Hochwasser

Hochwasser

  • 7/17/2021 6:17:16 PM   Moritz Grimmig

    Lachender Ministerpräsident: SPD zeigt sich empört über Laschets Verhalten in Erftstadt

    In Erftstadt spricht Bundespräsident Steinmeier den von der Flutkatastrophe Betroffenen seine Anteilnahme aus. NRW-Ministerpräsident Laschet verspricht ihnen unbürokratische Hilfe – und steht wegen Aufnahmen, die ihn lachend zeigen, in der Kritik.
  • 7/17/2021 8:05:53 PM   Moritz Grimmig

    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Sonntag (14.30 Uhr) die vom Hochwasser betroffenen Gebiete in Rheinland-Pfalz besuchen. Merkel werde sich in der Eifelgemeinde Schuld, die besonders schwer von der Unwetterkatastrophe getroffen wurde, ein Bild von der Lage machen. Im Anschluss ist ein Pressestatement in Adenau geplant – gemeinsam mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und weiteren rheinland-pfälzischen Ministern.

    Während sich das verheerende Hochwasser aus vielen Flutgebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz langsam zurückzieht, wird in den Trümmern weiterhin nach Todesopfern und Verletzten gesucht. Bis zum Samstagnachmittag stieg die Zahl der Toten auf mehr als 140. Allein im rheinland-pfälzischen Großraum Ahrweiler kamen nach Angaben der Polizei fast 100 Menschen ums Leben. Es wird befürchtet, dass noch weitere hinzukommen.

    Bereits am Samstag hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein nordrhein-westfälisches Katastrophengebiet an der Erft besucht und zu Solidarität und Spenden für die Opfer aufgerufen. Für Montag hat sich Bundesinnenminister Horst Seehofer in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz angekündigt.

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    Malu Dreyer war schon am Donnerstag im Krisengebiet. (Foto: Reuters)

  • 7/17/2021 8:16:19 PM   Moritz Grimmig

    Extreme Regenfälle von teils mehr als 100 Litern pro Quadratmeter haben am Samstag in der Sächsischen Schweiz zu Überflutungen geführt. Einzelne Ortslagen seien nicht mehr erreichbar, teilte das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Abend mit. Besonders betroffen seien Neustadt, Sebnitz, Bad Schandau, Reinhardtsdorf-Schöna und Gohrisch. Die Behörde mahnte dringend, Keller, Tiefgaragen und Unterführungen zu meiden. Zudem könnten überflutete Straßen und Wege große Gefahren darstellen.

    Nach Angaben des Landeshochwasserzentrums wurde am Abend am Pegel Neustadt 1 an der Polenz die Alarmstufe 4 überschritten. In den Unterläufen der Kirnitzsch, der Sebnitz und des Lachsbaches habe es einen „extremen Wasserstandsanstieg“ gegeben. „Es sind starke Überschwemmungen zu erwarten“, warnte das Hochwasserzentrum. Das Lagezentrum gibt am Abend Auskunft über die Situation:
     

    „Die Situation ist angespannt, aber beherrschbar.“

  • 7/17/2021 8:52:03 PM   Moritz Grimmig

    Nach sintflutartigen Regenfällen sind in Österreich Teile der Innenstadt von Hallein bei Salzburg überflutet. Ein Bach hat sich zu einem reißenden Strom entwickelt, bestätigte die Polizei am Samstag entsprechende Videos, die im Internet zu sehen sind.

    „Die Situation ist sehr angespannt, teils dramatisch“, sagte ein Polizeisprecher. Allerdings gebe es derzeit keine Hinweise auf Verletzte. Auf den Videos ist zu sehen, wie Autos von den Wassermassen mitgerissen werden.

    Schon zuvor war die Bevölkerung aufgerufen worden, vorsichtig zu sein und die Keller nicht aufzusuchen. Auch in anderen Teilen der österreichischen Alpen ist die Situation angespannt. So musste rund um Kitzbühel die Feuerwehr zahlreiche Keller leer pumpen.

  • 7/17/2021 8:53:57 PM   Moritz Grimmig

    Häuser evakuiert, Erdrutsche, überflutete Straßen, voll gelaufene Keller – in Oberbayern ist die Feuerwehr nach starkem Regen seit Samstagabend im Dauereinsatz. Die Lage sei dramatisch, sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Traunstein.

    Betroffen seien vor allem die Orte Berchtesgaden und Bischofswiesen im äußersten Südosten Bayerns. Dort schieße das Wasser aus den Bergen, gleichzeitig stiegen die Pegelstände des Flusses Ache an. Wegen abrutschender Hänge seien schon einzelne Häuser geräumt worden. Der Landkreis koordiniere ab sofort den Einsatz. Die Menschen in den Orten seien dazu aufgerufen worden, ihre Keller nicht mehr zu betreten.

    „Es kommen ständig Notrufe rein“, sagte ein Polizeisprecher in Rosenheim. Im Landkreis Berchtesgadener Land seien sämtliche Feuerwehren gefordert. „Die Lage ist unübersichtlich“, sagte der Sprecher. „Es regnet stark.“ Bundesstraßen seien überflutet oder wegen Murenabgängen gesperrt worden.

  • 7/17/2021 10:13:39 PM   Moritz Grimmig

    Nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz Soforthilfen in dreistelliger Millionenhöhe in Aussicht gestellt. „Es braucht einen nationalen Kraftakt“, sagte der SPD-Politiker der „Bild am Sonntag“.

