Hochwasser

Hochwasser

  • 7/18/2021 12:54:16 PM   Martin Franke
    50 Apotheken im Hochwassergebiet NRW außer Funktion
      
    Das Hochwasser in NRW hat auch zahlreiche Apotheken zerstört. „Nach Schätzungen der Apothekerkammer und des Apothekerverbandes sind gut 50 Apotheken besonders im Süden des Landes nicht mehr betriebsbereit“, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Düsseldorfer Rheinischen Post. „Einen genauen Überblick werden wir erst in den nächsten Tagen haben.“ Zahlreiche Apotheken seien durch die Überflutungen völlig zerstört worden, andere sind durch die Zerstörung der Infrastruktur für Personal und Patienten nicht erreichbar.
     
    „Kein Patient bleibt aber unversorgt“, betonte Preis. „Die funktionstüchtigen Apotheken übernehmen jetzt die Versorgung der Patienten – auch den Nacht- und Notdienst.“ Und er betonte: „Mit den Behörden sind wir bereits im Gespräch, um kurzfristig praktikable Interimslösungen zu finden. Denn in einzelnen Gemeinden fällt die einzige Apotheke vor Ort für längere Zeit aus. Viele Apotheken werden Wochen oder Monate brauchen, um ihre Betriebsräume wiederherzustellen.“
  • 7/18/2021 1:12:06 PM   Johanna Christner
    Um Hilfstransporten die Fahrt ins Hochwasser-Katastrophengebiet zu ermöglichen, hat die Landesregierung von Baden-Württemberg für solche Lieferungen das Sonntagsfahrverbot für Lastwagen im Südwesten aufgehoben. Diese Regelung gelte für den gesamten 18. Juli und sei mit dem Innenministerium abgesprochen, sagte ein Sprecher des baden-württembergischen Verkehrsministeriums in Stuttgart am Sonntag.

    Derzeit seien viele Hilfstransporte auf dem Weg in die Hochwassergebiete in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, diese dürften „selbstverständlich“ auch am Sonntag fahren, sagte der Sprecher. „Ob das auch an den kommenden Sonntagen nötig sein wird, muss man noch sehen.“
  • 7/18/2021 1:15:30 PM   Johanna Christner
    Die Telekommunikationsunternehmen kommen nun beim Wiederaufbau der Netzversorgung voran, nachdem der Mobilfunk in den Hochwasser-Regionen teilweise ausgefallen war. Von den rund 150 betroffenen Stationen seien inzwischen wieder zwei Drittel in Betrieb, sagte ein Sprecher des Netzbetreibers Telefónica (o2) am Sonntag. 
     
    In den meisten Fällen waren die Antennen aus, weil die Stromversorgung unterbrochen war. Etwa 50 Stationen sind noch außer Betrieb.
     
    „Viele der noch ausgefallenen Stationen befinden sich an Orten, die noch nicht wieder zugänglich sind“,
     
    sagte der Sprecher. Es seien vier mobile Stationen im Einsatz, zehn weitere stünden bereit.
     
    Bei Vodafone waren am Sonntag noch ein Sechstel der Mobilfunkstationen in den deutschen Hochwasser-Katastrophengebieten nicht am Netz, wie ein Firmensprecher berichtete. Bei Anlagen in umliegenden Gebieten sei die Reichweite erhöht worden, um eine „Basisversorgung“ zu ermöglichen. Bei einer solchen Basisversorgung ist die Leistung etwas schwächer als sonst üblich, aber immerhin ermöglicht sie mancherorts wieder Verbindungen.  Auch Vodafone setzt auf mobile Einheiten, um Funklöcher zu stopfen. Nach Schätzung der Düsseldorfer Firma sind zehn Prozent der Kunden in den Katastrophengebieten noch ohne Empfang, also im Funkloch.
     
    Bei der Telekom sind ebenfalls noch Funklöcher in den Hochwassergebieten vorhanden. Es gebe Mobilfunkstandorte und Kabel, an die man für die Reparatur noch nicht heran komme oder aus Gefahrengründen nicht heran dürfe, sagte ein Firmensprecher. Zahlreiche Standorte seien inzwischen aber wieder am Netz.
     
  • 7/18/2021 1:21:06 PM   Johanna Christner
    Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) geht von einem „Kraftakt auf lange, lange Zeit“ aus, bis der Wiederaufbau in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten bewältigt ist.
     
    „Es wird lange dauern, bis die Leute wieder sagen können: Ich erkenne meine Heimat wieder“,
     
    sagte sie am Sonntag bei einem Besuch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Adenau.
     
    Vorrang habe nun die Suche nach den noch immer Vermissten.
     
    „Wir werden nicht ruhen, bis die Menschen, die vermisst werden, gefunden werden“,
     
    versprach sie. Auch Merkel sagte, die Rettungsarbeiten hätten „absoluten Vorrang“. 
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    (Foto: AP)
  • 7/18/2021 1:23:33 PM   Johanna Christner
    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sind am Sonntagnachmittag im Hochwassergebiet in Südostbayern eingetroffen. Sie wurden nach Angaben eines Sprechers zunächst in Berchtesgaden von Landrat und Einsatzleiter über die aktuelle Situation informiert.
     
