Hochwasser

Hochwasser

  • 7/17/2021 6:43:55 AM   Martin Franke
    Bundesumweltministerin Svenja Schulze rechnet mit schneller finanzieller Hilfe für die vom Hochwasser Betroffenen. Ein Datum könne sie aber nicht nennen, ab wann es die Unterstützung gebe, sagt Schulze im WDR 5. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (ebenfalls SPD) sei da in der Abstimmung mit den Ländern. „Wir werden eine Lösung finden.“ Es müsse zudem geschaut werden, was noch mehr für die Vorsorge getan werden könne. Es habe in der Vergangenheit auch viel Kritik an Hochwasserschutzmaßnahmen gegeben. „Jetzt sieht man wie wichtig solche Investitionen sind.“
  • 7/17/2021 7:01:09 AM   Martin Franke
    Rettungseinsätze in Rheinland-Pfalz und NRW laufen auf Hochtouren
     
    Nach der Flutkatastrophe in der Region Ahrweiler sind auch am Samstag Hunderte Rettungskräfte in Rheinland-Pfalz auf der Suche nach weiteren Opfern und Vermissten. Die Polizei geht bislang von mehr als 90 Todesopfern und über 600 Verletzten aus. Bei dem Schadensausmaß sei mit weiteren Opfern zu rechnen, sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen. „Der Einsatz läuft auf Hochtouren.“
     
    In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben der Landesregierung mehr als 19.000 Einsatzkräfte an den Rettungsarbeiten beteiligt. Die Koordinierungsgruppe des Krisenstabs Nordrhein-Westfalen tausche sich rund um die Uhr zur aktuellen Lage bei der Hochwasserkatastrophe aus und helfe landesweit bei der Koordinierung, hieß es am Samstagmorgen in Düsseldorf.

  • 7/17/2021 7:55:45 AM   Martin Franke
    Die Zahl der Toten nach der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands steigt weiter an. Allein im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz sind nach Angaben der Polizei über 90 Menschen ums Leben gekommen. Es sei zu befürchten, dass noch weitere Todesopfer hinzukommen könnten, teilte die Polizei Koblenz am Samstag mit. Es lägen Meldungen über 618 Verletzte vor, aber auch diese Zahl könne sich noch erhöhen. Am Freitag hatte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin, Malu Dreyer, von über 60 Toten in ihrem Bundesland gesprochen. Unter den Todesopfern im rheinland-pfälzischen Kreis Ahrweiler waren auch zwölf Bewohner eines Behindertenwohnheims in Sinzig, die hilflos ertranken.
      
    Ministerpräsident Armin Laschet bezifferte die Zahl der Toten in Nordrhein-Westfalen mit 43. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der bestätigten Todesopfer in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen auf mehr als 133. Die Lage in den betroffenen Regionen blieb auch in der Nacht zu Samstag stark angespannt und unübersichtlich.
      
    Die Lage nach den Überschwemmungen ist immer noch unübersichtlich. Vielerorts gibt es immer noch keinen Strom oder Telefon. Zahlreiche Straßen sind gesperrt oder nicht befahrbar. In Nordrhein-Westfalen brach nach Angaben der Bezirksregierung Köln ein Damm der Rur im Kreis Heinsberg. Rettungskräfte hätten deshalb einen Ortsteil der Stadt Wassenberg evakuiert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Laschet wollen sich am Samstagmittag bei einem Besuch von Erftstadt ein Bild der Lage machen.
     
    Im besonders schwer getroffenen Ahrtal waren nach Polizeiangaben auch am Samstagmorgen die meisten Straßen weiterhin gesperrt oder nicht mehr befahrbar.
  • 7/17/2021 8:01:09 AM   Martin Franke
    Im schwer vom Hochwasser bedrohten nordrhein-westfälischen Erftstadt-Blessem südlich von Köln ist die Rettungsaktion für Anwohner einem Sprecher des Rhein-Erft-Kreises zufolge abgeschlossen. 170 Menschen seien teils mit Hilfe von Hubschraubern aus dem überfluteten Gebiet gerettet worden, sagt der Sprecher. Bislang sei nichts über Schwerverletzte oder Tote bekannt. Es sei aber nicht auszuschließen, dass die Retter bei den Aufräumarbeiten Tote finden könnten. Die Bundeswehr beteilige sich an den Arbeiten und sei mit Bergungspanzern im Einsatz. Die Lage im Kreis insgesamt habe sich leicht entspannt, der Pegel der Erft sei leicht gesunken.
  • 7/17/2021 8:14:53 AM   Martin Franke
    Wegen der gravierenden Lage an der Ahr schicken wir den Feuerwehrarzt der Stadt Trier und zusätzlichen einen leitenden Notarzt und einen organisatorischen Leiter Richtung Ahrweiler“, gab die Stadt Trier am Samstagmorgen bei Twitter bekannt.
  • 7/17/2021 8:28:06 AM   Martin Franke
    Ministerpräsidentin Malu Dreyer beklagt Versäumnisse beim Klimaschutz
     
