Lage in Afghanistan

Lage in Afghanistan

  • 8/25/2021 2:30:11 PM   Tobias Müller

    Veteranen und Afghanistan: War es das wert?

    Seit die Taliban Afghanistan überrannt haben, kämpfen amerikanische Veteranen gegen Frust, Desillusionierung und schmerzhafte Erinnerungen. Viele fragen sich: Welchen Sinn hatte das alles? Eine Begegnung.
  • 8/25/2021 2:50:10 PM   Franca Wittenbrink
    Der für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic drängt auf rasche Gespräche mit der neuen afghanischen Führung, um eine Unterstützung der notleidenden Bevölkerung sicherzustellen. „Wir müssen mit den Taliban reden, zuerst um die Evakuierungsbemühungen zu sichern, aber auch um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern“, sagte Lenarcic am Mittwoch in Brüssel.
  • 8/25/2021 3:10:48 PM   Franca Wittenbrink
    Journalisten am Kabuler Flughafen soll nach eigenen Angaben am Mittwoch durch US-Soldaten der Zugang in die Stadt verwehrt worden sein. Der stellvertretende Chefredakteur der Bild-Zeitung, Paul Ronzheimer, selbst vor Ort, berichtete auf Twitter: „Unter Androhung von Militärpolizei zwingt US-Militär uns und zehn weitere internationale Journalisten, Flieger nach Doha zu nehmen. Obwohl wir einen gesicherten Weg raus aus dem Airport hatten Richtung Stadt. Krasser Angriff auf die Pressefreiheit.“ Im weiteren Verlauf berichtete Ronzheimer, man werde zum Flieger nach Doha eskortiert.
    Ähnlich berichtete auf Twitter am Mittwoch eine freischaffende Journalistin, die unter anderem regelmäßig für den „Guardian“ arbeitete: Sie sei Teil einer Gruppe von Journalisten, die von US-Kräften gezwungen würden, in ein Flugzeug zu steigen. Alles, was man wolle, sei in Kabul zu bleiben. Sie schrieb auch: „Wer kann helfen?“
  • 8/25/2021 3:39:56 PM   Tobias Müller
    Nach Angaben des Weißen Hauses haben die Vereinigten Staaten seit dem 14. August über 82.000 Menschen aus Kabul evakuiert:
     
  • 8/25/2021 3:43:28 PM   Tobias Müller
    Die radikal-islamischen Taliban haben die Türkei nach deren Angaben um technische Unterstützung beim Betrieb des Flughafens in Kabul nach dem Abzug ausländischer Truppen gebeten. Die Taliban bestünden aber darauf, dass auch die Regierung in Ankara bis zum Ende der Frist am 31. August ihr Militär komplett abziehe, sagen zwei Vertreter der Türkei. Die Türkei war Teil der Nato-Mission in Afghanistan und hat immer noch Hunderte von Soldaten am Flughafen in Kabul stationiert. Es bleibt unklar, ob die Türkei dem Ersuchen der Taliban stattgeben wird, wenn ihre Truppen nicht zur Gewährleistung der Sicherheit vor Ort bleiben können.
  • 8/25/2021 4:04:55 PM   Tobias Müller

    Die Taliban haben nach Angaben des früheren deutschen Afghanistan-Botschafters Markus Potzel zugesagt, auch nach dem vollständigen Abzug der internationalen Truppen weiter Afghanen aus dem Land ausreisen zu lassen. Der Taliban-Chefunterhändler Scher Mohammed Abbas Staniksai habe zugesichert, Afghanen „mit gültigen Dokumenten“ könnten das Land nach dem 31. August mit kommerziellen Flügen verlassen, schrieb der zu Verhandlungen nach Doha entsandte Botschafter am Mittwoch auf Twitter.

    Angesichts des vollständigen US-Truppenabzugs zum 31. August könnte die Luftbrücke der Bundeswehr aus Kabul schon am Freitag aufgehoben werden, wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Sicherheitskreisen in Berlin erfuhr. Bundeskanzlerin Merkel sagte am Mittwoch im Bundestag, sie wolle die Luftbrücke so lange wie möglich aufrechterhalten. Viele Afghanen fürchten, das Land nach dem vollständigen Abzug der internationalen Truppen nicht mehr verlassen zu können. Am Mittwoch warteten am Kabuler Flughafen abermals tausende Menschen auf eine Mitfluggelegenheit.
     

  • 8/25/2021 4:19:12 PM   Tobias Müller
  • 8/25/2021 4:57:33 PM   Tobias Müller

    Das amerikanische Militär ist derzeit noch mit rund 5400 Soldaten am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul im Einsatz. Das sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Mittwoch in Washington. Zuvor waren es rund 5800 gewesen. Die Vereinigten Staaten hatten mehrere Hundert ihrer Soldaten ausgeflogen, nachdem Präsident Joe Biden entschieden hatte, vorerst an dem Plan festzuhalten, die Truppen bis 31. August komplett abzuziehen.

    Kirby betonte am Mittwoch, Ziel sei es, in Kabul möglichst bis zum Schluss Evakuierungsflüge für Schutzbedürftige abzuwickeln, während zugleich schrittweise die amerikanische Truppenpräsenz reduziert werde. Es werde dabei priorisiert, welche militärischen Kräfte vorerst bleiben müssten und welche nicht mehr benötigt würden.