    Am Mittwoch im Kabinett wolle er zwei Dinge auf den Tisch legen. „Erstens eine Soforthilfe, bei der letzten Flut waren dafür deutlich mehr als 300 Millionen Euro nötig. Da wird jetzt sicher wieder so viel gebraucht“, sagte Scholz. „Zweitens müssen wir die Grundlage für ein Aufbauprogramm schaffen, damit die zerstörten Häuser, Straßen und Brücken zügig repariert werden. Wie wir von der vorherigen Katastrophe wissen, geht es um Milliarden Euro.“

    Nach Aussage von Scholz soll es schnell gehen. „Noch im Juli sollten möglichst die ersten Soforthilfen an die Betroffenen gehen“, erläuterte er. „Die Aufbauhilfe braucht etwas mehr Zeit. Aber noch in diesem Jahr soll alles stehen.“ Die akute Soforthilfe des Bundes solle über die Länder Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ausgezahlt werden. Vor Ort könne am besten entschieden werden, wer am dringendsten Unterstützung brauche.

    „Wer sein Geschäft, sein Haus verloren hat, kann die Schäden nicht alleine tragen“, sagte Scholz. „Wir müssen jetzt als Land zusammenstehen und den Flut-Opfern schnell, großzügig und unbürokratisch helfen.“

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    Olaf Scholz besichtigt das schwer beschädigte Bad Neuenahr-Ahrweiler. (Foto: Reuters)

  • 7/18/2021 6:06:11 AM   Martin Franke
    Forschungsministerin Anja Karliczek fordert eine bessere Vorbereitung auf extreme Wetterphänomene. „Es geht um den Schutz von Menschenleben und um den Schutz von Eigentum und unschätzbaren Kulturgütern“, sagt die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Aus der Unwetter-Katastrophe im Westen Deutschlands müsse man eine Lehre ziehen. Die Forschung zu Extremwetter-Ereignissen in den nächsten Jahren müsse weiter ausgebaut werden, um eine Verbesserung der Vorhersage und Vorsorge für extreme Wetterphänomene zu erreichen. Der Trend zu extremen Wetterphänomenen auch als Folge des Klimawandels halte unvermindert an. Im Schnitt hätten sich die Ereignisse extremer Niederschläge, Hitze oder Sturm in den letzten dreißig Jahren nahezu verdoppelt. Der Klimawandel müsse gestoppt werden.
  • 7/18/2021 6:07:17 AM   Martin Franke
    Nach der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands fordert der Städte- und Gemeindebund eine grundlegende Reform des Bevölkerungsschutzes. „Die Katastrophe zeigt einmal mehr, dass wir den zivilen Bevölkerungsschutz neu, besser und nachhaltiger aufstellen müssen“, sagt der Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe müsse verstärkt und die Frühwarnsysteme verbessert werden. Auch die Eigenvorsorge müsse gefördert werden. So müsse jeder Haushalt über ein batteriebetriebenes Radio verfügen. Das richtige Verhalten in Gefahrensituationen, wie das Abstellen von Strom und Gas, das Nichbetreten von Kellerräumen und das Vorhalten von Lebensmittelreserven müsse Standard werden.
  • 7/18/2021 6:08:05 AM   Martin Franke
    Bei der Flutkatastrophe sind allein in und um Ahrweiler mindestens 110 Menschen ums Leben gekommen. Dies teilt das Polizeipräsidium in Koblenz mit. Mindestens 670 Menschen wurden verletzt. Es sei zu befürchten, dass sich die Zahl der Todesopfer und Verletzten noch erhöhe. Die Polizei sei die ganze Nacht mit vielen Kräften im Ort im Einsatz gewesen. Zahlreiche Strassen im Ahrtal blieben weiterhin gesperrt.
  • 7/18/2021 6:09:09 AM   Martin Franke
    Auch Bayern, Sachsen und Österreich sind in der Nacht auf Sonntag von Starkregen und Hochwasser getroffen worden.
  • 7/18/2021 6:27:16 AM   Martin Franke
    Im bayerischen Passau steigen die Wasserstände der Flüsse stündlich weiter an. Die Polizei schleppte vorsorglich Autos an Parkplätzen an der Donau ab, wie eine Sprecherin am Sonntag sagte. Anwohner hätten trotz Hochwasserwarnungen versäumt, ihre Fahrzeuge umzuparken. „Wenn wir sie nicht abschleppten, dann schwimmen die Dinger bis Österreich“, sagte die Polizeisprecherin. Der Pegel der Donau war nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes im Laufe des Samstags um fast zwei Meter auf 7,80 Meter gestiegen. Der Wasserstand der Inn stieg in den vergangenen zwölf Stunden von 3,30 auf 5,40 Meter.
  • 7/18/2021 7:11:56 AM   Martin Franke
    Die niederländischen Behörden haben die Bitte des Bürgermeisters des nordrhein-westfälischen Wassenberg zum Öffnen der Schleusen der Rur in Roermond abgewiesen. Der niederländische Deichverband sehe keinen Zusammenhang zwischen einem Dammbruch an der Rur, wegen dem 700 Menschen in Wassenberg ihre Wohnungen verlassen mussten, und dem Schließen der Schleusen auf niederländischer Seite, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP am Samstagabend.
     