    Anschließend wollten sie sich auch in Schönau am Königssee ein Bild von der Lage machen. Dort ist am Nachmittag auch ein Pressetermin geplant, an dem auch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) teilnehmen will.
  • 7/18/2021 1:56:34 PM   Johanna Christner
    Bewohner in der vom Hochwasser besonders betroffenen Stadt Erftstadt können wieder Wasser in Maßen benutzen.
     
    „Eine Dusche oder eine notwendige Maschine Wäsche sind kein Problem“,
     
    teilte die Stadt am Sonntag mit.
     
    Sollte es zu einem Rückstau des Wassers im Haus oder der Wohnung kommen, müsse der Verbrauch aber wieder reduziert werden. „Bitte lassen Sie insbesondere Geräte nicht unbeaufsichtigt“, schrieb die Stadt.
     
  • 7/18/2021 2:00:20 PM   Johanna Christner
    Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zufolge wird das endgültige Ausmaß der Infrastrukturschäden nach den Hochwassern erst nach weiteren Räumungsarbeiten zu beurteilen sein.

    „Wenn an der Ahr von 35 Brücken wohl 20 zerstört sind, dann kann man
    jetzt schon die Riesenaufgabe, die vor uns steht, erahnen“,
     
    sagte Scheuer der „Passauer Neuen Presse“ und dem „Donaukurier“.
     
    Auch Prognosen zur Freigabe von Bahnstrecken seien „erst nach ausgiebiger Schadensbegutachtung möglich, die aufgrund der komplizierten Lage vor Ort aber nur langsam voranschreiten“. Allein auf der Rhein-Ahr-Bahn seien sieben Brücken und 27 Kilometer Gleisanlagen durch das Hochwasser zerstört worden. Mehrere Tage nach den verheerenden Unwettern in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit mehr als 150 Todesopfern wird mit dem Rückzug der Wassermassen nach und nach das Ausmaß der Schäden sichtbar. Neue Informationen über die Lage kämen zwar minütlich, „aber eben noch sehr punktuell“, sagte Scheuer.
     
    „Wir sind von Beginn der Katastrophe an am Arbeiten, um bei Straße, Schiene, Wasserstraße und Mobilfunk ein Schadensbild zu haben.“ Am Montag soll es Lagebesprechungen in seinem Ministerium geben. „Zuerst müssen Wasser und Schlamm beseitigt sein, ehe wir besichtigen und genau beurteilen können.“
     
  • 7/18/2021 2:01:41 PM   Johanna Christner

    Merkel im Katastrophengebiet: Eine Verwüstung, für die es kaum Worte gibt

    Bei ihrem Besuch im rheinland-pfälzischen Dorf Schuld hat die Bundeskanzlerin Hilfe versprochen. Die deutsche Sprache kenne kaum Worte für die Verwüstung in den Flutgebieten, sagte Merkel. Die Folgen werden noch lange sichtbar bleiben.
  • 7/18/2021 3:13:51 PM   Johanna Christner
    Nach der Unwetterkatastrophe müssen sich Autofahrer auf den Autobahnen 1 und 61 im Süden Nordrhein-Westfalens noch monatelang auf Beeinträchtigungen einstellen. Bei den Kommunen Erftstadt und Swisttal hatten die Wassermassen Teile der Fahrbahn weggerissen. Die Schadensbegutachtung laufe noch, erst danach könnten die Bauarbeiten beginnen, sagte ein Sprecher der Autobahngesellschaft des Bundes am Sonntag. Wie lange die Reparatur dauern werde, könne er nicht sagen. Sehr wahrscheinlich geht es aber um mehrere Monate.
     
    Bis auf Weiteres gelten Vollsperrungen auf der A1 zwischen dem Autobahndreieck Erfttal und der Anschlussstelle Hürth in der einen Fahrtrichtung und in der anderen Fahrtrichtung vom Kreuz Köln-West bis nach Erfttal, wie die Autobahngesellschaft mitteilte. Die A61, die sich bei Erftstadt mit der A1 verbindet, ist in beiden Fahrtrichtungen zwischen den Autobahnkreuzen Kerpen und Meckenheim voll gesperrt.
     