    Auf die Frage, wer den Abflug der letzten amerikanischen Flieger – also die Maschinen mit den letzten Soldaten an Bord – absichern werde, erklärte das Pentagon lediglich vage, das US-Militär habe die Fähigkeit, die eigenen Kräfte selbst zu schützen. Konkreter äußerte sich das Ministerium aus taktischen Gründen nicht. Kirby betonte aber, sobald die US-Truppen abgezogen seien, liege die Absicherung des Flughafens nicht mehr in der Verantwortung der USA.

  • 8/25/2021 4:59:18 PM   Tobias Müller

    Die Bundeswehr hat weitere 167 Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Ein Militärtransporter des Typs A400M landete am frühen Mittwochabend abermals in Taschkent im Nachbarland Usbekistan, wie die Bundeswehr auf Twitter mitteilte. Es war bereits der dritte Flug der Bundeswehr von Afghanistan nach Usbekistan an dem Tag im Rahmen der Evakuierungsaktion, zuvor waren je 218 und 153 Menschen ausgereist.

  • 8/25/2021 5:43:49 PM   Tobias Müller

    Soldaten der Bundeswehr und der US-Streitkräfte haben bei ihrem gemeinsamen Helikoptereinsatz in der afghanischen Hauptstadt Kabul 21 Deutsche in Sicherheit gebracht. Dabei hätten die US-Soldaten ihre eigenen Hubschrauber geflogen und die Bundeswehrsoldaten die Aufstellung an einem Sammelpunkt organisiert, sagte Generalinspekteur Eberhard Zorn am Mittwoch in Berlin. „Die Operation ist in der Nacht durchgeführt worden“, sagte er. Nach früheren Informationen waren Spezialkräfte an dem Einsatz beteiligt.

    Größte Sorge mache inzwischen die Anschlagsgefahr bei Evakuierungen aus der Stadt. „Und zwar nicht die Anschlagsgefahr, die von den Taliban ausgeht“, sagte Zorn dazu. „Die Taliban gewährleisten im Grunde die Sicherheit, und zwar die Sicherheit rings um den Flugplatz durch ihre Checkpoints, aber auch bei den jeweiligen Konvois, die durchgeführt werden.“

  • 8/25/2021 5:44:20 PM   Tobias Müller

    Flucht aus Kabul: Wer darf noch raus aus Afghanistan?

    Seitdem die Taliban den Zugang zum Kabuler Flughafen ordnen, sind die Straßen davor leerer. Doch nun fehlt auch der Schutz der Anonymität für jene, die fürchten, von den Islamisten erkannt zu werden.
  • 8/25/2021 5:52:16 PM   Franca Wittenbrink
    Die frühere Vorsitzende der Linke-Bundestagsfraktion, Sahra Wagenknecht, hat den Umgang der Bundesregierung mit Ortskräften in Afghanistan mit harschen Worten kritisiert. Es sei zu befürchten, dass nach dem Ende der Evakuierungsaktion viele durch die Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban gefährdete Ortskräfte nicht aus Afghanistan herauskämen, sagte Wagenknecht am Mittwoch bei einem Wahlkampfauftritt in Weimar. „Das ist so unmöglich, das ist wirklich fahrlässige Beihilfe zur Tötung, fahrlässige Beihilfe zum Mord und ich finde, das ist ein Skandal sondergleichen.“
     
    Der Afghanistan-Einsatz sei „von Anfang an“ eine „Katastrophe“ gewesen, kritisierte Wagenknecht. Die Bundesregierung habe „nie begriffen“, dass sich Demokratie nicht „herbeibomben“ lasse. „Es ist eine Schande, wie man jetzt die Leute im Stich gelassen hat.“

  • 8/25/2021 5:53:56 PM   Franca Wittenbrink
    „Es kommt sehr häufig zu gefährlichen Situationen und bewaffneten Auseinandersetzungen an den Gates"

    Die deutsche Botschaft in Kabul hat am Mittwoch vor Schießereien und Terroranschlägen am Flughafen der afghanischen Hauptstadt gewarnt. „Es kommt sehr häufig zu gefährlichen Situationen und bewaffneten Auseinandersetzungen an den Gates. Dazu kommen aktuelle Terrorwarnungen“, heißt es in einem Schreiben an deutsche Staatsbürger, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Zugang zum Flughafen sei kaum noch möglich.
  • 8/25/2021 5:57:56 PM   Tobias Müller

    Die Türkei hat mit dem Abzug ihrer Soldaten aus Afghanistan begonnen und damit offenbar ihr Vorhaben aufgegeben, bei der Sicherung des Kabuler Flughafens zu helfen. „Die türkische Armee kehrt in unser Heimatland mit dem Stolz zurück, die ihr anvertrauten Aufgaben erfüllt zu haben“, erklärte das Verteidigungsministerium in Ankara am Mittwochabend. Es sei damit begonnen worden, die Soldaten vom Kabuler Flughafen abzuziehen, erklärte das Ministerium.

