Hochwasser

Hochwasser

  • 7/16/2021 10:29:03 AM   Lilly Bittner

    Die Unwettergefahr in Deutschland nimmt nach einer Prognose des Deutschen Wetterdiensts (DWD) dank Hoch „Dana“ am Wochenende allmählich ab. Das Sturmtief „Bernd“ werde allerdings noch am Freitag und teils auch am Samstag Teile des Landes mit Schauern, Gewittern und örtlichen Unwettern im Griff haben, erklärte der DWD am Donnerstag in Offenbach.

    Demnach soll in den von Hochwasser betroffenen Regionen „allmählich Entspannung“ einziehen. Nur im Südwesten könne es tagsüber erneut Starkregen mit Niederschlagsmengen um 20 Liter pro Quadratmeter und örtlich auch etwas darüber gaben. Am Wochenende mache sich aber Hoch „Dana“ mit Schwerpunkt über den britischen Inseln langsam bemerkbar und bringe von Nordwesten her „zögerlich Wetterbesserung“ ins Landesinnere. Mit einer nördlichen Strömung gelange dann „zunehmend stabilere und trockenere Luft“ nach Deutschland.

    Mit der Verdrängung des Sturmtiefs ziehen die Regenfälle laut DWD-Prognose weiter in die Südosthälfte Deutschlands. An den Alpen sei dafür bis Sonntagabend eine „Dauerregenlage“ möglich. Ab Anfang kommender Woche mache sich das Hochdruckgebiet „Dana“ auch im Süden bemerkbar - laut DWD wird es deutschlandweit sonnig und sommerlich warm bei 25 bis 28 Grad.

     
  • 7/16/2021 10:36:13 AM   Lilly Bittner

    Nach schweren Überschwemmungen haben sich in Prüm (Westeifel) am Freitag zahlreiche Menschen am Beseitigen der Hochwasserspuren beteiligt. „Das Wasser ist soweit abgeflossen. Derzeit läuft eine große Aufräumaktion mit bestimmt mehreren Hundert Helfern“, sagte Bürgermeister Aloysius Söhngen von der Verbandsgemeinde Prüm. „Die Leute packen an, helfen sich.“ Die Schäden schätzte er „vorsichtig auf eine siebenstellige Summe“.

    „Es gibt größere Betroffenheiten am Campingplatz sowie an Wohnhäusern und kleineren Gewerbebetrieben“, sagte er. Einige habe es heftig getroffen. „Vom Campingplatz mussten Leute durchaus unter lebensgefährlichen Bedingungen gerettet werden, aus dem Bereich der Wohnwagen.“ Die Lage sei aber insgesamt nicht vergleichbar mit der schlimmen Situation an der Ahr. Die meisten schwerer Betroffenen seien bei Verwandten untergekommen und Urlauber vom Campingplatz in der Jugendherberge. „Das Schlimmste haben wir seit gestern Morgen hinter uns“, meinte der Bürgermeister.

  • 7/16/2021 10:41:47 AM   Oliver Kühn
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich „fassungslos“ über das Hochwasser insbesondere in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz geäußert. So viele Menschen hätten bei dieser ihr Leben verloren, sagte das Staatsoberhaupt am Freitag in einem Statement im Berliner Schloss Bellevue. Und weiter: „In der Stunde der Not steht unser Land zusammen.“ Dabei bekundete er den Hinterbliebenen seine Anteilnahme. „Ich bin in Gedanken bei ihnen, ihr Schicksal trifft mich ins Herz“, sagte der Bundespräsident. Viele Menschen hätten verloren, was sie sich ihr Leben lang aufgebaut hätten. Ganze Orte seien von der Katastrophe gezeichnet.
     
    Er habe mit erschütternden Worten von der Situation vor Ort, dem Leid der Menschen und dem enormen Ausmaß der Schäden gehört. Zu gegebener Zeit werde er sich selbst ein Bild von der Lage machen. Nur wenn der Kampf gegen den Klimawandeln entschieden aufgenommen werde, seien derartige Extremwetterlagen in Grenzen zu halten, betonte Steinmeier. In diesen Tagen komme es darauf an, Solidarität zu zeigen, „mit denen, denen die Flut alles genommen hat“. Bund und Länder hätten bereits Hilfe zu gesagt. Steinmeier dankte den Helfern, die Leben gerettet haben, für ihren unermüdlichen Einsatz, ebenso den Mitarbeitern der Gemeinden und jenen, die spontane Hilfe leisteten. Die Betroffenen seien auch in der kommenden Zeit auf die fortgesetzte Unterstützung angewiesen, sagte Steinmeier. „Enttäuschen wir ihre Hoffnung nicht“, mahnte er.
  • 7/16/2021 10:54:34 AM   Maria Wiesner
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    Feuerwehr im Einsatz in Wangen im Allgäu (Foto:dpa)
     
    Es ist kein Vergleich zu Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, doch auch in Baden-Württemberg kämpfen mancherorts Anwohner und Einsatzkräfte mit Hochwasser. Starke Regenfälle haben in der Nacht zum Freitag vor allem im Süden Baden-Württembergs Anwohner und Einsatzkräfte in Atem gehalten. Im Allgäu stand ein Wohngebiet unter Wasser. In der Stadt Lörrach rief die Feuerwehr den öffentlichen Notstand aus. Und im benachbarten Inzlingen retteten sie einen Jugendlichen, der mit den Wassermassen in einen offenen Gully gesogen wurde. Mehrere Bahnstrecken sind nicht befahrbar und auch die Schifffahrt auf dem Rhein bleibt wohl noch tagelang eingestellt. Meteorologen kündigen weitere Starkregenfälle und Gewitter an. Und der Landtag soll nun über den Schutz von Unwetterfolgen beraten. Zudem schickt Baden-Württemberg immer mehr Helfer ins deutlich stärker betroffene Nachbarland Rheinland-Pfalz. 
  • 7/16/2021 11:33:21 AM   Lilly Bittner

    Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat ein mehrstufiges Hilfsprogramm für die Opfer der Unwetterkatastrophe in Nordrhein-Westfalen angekündigt. „Wir werden große finanzielle Kraftanstrengungen brauchen“, sagte Laschet am Freitag nach einer Sondersitzung des Landeskabinetts. Die bisher für Soforthilfen bei Starkregenereignissen zu Verfügung stehenden Mittel würden „bei weitem nicht ausreichen“.