    Bürgermeister Marcel Maurer hatte am Freitagabend als Ursache für den Dammbruch im Stadtteil Ophoven das Schließen der Schleusen in Roermond genannt. Dies habe zu einem Rückstau geführt und den Druck auf den deutschen Deich erhöht. Er hatte die niederländischen Behörden gebeten, die Schleusen wieder zu öffnen. Nach Berechnungen des niederländischen Deichverbands Limburg aber hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Bei Hochwasser werde die Schleuse der Rur in Roermond immer geschlossen, um ein Überfluten der Stadt durch von der Maas in die Rur drückende Wassermassen zu verhindern. Das Wasser der Rur werde dann immer über einen Seitenarm der Rur, den Hambeek, in die Maas geleitet. Das bedeute, dass es einen normalen Wasserabfluss in der Rur ohne Beeinträchtigungen auf deutscher Seite gebe.
      
    Nach dem Bruch des Damms stand der Stadtteil Ophoven nahe der niederländischen Grenze nach Feuerwehrangaben teilweise unter  Wasser. Die Lage blieb auch am Samstag gespannt. Der Pegelstand des Wassers stagniere, teilte die Stadt mit. Die Rur hat ihre Quelle in der Eifel und mündet bei Roermond in den Niederlanden in die Maas.

  • 7/18/2021 7:13:41 AM   Martin Franke

  • 7/18/2021 7:27:29 AM   Martin Franke
    250 Einsatzkräfte aus Hessen helfen beim Roten Kreuz in den Hochwasserregionen. Im Auftrag des Hessischen Innenministeriums liefere das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Trinkwasserversorgungsanlagen zum Nürburgring, wie das DRK mitteilte. Es würden vier 3800-Liter-Tanks und zwei 7000-Liter-Tanks sowie insgesamt 20 Ausgabestellen transportiert. Parallel dazu helfen 19 Fachkräfte bei der psychosozialen Notfallversorgung im Raum Ahrweiler. Seit Samstag sind zudem knapp 100 Einsatzkräfte auf 48 Krankentransportwagen auf dem Weg in die Katastrophenregionen.
  • 7/18/2021 8:11:17 AM   Johanna Christner

    Nach der Hochwasserkatastrophe: „Irgendwann funktioniert man nur noch“

    In der Eifel stand nahezu jedes Dorf an Nims, Prüm und Kyll unter Wasser. Erst jetzt sieht man das Ausmaß der Zerstörung.
  • 7/18/2021 8:13:10 AM   Johanna Christner

    Union gegen Grüne: Der Klimawahlkampf hat begonnen

    Der Klimawandel war lange nur eine Prognose, jetzt ist er Wirklichkeit. Wem trauen die Deutschen zu, das Problem zu lösen?
  • 7/18/2021 8:20:07 AM   Johanna Christner
    Der THW-Einsatz im Südwesten Deutschlands hält an. Jetzt machen sich auch Einsatzkräfte aus dem Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein auf den Weg ins Katastrophengebiet. Sie haben den Auftrag, in einem Bereitstellungsraum am Nürburgring eine Werkstatt für Fahrzeuge und Material einzurichten und zu betreiben.
    Die Unwetter der vergangenen Tage forderten den Einsatz unterschiedlichster Einheiten des Technischen Hilfswerks (THW). Unter anderem pumpten sie Wasser ab, retteten Personen und sicherten Deiche und Häuser. Obwohl der Regen in den betroffenen Gebieten nachgelassen hat, ist die Lage weiterhin angespannt.
  • 7/18/2021 8:32:00 AM   Johanna Christner
    In der vom Hochwasser besonders betroffenen Ortschaft Erftstadt westlich von Köln suchen zahlreiche Menschen nach ihren Angehörigen. Bisher wurden laut Angaben der Stadt bei der am Samstag eröffneten „Personenauskunftsstelle“ 59 Menschen gemeldet, deren Aufenthaltsort ungewiss ist. 16 davon kämen aus Erftstadt. 
    Unter den Gesuchten seien auch Bewohner einer Altenpflegeeinrichtung, die am Samstag evakuiert werden musste. Viele Menschen wüssten nicht, wo ihre Angehörigen sein könnten, weil etwa das Telefonnetz zusammengebrochen war, erklärte ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises am Sonntag. 
    Den Angaben der Stadt zufolge konnten Einsatzkräfte bislang 70 Fahrzeuge bergen, 25 stünden noch im Wasser. Bislang wurden keine Menschen in den Autos und Lastwagen entdeckt. Zwei Fahrzeuge konnten Helfer bislang nicht sichten, weil sie unter einen Lkw lagen.
     
  • 7/18/2021 8:35:19 AM   Johanna Christner
    Rund 130 Menschen mussten wegen des Hochwassers im Berchtesgadener Land aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Darunter seien 80 Menschen aus einer Siedlung in Schönau am Königssee, die angesichts von „geologischen Problemen“ weggebracht wurden, sagte Landrat Bernhard Kern am Sonntag in Bad Reichenhall. Was genau damit gemeint war, sagte Kern nicht.
    Unklar war, ob die Siedlung länger gesperrt werden muss oder ob die Sperrung bald wieder aufgehoben werden kann. Der Bahnverkehr zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden sei eingestellt, so Kern. Auch Straßen seien „extremst in Mitleidenschaft gezogen“ worden.
    Zwei Todesopfer hat es im vom Hochwasser betroffenen oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land gegeben. Landrat Bernhard Kern (CSU) erklärte am Sonntagmorgen auf einer Pressekonferenz in Bad Reichenhall, dass ein Opfer allerdings an einer natürlichen Ursache verstorben sei. Aber auch das könne mit dem Unwetter zusammenhängen, sagte Kern.
     