    Zuletzt hatte die Türkei 500 Soldaten in Afghanistan stationiert. Die Taliban hatten die Türkei nach deren Angaben um technische Unterstützung beim Betrieb des Flughafens in Kabul nach dem Abzug ausländischer Truppen gebeten. Der nun beschlossene Abzug kommt einer Absage gleich.

  • 8/25/2021 6:29:32 PM   Tobias Müller
    Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet kritisiert den Abzug der Vereinigten Staaten vom Flughafen in Kabul. „Die Luftbrücke ist eine so gute Idee“, sagt der CDU-Chef bei der Eröffnung der Nordrhein-Westfälischen Akademie für Internationale Politik in Bonn. „Weil die Amerikaner uns schon einmal vor 70 Jahren mit einer Luftbrücke gerettet haben im freien Berlin, bin ich umso enttäuschter, dass die Amerikaner sich jetzt so schnell aus Kabul zurückziehen. Mehr als 10.000 Menschen warten jetzt am Flughafen und wir dürfen sie nicht im Stich lassen.“ Laschet fordert, die EU-Länder müssten künftig gemeinsam in der Lage sein, auch ohne die USA einen solchen Flughafen zu sichern.
  • 8/25/2021 7:26:03 PM   Tobias Müller

    Afghanistan-Einsatz: Wehrbeauftragte fordert mehr Trauma-Hilfe für Soldaten

    Die Bilder aus Afghanistan wecken bei Bundeswehrsoldaten zum Teil schlimme Erinnerungen. Nach dem Sieg der Taliban hinterfragen sie den Sinn ihres Einsatzes.
  • 8/25/2021 7:43:33 PM   Tobias Müller

    Nach Einschätzung der amerikanischen Regierung könnten sich noch bis zu 1500 amerikanische Staatsbürger in Afghanistan aufhalten. 500 davon seien bereits mit konkreten Anweisungen zu ihrer baldigen Evakuierung versorgt worden, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Mittwoch in Washington. Regierungsmitarbeiter versuchten derzeit weiter intensiv, die übrigen maximal 1000 Personen zu kontaktieren – mehrfach am Tag, auf diversen Kanälen. Wahrscheinlich sei die Zahl niedriger, möglicherweise „signifikant“ niedriger, sagte Blinken. „Manche sind vielleicht schon nicht mehr im Land.“

    Der Minister betonte mehrfach, die Zahl der amerikanischen Staatsbürger in Afghanistan sei nur schwer genau zu beziffern. Die amerikanische Regierung verfolge nicht die Bewegung ihrer Bürger auf der Welt. Amerikaner seien nicht verpflichtet, sich bei der dortigen Botschaft zu registrieren. Von jenen, die das täten, meldeten sich auch nicht alle bei der Botschaft ab, wenn sie das Land verließen. Es sei daher schwer, eine zuverlässige Zahl zu nennen. Das Außenministerium setze aber alles daran, die verbliebenen Amerikaner im Land ausfindig zu machen. Allerdings wolle möglicherweise auch nicht jeder ausreisen.

  • 8/25/2021 8:15:49 PM   Tobias Müller
    Das Zeitfenster für Evakuierungen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul schließt sich nach Worten von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer auch wegen der sich verschärfenden Sicherheitssituation. Es werde auch deshalb kleiner, „weil die Bedrohungslage sehr konkret mit Blick auf terroristische Anschläge auf die, die evakuiert werden sollen, aber auch auf die Soldatinnen und Soldaten, größer wird“, sagte die CDU-Politikerin am Mittwochabend im ZDF-„heute journal“. Wie groß dieses Fenster sei, „darüber möchte ich nicht spekulieren, weil es auch die Arbeit, die immer noch unvermindert weitergeht, um so viele Menschen wie möglich auf die Flieger zu bekommen, weiter erschwert. Und die Soldaten vor Ort haben es schon mit einer sehr, sehr schweren Situation zu tun.“ Die Bundeswehr hatte bereits am Dienstag berichtet, dass zunehmend potenzielle Selbstmordattentäter der Terrororganisation Islamischer Staat in Kabul unterwegs seien.
  • 8/25/2021 9:10:52 PM   Tobias Müller

    Kritik am BND: Die vielen Schichten der Wahrheit

    In Deutschland wurde für die Fehleinschätzung der Lage in Afghanistan schnell der Bundesnachrichtendienst verantwortlich gemacht. Zu schnell?
  • 8/25/2021 9:14:29 PM   Tobias Müller

    „Es ist ein Freiheitskampf für universelle Rechte und Überzeugungen. Das wird niemals sterben.“


    In Afghanistan weitet sich die Widerstandsbewegung gegen die radikal-islamischen Taliban nach den Worten des Bruders des legendären afghanischen Kriegsherrn und Taliban-Gegners Ahmed Schah Massud aus. Der Widerstand habe sich über das Land verbreitet, sagte Ahmed Wali Massud am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

    Die Einstellungen der Afghanen hätten sich in den vergangenen 20 Jahren entwickelt, sagte Massud. „Die Frauen Afghanistans sind der Widerstand, denn ihre Werte unterscheiden sich sehr von denen der Taliban.“ Auch die jüngeren Generationen, die einen Großteil der Bevölkerung ausmachten, seien Teil der Widerstandsbewegung. „Egal was passiert, der Widerstand wird weitergehen. Es ist ein Freiheitskampf für universelle Rechte und Überzeugungen. Das wird niemals sterben“, sagte Ahmed Wali Massud.