    „In den vergangenen Jahren haben wir in Deutschland vieles nicht umgesetzt, was notwendig gewesen wäre. Davon bin ich fest überzeugt“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin und SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). Sie forderte „mehr Tempo“ beim Klimaschutz. „Es kommt darauf an, die auf den unterschiedlichen Ebenen gesteckten Ziele in einer gemeinsamen Kraftanstrengung zu erreichen.“
        
    Dreyer betonte: „Wir erleben schon mehrere Jahre hintereinander extreme Dürren, Starkregen- und Hochwasserereignisse – gerade auch in unserem Bundesland. Der Klimawandel ist nichts Abstraktes mehr. Wir erleben ihn hautnah und schmerzhaft.“ Die Ministerpräsidentin forderte „große Schritte“. Dazu gehöre, „dass wir uns als Verbraucher neu orientieren“. Dazu gehöre aber auch, „dass wir die erneuerbaren Energien ausbauen und unsere Industrie umstellen“. Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass Bürgerinnen und Bürger mit einem kleineren Geldbeutel alles mittragen können.
         
    Dreyer äußerte sich überzeugt, dass die allermeisten Unternehmen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Produktion seien. „Wir müssen sie unterstützen und ihnen die Rahmenbedingungen ermöglichen.“ Das scheitere momentan im großen Stil an der CDU/CSU. „Mit Blick auf unsere Kinder und Enkel sollten wir alle beim Klimaschutz den größtmöglichen Ehrgeiz an den Tag legen“, forderte die SPD-Politikerin.
     
    Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz im Gespräch mit Einwohnern von Schuld in Rheinland-Pfalz (Foto: dpa)
  • 7/17/2021 8:52:28 AM   Martin Franke
    Die Deutsche Bank spendet eine halbe Million Euro für Flutopfer. Mitarbeiter des größten deutschen Geldhauses hätten in den vergangenen 24 Stunden mehr als 30.000 Euro für das Deutsche Rote Kreuz gesammelt, erklärt Vize-Chef Karl von Rohr bei LinkedIn. Die Bank selbst werde darüber hinaus 500.000 Euro spenden. Den betroffenen Privat- und Firmenkunden werde man in den Filialen vor Ort zur Seite stehen. „Es gab immer wieder Momente in unserem Land, in denen wir eng zusammenstehen mussten, um gemeinsam das Leid und die Folgen einer Naturkatastrophe zu überwinden. Dieses ist einer dieser Momente.“
  • 7/17/2021 8:53:10 AM   Martin Franke
    Nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz hat die Polizei wegen der zerstörten regionalen Infrastruktur vor den Gefahren freiliegender Stromleitungen gewarnt. „Unter Umständen können Stromleitungen auch noch aus mehreren Metern auch ohne direkten Kontakt lebensgefährlich sein“, teilte die Polizei am Samstag in Koblenz mit. Menschen in der betroffenen Region sollten großen Abstand halten und sich nicht in Gefahr bringen. Ein Hubschrauber mit Fachleuten an Bord solle die Gefahr nun prüfen, sagte ein Sprecher.
  • 7/17/2021 8:58:13 AM   Johanna Christner
    Die Bürgermeisterin des vom Unwetter stark getroffenen Ortes Erftstadt in Nordrhein-Westfalen, Carolin Weitzel, hat das Ausmaß der Zerstörung als "verheerend" bezeichnet. Sie sei "sehr froh", dass bislang keine Todesopfer gefunden worden seien, sagte sie am Samstag im Deutschlandfunk.
    Viele hundert Menschen seien aber unmittelbar betroffen; sie benötigten jetzt unbürokratische und einfache Hilfe. Erftstadt brauche für die Aufräumarbeiten technische Ausrüstungen, sagte Weitzel weiter.
    "Wir werden die umliegenden Kommunen um Amtshilfe bitten. Wir brauchen Fachkräfte und Personal." 
  • 7/17/2021 9:00:49 AM   Oliver Kühn
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird am Samstagmittag die von der Überschwemmung besonders betroffenen Gebiete in Nordrhein-Westfalen besuchen. Gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will sich Steinmeier in Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis über die aktuelle Lage und den Stand der Hilfsmaßnahmen informieren, wie das Bundespräsidialamt am Freitagabend mitteilte.
     
    Bereits am Freitag hatte der Bundespräsident den Hinterbliebenen der Opfer der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz seine Anteilnahme ausgesprochen. In diesen Tagen komme es darauf an, Solidarität zu zeigen, „mit
    denen, denen die Flut alles genommen hat“, betonte Steinmeier. „In der Stunde der Not steht unser Land zusammen.“
  • 7/17/2021 9:44:35 AM   Martin Franke

    Hochwasserkatastrophe in Deutschland, Belgien und den Niederlanden – Bildergalerie - Bild 1 von 16

    Das zerstörerische Ausmaß des Hochwassers lässt sich auch zwei Tage danach immer noch nicht ganz fassen. In Deutschland, Belgien und den Niederlanden hat es eine Spur der Verwüstung hinterlassen. (16 Bilder)
  • 7/17/2021 10:13:00 AM   Johanna Christner
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am morgigen Sonntag in die Flutgebiete nach Rheinland-Pfalz reisen. Das hat die Staatskanzlei in Mainz am Samstag bestätigt.
     