    Der Landkreis hatte nach starken Regenfällen den Katastrophenfall ausgerufen. Der Fluss Ache trat über die Ufer und Hänge rutschten ab. Der Einsatzleiter sprach von dramatischen Szenen. Es habe bis zu 500 Einsätze gegeben. Häuser hätten evakuiert werden müssen, weil diese vom Einsturz bedroht seien. Menschenleben seien in Gefahr gewesen. Die Lage bleibt angespannt, denn die nächste Regenfront ist bereits angekündigt.
  • 7/18/2021 8:43:26 AM   Johanna Christner
    Nach heftigem Regen mit Überschwemmungen hat das Landeshochwasserzentrum in Sachsen Entwarnung für die Nebenflüsse der Oberen Elbe gegeben.
     
    „Mit dem Nachlassen der Niederschläge ab den Nachtstunden beruhigte sich die Lage, und die Wasserführung in den Fließgewässern fiel deutlich“,  
    teilten die Experten am Sonntag mit.
     
    Nur noch am Pegel der Wesenitz in Bischofswerda wurde demnach in der Region Alarmstufe 1 erreicht. In den Unterläufen von Kirnitzsch, Lachsbach und Wesenitz fielen die Wasserstände deutlich. 
    Der Behörde zufolge hatte es in den Einzugsgebieten der Kirnitzsch, der Sebnitz, der Polenz und der Wesenitz lokal innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 Liter pro Quadratmeter geregnet. Daraufhin war es am Samstagabend und in der Nacht zu Sonntag zu Überschwemmungen und Erdrutschen gekommen.
  • 7/18/2021 9:07:00 AM   Johanna Christner
    Dramatische Sekunden in einem Rettungswagen: Das Fahrzeug sollte am Samstag zwei demenzkranke Senioren aus dem Ahrweiler Hochwassergebiet in Rheinland-Pfalz ins Krankenhaus nach Linz bringen, als starker Rauch aus dem Motorraum kam. Wie die Polizei mitteilte, stoppte der Notarzt das Fahrzeug. Wenig später schlugen Flammen aus dem Motorraum, und der Rettungswagen begann zu brennen.
     „Geistesgegenwärtig und todesmutig“
    hätten der Notarzt und die 24 Jahre alte Rettungssanitäterin die Senioren aus dem völlig verrauchten Wagen gerettet. „Hierbei hob die 24-jährige die nicht gehfähige Seniorin kurzerhand hoch und trug sie aus dem Fahrzeug.“
     
    Die Rettungssanitäterin wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Die beiden Senioren wurden nicht verletzt. Die Polizei vermutet einen technischen Defekt als Ursache für den Brand. Wegen der enormen Hitze seien zahlreiche Sauerstoffflaschen im Wagen explodiert - die Löscharbeiten gestalteten sich deshalb schwierig. „Durch die enorme Hitzeeinwirkung verschmolz der Rettungswagen teilweise mit der Fahrbahn, so dass der Abschlepper weiteres schweres Gerät nachordern musste, um den Rettungswagen zu befreien“, hieß es.
  • 7/18/2021 9:09:04 AM   Anna-Lena Ripperger

    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) wollen am Sonntagnachmittag ins Hochwassergebiet in Südostbayern fahren. Das verlautete am Vormittag aus Regierungskreisen in München. Die beiden Politiker wollten sich in der vom Hochwasser betroffenen Region ein Bild von der Lage machen, hieß es. Ort und Zeit waren zunächst offen.

    Insbesondere der Landkreis Berchtesgadener Land war in der Nacht schwer von Hochwasser getroffen worden. Zwei Menschen starben, mehr als hundert mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Sintflutartige Regenfälle hatten am Samstagabend den Fluss Ache über die Ufer treten und Hänge abrutschen lassen. Betroffen waren vor allem die Orte Berchtesgaden, Bischofswiesen, Schönau am Königssee, Marktschellenberg und Ramsau im äußersten Südosten Bayerns.


  • 7/18/2021 9:12:10 AM   Johanna Christner
    In Italien haben starke Regenfälle in verschiedenen Landesteilen für Überflutungen und anschwellende Flüsse gesorgt. Auf Sizilien berichteten die Einsatzkräfte in der Stadt Palermo und der Region darum von Hunderten Einsätzen nach mehreren Starkregenfällen. Die Feuerwehren rückten wegen Überschwemmungen und Wasserschäden aus, hieß es am Sonntagmorgen. Es gebe aber keine kritischen Probleme.
     
    Im norditalienischen Südtirol verzeichneten die Meteorologen ebenfalls starke Regenfälle in den zurückliegenden 24 Stunden, wie Daten des Amts für Meteorologie und Lawinenwarnung zeigten. Zwischen Samstagmorgen und Sonntagmorgen fielen demnach im Nordosten der Autonomen Provinz nahe der Grenze zu Österreich fast 50 Liter Regen je Quadratmeter.
     
    Ein Video der Feuerwehr zeigte den Fluss Ahr, ein Nebenfluss der Rienz und nicht zu verwechseln mit der Ahr, die durch Nordrhein-Westfahlen und Rheinland-Pfalz fließt, durch den braune Wassermassen preschten. Die Einsatzkräfte behielten die Situation unter Kontrolle und führten Kontrollfahrten durch, teilten sie weiter mit.
  • 7/18/2021 9:25:38 AM   Johanna Christner
    Keine Entspannung im Berchtesgadener Land: In den östlichen Alpen wird am Sonntag durchgehend Regen erwartet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor ergiebigem Dauerregen mit vereinzelt 120 Liter pro Quadratmeter in Staulagen. 
     