  • 8/25/2021 9:26:37 PM   Tobias Müller

    Die amerikanische Regierung will auch nach dem 31. August Amerikaner und Afghanen bei der Ausreise aus Afghanistan unterstützen. „Wir und die internationale Gemeinschaft erwarten, dass die Menschen, die Afghanistan nach dem Abzug des US-Militärs verlassen wollen, dies auch tun können. Daran arbeiten wir“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Mittwochnachmittag (Ortszeit). Man prüfe eine Reihe von Möglichkeiten, wie man etwa weiter konsularische Unterstützung leisten können.

    US-Außenminister Antony Blinken sprach davon, dass es keine „Frist“ für die Bemühungen gebe, ausreisewilligen Amerikanern oder Afghanen zu helfen. Die militant-islamistischen Taliban hätten sich verpflichtet, Menschen über den 31. August hinaus sicheres Geleit zu ermöglichen. „Und wir haben sicherlich Anreize und Druckmittel gegenüber einer zukünftigen afghanischen Regierung, um sicherzustellen, dass dies geschieht“, sagte Blinken weiter ohne ins Detail zu gehen.

  • 8/26/2021 12:03:59 AM   Ulrike Putz
    Die US-Botschaft in Kabul hat US-Bürgern aus Sicherheitsgründen davon abgeraten, zum Flughafen der afghanischen Hauptstadt zu kommen. Es gebe eine Gefahrenlage an den Toren des Flughafens, warnte die Botschaft in der Nacht zu Donnerstag.
     
    „US-Bürger, die sich derzeit am Abbey Gate, East Gate oder North Gate aufhalten, sollten das Gebiet sofort verlassen.“
     
    Ausnahmen sollten nur im Falle individueller Anweisungen von Vertretern der US-Regierung gemacht werden. Zuvor hatte die deutsche Botschaft vor Schießereien und Terroranschlägen am Flughafen von Kabul gewarnt.
     
    Embedded PolopolyImage
    Die US-Botschaft warnt vor unmittelbarer Gefahr am Flughafen Kabul. (Foto: dpa)
  • 8/26/2021 12:14:18 AM   Ulrike Putz
    Das an Bord eines US-Transportflugzeugs zur Welt gekommene afghanische Baby ist nach Militärangaben von den Eltern nach dem Flugzeug benannt worden. Das Mädchen, das auf dem deutschen US-Stützpunkt Ramstein geboren wurde, heiße nun nach dem Rufzeichen der Maschine „Reach“, erklärte der Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa, General Tod Wolters, am Mittwoch. Die Transportflugzeuge vom Typ Boeing C-17 der US-Luftwaffe nutzen oft das Rufzeichen „Reach“, gefolgt von einer Zahlenkombination.
     
    „Wie sie sich gut vorstellen können, als Pilot der Luftwaffe ist es mein Traum, dass junge Kind namens Reach als US-Staatsbürgerin aufwachsen zu sehen und dass sie (später) Kampflugzeuge der US-Luftwaffe für die Luftwaffe fliegen wird.“
    Das sagte Wolters, der über Video ins US-Verteidigungsministerium zugeschaltet war. Das Militär habe mit den Eltern gesprochen, sagte Wolters. Zudem seien zwei weitere Säuglinge von Evakuierten im nahen Militärkrankenhaus in Landstuhl zur Welt gekommen, sagte er. Den Babys gehe es gut.
     
    Bei der Mutter des Babys Reach hatten am Samstag auf dem Flug aus dem Emirat Katar nach Deutschland die Wehen und gesundheitliche Beschwerden eingesetzt. Ihr Zustand verbesserte sich, nachdem die C-17 niedriger flog und sich der Luftdruck dadurch erhöhte, wie das US-Transportkommando am Sonntag erklärt hatte. Das Manöver habe geholfen, ihr Leben zu retten. Nach der Landung habe die Frau im Laderaum mit Hilfe von Soldaten ein Mädchen zur Welt gebracht.
     
    Für die Afghanen ist der Luftwaffenstützpunkt im pfälzischen Ramstein nur eine Durchgangsstation. Sie werden von dort aktuell zumeist nach Dulles in Virginia bei Washington ausgeflogen, von wo sie zunächst auf US-Militärstützpunkte verteilt werden. Nach Angaben von Wolters können in Ramstein, dem weltweit größten US-Luftwaffenstützpunkt außerhalb der Heimat, zeitweise bis zu 12.000 Afghanen untergebracht werden. Zusammen mit anderen deutschen Standorten, darunter Grafenwöhr und Spangdahlem, sowie je einem Stützpunkt in Italien und Spanien könnten derzeit 25.000 Evakuierte versorgt werden.
     