    Einen Tag nach ihrem 67. Geburtstag wird sich die Bundeskanzlerin in dem besonders betroffenen Eifeldorf Schuld über die Ausmaße der Flutschäden informieren. Nach Angaben der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei wird die Kanzlerin von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) vor Ort begleitet. Am Montag will Innenminister Horst Seehofer ins Krisengebiet nach Nordrhein-Westfalen fahren.
      
    Merkel hatte sich bereits während ihrer Reise in die USA am Donnerstag erschüttert zu den Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen geäußert und den Helfern gedankt.
    „Ich bin erschüttert über die Katastrophe, die so viele Menschen in den Hochwassergebieten durchleiden müssen“,
    erklärte Merkel laut einem Tweet von Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag. „Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Toten und Vermissten. Den vielen unermüdlichen Helfern und Einsatzkräften danke ich von Herzen.“

  • 7/17/2021 10:16:14 AM   Johanna Christner

    Praxis durch Unwetter zerstört: „Ich lasse mich nicht unterkriegen“

    Unser Landarzt Thomas Aßmann hat durch das Hochwasser seine Zweitpraxis verloren. Hier erzählt er, wie er die Nacht der Flut erlebt hat – und warum er jetzt erst recht nicht aufgeben will.
  • 7/17/2021 10:21:19 AM   Johanna Christner
    In dem vom Hochwasser massiv betroffenen Trierer Stadtteil Ehrang sind nach der Flut die Aufräumarbeiten in vollem Gang. „Da stapeln sich die Berge von Sperrmüll“, sagte ein Stadtsprecher am Samstag. Erste Anwohner gingen zurück in die Häuser. „Wer da geschlafen hat, hatte kein Wasser und keinen Strom.“
     
    Betroffen sind der Stadt zufolge 670 Häuser, bei denen im Keller und Erdgeschoss fast alles zerstört wurde. Nach Einschätzung der Behörden können die ersten Bewohner von Trier-Ehrang am Samstag wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. „Das ist aber natürlich nur bei Gebäuden möglich, die standsicher sind und deren Statik intakt ist“, fügte eine Sprecherin des Führungs- und Lagezentrums in Trier hinzu. Statik-Experten untersuchten daher nach wie vor, wie stark einzelne Gebäude in dem Stadtteil von Flutschäden betroffen sind.
     
    In Trier-Ehrang war am Donnerstag die Kyll über die Ufer getreten und hatte große Teile des Stadtteils überschwemmt. Etwa 1000 Einwohner waren nach Angaben der Stadt Trier in Sicherheit gebracht worden. Zudem mussten ein Altenheim und ein Krankenhaus evakuiert werden. Nach wie vor gebe es in zahlreichen Häusern Probleme mit der Stromversorgung, wie die Sprecherin des Führungs- und Lagezentrums in Trier sagte.
     
    Aus Anlass des Leids der Menschen in den Hochwassergebieten sollte es am Abend einen Klage-Gottesdienst in der Konstantin-Basilika in Trier geben. Nach Angaben der Evangelischen Kirche im Rheinland wollte auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) daran teilnehmen.

  • 7/17/2021 10:21:52 AM   Johanna Christner

    Insbesondere im Osten: Weitere Gewitter für das Wochenende erwartet

    Die heftigen Regenfälle lassen mancherorts noch nicht ab. Der Rhein schwillt daher weiter an. Besonders im Osten des Landes soll es zudem im Verlauf des Wochenendes zu Gewittern kommen.
  • 7/17/2021 10:24:18 AM   Johanna Christner
    In der besonders vom Hochwasser betroffen Region Ahrweiler in Rheinland-Pfalz erhöht die Polizei wegen möglicher Plünderung und wegen Hochwassertouristen die Präsenz. Dies teilte die Kreisverwaltung am Samstag mit.
    Die Lage in den überfluteten Gebieten sei noch immer sehr angespannt. Rund 1300 Einsatzkräfte aus dem ganzen Bundesgebiet würden vor Ort helfen. Die Wasserstände sänken den Prognosen zufolge, neue Regenfälle würden nicht erwartet.
  • 7/17/2021 10:30:30 AM   Martin Franke
    In Trier-Ehrang werden Einsatzkräfte derzeit bei ihrer Arbeit behindert, schreibt die Stadt Trier auf Twitter. Schaulustige wie auch Personen, die gerne ihre Hilfe anbieten würden, sorgten an den Zufahrtsstraßen für Stau. „Bitte lasst das“, heißt es von der Stadt.
     