    Das Land werde den Menschen, die nach der Regenkatastrophe „ohne alles auf der Straße stehen“, schnell helfen, sagte Laschet. Daneben seien Hilfen für Härtefälle bei Privatleuten und Unternehmen nötig. Für die Kommunen seien Strukturhilfen für beschädigte Straßen und Anlagen nötig. Gespräche über eine Beteiligung des Bundes liefen bereits. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe ihn angerufen und Hilfe zugesagt, Finanzminister Olaf Scholz (SPD) ebenso. Das sei ein wichtiges Signal, sagte Laschet.

  • 7/16/2021 11:41:21 AM   Johanna Christner
    Das Hochwasser auf dem Rhein führt auch in Hessen zu Einschränkungen der Schifffahrt, die nach Angaben der Wasserschutzpolizei voraussichtlich über das Wochenende anhalten. Auch Wassersportler und Erholungssuchende sollten die Gefahrenlage ernst nehmen, hieß es am Freitag.
    Die Wasserschutzpolizei kündigte verstärkte Kontrollen am Wochenende an. Auch Wassersportler und Erholungssuchende an den Bereichen des Uferrandes sollten vorsichtig bleiben, warnte die Polizei. Das Hochwasser verstärke bereits gefährliche Strömungen. Nach Überflutungen des Ufers befinde sich zudem eine Vielzahl von Gegenständen im Rhein, die eine Gefahr darstellen könnten.
  • 7/16/2021 11:44:44 AM   Johanna Christner
    Mehrere kirchliche Organisationen rufen zu Spenden für die Opfer der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auf. So haben das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL) und die evangelischen Kirchen im Rheinland und Westfalen ein gemeinsames Spendenkonto eingerichtet.
    „Unsere Mitarbeitenden berichten von dramatischen Situationen und verzweifelten Menschen vor Ort. Wir müssen jetzt unkompliziert und pragmatisch jenen helfen, die alles verloren haben“,
     
    sagt Thomas Oelkers, Vorstand der Diakonie RWL.
    Das Bistum Aachen hat für betroffene Kinder und Familien einen Solidaritätsfonds eingerichtet und ruft ebenfalls zu spenden auf, um schnell und unbürokratisch helfen zu können.
  • 7/16/2021 11:48:59 AM   Johanna Christner
    Nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe hat der niederländische König Willem-Alexander Deutschland sein Mitgefühl ausgesprochen.
    „Ich wünsche allen Menschen, die von dem Hochwasser betroffen sind, sehr viel Kraft“, sagte Willem-Alexander am Freitag bei einem Fototermin in Den Haag. „Vor allem auch in Belgien und Deutschland, wo es so viele Opfer gegeben hat. Wir sprechen unsere große Anteilnahme aus.“
    Am Vorabend war das niederländische Königspaar in die vom Hochwasser betroffene Region im Süden der Niederlande gereist und hatte dort mit Bürgern und Bürgermeistern gesprochen.
  • 7/16/2021 12:04:38 PM   Lilly Bittner

    Angesichts der Flutkatastrophe in Deutschland und angrenzenden Nachbarländern hat die EU ihren Katastrophenschutz-Mechanismus aktiviert. „Die EU steht bereit, um zu helfen, zum Beispiel mit unserem Katastrophenschutzverfahren“, schrieb Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter. Der Mechanismus kommt weltweit zum Einsatz - und kann auch von Deutschland beantragt werden.

    Der europäische Katastrophenschutz bündelt die Kapazitäten der 27 EU-Länder sowie sechs weiterer Staaten (Island, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien, Türkei). Jedes Land der Welt, aber auch die Vereinten Nationen und andere Organisationen können in Notfällen um Unterstützung bitten.


  • 7/16/2021 12:06:26 PM   Johanna Christner
    Zum Schutz vor der Hochwasserwelle haben im Süden der Niederlande Soldaten und Einsatzkräfte Deiche an der Maas und kleineren Flüssen mit Sandsäcken verstärkt. Tausende Einwohner von Maastricht und angrenzenden Orten, die sich vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht hatten, konnten am Freitag aber bereits wieder in ihre Wohnungen zurückkehren, teilten die Behörden mit.
    Zu den befürchteten Überflutungen kam es größtenteils nicht. Wegen der Wassermassen gesperrte Autobahnen wurden meist wieder freigegeben. Zwar kam es zu materiellen Schäden, Berichte über Verletzte gab es aber nicht. 
    In der Nacht zum Freitag hatte die Maas unweit der belgischen Grenze ihren höchsten Wasserstand seit Beginn der Aufzeichnungen 1911 erreicht. Am Vormittag sank der Pegelstand dort aber bereits wieder, die Wassermassen schoben sich weiter Richtung Norden. Punktuell wurden Menschen hier aufgerufen, ihre Wohnungen zu verlassen. Der Bürgermeister der an den Kreis Kleve grenzenden Gemeinde Gennep, Hans Teunissen, rief Katastrophentouristen auf, zu Hause zu bleiben. Die Straßen müssten für die Hilfskräfte freibleiben. Die Wassermassen seien noch umfangreicher als bei den Hochwassern 1993 und 1995, zwischenzeitlich seien aber
    Schutzmaßnahmen getroffen worden.
  • 7/16/2021 12:08:58 PM   Johanna Christner
    Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt angesichts der dramatischen Lage vor "Katastrophentourismus" in die vom Hochwasser betroffenen Regionen.
    "Wichtigste Aufgabe der Polizistinnen und Polizisten in den überschwemmten Gebieten ist es, diese Regionen abzusperren, Menschen aus den Gefahrenzonen zu bergen und verlassene Häuser vor möglichen Plünderungen zu schützen", erklärte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek am Freitag. 
    Er verwies darauf, dass unbelehrbare Schaulustige die Rettungsarbeiten in der Vergangenheit bei vergleichbaren Katastrophen schwer behindert hätten.
    "Statt Handyvideos aufzunehmen, sollten Gaffer sich lieber informieren, wo sie helfen können",
    betonte der Gewerkschafter.
    Die Menschen in den Flutgebieten bräuchten alle erdenkliche Hilfe, um wieder Hoffnung schöpfen zu können, mahnte Radek. Hunderte Polizeikräfte unterstützten an der Seite der Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerkes und der Bundeswehr sowie freiwilligen Helfern tatkräftig die Aufräumarbeiten. 
  • 7/16/2021 12:13:02 PM   Lilly Bittner

    Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach will den vielen von der Hochwasser-Katastrophe in NRW betroffenen Menschen helfen. „Viele der betroffenen Gebiete liegen in unserer Nachbarschaft und sind Heimat zahlreicher Borussia-Fans. Schockiert sehen wir die Bilder und damit das Leid aller Betroffenen. Borussia wird den Opfern ihre Solidarität ausdrücken und ihren Teil dazu beitragen, ihnen zu helfen“, sagt Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers.

    „Wir werden ein Benefizspiel in einer der betroffenen Regionen zu Gunsten der Opfer der Hochwasser-Katastrophe austragen“, versprach Schippers. Die Fohlen seien mit ihren Herzen und Gedanken bei den Opfern der Hochwasser-Katastrophe, ihren Angehörigen und Freunden und bei allen Menschen, die in diesen Stunden um ihre Existenz kämpfen und bangen, hieß es in einer Mitteilung des Clubs am Freitag.

  • 7/16/2021 12:25:51 PM   Lilly Bittner

    Die Staumauern und Dämme der Talsperren in Nordrhein-Westfalen haben der Belastung durch den extremen Regen der vergangen Tage Stand gehalten. „Die Staudämme der Talsperren in Nordrhein-Westfalen sind, mit Ausnahme der Steinbachtalsperre, stabil und unbeschädigt“, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag nach einer Kabinettssitzung in Düsseldorf. An der Steinbachtalsperre im Kreis Euskirchen droht ein Durchbrechen des Staudamms. Mehrere Ortschaften im Bereich des Sees sind deshalb evakuiert worden.

    Auch die Situation an der Rurtalsperre in der Eifel entspanne sich leicht, sagte Laschet. In der Nacht zu Freitag war die Rurtalsperre übergelaufen. Der Anstieg des Hochwassers der Rur fiel weniger extrem aus, als zunächst befürchtet. Im Jülich konnten deshalb Menschen in ihre Wohnungen zurück.

    Das Hochwasser sei vor allem ein Problem der kleinen Flüsse, sagte Laschet. „Der Rhein ist Hochwasser gewöhnt.“ In den Städten am Rhein gebe es Schutzvorkehrungen für steigende Wasserstände. Die großen Schäden seien an den Nebenflüssen entstanden, die große Wassermassen aufnehmen mussten.

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    Ministerpräsident Armin Laschet gibt nach der Kabinettssitzung eine Pressekonferenz (Quelle: dpa)
  • 7/16/2021 12:27:51 PM   Lilly Bittner
    In Belgien steigt die Zahl der Toten in Zusammenhang mit den schweren Unwettern weiter. Wie die Nachrichtenagentur Belga am Freitag unter Berufung auf den Gouverneur der Provinz Lüttich berichtet, kamen mindestens 23 Menschen in Wallonien ums Leben.
    Bislang seien in der Provinz Lüttich nur sechs von 20 dort gefundenen Leichen identifiziert worden. Es gebe immer noch Menschen, die seit 36 Stunden ohne Essen und Trinken auf Dächern ausharrten. Nach Informationen des öffentlich rechtlichen Sender RTBF wurden in der Provinz Lüttich zudem am Mittag noch 13 Menschen vermisst.
  • 7/16/2021 12:51:43 PM   Maria Wiesner
    Trotz abfließenden Wassers sollen die Bewohner von Trier-Ehrang noch nicht in ihre Häuser zurückkehren. Noch könne nicht abschließend beurteilt werden, ob alle von Flutschäden betroffenen Häuser im Ortskern standsicher seien, teilte die Stadt Trier mit. Dies solle zunächst von Statik-Experten geprüft werden. Dennoch: Bürgern werde das kurzfristige Begehen von Wohnungen ermöglicht, um wichtige persönliche Dinge wie Handys oder Geldbeutel herauszuholen.
     