    Grund für die Sperrungen sind nicht nur die beiden Abbruch-Stellen. An anderen Stellen der gesperrten Strecken ist es nach den Worten des Autobahn-Sprechers noch unklar, ob der Untergrund instabil ist. „Es gibt noch viele Unterspülungen - in verschiedenen Abschnitten muss man damit rechnen, dass etwas nachrutscht oder wegbricht.“ Gutachter würden die Abschnitte untersuchen und gegebenenfalls wieder freigeben, so der Sprecher. Zur Erkundung schickt die Autobahngesellschaft Lastwagen auf die Strecke, um etwaige Rissbildung zu beobachten. Erst wenn die Autobahn stabil sei, könnten gewisse Strecken schrittweise freigegeben werden - möglicherweise zunächst ein Fahrstreifen mit Geschwindigkeitsbegrenzung. „Es muss absolut sicher sein“, betonte der Sprecher.
  • 7/18/2021 3:17:07 PM   Johanna Christner
    An der von einem Bruch bedrohten Steinbachtalsperre bei Euskirchen wollen Fachleute erst am Montag entscheiden, wann die Menschen in den evakuierten Gebieten in ihre Häuser zurückkehren können. Ursprünglich war diese Entscheidung für Sonntag geplant gewesen, allerdings floss das Wasser langsamer ab als erwartet. Experten gingen weiterhin davon aus, dass zwei Drittel des Wassers in der Talsperre abgelassen sein müssen, bis der Zustand als sicher gelten könne, teilte die Bezirksregierung Köln am Sonntag mit. Am Montag werde die Situation neu bewertet.
    Aus der Talsperre wird Wasser abgelassen, um Druck von dem Damm zu nehmen. Erst wenn die Talsperre zu zwei Dritteln entleert sei, bestehe keine akute Dammbruchgefahr mehr, hatte die Bezirksregierung am Samstagabend mitgeteilt. Teile der Orte Swisttal und Rheinbach unterhalb der Steinbachtalsperre an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz waren evakuiert worden.
     

  • 7/18/2021 3:17:42 PM   Johanna Christner

    Grünflächen und Auffangbecken: Wie Städte sich gegen das Wasser rüsten können

    Städte müssen sich auf Extremwetter einstellen. Ablaufpläne und Auffangbecken sollen gegen Starkregen helfen – aber der Wohnungsbau sorgt für mehr versiegelte Flächen.
  • 7/18/2021 3:18:07 PM   Johanna Christner

    Nach der Flut in Sinzig: Manche Keller sind schon wieder sauber

    Der Ort Sinzig wurde von der Flut der Ahr schwer getroffen. Nun heißt es aufräumen – und hoffen, dass so schnell kein weiteres Hochwasser kommt.
  • 7/18/2021 3:21:45 PM   Patrick Schlereth

    Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat schnelle Hilfe des Bundes für die Flutopfer in Deutschland versprochen. Man orientiere sich bei den Soforthilfen an der letzten Flut, also an etwa 400 Millionen Euro, sagte Scholz am Sonntag bei einem Besuch im bayerischen Hochwassergebiet in Schönau am Königssee. „Wir sind bereit, unseren Anteil zu leisten.“ Insgesamt bewegten sich die Ausgaben für die verheerenden Schäden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen allerdings im Milliarden-Bereich.  Angesichts des Klimawandels sei es besonders wichtig, dass Deutschland ein klimaneutrales Industrieland werde. Sonst würden die Menschen solche Katastrophen immer wieder treffen.

     

    Scholz war mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Berchtesgadener Land, das am Wochenende von einem Hochwasser getroffen wurde. Zwei Menschen starben, mehr als 130 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen.


  • 7/18/2021 3:29:08 PM   Johanna Christner

    „Herz gebrochen“: Bob- und Rodelbahn Königssee zerstört

    Die heftigen Unwetter in Deutschland haben auch die Kunsteisbahn am Königssee in Bayern zerstört. Der Schaden geht in die Millionen. Wettkämpfe im Winter sind ausgeschlossen.
  • 7/18/2021 3:29:36 PM   Johanna Christner

    Hochwasser in den Niederlanden: Relative Entspannung im Westen

    Im Süden der Niederlande darf aufgeatmet werden: Die Deiche hielten dem Hochwasser stand, der Wasserpegel der Maas sinkt. Dass es dort weitgehend bei Sachschäden bleibt, hat mit mehreren Faktoren zu tun.
  • 7/18/2021 3:54:09 PM   Frederic Zauels
    Im Zentrum der vom Hochwasser stark betroffenen Stadt Stolberg bei Aachen müssen die Bürger noch tagelang ohne Trinkwasser aus den Leitungen auskommen. Nach Auskunft der Feuerwehr dauere es auf einem Teil der Rathausstraße noch drei bis vier Tage, bis Techniker an die Leitungen können, um die Trinkwasserversorgung zumindest provisorisch wiederherzustellen, sagte eine Sprecherin des regionalen Wasserversorgers Enwor am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Straße ist voll mit Trümmern, das Zentrum Stolbergs ist nach dem Unwetter verwüstet. Trinkwasserbehälter sollen den Menschen im Alltag helfen.
     
    Andere Teile der 57.000-Einwohner-Stadt konnten hingegen wieder an die Trinkwasserversorgung angeschlossen werden. Das Wasser aus den Leitungen sollte aber abgekocht werden, weil Schmutzwasser in das System gelangt sein könnte – hierzu gebe es Laboruntersuchungen, so die Sprecherin. Nicht alle Schäden in der Stadt konnten vollständig repariert werden, es werde mit Provisorien gearbeitet, um die Haushalte wieder ans Netz zu bringen. Zuvor hatte der „Spiegel“ über die Situation in Stolberg berichtet.
  • 7/18/2021 4:11:02 PM   Frederic Zauels
    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den vom Hochwasser betroffenen Menschen in Südostbayern Hilfe und Unterstützung zugesichert.
     