    Bis auf das Allgäu sollen im gesamten Alpenraum fast ohne Unterbrechung im Tagesverlauf 25 bis 70 Liter pro Quadratmeter niedergehen. Erst im Laufe der Nacht klingt der Regen nach Prognosen des DWD ab. 
  • 7/18/2021 9:29:22 AM   Johanna Christner
    Das Land Rheinland-Pfalz baut die psychosoziale Beratung und Unterstützung für Betroffene der Unwetterkatastrophe aus.
     
     „Wir wollen die Menschen, die durch das katastrophale Unwetter den Verlust eines Menschen betrauern, selbst in existentielle Not geraten sind oder durch die Naturgewalten ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben, nicht allein lassen“,
     
    kündigten Sozialminister Alexander Schweitzer, Bildungsministerin Stefanie Hubig (beide SPD) und der Opferschutzbeauftragte Detlef Placzek an.
     
    Das Land werde in Zusammenarbeit mit dem Schulpsychologischen Beratungsdienst und der Landespsychotherapeutenkammer ein telefonisches Therapieangebot schaffen. Anrufer würden entweder von Psychologinnen und Psychologen beraten oder ihnen werde ein Therapieplatz vermittelt.
     
    „Um eine schnelle Vermittlung von Psychotherapieplätzen anzubieten, haben viele Psychotherapeuten innerhalb der betroffenen Landkreise zusätzliche Kapazitäten angemeldet“,
     
    sagte Placzek. 
  • 7/18/2021 9:33:13 AM   Johanna Christner
    Die Hochwasserlage an Saar und Mosel entspannt sich. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes prägt Hochdruckeinfluss das Wettergeschehen im Moseleinzugsgebiet.
     
    „Am heutigen Sonntag und am Montag bleibt es vielfach trocken. Bis einschließlich Freitag ist voraussichtlich nicht mit weiteren Niederschlägen zu rechnen“,
     
    hieß es am Sonntag in Offenbach. „Es werden keine warnwürdigen Wettererscheinungen erwartet.“
     
    An der Obermosel fallen die Wasserstände bereits, wie die Hochwasservorhersagezentrale des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz am Sonntag berichtete. Am Pegel Perl wurde der Höchststand von 5,21 Metern am Samstagnachmittag erreicht. Am Pegel Trier werde die Meldehöhe von 6 Metern voraussichtlich in Kürze unterschritten. „Auch im Verlauf der kommenden Woche werden die Wasserstände an der gesamten Mosel weiter deutlich fallen.“ Auch an der Saar sei weiterhin mit fallenden Wasserständen zu rechnen.
     
  • 7/18/2021 9:42:15 AM   Johanna Christner
    Nach Hochwasser und Überschwemmungen in Baden-Württemberg entspannt sich die Lage allmählich. Die Wasserstände an Hoch- und Oberrhein und am Bodensee seien zwar weiter auf einem hohen Niveau, teilte die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) am Sonntag mit. Das Hochwasser klinge aber ab.
     
    Am Rhein-Pegel Maxau bei Karlsruhe wurde am frühen Samstagabend mit 8,65 Metern der Scheitelwert erreicht. Das entspricht einem Hochwasser, wie es im statistischen Mittel nur alle zehn Jahre vorkommt. Die Rhein-Schifffahrt zwischen Iffezheim und Germersheim war bereits in der Nacht zum Mittwoch eingestellt worden. Am Donnerstag wurde die Sperrung bis Mannheim ausgedehnt. Mit einer Freigabe ist nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) Oberrhein erst in der kommenden Woche zu rechnen.
  • 7/18/2021 9:47:03 AM   Johanna Christner
    Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) stellt den Flutopfern eine Soforthilfe von mindestens 300 Millionen Euro in Aussicht.
      
    „Es braucht einen nationalen Kraftakt“,
     
    sagte der Vizekanzler der Zeitung „Bild am Sonntag“. Er werde die Pläne für die Soforthilfe am Mittwoch dem Kabinett vorlegen, kündigte er an. Möglichst noch im Juli sollten die ersten Hilfen an die Betroffenen gehen.
     
    Außerdem sei ein Aufbauprogramm notwendig, damit die zerstörten Häuser, Straßen und Brücken zügig repariert werden. „Wie wir von der vorherigen Katastrophe wissen, geht es um Milliarden Euro“, sagte der Finanzminister. Diese Aufbauhilfe brauche etwas mehr Zeit. „Aber noch in diesem Jahr soll alles stehen“, erklärte Scholz.
     
    Die Soforthilfe des Bundes solle über die Länder Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ausgezahlt werden, sagte Scholz. Die Schäden nach der Unwetterkatastrophe seien immens und die Lasten müssten gerecht verteilt werden.
     
    „Wer sein Geschäft, sein Haus verloren hat, kann die Schäden nicht alleine tragen. Wir müssen jetzt als Land zusammenstehen und den Flutopfern schnell, großzügig und unbürokratisch helfen.“
  • 7/18/2021 10:25:14 AM   Johanna Christner
    Unsere Volontärin Othmara Glas schickt Bilder vom Hochwasser aus Sinzig: Hier stand vor den heftigen Regenfällen und Überschwemmungen noch eine weitere Brücke.
  • 7/18/2021 10:29:26 AM   Johanna Christner

    Existentielle Risiken: Die richtige Versicherung gegen Starkregen

    Unwetter können hohe Schäden an Häusern verursachen. Das zeigen die Hochwasser der vergangenen Tage. Viele haben ihr Leben verloren, viele müssen um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten. Wie kann sich jeder einzelne finanziell besser schützen?
  • 7/18/2021 10:43:48 AM   Johanna Christner
    In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Toten im Zusammenhang mit der Unwetterkatastrophe auf 46 gestiegen. Das teilte eine Sprecherin des NRW-Innenministeriums am Sonntag mit. Damit hat sich die Zahl der Todesopfer gegenüber Samstag um eine Person erhöht.
     