    „Wer nicht unbedingt in sein Haus muss, sollte warten, bis die Lage gesichert ist und die Straßen wieder begehbar sind“, sagte Baudezernent Andreas Ludwig (CDU). Die Polizei sei mit Einsatzkräften vor Ort und achte verstärkt darauf, dass sich nicht Unbefugte Zugang in offen stehende Häuser verschafften. Wegen akuter Gefahr werde davor gewarnt, mit Sicherungskästen oder anderen elektrischen Geräten in den Häusern zu hantieren. Die Stadtwerke arbeiteten daran, die Stromversorgung im Stadtteil nach und nach wieder herzustellen. „Die Lage bleibt angespannt“, hieß es. Noch stünden Teile des Ortsteils unter Wasser. In Trier-Ehrang war am Donnerstag die Kyll über die Ufer getreten und hatte große Teile des Stadtteils überschwemmt. Etwa 1000 Einwohner waren nach Angaben der Stadt Trier in Sicherheit gebracht worden. Zudem mussten ein Altenheim und ein Krankenhaus evakuiert werden.
  • 7/16/2021 12:56:10 PM   Lilly Bittner

    Nach der Unwetterkatastrophe mit mehr als hundert Toten alleine in Deutschland hat Frankreich seine Solidarität erklärt. Präsident Emmanuel Macron schrieb am Freitag auf Twitter: „Meine Gedanken gelten den Opfern der Unwetter, die Deutschland, Belgien, Luxemburg und die Niederlande hart getroffen haben.“ Frankreich stehe „solidarisch“ an der Seite all dieser Länder.

    Belgien werde bereits von Frankreich konkret unterstützt, schrieb Macron weiter. Das Hilfsangebot gelte „überall, wo es nützt“. Auch in Frankreich hatte es in den vergangenen Tagen für die Saison ungewöhnlich stark geregnet. Besonders betroffen war das deutsche Grenzgebiet mit Elsass-Lothringen und dem Moselraum. In einigen Orten war der Zugverkehr gestört, in rund tausend Haushalten in Lothringen fiel vorübergehend der Strom aus.

  • 7/16/2021 1:06:48 PM   Maria Wiesner
    Der Versorger Energienetze Mittelrhein hat die Situation nach der Hochwasserkatastrophe im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz als dramatisch bezeichnet. „Die Gasleitung ist komplett gerissen. Wirklich zerstört“, sagte Unternehmenssprecher Marcelo Peerenboom am Freitag in Koblenz. Mehrere Kilometer Leitung müssten komplett neu gebaut werden. „Das wird leider Wochen oder Monate dauern, bis dort wieder Gasversorgung ist. Das heißt für die Bürger: kaltes Wasser, und wenn die Heizperiode kommt, auch kalte Wohnung.“ Das Unternehmen denke darüber nach, wie den Menschen geholfen werden könne. Derzeit komme der Versorger jedoch nicht einmal an alle Schadensstellen heran. „Eine Gasregelstation zum Beispiel liegt komplett unter Wasser“, sagte Peerenboom. „Da müssen wir warten, bis Monteure an die Anlagen kommen.“ Dann könne man sich ein komplettes Bild von der Lage machen. „Bis dahin können Sie nur schätzen.“
     
    Zur Stromversorgung im Kreis Ahrweiler hatte das Unternehmen Westnetz von erheblichen Beschädigungen an den Verteilungsanlagen durch Starkregen und Überschwemmungen gesprochen. Zahlreiche Städte und Ortsgemeinden seien von Stromausfällen betroffen. „Die Arbeiten und Erreichbarkeit der Stromanlagen werden zum Teil durch überflutete Straßen erschwert“, hieß es in einer Mitteilung. Eine Aussage zur Wiederaufnahme der kompletten Versorgung sei vorerst nicht möglich.
  • 7/16/2021 1:12:48 PM   Jan Ehrhardt
    Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) werden nach der Flut-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz einen Hilfsfonds in Höhe von drei Millionen Euro einrichten. In einer gemeinsamen Stellungnahme heißt es: „Die Bilder der Überschwemmungen und Verwüstungen, das gesamte Ausmaß dieser Katastrophe, lassen uns betroffen und entsetzt zurück.“
     
    Die Verbände seien in Gedanken bei den Angehörigen der Verstorbenen, den Verletzten und den vielen Menschen, die in Not sind. Der DFB habe zudem auch den Europa-Verband UEFA kontaktiert, der ebenfalls Unterstützung zugesagt habe.
     
    Bundesligaklub Borussia Dortmund hatte schon am Donnerstag finanzielle Unterstützung für die Hochwasser-Opfer im Umland angekündigt. Es soll ein Benefizspiel geben. „Hagen-Hohenlimburg liegt nur wenige Kilometer vor unserer Haustür“, sagte der Vorsitzende der BVB-Geschäftsführer, Hans-Joachim Watzke, er sprach von schrecklichen und berührenden Bildern.
  • 7/16/2021 1:13:22 PM   Lilly Bittner

    Das Bistum und der Diözesan-Caritasverband Trier stellen 50.000 Euro Soforthilfen für Betroffene des Hochwassers bereit. Das Bistum Mainz beteiligt sich mit weiteren 35.000 Euro, wie die katholische Kirche am Freitag in Trier mitteilte. Betroffene sollen sich für Unterstützung an die örtlichen Caritasverbände wenden. Bistum und Caritas bitten um Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe.

    Das Bistum Trier hat einen Krisenstab zur Koordination der Hilfen eingerichtet. Bischof Stephan Ackermann wollte am Freitag Flutopfer und Einsatzkräfte im Katastrophengebiet an der Ahr treffen. Kirchengemeinden prüfen, ob sie kirchliche Gebäude als Notunterkünfte bereitstellen können. Aktuelle Informationen auch zu Spendenmöglichkeiten gibt es auf einer eigenen Internetseite (https://www.dasein.bistum-trier.de/handeln/hochwasser/).

    Der Leiter des kirchlichen Krisenstabs, Weihbischof Jörg Michael Peters, sagte: „Die Situation in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten ist nach wie vor dramatisch und teils unübersichtlich.“ Das Bistum stehe mit Seelsorgerinnen und Seelsorgern vor Ort in Kontakt. Teilweise funktionierten aber die Telefonnetze nicht. Notfallseelsorger seien rund um die Uhr im Einsatz. Am Wochenende will der Krisenstab mit Vertretern aus den betroffenen Dekanaten über weitere Hilfen sprechen. „Viele Menschen stehen vor den Trümmern ihrer Existenz, haben Verwandte und Freunde zu betrauern. Wir wollen da sein für sie“, sagte Peters.