    Wir lassen da niemanden allein, ganz sicher nicht.
     
    Das sagte Söder am Sonntagnachmittag in Schönau am Königssee. Unabhängig von in Aussicht gestellten Hilfen des Bundes, die Finanzminister Olaf Scholz (SPD) ankündigte (siehe weiter unten), werde man auch in Bayern überlegen, wie man helfen könne.
     
    „Wir trauern um alle Opfer, wir beten mit den Angehörigen, wir wünschen allen, die noch betroffen sind, alles Gute“, sagte Söder. Zudem dankte er den Rettungskräften, die Übermenschliches leisteten. Mit Blick auf das Hochwasser im Westen Deutschlands sprach Söder von einer „absoluten Super-Katastrophe“. In Relation dazu sei die Situation in Bayern nun zwar „sehr, sehr schlimm“, wenn auch nicht ganz so dramatisch. Für die einzelnen Betroffenen sei es aber genau gleich schlimm. „Deswegen muss uns jedes Schicksal wertvoll sein.“
     
    Söder mahnte, man müsse nun sowohl bei Klimaanpassungsmaßnahmen als auch beim Klimaschutz das Tempo beschleunigen. Bis 2040 wolle Bayern klimaneutral werden, „und da werden wir uns richtig anstrengen müssen dafür“, sagte der CSU-Chef. Aber auch wenn Klimaschutz teuer sei: „Am Ende sind die Kosten des Nichtstuns viel, viel teurer.“
  • 7/18/2021 4:15:00 PM   Frederic Zauels

    Merkel besucht die Flutregion: Im Angesicht der Naturgewalt

    FAZ.NET Bei ihrem Besuch im Katastrophengebiet zeigt sich die Kanzlerin erschüttert und richtet den Blick auf die Folgen des Klimawandels. Der Wiederaufbau werde viel Zeit in Anspruch nehmen, sagt sie.
  • 7/18/2021 4:18:56 PM   Frederic Zauels
    Die SpVgg Greuther Fürth hat ihr Sommer-Trainingslager in Österreich mit einer ungewollten Planänderung begonnen. Der Bundesliga-Aufsteiger konnte am Sonntag in Bramberg am Wildkogel die erste Einheit nicht auf dem Fußballplatz abhalten, weil dieser wegen Hochwassers nicht zu erreichen war. Am Fuße der Alpengipfel Großvenediger und Großglockner musste Trainer Stefan Leitl umdisponieren und ein anderes Programm abhalten, etwa mit Übungen im Fitnessraum und auf einem umfunktionierten Parkplatz.
     
    Wegen der Ausnahmesituation boten die Fürther der Gemeinde an, im Kampf gegen das Wasser mit anzupacken, wie Geschäftsführer Rachid Azzouzi der „Bild“-Zeitung sagte. „Ich habe mal angefragt“, sagte er; das sei aber nicht notwendig gewesen. „Wenn Hilfe gebraucht wird, dann stehen wir Gewehr bei Fuß.“ Ab Montag hoffen die Fürther, bei denen zunächst 24 Spieler dabei sind und ein vierter Torhüter nachkommen soll, auf reguläres Training auf dem Fußballplatz.
  • 7/18/2021 4:39:30 PM   Frederic Zauels
    Im Süden der Niederlande hat sich die Hochwasserlage etwas entspannt. Wie die Gemeinde Venlo an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen am Sonntagnachmittag mitteilte, können nun fast alle Bewohner wieder in ihre Wohnungen oder Häuser zurückkehren. Die Deiche seien sicher, so die Gemeinde. Zwar richteten die Fluten erhebliche materielle Schäden an, Berichte über Verletzte gab es aber nicht. Nach Informationen der niederländischen Nachrichtenagentur ANP waren über 10.000 Menschen vorsorglich aufgerufen worden, sich wegen des Hochwassers der Maas in Sicherheit zu bringen.
     
    Der Bürgermeister von Venlo, Antoin Scholten, hatte sich bereits zuvor für die enorme Hilfsbereitschaft bedankt, auch aus dem deutschen Grenzgebiet. Es habe Angebote zur Einquartierung von Bewohnern der evakuierten Gebiete gegeben, außerdem hätten Feuerwehren mit Material und Mannschaften zur Hilfe bereitgestanden.
  • 7/18/2021 4:45:14 PM   Frederic Zauels
    Die Hochwasserlage im Süden und Osten Bayerns bleibt bis in den Montag hinein angespannt. Zwar sollen sich die Niederschläge vielerorts bis in die frühen Abendstunden abschwächen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntagnachmittag mitteilte. In den betroffenen Regionen sei aber lokal noch mit weiterem Starkregen zu rechnen. Extreme Sturzfluten seien nicht ausgeschlossen.
     
    Besonders im niederbayerischen Passau sollten die Wasserstände dem DWD zufolge weiter steigen. Die maximalen Werte würden für die Nacht erwartet. Es könne knapp die höchste Meldestufe vier erreicht werden, derzeit bestehe Stufe drei. Diesen Wert erreichten auch Flüsse in anderen Regionen wie in Oberbayern die Salzach im Raum Burghausen (Landkreis Altötting) und die Loisach bei Eschenlohe im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.
     