    Embedded PolopolyImage
    Unter den bisher Ausgeflogenen waren drei Hochschwangere, die ihre Kinder kurz nach der Landung in Deutschland bekommen haben. (Foto: dpa)
  • 8/26/2021 12:26:57 AM   Ulrike Putz
    Angesichts des bevorstehenden vollständigen US-Abzugs aus Afghanistan hat Belgien seine Rettungsflüge aus Kabul eingestellt. Grund sei die sich verschlechternde Lage in dem Land, schrieb Regierungschef Alexander De Croo am Mittwochabend im Onlinedienst Twitter. Die Entscheidung sei „in Abstimmung mit den europäischen Partnern“ getroffen worden.
     
    Die USA wollen ihren Truppenabzug aus Afghanistan bis kommenden Dienstag abschließen. Daher muss der Einsatz am Flughafen Kabul schon Tage vorher heruntergefahren werden – mit entsprechenden Folgen für den Flugbetrieb und Startgenehmigungen für die Maschinen anderer Länder.
     
    Paris hatte bereits mitgeteilt, dass die französischen Rettungsflüge am Donnerstagabend eingestellt werden, falls die USA an ihrem Abzugsdatum 31. August festhalten. Die Türkei begann nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Ankara am Mittwoch mit dem Abzug ihrer Soldaten aus Afghanistan.
  • 8/26/2021 1:58:12 AM   Ulrike Putz

    Krise in Kabul: US-Botschaft warnt vor akuter Gefahr an Toren zum Flughafen

    US-Bürger sollen die Gegend um das Abbey Gate, das East Gate und das North Gate „sofort verlassen“. Auch Großbritannien warnt seine Bürger. Am Flughafen bestehe „hohe Gefahr terroristischer Angriffe“.
  • 8/26/2021 3:14:41 AM   Ulrike Putz
    Der Präsident der Diakonie in Deutschland dringt auf einen „starken Beitrag“ bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan.
     
    „Wenn wir der Erzählung treu bleiben wollen, dass unsere Freiheit und Sicherheit am Hindukusch verteidigt wird, dann müssen wir dort gerade jetzt auch die Menschenwürde verteidigen.“
     
    Das sagte Ulrich Lilie der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Jene, die in Afghanistan Gefahr an Leib und Leben befürchten müssen, benötigten eine menschenwürdige Perspektive.
     
    „Darum brauchen wir einen deutschen Beitrag und müssen ein großes Kontingent an Afghanen bei uns aufnehmen“, so Lilie. Nur so werde man dem Versprechen gerecht, „das wir diesen Menschen gegeben haben. Auch in Wahlkampfzeiten sollten wir den Mut dazu haben“, betonte der Diakonie-Präsident. Die Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan stelle Deutschland zudem vor keine Probleme.
     
    Lilie kritisierte den derzeit häufig zu hörenden Vergleich mit dem Jahr 2015. Das sei nicht angebracht. Damals waren fast eine Million Flüchtlinge ins Land gekommen. „Wir reden heute über ganz andere Zahlen; wahrscheinlich geht es zunächst um eher 50.000 Menschen.“ Der Prozess sollte aber vorher europäisch abgestimmt werden – „damit wir es besser machen als 2015.“

  • 8/26/2021 4:04:55 AM   Ulrike Putz
    Der Inspekteur des Deutschen Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, hat die afghanischenArmee für den Vormarsch der militant-islamistischen Taliban in dem Land mitverantwortlich gemacht.
     
    „Das ist ja eine Berufsarmee gewesen. Das waren keine Wehrpflichtigen, die sofort die Waffen fallen lassen, weil sie zum Dienst gezwungen worden wären.“
     
    Das sagte Mais der Rhein-Zeitung. Man habe wohl überschätzt, inwieweit die Soldaten bereit seien, für einen Staat zu kämpfen, der mit internationaler Unterstützung entstanden sei. „Ich denke, das Scheitern hat auch viel mit Korruption zu tun, mit Vetternwirtschaft und schlechter Behandlung der Soldaten“, führte Mais aus. „Und das Führungskorps ist auch nicht immer nach Leistung ausgewählt worden, sondern über einen Schlüssel nach Ethnien.“ Die Taliban hatten Afghanistan Mitte August in wenigen Tagen und ohne größere Gegenwehr der Streitkräfte erobert.

  • 8/26/2021 4:40:58 AM   Ulrike Putz
    Die Bundeswehr will Medienberichten zufolge ihre Luftbrücke aus Kabul schon am morgigen Donnerstag beenden. Dann solle der letzte Militär-Transporter vom Typ A400M aus der afghanischen Hauptstadt abheben, berichtete das Magazin Spiegel auf seiner Internet-Seite.
     
     
    Auch die Bild-Zeitung berichtete, Deutschland beende seine Evakuierungsmission bereits vier Tage vor dem Truppenabzug der USA. Insgesamt sollten am Donnerstag vier Airbus A400M mit Evakuierten und deutschen Soldaten von Kabul aus ins usbekische Taschkent fliegen. Unter den Soldaten seien auch Fallschirmjäger und KSK-Soldaten sowie zwei Spezialkräfte-Hubschrauber.
     
    In Taschkent würden sie der letzten Planung zufolge von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, dem Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, und der Wehrbeauftragten des Bundestages, Eva Högl, empfangen. Gemeinsam mit den Soldaten solle es dann am Freitag nach Deutschland gehen. Die Maschinen würden zum Fliegerhorst der Bundeswehr nach Wunstorf in Niedersachen fliegen.
     