    Der Vorsitzende des Trierer Caritasverbands, Weihbischof Franz Josef Gebert, sagte: „Wir sind fassungslos über den Verlust so vieler Menschenleben und das Ausmaß der Zerstörung in den betroffenen Orten. Wir schließen die Menschen in unser Gebet ein und hoffen mit ihnen auf eine Bewältigung dieser Katastrophe.“


  • 7/16/2021 1:34:49 PM   Lilly Bittner
    In NRW und Rheinland-Pfalz soll es auch am Wochenende zu Einschränkungen im Bahnverkehr kommen. Das teilte die Deutsche Bahn auf Twitter mit.
  • 7/16/2021 1:38:34 PM   Maria Wiesner
    Bei der Unwetterkatastrophe im Kreis Ahrweiler sind mindestens 362 Menschen verletzt worden. Diese Zahl könne sich aber noch weiter erhöhen, teilte die Polizei in Koblenz am Freitag mit. Dies gelte auch für die Toten, die das Innenministerium zuletzt mit 63 angegeben hatte. Infolge des Unwetters sind weiterhin die Bundesstraße 257 ab Hönningen bis Ahrbrück sowie mehrere Land- und Kreisstraßen nicht befahrbar. Die Polizei ruft die Bevölkerung auf, die vom Hochwasser betroffenen Ortschaften nicht aufzusuchen, sondern weiträumig zu umfahren, damit Platz für die Rettungskräfte ist. In allen Ortschaften seien Tag und Nacht Polizeikräfte für die Menschen präsent und ansprechbar.  
     
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    Rettungsarbeiten im Ort Schuld im Landkreis Ahrweiler Foto: Lucas Bäuml/F.A.Z.
  • 7/16/2021 2:21:43 PM   Lilly Bittner
    Der Verwaltung des vom Hochwasser stark betroffenen Rhein-Erft-Kreises ist bislang ein Todesopfer bekannt. Dies sei von der Stadt Erftstadt gemeldet worden, berichtete eine Sprecherin am Freitag. Es sei aber zu befürchten, dass es noch weitere Opfer gebe. So sei unklar, ob es alle Autofahrer noch rechtzeitig aus ihren Wagen schafften, als sie auf der B265 von Wassermassen überrascht wurden.
  • 7/16/2021 2:26:35 PM   Lilly Bittner

    Zum Schutz vor der Hochwasserwelle haben im Süden der Niederlande am Freitag zahlreiche Menschen ihre Häuser und Wohnungen in Orten entlang der Maas verlassen müssen. Nachdem die Fluten ein Loch in den Deich eines Kanals bei Maastricht gerissen hatten, heulten die Sirenen, wie die Behörden mitteilten. In Venlo an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen wurde ein Krankenhaus mit 200 Patienten vorsorglich evakuiert. Soldaten und Einsatzkräfte verstärkten Deiche an der Maas und kleineren Flüssen in der Region mit Sandsäcken. Die zahlreichen Schaulustigen wurden aufgerufen, zu Hause zu bleiben und die Einsatzkräfte nicht zu behindern.

    Tausende Einwohner von Maastricht und angrenzenden Orten, die sich am Vorabend bereits in Sicherheit gebracht hatten, konnten am Freitag wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Zwar kam es oft nicht zu den befürchteten verheerenden Überflutungen, die Wassermassen richteten aber Schäden an. Berichte über Verletzte gab es nicht. Zuvor gesperrte Autobahnen wurden meist wieder freigegeben. In der Nacht zum Freitag hatte die Maas unweit der belgischen Grenze ihren höchsten Wasserstand seit Beginn der Aufzeichnungen 1911 erreicht. Am Vormittag sank der Pegelstand dort wieder. In Roermond weiter nördlich wurde der Höchststand am Freitagnachmittag und in Venlo in der Nacht zum Samstag erwartet.

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    Der Fluss Maas tritt in den Niederlanden über seine Ufer. (Foto: dpa)
  • 7/16/2021 2:35:50 PM   Lilly Bittner
    Svenja Schulze war in Solingen, um sich ein Bild zu machen über die Hochwasser-Lage. Sie wollte schauen, wie der Bund Unterstützung bieten kann. Solingen habe vieles für die Überflutungsvorsorge getan, der Regen sei aber zu stark gewesen. Nach Abebben des Katastrophenstandes solle das Geschehene analysiert und geprüft werden, wo nachjustiert werden müsse.
  • 7/16/2021 2:40:23 PM   Lilly Bittner

    Die Lage an der Steinbachtalsperre ist nach Auskunft des Kreises Euskirchen stabil, „aber nicht unkritisch“. Bei der Überprüfung des Dammes mit einer Drohne seien keine kritischen Risse gefunden worden, so eine Kreissprecherin. Nach wie vor sei das Grundabflussrohr der Talsperre verstopft. Um Druck aus der Anlage zu nehmen, werde weiterhin das Wasser mit Hochleistungspumpen aus der Talsperre geholt.

    Mehrere Orte unterhalb der Steinbachtalsperre waren in den vergangenen Tagen wegen der Gefahr eines Durchbrechens der Staumauer evakuiert worden. Der Kreis Euskirchen appelliert an die Bewohner, noch nicht in die Häuser zurückzukehren. Die Gefahr sei noch nicht gebannt.