    Die Hochwasserpegel im bayrischen Passau steigen weiter (Bild dpa)
  • 7/18/2021 5:07:21 PM   Frederic Zauels
    Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) sind beim Einsatz im Flutgebiet von Berchtesgaden mit ihrem Lastwagen verunglückt. Vier Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, wie das Bayerische Rote Kreuz am Sonntag mitteilte. Der Wagen sei mit Sandsäcken beladen gewesen und auf der Salzbergstraße (B319) bergab auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem Auto zusammengestoßen. Dabei überschlug sich der Laster.
     
    Den Ermittlungen der Polizei zufolge war der 42-jährige THW-Fahrer zusammen mit seinem 25-jährigen Beifahrer unterwegs. In dem anderen Unfallauto saß ein Urlauber-Ehepaar aus der Oberpfalz. Die Polizei vermutete, dass möglicherweise die Bremsen des Lasters heiß gelaufen waren. Die beiden THW-Helfer wurden schwer bis mittelschwer verletzt, das Ehepaar nur leicht. Zudem musste die Wasserwacht mehrere gestrandete Wanderer retten, die wegen des Hochwasser nicht mehr weiterkamen, da die Fähren auf dem Königssee nicht mehr fuhren.

  • 7/18/2021 5:15:20 PM   Frederic Zauels
    Die Deutsche Telekom teilt mit, dass inzwischen mehr als die Hälfte ihrer zunächst ausgefallenen Mobilfunk-Standorte wieder am Netz seien.
     
    In vielen Orten ist eine Grundversorgung mit Mobilfunk wieder gewährleistet.
     
    Das teilte das deutsche Unternehmen mit. Insgesamt seien im Telekom-Mobilfunknetz durch die Unwetter etwa 130 Standorte in den Krisenregionen in NRW und Rheinland-Pfalz ausgefallen. Im Festnetz sei die Lage noch nicht genau zu beziffern. „Es gibt Orte, in denen eine komplett neue Infrastruktur aufgebaut werden muss.“ Die Telekom habe Maßnahmen ergriffen, um Betroffenen schnell und unkompliziert zu helfen. So würden Handys, SIM-Karten und Powerbanks in die Krisengebiete geschickt. Vertragskunden könnten kostenlos für 31 Tage unlimitiertes Datenvolumen aktivieren.
  • 7/18/2021 5:30:35 PM   Frederic Zauels
    In Erftstadt-Blessem besteht nach Einschätzung von Experten in der Nähe einer Abbruchkante weiterhin akute Lebensgefahr. Das teilte Landrat Frank Rock nach einem Gespräch mit den Fachleuten vor Ort am Sonntag mit. Die Stabilität des Untergrunds nach der Unwetterkatastrophe in dem besonders betroffenen Stadtteil müsse weiterhin überprüft werden. Eine abschließende Einschätzung sei noch nicht möglich.
     
    In Blessem war durch die Fluten ein riesiger Krater entstanden, mindestens drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg stürzten ein. Der Ortsteil war evakuiert worden. Die Behörden sprachen ein Betretungsverbot aus. „Angesichts der Zerstörung in Teilen des Ortes, grenzt es an ein Wunder, dass wir bisher keine Todesopfer zu beklagen haben. Das ist ein Stück weit erleichternd. Gleichwohl müssen wir mit Hochdruck an einer Perspektive für die Bewohner arbeiten, die verständlicherweise schnellstmöglich wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren möchten“, so Rock.
     
    Luftaufnahme aus Erftstadt-Blessem: Schlimmste Naturgewalten haben den Ortskern zerstört (Bild dpa).
  • 7/18/2021 5:42:25 PM   Patrick Schlereth
    Nach Plünderungen im vom Unwetter getroffenen Eschweiler bei Aachen sitzen drei Verdächtige in Untersuchungshaft. Das erklärte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in einer vorab aufgezeichneten Fernsehansprache im WDR. Eschweiler ist besonders hart von den Auswirkungen des Hochwassers betroffen. „Es macht mich daher wütend, wenn ich höre, dass gerade jetzt Menschen in ihre verwüsteten Häuser zurückkehren und feststellen, dass Plünderer das wenige gestohlen haben, was ihnen noch geblieben ist“, sagte Laschet.
  • 7/18/2021 5:50:16 PM   Frederic Zauels

    Landrat Rock zum Hochwasser: „Das Wasser sucht sich immer den Weg nach unten“

    FAZ.NET Der Rhein-Erft-Kreis ist besonders vom Hochwasser betroffen. Im Interview spricht Landrat Frank Rock über die nächsten Schritte, „kleine Soforthilfen“ und die Versprechen von Armin Laschet.
  • 7/18/2021 6:02:07 PM   Frederic Zauels
    Wirtschaftsminister Altmaier schlägt für Flut-Opfer Umsatzausfall-Hilfen wie bei Corona vor
     
    CDU-Politiker und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat für die Opfer der Unwetterkatastrophe in Westdeutschland Umsatzausfall-Hilfen nach dem Vorbild der Corona-Hilfen vorgeschlagen. „Es gibt viele Hundert Menschen, die doppelt getroffen sind durch Corona und jetzt durch die Flutkatastrophe“, sagte Altmaier am Sonntag in der „Bild“-Sendung „Die richtigen Fragen“. Viele Betroffene hätten durch die Pandemie keine Umsätze gehabt und ihr Erspartes in ihren Betrieb investiert. „Diese Menschen werden erneut einige Monate keinen Umsatz haben. Und deshalb müssen wir auch da helfen“, forderte der Minister.
     