  • 7/17/2021 10:48:32 AM   Johanna Christner
    Die Zahl der Todesopfer nach den heftigen Unwettern im Osten Belgiens ist auf 24 gestiegen. Wie die Polizei im Stadtteil Angleur in Lüttich mitteilte, wurde in der Nacht zum Samstag mindestens ein weiteres Todesopfer geborgen. Zahlreiche Menschen werden noch vermisst. 
    Der belgische Regierungschef Alexander de Croo und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen besuchten am Samstag die betroffenen Gebiete. In zahlreichen Gemeinden im Süden und Osten des Landes waren Polizeibeamte und Helfer im Einsatz, um mögliche weitere Opfer zu bergen. 
    De Croo und Von der Leyen besuchten am Vormittag die Gemeinde Rochefort und wurden anschließend in Pepinster erwartet. Sie sprachen mit betroffenen Anwohnern, Notfallhelfern und örtlichen Behördenvertretern. De Croo hat für Dienstag einen nationalen Trauertag ausgerufen.
    Nach tagelangem starkem Regen waren die dicht besiedelten Täler in der Maas-Region am Donnerstag überschwemmt worden. Am Samstag klarte der Himmel auf und der Regen ließ nach. Die zurückweichenden Wassermassen hinterließen ein Bild der Zerstörung in mehr als hundert belgischen Gemeinden.
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    Alexander De Croo (links), Premierminister von Belgien, Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, und Pierre-Yves Dermagne, Vizepremierminister von Belgien, besuchen die Gemeinde Rochefort. (Foto: dpa)
  • 7/17/2021 11:12:11 AM   Oliver Kühn
    Vor den extremen Überschwemmungen im Westen Deutschlands ist nur ein Teil der Bevölkerung mit Sirenengeheul gewarnt worden. Das liegt auch daran, dass es vielerorts gar keine oder nur noch wenige funktionsfähige Sirenen gibt. Ein von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) aufgesetztes Förderprogramm für die Länder, die für den Katastrophenschutz in Friedenszeiten die Verantwortung tragen, ist zwar geplant, aber noch nicht umgesetzt.
     
    „Seit dem Frühjahr laufen mit den Ländern Abstimmungen zum Förderprogramm für den Aufbau und die Ertüchtigung der Sirenen“, sagte Ministeriumssprecher Steve Alter am Samstag auf Anfrage. Der Prozess sei auf der Zielgeraden. Der Bund hatte den Ländern insgesamt 88 Millionen Euro angeboten. Die Wartungskosten für die Anlagen müssen die Länder aber selber aufbringen. Hinzu kommt, dass es aktuell keine bundesweite Übersicht gibt, wo überall Warnsirenen stehen und wo nicht. An der Erstellung einer solchen Übersicht, zu der alle Länder und Kommunen beitragen müssen, arbeitet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) seit dem Frühjahr. Gegen Ende des Jahres soll es fertig sein.
     
    In einem Konzept zur Neuausrichtung der Bonner Behörde, das Seehofer und BBK-Präsident Armin Schuster im März vorgestellt hatten, heißt es: „Ungeachtet der Möglichkeiten, die sich aus der fortschreitenden Digitalisierung ergeben, ist auch der Ausbau und Betrieb analoger Warnmedien, wie zum Beispiel ein modernes Sirenennetz, wichtig.“ Denn die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigten, dass Sirenen mit ihrem Weckeffekt auch Teile der Bevölkerung zügig und zuverlässig warnen könnten, die andere Warnmittel – etwa per Smartphone – nicht nutzen.

  • 7/17/2021 11:29:59 AM   Johanna Christner
    Im Süden der Niederlande haben die Anwohner entlang der Maas am Samstag mit Sandsäcken und Schutzmaßnahmen den Kampf gegen das Hochwasser fortgesetzt. Mit einem Absinken des Wassers wurde in Roermond am Sonntagmorgen und in Venlo am Sonntagabend gerechnet, teilten die Behörden mit. 
    In Venlo an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen war am Freitag ein Krankenhaus mit 200 Patienten vorsorglich evakuiert worden. In der Stadt und umliegenden Orten wurden Tausende Menschen zum Verlassen ihrer Wohnungen aufgerufen.
    Zwar richteten die Fluten erhebliche materielle Schäden an, Berichte über Verletzte gab es aber nicht. Unterdessen riefen die Behörden Schaulustige auf, zu Hause zu bleiben, und drohten mit Bußgeldern. Wie die Stadt Venlo mitteilte, überwachte die Polizei auch aus der Luft die evakuierten Gebiete und die Deiche. 
    Weiter nördlich in Gennep wurde die erwartete Hochwassermenge inzwischen nach unten korrigiert. Die Flutwelle werde unter der des verheerenden Hochwassers von 1993 bleiben. So wie es jetzt aussehe, werde das Wasser innerhalb der Deiche bleiben, hieß es. Eine Schleuse an der aus dem Kreis Kleve einmündenden Niers sollte aber geschlossen werden. Nach dem Hochwasser 1993 waren in der Region entlang der Maas mit hohem Aufwand Deiche und Schutzbauten errichtet worden.
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    In der Kleinstadt Arcen in den Niederlanden versucht sich ein Mann vor dem steigenden Pegel der Maas zu schützen. (Foto: EPA)