  • 7/16/2021 2:45:09 PM   Lilly Bittner
    Der Chemiekonzern BASF spendet eine Million Euro zur Hilfe in den betroffenen Hochwasser-Regionen. Der Betrag gehe umgehend an das Deutsche Rote Kreuz, das unermüdlich im Einsatz sei, teilte das Unternehmen am Freitag in Ludwigshafen mit.
    „Wir fühlen mit den Betroffenen, die mit Angst, mit Verlust und mit der Wiederherstellung ihres Alltags zu kämpfen haben und haben uns deshalb schnell zu dieser Hilfsaktion entschieden“,
    sagte Standortleiterin Melanie Maas-Brunner einer Mitteilung zufolge. Viele BASF-Mitarbeitende hätten ebenfalls Spendenbereitschaft signalisiert.
  • 7/16/2021 3:00:58 PM   Lilly Bittner
    Auch in Mülheim an der Ruhr wurden das Ruhrufer und zahlreiche Straßenzüge überschwemmt. Die Stadt berichtet, dass Menschen evakuiert, Deiche gesichert, Tiefgaragen geschlossen und Schaulustige ermahnt werden mussten. Der Pegelstand geht mittlerweile zurück, die Lage hat sich entspannt.
    "Das Wasser ist nicht weiter angestiegen, die Deiche haben gehalten. Alle Einsatzkräfte der Mülheimer Feuerwehr, unterstützt durch Kolleg*innen aus Nachbarstädten und zahlreiche Hilfsorganisationen, der Stadtverwaltung und ihrer Beteiligungsgesellschaften hatten die Hochwasserlage und die Sicherheit der Bürger*innen jederzeit im Griff. Gott sei Dank hat es in Mülheim nur materielle Schäden gegeben, es gab keine Verletzten oder Toten," resümiert Feuerwehrchef Sven Werner.
     

  • 7/16/2021 3:10:09 PM   Maria Wiesner
    Angesichts einer Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor Starkregen im Südosten Bayerns sind am Wochenende Überschwemmungen nicht ausgeschlossen. Vom Sonntagmorgen an werde vor allem an der Donau im Bereich Passau mit Hochwasser und Überschwemmungen gerechnet, teilte der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Freitag mit. Es sei dabei nicht ausgeschlossen, dass auch bebaute Grundstücke oder Keller überflutet werden, sagte eine Sprecherin. „Dieser Trend ist aber noch mit Unsicherheit behaftet.“  Die Stadt Passau warnte am Freitag auf ihrer Internetseite vor einem Hochwasser der Meldestufe drei. Auch in Neu-Ulm warnte die Stadt Anwohner zweier Stadtteile vor Hochwasser und einem steigenden Grundwasserspiegel: Keller könnten in diesem Fall erneut volllaufen, die Menschen sollten daher ihr Hab und Gut erhöht lagern.
  • 7/16/2021 4:21:59 PM   Simon Hüsgen

    Nach einem Aufruf der Stadt Bonn, Menschen aus Hochwassergebieten eine Unterkunft anzubieten, sind bei der Verwaltung Hilfsangebote für mehr als 1000 Betroffene eingegangen, wie die dpa berichtet. Viele Privatpersonen wollten bis zu drei Menschen aufnehmen, und Hotels stellten bis zu 50 Doppelzimmer zur Verfügung, teilte die Stadt am Freitag mit. „Wir sind überwältigt von der Vielfalt und der Fülle der Angebote. Weitere brauchen wir im Moment nicht mehr“, erklärte Oberbürgermeisterin Katja Dörner.

    Ab jetzt sollten die Telefonleitungen für Hilfesuchende frei gehalten werden. Zudem suche ein Mitarbeiter der Stadt vier große Sammelunterkünfte auf, um die Menschen dort über das Angebot zu informieren. Angesprochen seien Hochwasser-Geschädigte aus Bonns stark betroffenen Nachbarkreisen Ahrweiler, Euskirchen und Rhein-Sieg.

    Auch die Stadt Königswinter rief ihre Bürger am Freitag auf, Hochwasser-Opfern für eine Übergangszeit kostenlos Wohnraum zur Verfügung zu stellen. „Das kann ein Zimmer in einer WG, ein ungenutztes Gästezimmer, eine Etagen- oder Kellerwohnung, oder ein derzeit leerstehendes Ferienhaus sein“, hieß es in einer Mitteilung.

    In Köln stellte die Stadt am Freitag kurzfristig Unterkünfte für 80 Menschen aus Erftstadt bereit, nachdem Erftstadts Bürgermeisterin um Hilfe gebeten hatte. Mit einem Reisebus wurden die Hilfesuchenden etwa in eine Notunterkunft für Katastrophenfälle in die Domstadt gebracht, teilte die Stadt Köln am Freitag mit. Insgesamt stünden an drei Standorten bis zu 250 Plätze zur Verfügung.

  • 7/16/2021 4:27:01 PM   Tobias Müller
  • 7/16/2021 4:37:15 PM   Tobias Müller

    Im Deutschland waren nach dem verheerenden Unwettern auch am Freitagnachmittag noch rund 102.000 Menschen ohne Strom.  Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Das Unwetter und die daraus entstandenen Überflutungen sorgten weiterhin für Ausfälle in der Stromversorgung in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, teilte der zum Eon-Konzern gehörende Energieversorger Westenergie in Essen mit.

    Westenergie betonte, es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Stromversorgung wiederherzustellen. Etwa zehn Umspannanlagen des Verteilnetzbetreibers Westnetz seien derzeit aber noch von den Überschwemmungen direkt betroffen. Einzelne Anlagen seien nach wie vor schwer erreichbar, in anderen stehe immer noch das Wasser.

    Bevor sie wieder in Betrieb genommen werden könnten, müssten sie geprüft und gereinigt werden. Bei größeren Schäden an den Umspannanlagen werde daran gearbeitet, die Stromversorgung über Umschaltungen aus anderen Anlagen oder durch Notstromaggregate wieder herzustellen.