    Allein aus NRW seien 650 Polizisten und 19.000 Einsatzkräfte etwa von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) an den Rettungsarbeiten beteiligt, hieß es weiter.
  • 7/18/2021 10:46:32 AM   Johanna Christner
    Trotz der Evakuierung des Ortsteils Erftstadt-Blessem haben am Sonntag viele Menschen versucht, aufgrund von Falschmeldungen in ihre Häuser zurückzukehren. „Das ist auf keinen Fall möglich“, warnte ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises am Sonntagmittag. Es bestehe Lebensgefahr. 
     
    Den Angaben zufolge kursierten Meldungen unter den Anwohnern, dass sie den von einem Erdrutsch betroffenen Ort wieder betreten könnten. Daraufhin wollten sehr viele Menschen ihre Wohnungen und Häuser aufsuchen - Einsatzkräfte der Polizei schickten sie wieder zurück.
     
    „Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert, den Bereich Blessem nicht zu betreten“,
     
    schrieb die Stadt Erftstadt auf Facebook.
    Am Sonntagmorgen begannen Fachleute damit, die Stabilität des Untergrunds nach der Unwetterkatastrophe zu überprüfen. Die Experten sollten nach Angaben der Stadt die Abbruchkanten eines Erdrutsches untersuchen. In Blessem war durch die Wasserfluten ein riesiger Krater entstanden, mindestens drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg stürzten ein. Der Ortsteil wurde evakuiert.
     
  • 7/18/2021 10:48:42 AM   Johanna Christner
    Durch Hochwasser und Murenabgänge kommt es im Süden Oberbayerns zu Störungen im Zugverkehr. Die Strecke zwischen München und Innsbruck sei beeinträchtigt, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Sonntag. 
     
    Aufgrund des Unwetters wurde am Sonntagvormittag der Betrieb zwischen Eschenlohe und Oberau eingestellt. Die Orte Ohlstadt und Eschenlohe könnten nicht angefahren werden. Zwischen Weilheim und Oberau fährt ein Schienenersatzverkehr. 
     
    Die Strecke zwischen Mittenwald und Scharnitz wurde am Vormittag ebenfalls gesperrt. Züge aus Innsbruck enden in Scharnitz. Die Züge aus München fahren wegen einer geplanten Baustelle nur bis Weilheim. Weil die Bundesstraße 2 wegen des Unwetters nicht befahrbar ist, sei zwischen Garmisch-Partenkirchen und Scharnitz kein Ersatzverkehr möglich.  
  • 7/18/2021 10:51:18 AM   Johanna Christner
    Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) will noch am Sonntag Soldaten im Katastropheneinsatz in Nordrhein-Westfalen besuchen. Die Ministerin wolle sich im schwer betroffenen Erftstadt einen Einblick in die Einsatzlage verschaffen und mit Männern und Frauen der Bundeswehr sprechen, sagte ein Sprecher ihres Ministeriums am Mittag. Eine öffentliche Erklärung für die Presse sei nicht geplant. 
    Die Bundeswehr hatte im Erftstadter Ortsteil Blessem bei den Bergungs- und Rettungsarbeiten geholfen - auch mit einem Bergepanzer und drei Transportpanzern Fuchs. Insgesamt waren am Sonntag 800 Soldaten mit etwa 110 Fahrzeugen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zur Unterstützung unterwegs.
  • 7/18/2021 10:53:37 AM   Johanna Christner
    Die Lage in Hallein in Österreich ist nach den sintflutartigen Regenfällen weiter angespannt. Die Behörden seien dabei, tiefer gelegene Teile der Stadt an der bayerischen Grenze gegen eine neuerliche Überflutung zu sichern, sagte ein Sprecher am Sonntag. Mehrere Dutzend Bewohner einer Siedlung in einem Stadtteil mussten vorsorglich ihre Wohnungen räumen. Zugleich seien Aufräumarbeiten in der Altstadt im Gange.
    „Wir gehen von einem Millionenschaden aus“,
    so der Stadtsprecher. Einige Gebäude sowie Teile der Infrastruktur seien schwer beschädigt. Zum Glück werde nach bisherigen Erkenntnissen niemand vermisst oder sei verletzt worden. 
    Wassermassen hatten am Samstagabend Teile der Altstadt von Hallein nahe Salzburg überflutet. Ein Bach hatte sich zu einem reißenden Strom entwickelt. Auch in Kufstein in Tirol standen am Sonntag Teile der Stadt unter Wasser.
  • 7/18/2021 11:10:25 AM   Johanna Christner
    Die Hilfsbereitschaft angesichts der Not der Anwohner in den Hochwasser-Gebieten ist groß. Die Lager mit Lebensmittel- und Kleiderspenden seien gut gefüllt, berichteten am Sonntag die Kreise Euskirchen und Rhein-Erft in Nordrhein-Westfalen. Sachspenden gebe es genug.
    Beide Kreise haben Konten für Hochwasser-Hilfen eingerichtet und bitten um Geldspenden. 
    „Die Räume sind begrenzt, momentan reicht das, was da ist“, sagte ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises. Auch der Kreis Euskirchen erklärte, die kommunalen Anlaufstellen seien ausreichend versorgt. Der Bedarf sei gedeckt.
    „Es besteht vielerorts das Problem, dass zusätzliche Spenden nicht verwaltet und gelagert werden können.“
  • 7/18/2021 11:25:35 AM   Martin Franke
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Sonntag zu einem Besuch in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz eingetroffen. Gegen Mittag war Merkel in der Eifelgemeinde Schuld, die besonders schwer von der Flutkatastrophe getroffen wurde. Die Kanzlerin wolle sich vor Ort ein Bild von der Lage machen, hieß es zuvor. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und weitere Politikerinnen und Politiker begleiteten sie.
      