     
    In Kreisen der Bundesregierung hieß es am Mittwochabend, man könne die Berichte nicht bestätigen. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte, es handele sich um operative Details, zu denen sie sich aus Sicherheitsgründen nicht äußern könne.
     Embedded PolopolyImage
    Die deutschen Fallschirmjäger, die derzeit noch den Zugang zum Flughafen Kabul kontrollieren, sollen schon heute abreisen. (Foto: Bundeswehr)

     
  • 8/26/2021 4:47:04 AM   Ulrike Putz
    Die Taliban haben die Deutsche Welthungerhilfe und weitere Hilfsorganisationen aufgefordert, die humanitäre Arbeit in Afghanistan fortzusetzen. Die Welthungerhilfe habe zwei ihrer Außenbüros im Norden in Jawzjan und Samangan sowie das Zentralbüro in Kabul wieder eröffnet, sagte der Afghanistan-Direktor der Hilfsorganisation, Thomas ten Boer, am Mittwochabend dem Magazin Spiegel.
     
    „Wir wollen und müssen den Menschen helfen. Was wir dafür nun von der neuen Regierung brauchen, ist Klarheit: Was wollen sie und was erwarten sie von uns?“
     
    Ten Boer erläuterte, die Welthungerhilfe sei mit 173 Ortskräften im Land tätig. „Keiner von ihnen wurde meines Wissens bisher von der Bundesregierung kontaktiert und darüber informiert, ob und wann sie ausgeflogen werden. Leider kann ich nicht mehr für sie tun, als in Kontakt zu bleiben.“
     
    Nach Angaben des Entwicklungs-Experten befinden sich mehr als 13 Millionen der rund 32 Millionen Menschen in Afghanistan in akuter Ernährungsunsicherheit, haben also nicht zuverlässig ausreichend zu essen. Seit Monaten lebten Binnenflüchtlinge in informellen Lagern rund um die Hauptstadt in desaströsen Verhältnissen, zwischen Müllhalden und ohne medizinische Versorgung, stabile Unterkünfte und Schulbildung für die Kinder. Auch Regierungsangestellte hätten seit Monaten keinen Lohn erhalten.
     
    „Wir müssen die Menschen jetzt dabei unterstützen, ihre Häuser wieder aufzubauen. Denn in zwei, drei Monaten haben wir Winter – und der ist hier bitterkalt. Bei minus 20 Grad können die Menschen nicht in Zelten oder notdürftigen Behausungen überleben.“
     
    Das größte Problem der Hilfsorganisationen seien nicht die Taliban, sondern geschlossene Banken und mangelndes Benzin, sagte ten Boer weiter. Es sei weiter möglich, auf dem Landweg Güter in das Land zu bringen. „Wenn wir in großem Umfang Nahrungsmittel oder andere Hilfsgüter verteilen möchten, können wir die Lieferanten nicht bezahlen. Selbst wenn wir das Geld aus Deutschland überweisen würden, könnte die Person vor Ort nicht sehen, dass es auf ihrem Konto angekommen ist, geschweige denn das Geld abheben.“
  • 8/26/2021 4:53:11 AM   Ulrike Putz
    Trotz der Warnungen der USA und ihrer Verbündeten vor Angriffen der IS-Miliz drängen sich riesige Menschenmengen vor den Zugängen zum Flughafen Kabul. Die Umgebung sei „unglaublich überfüllt“, sagt ein westlicher Diplomat. Allein schätzungsweise 1500 Menschen, die US-Pässe oder Visa für die USA hätten, versuchten weiterhin, auf das Flughafengelände zu gelangen. Der Flugbetrieb, der sich am Mittwoch verlangsamt habe, werde nun wieder beschleunigt.
  • 8/26/2021 6:17:24 AM   Niklas Zimmermann

    Bundeswehr in Afghanistan: Der Abzug rückt näher, Rettungsflüge werden schwieriger

    In der Nacht auf Donnerstag konnte die Bundeswehr keine Schutzbedürftigen aus Kabul ausfliegen. Auch Spekulationen erschweren laut Generalinspekteur Eberhard Zorn die Anstrengungen, Menschen zu retten.
  • 8/26/2021 6:20:14 AM   Niklas Zimmermann
    Der FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff rechnet nicht mit einem Blauhelm-Einsatz der Vereinten Nationen in Afghanistan. Dazu müsse die Regierung vor Ort bereit sein, sagte  Lambsdorff im ZDF-Morgenmagazin. "Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, dass die Taliban einer Blauhelm-Mission zustimmen würden. Wünschen kann man sie sich, aber realistisch ist sie nicht."
  • 8/26/2021 6:21:47 AM   Niklas Zimmermann
    Viele Soldaten seien wütend und schockiert wegen der "Überraschtheit" vieler Politiker über den schnellen Zusammenbruch der afghanischen Regierung, sagt der Chef des Bundeswehrverbandes, André Wüstner, im Deutschlandfunk. Dabei habe es viele Berichte der Botschaft, aus der Armee und von Experten gegeben, die auf die drohenden Gefahren hinwiesen. "Auf jeden Fall müssen wir über Verantwortung und Konsequenz noch reden", fordert Wüstner.
  • 8/26/2021 6:25:56 AM   Niklas Zimmermann

    Die Bundeswehr hat ihre Evakuierungsmission für Deutsche und einheimische Ortskräfte in Afghanistan am Donnerstagmorgen fortgesetzt. Gegen 7.15 Uhr MESZ startete in der usbekischen Hauptstadt Taschkent ein Transportflugzeug A400M in Richtung Kabul, wie das Einsatzführungskommando auf Twitter mitteilte. Es soll dort weitere Schutzsuchende aufnehmen.