    In der Spitze lag die Zahl der nicht mit Strom versorgten Menschen laut Westenergie sogar bei 200.000. Doch sei es durch die Wiedereinschaltung von Anlagen, Umleitungen und Notstromaggregate mittlerweile gelungen, in zahlreichen Fällen die Stromversorgung wieder herzustellen.

  • 7/16/2021 4:46:43 PM   Tobias Müller
    Nach einem Unwetter hat es am Freitag auch in der Gegend um die niederbayerische Stadt Deggendorf Überflutungen gegeben. Gullydeckel seien nach oben gedrückt worden, es seien vor allem Straßen überflutet worden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern. Er sprach jedoch von Überflutungen „im überschaubaren Rahmen“. Keller von Privathäusern seien nach Erkenntnissen der Polizei nur vereinzelt betroffen gewesen.
  • 7/16/2021 5:23:15 PM   Tobias Müller

    Auch Fußball-Rekordmeister Bayern München und der 1. FC Köln greifen den Opfern der Hochwasser-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unter die Arme. Gemeinsam mit dem Bayern-Sponsor Deutsche Telekom spenden die Vereine 100.000 Euro, die der Organisation Lichtblicke e.V. zukommen.

    Die Summe wird unter den Partnern gedrittelt, eine Scheckübergabe findet vor dem Testspiel der beiden Klubs am Samstag (16.00 Uhr/MagentaTV) in Villingen statt. „Die Schäden dieser Katastrophe sind verheerend“, sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn, man wolle Menschen helfen, „die unverschuldet in Not geraten sind. Diese Spende soll nur ein erster Schritt sein, wir planen weitere Unterstützungen.“

  • 7/16/2021 5:40:26 PM   Tobias Müller

    Flutkatastrophe: Gestiefelte Kandidaten

    Armin Laschet und Olaf Scholz können sich als Krisenmanager profilieren. Annalena Baerbock muss hoffen, dass ihre Fehler im Hochwasser untergegangen sind, kommentiert F.A.Z.-Herausgeber Berthold Kohler.
  • 7/16/2021 5:54:10 PM   Simon Hüsgen
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt am Samstag in den von der Unwetterkatastrophe besonders getroffenen Rhein-Erft-Kreis, wie die dpa berichtet. Nach Angaben der NRW-Staatskanzlei besucht das Staatsoberhaupt am Mittag zusammen mit Ministerpräsident Armin Laschet Erftstadt, wo zahlreiche Häuser und Autos weggespült worden waren. Steinmeier will sich in der Feuerwehrleitzentrale ein Bild von der aktuellen Lage machen und mit Rettungskräften sprechen.
  • 7/16/2021 6:17:30 PM   Tobias Müller
    Im Landkreis Ahrweiler muss das Krankenhaus „Maria Hilf“ sowie das angrenzenden Hospiz in Bad Neuenahr-Ahrweiler evakuiert werden. Das berichtet die Technische Einsatzleitung des Kreises in einer Pressemitteilung. Es besteht den Angaben zufolge keine funktionierende Infrastruktur mehr, die Wasser- sowie die Gasversorgung sind unterbrochen. Über ein Notstromaggregat wird das Krankenhaus derzeit noch mit Strom versorgt. Der Ambulanzbetrieb soll jedoch auch nach der Evakuierung bestehen bleiben.
  • 7/16/2021 6:20:06 PM   Tobias Müller

    Flutkatastrophe: „In der Not weiß man, wo die Freunde sind“

    Am Tag danach zeigt sich, wie groß die Katastrophe wirklich ist. In den überfluteten Ortschaften entlang der Ahr und bis nach Hagen wird immer noch nach Opfern gesucht. Es gibt viele Tote zu beklagen.

  • 7/16/2021 6:54:33 PM   Tobias Müller
    Der Baumarkt Obi im nordrhein-westfälischen Wermelskirchen (Rheinisch-Bergischer Kreis) kündigt Spenden von Material an Hilfsorganisationen und vom Hochwasser Betroffene an, wie die Nachrichtenagentur epd berichtet. Auch Bürger könnten Geräte und Werkzeuge, etwa Pumpen und Trocknungsgeräte, an Obi-Märkten abgeben. Sie würden von dort in die Katastrophengebiete transportiert und die Spender erhielten einen Warengutschein im Wert eines entsprechenden Neugeräts.
  • 7/16/2021 7:45:05 PM   Tobias Müller

    Nach der Flutkatastrophe: Über 100 Tote, 1000 Vermisste, unendlich viele Fragen

    Wie konnte es im deutschen Sommer zu so einem Unglück kommen? Warum haben die Frühwarnsysteme das Unglück nicht begrenzen können. Im F.A.Z.-Podcast sprechen wir mit Menschen vor Ort, dem Katastrophenschutz und einem Klimaforscher.
  • 7/16/2021 7:46:55 PM   Tobias Müller

    Die Lage an der Steinbachtalsperre entspannt sich nach Auskunft des Kreises Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) weiter, berichtet die dpa. Nach Informationen der Bezirksregierung Köln ist der bislang nach der Hochwasserkatastrophe verstopfte Grundablass der Talsperre jetzt freigelegt, wie es in einer Mitteilung von Freitagabend hieß. Über diese Öffnung kann jetzt Wasser kontrolliert abgelassen werden, um den Druck auf dem Bauwerk zu senken.

     

    Es werde aktuell davon ausgegangen, dass im Laufe des Sonntags eine Rückkehr in die evakuierten Ortschaften möglich ist, heißt es in einer Mitteilung vom Freitagabend. Voraussetzung sei eine gleichbleibende Wetterlage. Die Orte Swisttal und Rheinbach unterhalb der Talsperre an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz waren evakuiert worden. Der Kreis warnte die Bewohner davor, in die Häuser zurückzukehren. „Wenn Sie Ihr Zuhause noch nicht verlassen haben, tun Sie dies unbedingt“, hieß es in der Mitteilung.
     