    Der Ortsbürgermeister von Schuld, Helmut Lussi, begrüßte Merkel. Fernsehbilder zeigten sie auf einer Brücke im Gespräch mit Einsatzkräften. Für den Nachmittag war ein Pressestatement in Adenau geplant. Die Unwetterkatastrophe im Landkreis Ahrweiler hat bislang 110 Todesopfer gefordert, 670 Menschen wurden verletzt.
     
    Bundeskanzlerin Angela Merkel im Katastrophengebiet (Foto: AFP)
  • 7/18/2021 11:30:22 AM   Johanna Christner
    Erleichterung bei den von Unwettern geplagten Menschen in Deutschland: Das Hoch „Dana“ über den Britischen Inseln sorgt nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für freundlicheres, vor allem trockeneres Sommerwetter.
     
    Erst zum kommenden Wochenende steigt die Gewitter- und Unwettergefahr nach Angaben der Meteorologen vom Sonntag wohl wieder deutlich an. Vor allem in der Südhälfte Deutschlands ist in den kommenden Tagen längerer Sonnenschein möglich, während in der Nord- und Nordosthälfte zunächst noch dichtere Wolken für Regen sorgen können. Insbesondere an der Küste könnte es am Dienstag zu gelegentlichen Schauern kommen. Bei Höchstwerten von 18 bis 24 Grad ist es dort am Montag und Dienstag auch merklich kühler als im Süden mit Höchsttemperaturen von 23 bis 29 Grad. 
     
    Von Mittwoch bis Freitag kann sich den Angaben zufolge auch in der Nordhälfte die Sonne stärker durchsetzen. Am Donnerstag könne es dann an den Küsten 23 bis 29 Grad warm werden. Allerdings ist das sommerlich-sonnige Wetter den Prognosen zufolge nicht von Bestand: Von Samstag an soll bei schwülwarmer Luft das Gewitterpotenzial vom Südwesten Deutschlands aus wieder zunehmen.
     
  • 7/18/2021 11:32:30 AM   Johanna Christner
    Nach dem starken Regen im Alpenraum besteht auch in München und Umgebung Hochwassergefahr für die Isar. Am Pegel München/Isar werde am frühen Sonntagnachmittag die Meldestufe 1 überschritten, Montagfrüh könne auch kurzzeitig die Meldestufe 2 überschritten werden, teilte der Hochwassernachrichtendienst Bayern am Sonntag mit.
     
    Auch am Pegel Freising sei das Überschreiten der Meldestufe 1 am frühen Morgen nicht auszuschließen. Meldestufe 2 bedeutet eine Warnung vor Überschwemmungen und „Ausuferungen“. Bei Meldestufe 3 wird vor Überschwemmungen in bebauten Gebieten gewarnt. 
     
    An der Isar kam es am Sonntag zu einem Feuerwehreinsatz mit Hubschrauber, weil am Flauchersteg Menschen auf einer Insel mitten im reißenden Fluss gewesen seien. Es sei aber niemand in Gefahr gewesen oder verletzt worden, so ein Feuerwehrsprecher.
  • 7/18/2021 11:40:29 AM   Johanna Christner

    Die heftigen Unwetter im Berchtesgadener Land haben auch die Bob- und Rodelbahn am Königssee schwer beschädigt. Teile der Weltcup-Bahn wurden von den Wassermassen weggerissen und zerstört, wie auf Bildern und Videos am Sonntag zu sehen war. Der Landkreis Berchtesgadener Land als Inhaber äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Details und der Schwere der Beschädigung auf der mehr als 1500 Meter langen Traditionsbahn in Schönau am Königssee.

    "Es tut unendlich weh!",

    schrieb der mehrmalige Rodel-Weltmeister und Olympiasieger Felix Loch in den Sozialen Netzwerken neben einem Foto der schwer demolierten Rennstrecke. Sein Herz sei gebrochen, ergänzte der Berchtesgadener und äußerte die Hoffnung, dass sich niemand verletzt habe. Die frühere Rodlerin und Bobfahrerin Susi Erdmann schrieb bei Facebook mit einem weinenden Smiley:

    "Unfassbar... Meine ehemalige Heimbahn am Königssee wird einfach weggespült."

    Auf den Bildern ist zu sehen, wie Geröll- und Wassermassen einen Teil der überdachten Weltcup- und WM-Bahn mit sich rissen und zerstörten. Ein in der Nacht aufgenommenes Amateurvideo zeigt, wie Wasser die Bahn hinunter fließt und Teile der Anlage heftig überschwemmt.

  • 7/18/2021 11:46:08 AM   Johanna Christner
    Nach der Unwetterkatastrophe in Nordrhein-Westfalen haben Teile des Kreisgebiets Euskirchen weiterhin keinen Strom. „Durch die enormen Schäden und das vielerorts immer noch stehende Wasser ist die Inbetriebnahme von Umspannanlagen und Ortsnetzstationen schwierig“, teilte der Kreis am Sonntag mit. 
     
    Einige Stationen hätten wieder ihren Betrieb aufnehmen können, andere müssten zunächst noch gereinigt und getrocknet werden. In einigen Fällen wurden Stationen mithilfe von bestimmten Aggregaten oder Umschaltungen ans Netz angeschlossen. Insgesamt bleibe die Lage angespannt. 
     