    Am Vorabend hatte die Bundeswehr mit dem letzten von mehreren Flügen am Mittwoch 167 Menschen aus der afghanischen Hauptstadt ausgeflogen. „Insgesamt 5193 Personen konnten seit Beginn der Evakuierungsmission durch die Bundeswehr in Sicherheit gebracht werden - allein gestern waren es 539 zu Schützende“, schrieb das Verteidigungsministerium am Donnerstag auf Twitter. „Wir evakuieren bis zur letzten Sekunde.

  • 8/26/2021 8:21:15 AM   Niklas Zimmermann
    Die militärische Evakuierungsmission für Deutsche und einheimische Mitarbeiter aus Afghanistan steuert auf ein schnelles Ende zu. Die Bundeswehr wollte am Donnerstag nochmals mit vier Flugzeugen Menschen aus Kabul ausfliegen. Bis Freitag sollten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auch militärische Kräfte ganz weitgehend abgezogen sein. 
     
    Die aus mehreren Nationen stammenden Soldaten am Flughafen sind bei ihren Evakuierungsaktionen auf den Schutz durch amerikanische Truppen angewiesen. US-Präsident Joe Biden hatte erklärt, dass er an dem Plan festhalte, die amerikanischen Truppen bis zum 31. August aus Kabul abzuziehen.
     
    Gegen 08.35 Uhr MESZ landete in Kabul ein aus der usbekischen Hauptstadt Taschkent kommendes Transportflugzeug A400M, wie das Einsatzführungskommando auf Twitter mitteilte. Es soll dort weitere Schutzsuchende aufnehmen.
  • 8/26/2021 8:40:10 AM   Niklas Zimmermann
    Ein Vertreter der britischen Regierung hält einen Terroranschlag am Flughafen in Kabul binnen Stunden für möglich. Auf die Frage des Senders Sky News, ob sich ein Anschlag innerhalb der nächsten Stunden ereignen könne, sagte Verteidigungsstaatssekretär James Heappey am Donnerstagmorgen ausdrücklich „Ja“. Im Laufe der Woche seien sich die Geheimdienste immer sicherer darüber geworden, dass ein „ernsthafter, unmittelbarer, tödlicher Angriff“ auf den Flughafen oder die von westlichen Truppen genutzten Zentren drohe.
     
    Während die Uhr bis zum Ende des Monats weiter tickt, müssen wir diese sehr, sehr reelle Bedrohung mit den Menschen in Kabul teilen und ihnen raten, sich vom Flughafen zu entfernen anstatt dorthin zu kommen“, sagte der Staatssekretär.
     
    Der Sender zitiert zudem eine nicht genannte, hochrangige britische Quelle, die von einem „sehr hohen Risiko eines Terroranschlags“ auf die Evakuierungsmission in Kabul sprach. Auch deutsche und amerikanische Behörden hatten davor bereits gewarnt. Wann die britischen Evakuierungsflüge enden sollen, wollte Staatssekretär Heappey nicht genauer bekanntgeben. In den nächsten 24 Stunden sollten aber – wenn möglich – elf Flüge stattfinden.
  • 8/26/2021 9:21:50 AM   Niklas Zimmermann
    Die Bundeswehr hat am Donnerstag 150 weitere Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Das Einsatzführungskommando meldete am Donnerstag auf Twitter, dass ein Militärtransporter vom Typ A400M mit den Schutzsuchenden an Bord um 9.42 Uhr deutscher Zeit in Richtung Taschkent gestartet ist. Dort befindet sich das Drehkreuz der Bundeswehr, von dem aus es weiter nach Deutschland geht.
    Der Flug ist einer der letzten Evakuierungsflüge der Bundeswehr. Sie wollte am Donnerstag mit vier Flugzeugen Menschen aus Kabul ausfliegen. Es wird erwartet, dass die Operation wegen des Abzugs der amerikanischen Truppen bis zum 31. August und der sich immer weiter verschärfenden Bedrohungslage um den Flughafen bald endet. In den vergangenen Tagen hatte es dort immer wieder Terrorwarnungen und Schießereien gegeben. Mehrere Länder haben ihre Evakuierungen bereits beendet. Frankreich will seinen Einsatz nach den Worten von Premierminister Jean Castex am Freitag beenden.
    Die Bundeswehr hat seit Beginn des Einsatzes am Montag vergangener Woche mehr als 5300 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen, darunter mehr als 500 deutsche Staatsbürger. Der größte Teil von ihnen sind schutzbedürftige Afghanen, darunter frühere Mitarbeiter der Bundeswehr und der Bundesministerien.