    Altmaier schlug vor, Unternehmern und Geschäftsleuten, die nachweislich bereits durch die Corona-Krise einen Schaden erlitten haben, „schnell und unbürokratisch über den Härtefallfonds der Länder bis zu 10.000 Euro“ bereitzustellen. Darüber müsse die Bundesregierung entscheiden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte den Betroffenen der Unwetterkatastrophe am Sonntag neben schneller Hilfe auch langfristige Unterstützung durch den Bund zugesichert. Nach einem Besuch im Eifeldorf Schuld sagte Merkel im rheinland-pfälzischen Adenau, die deutsche Sprache kenne kaum Worte für diese Verwüstung. „Wir werden uns dieser Naturgewalt entgegenstemmen“, versprach die Kanzlerin.
  • 7/18/2021 6:07:27 PM   Frederic Zauels
    Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) fordert als Konsequenz aus der Hochwasserkatastrophe mehr Vorsorge gegen Extremwetter. „Wir müssen Dämme bauen, Rückhaltebecken, Wasserreservoirs, Flächen renaturieren – Schutz nicht nur am Rhein, sondern auch an den großen und den vielen kleinen Flüssen überall im Land“, sagte Laschet am Sonntagabend laut Redemanuskript in einer Fernsehansprache im WDR.
     
    Kurz: Natur, Umwelt, Leib und Leben schützen - quasi das Immunsystem unserer Heimat stark machen, damit wir besser gegen Wetterextreme gewappnet sind.
     
    Die Häufigkeit und die Wucht solcher Katastrophen seien auch eine Folge des Klimawandels, bekräftigte Laschet. „Den müssen wir hier und weltweit schneller und konsequenter bekämpfen. Das Klima gewährt keinen Aufschub.“
  • 7/18/2021 6:08:02 PM   Frederic Zauels
    Nach den Überschwemmungen in Belgien ist die Zahl der Todesopfer dort auf mindestens 31 gestiegen. Die Rettungsarbeiten seien eingestellt, erklärte das Krisenzentrum der Regierung am Sonntagabend. Nach 163 Vermissten werde noch gesucht. Im Mittelpunkt stünden nun zudem die Aufräumarbeiten und die Abschätzung der materiellen Schäden. In den besonders betroffenen Regionen im Süden und Osten des Landes gehen Polizisten von Tür zu Tür, um mögliche weitere Hochwasseropfer zu finden. Viele Menschen hätten keine Möglichkeit zu telefonieren oder ihr Handy aufzuladen, erklärte das Krisenzentrum.
  • 7/18/2021 6:15:17 PM   Frederic Zauels

    Politiker im Hochwassergebiet: Die Flut und der Wahlkampf

    FAZ.NET Angela Merkel und Malu Dreyer betonen die Ernsthaftigkeit ihres Besuchs im Hochwassergebiet. Nicht nur wegen des Wahlkampfs. Betroffene kritisieren, dass Politiker nur bestimmte Orte aufsuchen. Für Aufregung sorgt Armin Laschet.
  • 7/18/2021 6:47:45 PM   Frederic Zauels
    Die israelische Küstenmetropole Tel Aviv hat nach der Flutkatastrophe mit mehr als 150 Toten ein Zeichen der Solidarität mit Deutschland gesetzt. Das Tel Aviver Rathaus wurde am Sonntagabend in den Farben der deutschen Flagge angeleuchtet. Israels neuer Präsident Izchak Herzog hatte zuvor sein Beileid ausgesprochen und Hilfe angeboten. In einem Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schrieb Herzog, er übermittle im Namen des Volkes Israel „in dieser Zeit der Zerstörung und des Verlusts unsere Freundschaft und Unterstützung des deutschen Volkes“. Der Staat Israel stehe fest an Deutschlands Seite, „und wir sind bereit, in jeder möglichen Weise zu helfen“.
  • 7/18/2021 7:09:50 PM   Frederic Zauels
    Nochmal zurück zum Kanzlerkandidaten der Union und seiner Fernsehansprache: Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich abermals bedauernd über sein Lachen während einer Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Hochwassergebiet geäußert. Er sei den ganzen Tag unterwegs gewesen und habe in dem Katastrophengebiet „emotionale Begegnungen“ gehabt, die ihn „wirklich erschüttert haben“, sagte Laschet am Sonntag dem WDR-Fernsehen. „Und deshalb ärgere ich mich umso mehr über diese wenigen Sekunden.“ Es sei „nicht in Ordnung, in einem solchen Moment zu lachen“.
     
