine Gedanken sind bei den Familien der Opfer der Unwetter und Hochwasser in Belgien, Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden. Und bei all denen, deren Wohnungen zerstört wurden“, schreibt von der Leyen auf Twitter. Die EU stehe etwa mit dem Katastrophenschutzverfahren zur Hilfe bereit.
  • 7/15/2021 10:02:09 AM   Lilly Bittner
    Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ist in Hagen eingetroffen. Am Donnerstagmittag ließ er sich vom Krisenstab und von Oberbürgermeister Erik O. Schulz (parteilos) über die aktuelle Hochwasser-Lage informieren. Anschließend wollte Laschet vor die Presse treten.

    Die Ruhrgebietsstadt mit rund 180.000 Einwohnern war nach den heftigen Regenfällen in der Nacht zum Mittwoch von Überflutungen besonders schwer betroffen. Ein Altenheim musste evakuiert werden. Stadtteile waren zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten. Teilweise waren Autos von den Wassermassen fortgespült worden. Hagen wird von den Flüssen Ennepe, Ruhr, Lenne und Volme durchflossen. Die Bundeswehr unterstützt die Hilfs- und Aufräumarbeiten unter anderem mit einem Pionierpanzer des Typs „Dachs“.

    Am Morgen hatte der Unions-Kanzlerkandidat die Stadt Altena im Märkischen Kreis besucht. Dort war am Mittwochnachmittag ein 46 Jahre alter Feuerwehrmann nach der Rettung eines Mannes aus einem überfluteten Stadtteil ins Wasser gestürzt und abgetrieben. Seine Kollegen hatten ihn nur noch tot bergen können. Laschet informierte sich in Altena in der Leitzentrale des Kreises beim Landrat und beim Kreisbrandmeister über die Lage, wie die Deutsche Presse-Agentur aus NRW-Regierungskreisen erfuhr. Seine Reise durch Süddeutschland hat der Ministerpräsident gestern abgebrochen.

  • 7/15/2021 10:05:52 AM   Julia Anton

    Das Hochwasser in Rheinland-Pfalz hat nun auch die Stadt Trier erreicht. Hochwasser im Fluss Kyll, einem Nebenfluss der Mosel, überflute den Ortskern des Stadtteils Ehrrang, wie die Stadt mitteilte. Kurz vor Beginn der Überflutung hatte demnach die Evakuierung von 1600 Menschen begonnen. Ein von der Stadt veröffentlichtes Video zeigte dabei, wie Feuerwehrleute auf dem Dach eines bis über die Reifen im Wasser stehenden Feuerwehrwagens stehen und versuchen, Anwohner aus einem Wohnhaus zu retten.

    In großen Teilen von Ehrrang gibt es der Stadt zufolge keine Stromversorgung mehr. Die Polizei appellierte an die Anwohner, die Ortslage weiträumig zu meiden und auch die Zubringerstraßen für Rettungskräfte freizuhalten.

  • 7/15/2021 10:20:49 AM   Lilly Bittner

    Der Hochwasser führende Fluss Inde hat einen Deich in der Nähe des Braunkohletagebaus Inden bei Aachen überspült und läuft seit dem Morgen in den Tagebau. Ein Sprecher des Energieunternehmens RWE sagte am Donnerstag, ein Mitarbeiter dort werde vermisst. Nach dem Mann werde mit einem Hubschrauber gesucht. Der Abbaubetrieb sei eingestellt worden. Der Zufluss des Wassers dauere an.

    Der Sprecher sagte, der Fluss sei gegen 6.30 Uhr bei Lamerdorf über den Deich geschwappt. Die Inde ist nach heftigen Regenfällen in den vergangenen Tagen stark angeschwollen. Der Fluss verläuft in der Nähe des Tagebaus. Die oberhalb an der Inde liegenden Städte Eschweiler und Stolberg sowie Aachen-Kornelimünster sind ebenfalls heftig von Hochwasser betroffen.

  • 7/15/2021 10:25:21 AM   Julia Anton
    Angesichts der schweren Unwetter schickt Hessen 600 Katastrophenschutzmitarbeiter nach Nordrhein-Westfalen. Am Donnerstag sollen erste Züge der Spezialisten in den betroffenen Regionen eintreffen, wie Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) erklärte. Demnach unterstützen die Einheiten unter anderem mit Pumpen und Wasserrückhaltesystemen. Aktuell seien zudem bereits vier Höhenrettungsteams der Wiesbadener Feuerwehr sowie die Bergwacht Hessen und drei Polizeihubschrauber in Rheinland-Pfalz im Einsatz.
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