  • 8/26/2021 11:22:55 AM   Anna-Lena Ripperger
    Die russische Regierung will ihre Haltung zu den Taliban in Afghanistan noch nicht festlegen. Zunächst solle der Umgang der Islamisten mit der Bevölkerung und den russischen Diplomaten beobachtet werden, sagte ein Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Russland wolle Frieden und Stabilität in Afghanistan.

  • 8/26/2021 11:44:28 AM   Anna-Lena Ripperger
    Der ohnmächtige Westen erkennt in Afghanistan nicht die Folgen seines Engagements, sondern die Folgen seines Rückzugs. Unser Autor erwartet eine Entschuldigung. Ein Gastbeitrag von Navid Kermani:
  • 8/26/2021 12:38:48 PM   Simon Hüsgen
    Belgien hat als erstes Land seine Evakuierungsflüge aus Kabul gestoppt. Frankreich sieht sich in seinem frühzeitigen Ausfliegen von Ortskräften bestätigt. Nun seien die Vereinten Nationen gefragt. 
     
  • 8/26/2021 12:41:20 PM   Simon Hüsgen

    Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi hat die Länder der G-20-Gruppe aufgerufen, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die Rechte der Frauen in Afghanistan zu schützen. Afghanische Mädchen und Frauen verlören gerade ihre „Freiheit“ und ihre „Würde“ und kehrten in die „traurigen Umstände zurück, in denen sie vor 20 Jahren lebten“, sagte Draghi am Donnerstag bei einer G-20-Ministerkonferenz zu Frauenrechten in Santa Magherita Ligure.

    Frauen seien in Afghanistan dem Risiko ausgesetzt, wieder „Bürger zweiter Klasse“ zu werden, zum Opfer von Gewalt zu werden und systematisch diskriminiert zu werden, nur weil sie Frauen seien, sagte Draghi in seiner Funktion als amtierender Präsident der G-20-Staaten. Die G-20-Staaten müssten alles unternehmen, damit die Frauen ihre grundlegenden Rechte behielten, vor allem das Recht auf Bildung.

  • 8/26/2021 12:44:38 PM   Simon Hüsgen

    Der Vorsitz im Rat der EU hat für den kommenden Dienstag ein Sondertreffen der Innenminister zur Lage in Afghanistan einberufen. Das teilte die Vertretung der Mitgliedstaaten der Europäischen Union am Donnerstag in Brüssel mit. Thema der Beratungen sollen nach Angaben der derzeitigen slowenischen Ratspräsidentschaft unter anderem die möglichen Auswirkungen der Lage in Afghanistan auf Migrationsbewegungen in Richtung Europa sein. Slowenien hat den alle sechs Monate wechselnden EU-Ratsvorsitz seit Juli inne. Als kleines Land mit nur rund 2,1 Millionen Einwohnern besitzt es bei europäischen Entscheidungsprozessen normalerweise keinen besonders großen Einfluss. Als EU-Vorsitzland kommt ihm nun aber für ein halbes Jahr eine wichtige Rolle bei der Themensetzung und bei der Lösung von Meinungsverschiedenheiten zwischen den EU-Staaten zu.

  • 8/26/2021 12:59:34 PM   Anna-Lena Ripperger

    Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hat das nahende Ende der Evakuierungsflüge aus Kabul als abermalige „Niederlage des Westens“ gegenüber den Taliban bezeichnet. Dass besonders die Vereinigten Staaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg für die Deutschen einmal eine Luftbrücke nach Berlin erfunden hätten, sich nicht in der Lage sähen, länger als bis zum 31. August in Afghanistan zu bleiben, „ist eine bittere Enttäuschung“, sagte er am Donnerstag in Düsseldorf. Auch über den 31. August hinaus müsse das Ziel sein, Menschen auf zivilem Luftfahrtweg oder auf dem Landweg aus Afghanistan herauszubringen. Laschet sprach sich zudem abermals für einen Nationalen Sicherheitsrat aus, der künftig im Bundeskanzleramt angesiedelt werden solle.

  • 8/26/2021 1:17:26 PM   Simon Hüsgen
    Ein italienischer Militärtransporter soll beim Start vom Flughafen in Kabul beschossen worden sein. Das berichteten italienische Medien am Donnerstag übereinstimmend unter Berufung auf Quellen im italienischen Verteidigungsministerium und Journalisten vor Ort. Wie die Zeitung Repubblica schreibt, seien neben den Journalisten 98 Afghanen an Bord gewesen.
     
    Was genau vorgefallen ist, ist noch unklar. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, hätten die Schüsse nicht dem Flugzeug gegolten, sondern seien in die Luft abgefeuert worden, um eine Menschenmenge auseinanderzutreiben. Verletzte oder Schäden an dem Flugzeug hat es laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters nicht gegeben.
  • 8/26/2021 1:41:55 PM   Simon Hüsgen
    Kanzlerin Angela Merkel hat die für den 28. bis 30. August geplante Reise nach Israel wegen der dramatischen Entwicklung in Afghanistan abgesagt. Beide Seiten seien sich einig, dass der Besuch zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden solle, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag mit.
     
Gesponsert von Platform for Live Reporting, Events, and Social Engagement