     
    Laschet war in die Kritik geraten, als er am Samstag beim Besuch im vom Unwetter schwer heimgesuchten Erftstadt während einer Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Hintergrund lachte. Bereits am Samstagabend hatte er sich dafür auf Twitter entschuldigt. Dem WDR sagte Laschet am Sonntag, sein Besuch im Katastrophengebiet habe ihm die Wichtigkeit verdeutlicht, schneller und konsequenter auf Herausforderungen der Klimakrise zu reagieren: „Wir haben erlebt, wie verletzlich unsere Natur ist, wie verletzlich wir auch als Menschen sind, die Teil dieser Natur sind.“
     
    Gleichzeitig versprach der CDU-Politiker schnelle Hilfen durch die Politik: „Als Land tun wir alles, um jetzt die direkten Auswirkungen der Katastrophe in den Griff zu bekommen.“ Er kündigte ein Treffen mit Vertretern der betroffenen Städte und Gemeinden im Laufe der Woche an, „um zu beraten, wie wir die Finanzhilfen ausgestalten, um schnell unsere Heimat wiederaufzubauen“. Der Wiederaufbau werde Jahre dauern.
     
  • 7/18/2021 9:42:16 PM   Frederic Zauels
    Die Linkspartei fordert den Rücktritt von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). Es gebe Berichte der Zeitung „The Times“ und der „Bild“, wonach die Bundesregierung trotz frühzeitig vorliegender Informationen die Menschen nicht ausreichend vor der drohenden Unwetter-Katastrophe gewarnt habe, erklärt Linkspartei-Chefin Susanne Hennig-Wellsow. Entweder habe die Regierung die Warnung nicht ernst genommen, oder sie sei nicht mit dem nötigen Nachdruck an die zuständigen Behörden weitergeleitet worden. „Beides wäre unverzeihlich und ein gravierender politischer Fehler. Und der wiegt angesichts der Ausmaße der Katastrophe so schwer, dass ein Rücktritt des zuständigen Ministers mehr als angemessen ist.“
     

  • 7/19/2021 12:27:23 AM   Mathias Peer
    Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat schnelle Hilfen für die vom Hochwasser Betroffenen im Süden und Osten Bayerns zugesichert. Das bayerische Kabinett werde am Dienstag beschließen, wie Hilfen aussehen könnten, sagte der CSU-Politiker im Interview mit der Sendung BR24 Rundschau.
     
    Hilfen solle es auch vom Bund geben. „Wir werden diese Menschen dort nicht allein lassen“, betonte Herrmann. Es gehe darum, Straßen und Brücken so schnell wie möglich wieder aufzubauen, aber auch betroffenen Familien zu helfen. „Das wird sehr unbürokratisch und schnell erfolgen müssen“, machte der Innenminister deutlich. Herrmann äußerte die Hoffnung, dass das Schlimmste überstanden sei. Die Lage am Königssee scheine derzeit stabil zu sein. „Ich hoffe, dass wir das Gröbste hinter uns haben.“ 
  • 7/19/2021 2:01:05 AM   Mathias Peer
    Die Bürgermeisterin der von der Flutkatastrophe besonders hart getroffenen Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand, sieht die Existenz ihrer Gemeinde in Teilen gefährdet. "Es sieht so aus, als ob die Infrastruktur so stark zerstört ist, dass es in einigen Orten vielleicht über Wochen oder sogar Monate kein Trinkwasser geben wird", sagt Weigand im Politik-Talk der Zeitung Bild.
     
    Es sei daher sehr wichtig, "eine Notwasserversorgung gegebenenfalls auch über Monate gewährleisten zu können". Gleiches gelte für eine Notstromversorgung. Wann es in Altenahr wieder Normalität gebe, sei für sie nicht absehbar. "Es ist klar, dass unsere Gemeinden anschließend anders aussehen werden, weil viele der Gebäude, die prägend waren, die dort über 50, 100 oder 150 Jahre gestanden haben, abgerissen werden müssen." Sie hoffe, dass es eine Zukunft für ihre Gemeinde gebe. "Wer zieht da wieder hin, wo ein Jahrhunderthochwasser um den Faktor 3 überstiegen wird. Das ist nicht berechenbar, das ist nicht planbar."
  • 7/19/2021 2:50:47 AM   Mathias Peer
    Der Deutsche Landkreistag hat sich vor dem Hintergrund der Unwetterkatastrophe gegen eine Zentralisierung des Katastrophenschutzes ausgesprochen. „Wir sollten dieses außergewöhnliche Ereignis nicht zum Anlass nehmen, das System des Katastrophenschutzes grundlegend infrage zu stellen oder eine Verlagerung operativer Befugnisse von den Landkreisen und Städten auf den Bund zu fordern“, sagte Landkreistags-Präsident Reinhard Sager der Düsseldorfer Zeitung Rheinische Post.
     
    „Gegen derart blitzschnell hereinbrechende Naturgewalten ist der Mensch ab einem gewissen Punkt einfach machtlos“, erklärte Sager. „Das sollten wir uns bewusst machen und es akzeptieren.“ Allerdings sprach sich Sager für eine Verbesserung der Warnmöglichkeiten per Handy aus. „Die bestehenden technischen Möglichkeiten werden derzeit noch zu wenig genutzt“, sagte er.
     