     
  • 7/17/2021 11:51:48 AM   Johanna Christner
    Die Zahl der Todesopfer nach den Unwettern im Westen Deutschlands ist auf mindestens 130 gestiegen. Besonders betroffen ist die Region um Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Allein dort kamen mehr als 90 Menschen ums Leben.
  • 7/17/2021 11:52:38 AM   Martin Franke
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ruft die Bürger angesichts der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands zum Zusammenhalt auf. „In Zeiten der Not steht unser Land zusammen“, sagt Steinmeier bei einem Besuch im schwer vom Hochwasser betroffenen Rhein-Erft-Kreis. „Ihr Schicksal zerreißt uns das Herz“, sagte er mit Blick auf die Opfer der Überflutungen. „Der Schaden ist groß, die Aufräumarbeiten werden dauern - und die Unterstützungsbereitschaft muss anhalten.“
  • 7/17/2021 11:54:28 AM   Johanna Christner
    Tausende Niederländer müssen ihre Häuser verlassen
    Ministerpräsident Mark Rutte erklärte das Hochwasser in der Provinz Limburg im Süden des Landes zu einer nationalen Katastrophe.
  • 7/17/2021 11:58:55 AM   Martin Franke
  • 7/17/2021 12:09:49 PM   Martin Franke
    NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat bei einem Besuch in Erftstadt das Hochwasser als „Jahrhundertkatastrophe“ bezeichnet. Es sei eine „nationale Aufgabe“, der betroffenen Region zu helfen. Land und Kommunen könnten dies nicht allein stemmen. Unions-Kanzlerkandidat Laschet war zu einem gemeinsamen Besuch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Erftstadt westlich von Köln gekommen. Die Stadt war besonders schwer von Sturzflut und Hochwasser getroffen worden.
  • 7/17/2021 12:19:41 PM   Martin Franke
    Weiterhin Dammbruchgefahr an Steinbachtalsperre

    An der Steinbachtalsperre bei Euskirchen droht trotz des sinkenden Wasserstands weiterhin ein Bruch des Staudamms. Der Damm sei „äußerst instabil“, große Teile des Bauwerks seien weggebrochen, teilte die Bezirksregierung Köln am Samstag mit. Es drohe weiterhin akute Überflutungsgefahr für die Orte unterhalb der Talsperre. Weitere Evakuierungen seien deshalb geplant. Aus der Talsperre wird Wasser abgelassen, um Druck von dem Damm zu nehmen. Das geschieht über Pumpen, den mittlerweile freigelegten Grundablass der Talsperre und eine Bypassleitung. Knapp 6 Kubikmeter Wasser könnten pro Sekunde abfließen, heißt es in der Mitteilung. Entwarnung könne nach Angaben von Experten erst gegeben werden, wenn die Talsperre zu zwei Dritteln entleert sei. Das könnte nach vorsichtiger Schätzung am Sonntagnachmittag gegen 15.00 Uhr erreicht sein. „Bis dahin besteht daher weiterhin akute Dammbruchgefahr“, warnte die Bezirksregierung.
      
    Die Orte Swisttal und Rheinbach unterhalb der Talsperre an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz waren evakuiert worden. Der Kreis hatte die Bewohner am Freitag gewarnt, in die Häuser zurückzukehren. „Wenn Sie Ihr Zuhause noch nicht verlassen haben, tun Sie dies unbedingt“, hieß es in der Mitteilung.
  • 7/17/2021 12:25:20 PM   Martin Franke
    Die Polizei Koblenz warnt Menschen, die Geld spenden wollen, vor Betrügern, die aus der Not der Betroffenen ein Geschäft machen. Es gibt offizielle Spendenkonten, unter anderem vom Land Rheinland-Pfalz oder dem Kreis Ahrweiler, wo das Geld ankommt. Eine Übersicht bietet die Internetseite Hochwasserhilfe-Navi.
  • 7/17/2021 12:52:54 PM   Johanna Christner
    Nach der Hochwasserkatastrophe will die Polizei in den besonders schwer zugänglichen Regionen im Raum Ahrweiler mit Hubschraubern nach weiteren Opfern der Flut suchen. Das Gebiet werde in Sektoren eingeteilt, und es würden Luftaufnahmen gemacht, teilte die Polizei in Koblenz am Samstag mit. Die Sektoren würden dann von Einsatzkräften systematisch abgesucht.
    Die Suche soll Sonntagabend bis zum Einbruch der Dunkelheit abgeschlossen sein. Über weitere Suchen werde dann entschieden.
  • 7/17/2021 1:17:48 PM   Johanna Christner
    Die Polizei im nordrhein-westfälischen Euskirchen hat Neugierige davor gewarnt, in die Hochwassergebiete zu kommen. Zudem sollten Privatleute keine Drohnen über Einsatzgebieten von Polizei und Rettungsdienst fliegen lassen.
    „Sie behindern dadurch die
    Drohnen der Rettungskräfte!“,
    schrieb die Polizei, die unter anderem für das Gebiet an der bedrohten Steinbachtalsperre zuständig ist, auf Twitter. Zudem sei der Drohneneinsatz unzulässig und stelle eine Ordnungswidrigkeit dar.
  • 7/17/2021 1:20:17 PM   Johanna Christner
    Die Unwettergefahr in Ostsachsen hat sich am Samstagnachmittag verschärft. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor schwerem Gewitter der Stufe 3 von 4. Betroffen seien die Landkreise Bautzen und Görlitz, hieß es.
    Es bestehe Lebensgefahr durch Blitzschläge, zudem könnten Bäume entwurzelt sowie Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen. Auch Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen seien möglich. Die Menschen wurden aufgerufen, Fenster und Türen zu schließen und sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten. 
    Auch in anderen Landkreisen galten am Nachmittag Unwetterwarnungen, allerdings der Stufe 2. Betroffen waren die Regionen Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
  • 7/17/2021 1:21:46 PM   Johanna Christner