    Das Technische Hilfswerk (THW) pumpte zusätzlich Wasser ab. Am Nachmittag hatte der Kreis gemeldet, dass eine Drohne keine kritischen Risse an dem Bauwerk entdeckt hatte. Der Kreis schätzte die Lage aber weiterhin kritisch ein.

  • 7/16/2021 9:34:29 PM   Simon Hüsgen
    Im Wassenberger Ort Ophoven im Kreis Heinsberg ist der Damm der Rur gebrochen. Das teilte die Bezirksregierung Köln auf Twitter mit. Demnach werde nun mit der Evakuierung der rund 700 Einwohner Ophovens begonnen. Die Ursache des Dammbruchs ist laut Bürgermeister der Stadt Wassenberg, Marcel Maurer, dass auf niederländischer Seite Schleusenklappen geschlossen worden seien. Hierdurch komme es momentan zu einem Rückstau, wird Maurer vom WDR zitiert. Dieser nehme nun Kontakt zu den Niederländern auf, damit die Schleusen wieder geöffnet werden.
  • 7/17/2021 5:58:04 AM   Martin Franke
    Das einst von Jahrhunderthochwassern geplagte Sachsen will künftig mehr auf den natürlichen Schutz vor den Fluten setzen. „Wir brauchen einen Gleichklang zwischen technischen Maßnahmen wie Deichen oder Rückhaltebecken und solchen, mit denen Flüsse mehr Raum bekommen. Beides ist wichtig, beides setzt der Freistaat um“, sagte Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Der technische Hochwasserschutz sei einerseits ein großer Teil der Lösung, er könne aber mit Eindeichungen und Flussbegradigungen Probleme auch vergrößern.
     
    Ein richtiges Wassermanagement müsse Hochwasser und Trockenheit gleichermaßen im Auge behalten, betonte der Minister. „Wir hatten drei Jahre in Folge große Trockenheit. Wir steuern in ein neues Klimasystem mit Extremwetterlagen, die auch lange anhalten können. In den Trockenjahren brauchen wir jeden Wassertropfen.“ Deshalb sei es unter dem Stichwort „Schwammverhalten“ notwendig, künftig auch die Speicherfähigkeit für Wasser zu erhöhen – beispielsweise durch Moore oder einen Waldumbau, der das Wasser besser im Boden halten kann.
     
    Sachsen hatte im August 2002 ein Jahrhunderthochwasser mit Sturzfluten in den Gebirgsbächen und einem Pegelstand der Elbe auf Rekordniveau in Dresden erlebt. Die Schäden gingen damals in die Milliarden, 21 Menschen starben. Ein zweites Jahrhunderthochwasser ereilte Sachsen nur elf Jahre später. Schon nach der ersten großen Elbe-Flut begann ein umfangreiches Programm zum Hochwasserschutz. Nach Angaben der Umweltministeriums hat das Land für Schutzmaßnahmen und die Beseitigung von Schäden an den Gewässern bisher rund 3,1 Milliarden Euro investiert, weitere 500 Millionen kamen vom Bund.

  • 7/17/2021 6:06:51 AM   Martin Franke
    Auch Belgien ist von der Hochwasserkatastrophe betroffen – unser Korrespondent aus Brüssel hat hier die Lage am Freitag zusammengefasst:
    Ensival, Verviers, Belgium (Foto: AP)
  • 7/17/2021 6:19:20 AM   Martin Franke
    Nach Dammbruch: Weiter angespannte Lage in Wassenberg

    Nach dem Bruch eines Damms der Rur ist im nordrhein-westfälischen Wassenberg (Kreis Heinsberg) der Stadtteil Ophoven evakuiert worden. Die Lage war am frühen Morgen laut Mitteilung der Stadt weiter angespannt. Der zuständigen Kreispolizei Heinsberg und der Bezirksregierung Köln waren am Morgen aber keine besonderen Vorkommnisse aus der Nacht bekannt. Wie die Bezirksregierung am Freitagabend mitgeteilt hatte, waren rund 700 Anwohner von der Evakuierung betroffen. Für zwei weitere Stadtteile – Effeld und Steinkirchen – gab es in der Nacht weiter eine Vorwarnung, dass es zur Evakuierung kommen könnte. „Insgesamt stagnieren die dortigen Wasserpegel derzeit“, teilte die Stadt Wassenberg am frühen Samstagmorgen mit.
     
    Wie groß der Schaden durch den Dammbruch ist, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Rur hat ihre Quelle in der Eifel und mündet bei Roermond in den Niederlanden in die Maas. Laut WDR sieht Wassenbergs Bürgermeister Marcel Maurer (CDU) einen möglichen Grund für den Dammbruch auf niederländischer Seite: Dort seien Schleusenklappen geschlossen worden, so dass es zum Rückstau der Wassermassen gekommen sei.
     
    Wassenberg in der Nacht (Foto: dpa)

  • 7/17/2021 6:25:31 AM   Martin Franke
    In der besonders vom Hochwasser betroffenen nordrhein-westfälischen Ortschaft Erftstadt-Blessem gibt es bislang keine bestätigten Todesopfer. Das sagte ein Kreissprecher am Samstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Die Lage in Blessem sei derweil weiter angespannt. In anderen Teilen des Kreises gingen die Pegelstände unterdessen zurück, im Norden habe man Evakuierungen aufheben können. Da die Arbeiten der Rettungskräfte im Bereich Blessem noch in vollem Gange sind, könne man nicht ausschließen, noch Todesopfer zu finden. Belastbare Zahlen zu Vermissten gebe es nicht. Im Stadtteil Blessem waren mindestens drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg eingestürzt. „Wir gehen von mehreren Toten aus, wissen es aber nicht“, hatte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag in Düsseldorf gesagt.
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