    Auch der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach sich gegen eine Zentralisierung des Katastrophenschutzes aus. Reul räumte in der Sendung „Die richtigen Fragen“ der Zeitung Bild zwar ein: „Es kann nicht alles hundertprozentig funktioniert haben.“ Denn dann hätte es keine Todesopfer gegeben. Doch nach seinem heutigen Kenntnisstand habe es „keine großen grundsätzlichen Probleme“ gegeben. 
  • 7/19/2021 5:21:14 AM   Sebastian Reuter

    Einsatzkräfte in Bitburg-Prüm: Solidarität ist die wichtigste Ressource

    Im Kreis Bitburg-Prüm helfen Tausende Einsatzkräfte den Opfern des Hochwassers – doch wie wird ihre Arbeit koordiniert? Über die Rettungskräfte, die um Menschenleben kämpfen mussten und dabei ihr eigenes gefährdeten.

  • 7/19/2021 5:30:27 AM   Natalia Wenzel-Warkentin
    Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet geht davon aus, dass sich der Wiederaufbau nach der Flut-Katastrophe lange hinziehen wird. „Der Wiederaufbau wird Monate, ja Jahre dauern“, sagte der Kanzlerkandidat der Union am Sonntag. Laschet sagte den Flut-Opfern erneut schnelle Hilfe zu. Eine Katastrophe von nationaler Tragweite brauche auch eine schnelle nationale Antwort. Daran arbeiteten Land und Bund mit Hochdruck. Mit Vertretern betroffener Städte und Gemeinden wolle er in dieser Woche zusammenkommen, um über die Ausgestaltung von Finanzhilfen zu beraten. „Wir müssen akut und in der Not helfen“, sagte Laschet. „Das tun wir. Mit allem, was wir können, so schnell es geht.“
     
    Zudem müsse alles getan werden, um das Land vor neuen Naturkatastrophen zu schützen, sagte Laschet. Dafür müssten Dämme, Rückhaltebecken und Wasserreservoirs gebaut und Flächen renaturiert werden. Die gelte nicht nur für den Rhein, sondern auch die vielen kleinen Flüsse im Land. Die Häufigkeit und die Wucht solcher Katastrophen seien auch eine Folge des Klimawandels: „Den müssen wir hier und weltweit schneller und konsequenter bekämpfen.“ 
  • 7/19/2021 5:53:30 AM   Natalia Wenzel-Warkentin
    Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, hat nach einem Besuch im Hochwasser-Katastrophengebiet eine bessere Vorbereitung für kommende Extremwetterereignisse gefordert. „Die Lage ist nach wie vor hochdramatisch. Menschen haben alles verloren, noch immer werden einige vermisst“, sagte Baerbock in einem am Montagmorgen veröffentlichten „Spiegel“-Interview. „Mir haben Helfer in Rheinland-Pfalz von Familien erzählt, die tagelang auf dem Dach ausharrten, bis endlich die Retter kamen. Da zieht sich einem das Herz zusammen. Wir müssen uns besser gegen solche Extremwettereignisse wappnen, um Menschen zu schützen.“
     
    Baerbock forderte zudem eine Neuformation des Katastrophenschutzes mit mehr Verantwortung für den Bund. Diese Notwendigkeit zeichne sich seit längerem ab. „Notsituationen wie diese Flut oder auch Waldbrände häufen sich und brechen oft an vielen Orten zur selben Zeit aus. Hilfe funktioniert nur, wenn alles ineinander greift. Dafür braucht es eine Instanz, die alle Kräfte bündelt, die schnellstmöglich aus ganz Deutschland oder EU-Nachbarstaaten Hubschrauber oder Spezialgeräte zusammenzieht.“
     
    Die Kanzlerkandidatin sprach von einer schnelleren Koordinierung der verschiedenen Ebenen und Akteure. Das gelte insbesondere für Ereignisse, die mehrere Bundesländer betreffen oder nicht mehr durch die regionalen Einsatzkräfte bewältigt werden könnten. „Dazu muss das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mit einer Zentralstellenfunktion ausgestattet werden, wie wir sie in der Polizeiarbeit vom Bundeskriminalamt kennen.“
     
    Baerbock sprach sich zudem für ein striktes Bauverbot in Hochwasserrisikogebieten aus. „Die CDU müsste nur ihren Widerstand dagegen aufgeben.“ 
  • 7/19/2021 8:36:30 AM   Sebastian Reuter
    Liebe Leserinnen und Leser,

    nach den starken Unwettern der vergangenen Tage und der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat sich die Hochwasserlage in vielen Teilen des Landes zuletzt etwas entspannt. Den aktuellen Stand können Sie hier nachlesen.

    An dieser Stelle beenden wir nun den Liveblog und versorgen Sie auf FAZ.NET weiter mit allen aktuellen Nachrichten, Reportagen und Hintergrundberichten zu den Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten sowie den wirtschaftlichen Folgen der Katastrophe und den politischen Schlussfolgerungen daraus.

    Viele Grüße aus der Redaktion!
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