    Steinmeier in Erftstadt: „Viele haben alles verloren, was sie sich aufgebaut haben“

    Im besonders von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Erftstadt dankt der Bundespräsident den Helfern „im Namen aller Deutschen“. Er mahnt Solidarität für die Betroffenen an, auch wenn das Thema nicht mehr die Schlagzeilen beherrsche.
  • 7/17/2021 1:22:53 PM   Johanna Christner
    „Vielen Menschen hier in den Regionen ist nichts geblieben außer ihrer Hoffnung. Und diese Hoffnung dürfen wir nicht enttäuschen.“
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Samstag im nordrhein-westfälischen Erftstadt nach Gesprächen mit Rettungskräften.
  • 7/17/2021 1:42:22 PM   Johanna Christner
    In Hagen am Rande des Ruhrgebiets sind wegen des Hochwassers nach Polizeiangaben immer noch zahlreiche Straßen und Brücken gesperrt. Die meisten Sperrungen liegen in Vororten entlang des Flusses Volme, der über die Ufer getreten war. Das teilte die Polizei am Samstag mit.
    Die Brücken seien einsturzgefährdet, eine Fußgängerbrücke sei bereits eingestürzt. Auch eine Unterführung unter der Eisenbahn in der Grüntaler Straße in Altenhagen war gesperrt.
    „Es besteht Lebensgefahr!“,
    schrieb die Polizei. Sie bat dringend darum, die Absperrungen zu beachten, sie nicht zu umfahren oder beiseite zu räumen.
     
  • 7/17/2021 2:00:03 PM   Johanna Christner
    Das Landeshochwasserzentrum hat vor einem Anschwellen von Bächen und Flüssen im Gebiet der Lausitzer Neiße und der Spree gewarnt. Lokal sei mit Alarmstufe 2 an Pegeln zu rechnen, teilte das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie mit.
    Grund sind erwartete Unwetter, die am Samstagnachmittag gebietsweise Regen von 40 bis 60 Litern pro Quadratmeter bringen könnten; punktuell seien bis zu 80 Liter und damit extremes Unwetter möglich, hieß es. 
    „Mit dem Aufleben der Gewittertätigkeit und Starkregen ist in den Gebieten mit bereits erhöhter Bodenfeuchte insbesondere in den kleineren Fließgewässern mit einem sehr schnellen Anstieg der Wasserführung zu rechnen.“
    Bereits am Samstagmorgen hatte heftiger Regen die Wasserstände vieler Flüsse in Sachsen steigen lassen. „Heute früh sind örtlich Starkregen bis 30 Liter pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit gefallen“, teilte die Behörde mit. Auswirkungen hatte das etwa auf die Nebenflüsse der Oberen Elbe und das Gebiet der Schwarzen Elster in Ostsachsen. So wurde an der Wesenitz in Bischofswerda kurzzeitig die Schwelle zur Hochwasserwarnstufe 1 erreicht. Eine solche Warnmeldung wurde auch für das Klosterwasser in Panschwitz (Landkreis Bautzen) ausgegeben.  Den Angaben nach stehen in den Talsperren und Speichern in Sachsen die Hochwasserrückhalteräume fast vollständig zur Verfügung.
  • 7/17/2021 2:02:57 PM   Johanna Christner
    Zu einem Hilfseinsatz im Unwettergebiet von Rheinland-Pfalz ist am Samstag eine Einheit aus rund 130 ehrenamtlichen Hilfskräften aus ganz Niedersachsen aufgebrochen. Vom Autohof in Northeim fuhren am Mittag etwa 50 Fahrzeuge zum Nürburgring, wie ein Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) der Deutschen Presseagentur bestätigte. Von dem Ort im Landkreis Ahrweiler in der Eifel erwarten die Helfer Instruktionen für ihren Einsatz im Umkreis. 
    Mit Spezialgerät für die Versorgung von vielen Menschen und einer Zeltstadt zur Behandlung von etwa 50 Personen machten sich die Kräfte zu der etwa fünfstündigen Fahrt auf. Zu den Ehrenamtlichen gehören Ärzte und Notfallsanitäter.
    „Wir rechnen mit einem mehrtägigen Einsatz und verlassen uns darauf, dass uns Übernachtungsmöglichkeiten angeboten werden“,
    sagte der DRK-Sprecher. 
    Zuvor waren bereits etwa 1100 Helfer von Feuerwehr, Polizei und DLRG aus Niedersachsen nach Nordrhein-Westfalen gereist, um gegen die Folgen des katastrophalen Hochwassers kämpfen.
  • 7/17/2021 2:05:11 PM   Johanna Christner
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet haben das besonders stark von der Hochwasserkatastrohe getroffene Erftstadt besucht und mit Helfern und Betroffenen gesprochen.
  • 7/17/2021 2:24:22 PM   Johanna Christner