    Die Situation in den Krankenhausen und Dialysezentren sei derweil stabil. „In vielen Notunterkünften hat sich eine medizinische Versorgungsstruktur gebildet. Der Rettungsdienst ist in vollem Umfang einsatzfähig“, teilte der Kreis weiter mit. Der Kreis Euskirchen gehört zu den besonders stark vom Hochwasser betroffenen Regionen Nordrhein-Westfalens.
  • 7/18/2021 12:26:14 PM   Johanna Christner
    Weitere Häuser im Hochwassergebiet des Berchtesgadener Landes müssen evakuiert werden. Das betreffe einen Teilbereich an der Königsseer Ache, teilte das Landratsamt am Sonntag mit. Wie viele Menschen betroffen seien und was wo genau drohe – also Hochwasser oder ein Hangabrutsch – konnte eine Sprecherin noch nicht sagen. Die Entscheidung sei erst vor kurzem getroffen worden. Die betroffenen Menschen würden direkt kontaktiert.
     
    „Wichtig ist, auf die Anweisungen der Einsatzkräfte zu achten, zügig das betroffene Gebiet zu verlassen und sich zum angeordneten Sammelpunkt zu begeben.“
     
    Zuvor wurden 135 Menschen in Sicherheit gebracht. Denn in Schönau am Königssee droht ein Hangabrutsch, ein Geologe sei vor Ort, um die Lage zu bewerten, so das Landratsamt. Es sei immer noch schwer, die Lage insgesamt zu beurteilen. Es regne immer wieder, auch heftiger, sagte die Sprecherin.
  • 7/18/2021 12:36:46 PM   Johanna Christner
    Die Unwetterkatastrophe in Deutschland hat auch bei der Bahn gravierende Schäden hinterlassen, die in den nächsten Tagen Folgen für die Reisenden und Pendler haben werden. Nach einem ersten Lagebild gab es in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz „massive Beschädigungen“ an 80 Stationen und Haltepunkten sowie an Gleisen auf mehr als 600 Kilometern Länge, wie die Deutsche Bahn am Sonntag in Düsseldorf mitteilte.
     
    Auch Weichen, Signaltechnik, Stellwerke, Brücken sowie Fahrzeuge seien durch Wasser, Schlamm und Geröll beschädigt worden. Nun werde mit Hochdruck daran gearbeitet, alle Schäden zu beseitigen. 2000 Bahnbeschäftigte seien seit Mittwoch in den betroffenen Regionen im Einsatz. Noch immer müsse an vielen Stellen Wasser abfließen und danach Schlamm und Geröll abgetragen werden.
     
    Auf der linken Rheinseite fahren seit Sonntag zwischen Bonn und Koblenz wieder Züge. Der Nahverkehr mit S-Bahnen und Regionalzügen bleibe in NRW und in Teilen von Rheinland-Pfalz „stark beeinträchtigt“, hieß es in der Mitteilung mit Blick auf das Ahrtal, die Eifel, das Siegerland und die Gegend um Hagen. Auf Pendler kämen zum Wochenstart noch auf "erhebliche Einschränkungen“ zu, in NRW fielen 30 Linien ganz oder teilweise aus oder würden umgeleitet.
     
    „Aufgrund gesperrter Strecken verkehren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien weiterhin nicht oder nur eingeschränkt.“
     
    Es gibt Bus-Ersatzverkehr  – „sofern in den Krisenregionen die Straßeninfrastruktur noch intakt ist“. 
     
    Beim Fernverkehr meldete das Unternehmen Fortschritte: Der ICE fährt wieder von Köln nach Brüssel, Bonn ist wieder an den Fernverkehr angeschlossen, und die Fahrt von Berlin nach Köln und Düsseldorf ist wieder möglich. Zum Start in die neue Woche rechnet die Bahn mit „einer weiteren Normalisierung des Fernverkehrs für Ziele in NRW“.
     
  • 7/18/2021 12:40:48 PM   Johanna Christner
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Ausmaß der Hochwasserkatastrophe in Deutschland "surreal, gespenstisch" genannt. Nach einem Besuch im Eifeldorf Schuld sagte Merkel am Sonntag im rheinland-pfälzischen Adenau, die deutsche Sprache kenne kaum Worte für die angerichtete Zerstörung.
    "Wir werden uns dieser Naturgewalt entgegenstemmen",
    sagte die Kanzlerin und kündigte Hilfen des Bundes für die betroffenen Kommunen an. 
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    Bundeskanzlerin Angela Merkel (3.v.r., CDU) und Malu Dreyer (2.v.r, SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, gehen durch das vom Hochwasser verwüstete Dorf Schuld in der Nähe von Bad Neuenahr-Ahrweiler. (Foto: dpa)
  • 7/18/2021 12:43:28 PM   Johanna Christner
     Die Polizei hat im Berchtesgadener Land vor Selfies an Gewässern gewarnt.
     
    „Im Zusammenhang mit der Hochwasserlage (...) begeben sich immer wieder Schaulustige in Gefahrenbereiche oder nah an die über die Ufer getretenen Gewässer, um beispielsweise Fotos oder Selfies zu fertigen“,
     
    hieß es am Sonntag in einer Mitteilung der Polizei Oberbayern und des Landratsamtes Berchtesgadener Land. Die Menschen sollten dringend den Gewässern fernbleiben.
     
    „Begeben Sie sich nicht in die Gefahrenbereiche und behindern die eingesetzten Rettungskräfte.“
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