    Situation nach der Flut: Kein Empfang im Katastrophengebiet

    Viele Menschen im Flutgebiet gelten als vermisst, weil sie über die Handynetze nicht erreichbar sind. Für die Menschen dort ist das doppelt schlimm, denn sie können auch keine Hilfe für sich organisieren.
  • 7/17/2021 2:31:24 PM   Johanna Christner
    Auch unsere Volontärin Othmara Glas berichtet an diesem Samstag aus den betroffenen Gebieten. 
    Sie schreibt über die Angst, die den Menschen in Sinzig, Rheinland-Pfalz noch in den Knochen sitzt: 
    Erleichterung macht sich in Sinzig breit: Es kommt wohl doch keine zweite Flutwelle, es ist kein Damm gebrochen. Noch vor wenigen Minuten hatte jemand davor gewarnt, Panik brach daraufhin aus, Menschen rannten in Furcht um ihr Leben. Die Feuerwehr spricht von Fake News.
    Doch die Bewohner von Sinzig haben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erlebt, wie schnell Wasser über einen hereinstürzen kann. Binnen weniger Minuten waren ihre Keller und Wohnzimmer vollgelaufen. Eine halbe Stunde nach der Warnung herrscht immer noch Verwirrung. Sirenen heulen. In die Erleichterung mischt sich Wut über Fake News.
    Die Nachricht von einer zweiten Welle platzte mitten in die Aufräumarbeiten, die in dem kleinen Ort an der Ahr seit zwei Tagen laufen. Auch heute sind seit den Morgenstunden Helfer am Aufräumen, beseitigen Schlamm. Vor den Häusern stapeln sich Schränke, Bücher, Kuscheltiere. Viele stehen vor den Trümmern ihrer Existenz.
    Doch so schlimm der materielle Schaden ist: Die meisten sind froh, noch am Leben zu sein. In einer Behinderteneinrichtung in Sinzig sind zwölf Menschen ums Leben gekommen. Das Wasser kam zu schnell, um alle rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Der Landrat vom Kreis Ahrweiler sagte bei einer Pressekonferenz heute Mittag, dass man mit bis zu 100 Toten rechne.
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    (Foto: Othmara Glas)
  • 7/17/2021 2:42:30 PM   Johanna Christner
    Die Zahl der Todesopfer bei der Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen hat sich auf 141 erhöht. Im rheinland-pfälzischen Kreis Ahrweiler seien 98 Tote bestätigt, teilte die Polizei Koblenz am Samstagnachmittag mit. Aus Nordrhein-Westfalen wurden bislang 43 Opfer gemeldet.   
    Die Anzahl der Verletzten in Ahrweiler liege bei 670, fügte die Polizei Koblenz hinzu. Zahlreiche Menschen werden noch vermisst.
  • 7/17/2021 3:10:05 PM   Johanna Christner
    Eine in den Niederlanden von der Hochwasser führenden Maas mitgerissene Kuh ist rund 100 Kilometer weiter aus dem Fluss gerettet worden. „Es ist für uns sehr überraschend, dass die Kuh so eine Strecke überstanden hat“, sagte ein Feuerwehrmann dem Sender „Omroep Brabant“ am Samstag. „Ob das Tier die ganze Zeit mitgetrieben wurde, ober ob es auch Abschnitte gab, wo es mit den Füßen den Boden berührte, wissen wir nicht.“
    Die schließlich im Uferbereich der Maas feststeckende Kuh wurde am Samstag in Escharen südlich der Grenzstadt Nimwegen gerettet, nachdem Anwohner die Hilfsdienste alarmiert hatten. Wie sich herausstellte, stammt die Kuh aus dem Ort Echt im Süden der Niederlande, rund 100 Kilometer entfernt. Ein Tierarzt untersuchte die Kuh vor Ort. Der Landwirt, dem das Tier gehört, machte sich auf den Weg, um seine Kuh nach der abenteuerlichen Flussfahrt abzuholen.
  • 7/17/2021 3:12:36 PM   Johanna Christner
    Mindestens vier Feuerwehrleute sind bei den Hochwassereinsätzen in Nordrhein-Westfalen gestorben.
     
    "Wir haben bisher Kenntnis von vier Todesfällen von Feuerwehrangehörigen und wissen nicht, ob diese Zahl stehen bleiben wird",

    erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes der Feuerwehren in NRW (VdF NRW), Bernd Schneider, am Samstag in Wuppertal. Aktuell seien im Land noch fast 20.000 Feuerwehrleute im Land im Einsatz.
     
    In Altena ertrank laut Mitteilung ein Feuerwehrmann, als eine Flutwelle ihn mitriss. In Werdohl sei ein ein Feuerwehrmann im Einsatz kollabiert und habe trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen nicht mehr gerettet werden können. In Nettersheim sei ein Feuerwehrangehöriger bei einer Menschenrettung ums Leben gekommen. Ein Angehöriger der Feuerwehr Rheinbach sei im Einsatz leblos aufgefunden worden und später im Krankenhaus gestorben.
     
    "Wir sind dankbar, dass tausende Feuerwehrleute, auch aus Nachbar-Bundesländern, hier weiterhin durchhalten",

    teilte der VdF-NRW-Vorsitzende Jan Heinisch mit. "Bei aller notwendigen Konzentration auf die Einsatzlage sind unsere Gedanken aber auch immer wieder bei den Familien unserer toten Kameraden."
     
  • 7/17/2021 5:03:44 PM   Moritz Grimmig

    In Erftstadt-Blessem wollen Fachleute am Sonntag die Stabilität des Untergrunds nach der Unwetterkatastrophe überprüfen. Die Experten sollen nach Angaben der Stadt die Abbruchkanten eines Erdrutsches untersuchen. Die Lage sei unverändert angespannt, da noch keine Klarheit zu den Bodenverhältnissen bestehe. In Blessem war durch die Fluten ein riesiger Krater entstanden, mindestens drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg stürzten ein.

    Der Ortsteil war evakuiert worden. Das Betretungsverbot bestehe weiter fort, teilte die Stadt mit. Die Polizei sichere den Ortsteil. Eine Rückkehr der Bewohner sei derzeit noch nicht möglich, da insbesondere im Bereich des Erdrutsches Lebensgefahr bestehe.

  • 7/17/2021 5:36:41 PM   Moritz Grimmig

    In dem vom Hochwasser massiv betroffenen Trierer Stadtteil Ehrang sind die Aufräumarbeiten ein gutes Stück vorangekommen. „Den Feuerwehren und dem THW gelang es, rund 650 von 700 betroffenen Häuser leer zu pumpen“, teilte die Stadt am Samstagabend mit. Derzeit werde davon ausgegangen, dass keines der Häuser einsturzgefährdet sei, diese Einschätzung könne sich aber noch ändern.

    In Trier-Ehrang war am Donnerstag die Kyll über die Ufer getreten und hatte große Teile des Stadtteils überschwemmt. Etwa 1000 Einwohner waren nach Angaben der Stadt Trier in Sicherheit gebracht worden. Zudem mussten ein Altenheim und ein Krankenhaus evakuiert werden. Am Samstag konnten die ersten Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

    Aus Anlass des Leids der Menschen in den Hochwassergebieten sollte es am Abend einen Klage-Gottesdienst in der Konstantin-Basilika in Trier geben. Nach Angaben der Evangelischen Kirche im Rheinland wollte auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) daran teilnehmen.

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    Die Feuerwehr pumpt in Trier die letzten Häuser leer. (Foto: dpa)

  • 7/17/2021 5:45:35 PM   Moritz Grimmig

    Nach dem langsamen Rückzug der Wassermassen wird in den Überschwemmungsgebieten nach und nach das Ausmaß der Schäden sichtbar. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach am Samstag bei einem Besuch in dem von den Fluten besonders stark heimgesuchten Erftstadt von Schäden, „die unsere Vorstellungskraft übersteigen“. Es gebe „Gemeinden, die von Verwüstung, von Zerstörung gezeichnet sind“.

    Der Bundespräsident hatte sich zusammen mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) über die Lage in Erftstadt informiert. Zur Stadt gehört die Ortschaft Blessem, wo es zu gewaltigen Erdrutschen gekommen war. Laschet sprach von einer „Jahrhundertkatastrophe“. Es sei eine „nationale Aufgabe“, der betroffenen Region zu helfen.

    Insgesamt lag die Zahl der bestätigten Todesopfer am Samstagabend bei 143 – 45 davon in Nordrhein-Westfalen, 98 in Rheinland-Pfalz. Es wird befürchtet, dass noch weitere hinzukommen, weil einige Autowracks und vollgelaufene Keller noch nicht kontrolliert werden konnten. Hunderte Menschen wurden laut Polizei verletzt. Während sich das verheerende Hochwasser aus vielen Flutgebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz langsam zurückzieht, wird in den Trümmern weiterhin nach Todesopfern und Verletzten gesucht. Unter den Opfern in Nordrhein-Westfalen sind vier Feuerwehrleute, wie am Samstag bekannt wurde.

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    Die verwüstete Innenstadt von Ahrweiler (Foto: dpa)

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