Lage in Afghanistan

Lage in Afghanistan

  • 8/16/2021 1:04:36 PM   Anna Schiller
    Das Sonntagnacht über Usbekistan abgestürzte afghanische Militärflugzeug soll von der Luftabwehr abgeschossen worden sein. Das teilt das usbekische Verteidigungsministerium nach Bericht der russischen Nachrichtenagentur RIA mit. Das Flugzeug habe versucht, in den usbekischen Luftraum einzudringen. Der Pilot habe sich mit dem Schleudersitz retten können. Das Nachrichtenportal Gazeta.uz hatte zuvor von dem Absturz berichtet.

  • 8/16/2021 1:06:29 PM   Tobias Schrörs
    Der Afghanische Frauenverein will seine Hilfsprojekte in Afghanistan trotz der Machtübernahme der Taliban weiterführen. „Wir sind für die Zivilisten da. Wir können unsere Arbeit nicht stoppen. Die Menschen brauchen unsere Hilfe“, sagte die Vorsitzende des in Hamburg ansässigen Vereins, Nadia Nashir, am Montag dem Evangelischen Pressedienst. Aufgrund der aktuell schwierigen Sicherheitslage seien derzeit zwar elf der 14 Projekte vorübergehend gestoppt. „Aber unsere Mitarbeiter wollen im Land bleiben und den Menschen weiter helfen.“
  • 8/16/2021 1:09:33 PM   Tobias Schrörs
     Die amerikanischen Truppen am Flughafen Kabul müssen nach Angaben des Weißen Hauses zunächst Ordnung und Sicherheit wieder herstellen, bevor es von Dienstag an abermals Evakuierungsflüge geben kann. Die Soldatinnen und Soldaten würden „den Großteil des restlichen Tages“ damit verbringen, die Lage am Flughafen wieder unter Kontrolle zu bringen, sagte der stellvertretende nationale Sicherheitsberater Jon Finer am Montag dem Fernsehsender MSNBC. Im Laufe des Tages und am Dienstag würden noch mehr amerikanische Truppen am Flughafen ankommen, sagte Finer.

    Damit werde es „genügend Truppen geben, um die Sicherheit des Flughafens zu gewährleisten, damit es wieder Evakuierungsflüge für Zivilisten“ geben könne, erklärte Finer weiter. Die amerikanischen Streitkräfte wollen in Kürze bis zu 5000 Soldaten am Flughafen stationiert haben. Ein Teil der Verstärkung ist schon dort. Sie unterstützen die rund tausen amerikanischen Soldaten, die bis Anfang letzter Woche noch zur Sicherung der Botschaft und des Flughafens in Afghanistan geblieben waren.
  • 8/16/2021 1:10:34 PM   Anna Schiller
    Die Linke hat der Bundesregierung vorgeworfen, Ortskräfte und Helfer in Afghanistan im Stich gelassen zu haben. „Diese unterlassene Hilfe der Bundesregierung, die wird Menschen das Leben kosten“, sagte die Spitzenkandidatin der Partei, Janine Wissler, am heutigen Montag in Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Ortskräfte, Frauenrechtlerinnen und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen hätten beim Abzug der Bundeswehr im Juni mitgenommen werden müssen. Deshalb sei die Bundesregierung verantwortlich für die Gefährdung von Menschenleben in Afghanistan.
  • 8/16/2021 1:12:02 PM   Tobias Schrörs
    Afghanistan wird infolge der Machtübernahme durch die Taliban nach Ansicht des früheren nationalen Sicherheitsberaters John Bolton „zurück ins 15. Jahrhundert“ fallen. Die Taliban seien  eine Gruppe des „mittelalterlichen, religiösen Fanatismus“, sagte Bolton am Montag dem Radiosender NPR. Die Taliban hätten kein Interesse an einer Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft und würden schon bald wieder islamistischen Terrorgruppen Schutz bieten. 
     
    Der Republikaner Bolton war unter dem ehemaligen Präsidenten George W. Bush amerikanischer Botschafter bei den Vereinten Nationen, dem früheren Präsidenten Donald Trump diente er zeitweise als nationaler Sicherheitsberater. Trump hatte ihn 2019 wegen Meinungsverschiedenheiten rausgeworfen.
  • 8/16/2021 1:23:19 PM   Tobias Schrörs
    Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat den internationalen Militäreinsatz in Afghanistan rückblickend für gescheitert erklärt. „Es ist das größte Debakel, das die NATO seit ihrer Gründung erleidet“, sagte Laschet am Montag in Berlin. „Es ist eine politische und humanitäre Katastrophe.“ Laschet sprach mit Blick auf die Ereignisse in Afghanistan von einem „Epochenwechsel, vor dem wir stehen“. 
     
    Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan stelle auch der europäischen Außenpolitik ein schlechtes Zeugnis aus: „Wir sehen: Die Handlungsfähigkeit Europas ist nicht gegeben ohne die Vereinigten Staaten an unserer Seite“, sagte Laschet. Der Abzug der Vereinigten Staaten aus Afghanistan habe zu der aktuellen Situation geführt.
     
    Die Europäische Union sei nun dringend gefordert, Afghanistans Nachbarländern bei dem erwarteten Zuzug afghanischer Flüchtlinge zu helfen. „Wir dürfen die Fehler von 2015 nicht wiederholen“, sagte Laschet mit Blick auf die damaligen Flüchtlingsbewegungen aus Syrien nach Europa.
     
    Europa müsse nun mit Blick auf Afghanistan „seine Verantwortung wahrnehmen“ und dürfe dabei „keine Kosten scheuen, diese Hilfe vor Ort zu leisten“. Es gebe jetzt „noch alle Chancen“, ein Migrationsszenario wie 2015 zu vermeiden, sagte der CDU-Chef.
     
    Zudem mahnte Laschet rasche und engagierte Hilfe für die Ortskräfte in Afghanistan an. „Der Westen hat jetzt vor Ort die moralische Verpflichtung, denjenigen zu helfen, die uns geholfen haben und sich für ein freies Afghanistan eingesetzt haben.“ Er forderte, die Luftbrücke der Bundeswehr „so lange wie möglich aufrecht zu erhalten“. Die Betroffenen seien „akut mit dem Tod bedroht und haben den Schutz der internationalen Gemeinschaft verdient“.
     
    Laschet mahnte zudem eine Debatte über die „Ursachen und Schlussfolgerungen“ der Ereignisse in Afghanistan an. „Es braucht eine schonungslose Fehleranalyse in Deutschland und mit den Verbündeten.“
  • 8/16/2021 1:47:06 PM   Anna Schiller
    „Es ist ein großer Zustand der Unsicherheit und auch der Furcht“ bei vielen Mitarbeitern, sagte der Leiter von Caritas International, Oliver Müller, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Der deutsche Leiter des Afghanistan-Büros der Organisation, Stefan Recker, könne derzeit für eine Ausreise nicht zum Flughafen von Kabul, weil die Lage in der Stadt zu „chaotisch“ sei. Recker sei in seinem Büro allerdings „sicher“.
    Es sei bisher nicht zu den befürchteten Plünderungen in der Stadt gekommen, sagte Müller weiter. Angesichts der „unübersichtlichen“ Lage sei aber klar, dass Recker ausreisen solle. Wie und wann er zum Flughafen komme, sei jedoch offen. Caritas International stehe dazu im Kontakt mit der deutschen Botschaft.
    Ob afghanische Mitarbeiter von Caritas International ausreisen können, ist Müller zufolge ebenfalls noch völlig offen. Caritas International plant, Hilfe für Binnenflüchtlinge in Kabul zu organisieren, denn es gebe 360.000 Inlandsvertriebene, sagte Müller. Es gebe zwar keinen direkten Kontakt zu den Taliban, aber „Signale", dass diese an einer Fortsetzung der humanitären Hilfe interessiert sein könnten.

  • 8/16/2021 2:05:06 PM   Tobias Schrörs
    Italien hat rund 70 Botschaftsangehörige und frühere Mitarbeiter aus Afghanistan ausgeflogen. Die Maschine der italienischen Luftwaffe landete am Montagnachmittag auf dem Flughafen Fiumicino in Rom, wie das Außenministerium mitteilte. Der Flug sei am Sonntag gestartet. Als nächstes sollen auch Afghanen evakuiert werden, die früher mit dem italienischen Verteidigungs- und dem Außenministerium zusammenarbeiteten. Dafür will das Militär eine Luftbrücke mit Transportflugzeugen vom Typ KC-767 einrichten.
     
    Regierungschef Mario Draghi dankte den Militäreinheiten für ihre Arbeit beim Rücktransport der Italiener. Italien habe das Ziel, die afghanischen Bürger zu schützen, die an der italienischen Mission in Afghanistan mitgearbeitet hatten. Italien war über die Dauer von 20 Jahren mit insgesamt mehr als 50.000 Männern und Frauen am Afghanistan-Einsatz beteiligt. 723 wurden verletzt, 53 Italiener starben.
  • 8/16/2021 2:07:57 PM   Anna Schiller
    Der frühere amerikanische Präsident Donald Trump hat seinem Nachfolger Joe Biden der Deutschen Presse-Agentur zufolge vorgeworfen, sich den Taliban „ergeben“ zu haben. Biden habe mit seiner Afghanistan-Politik „das Vertrauen in die Macht und den Einfluss Amerikas zerstört“, erklärte Trump am Montag. Die Folgen des Abzugs der US-Truppen wären unter Führung seiner Regierung „komplett anders“ gewesen, sagte Trump.
     
    In seiner Amtszeit hatte Trump den Abzug der amerikanischen Truppen als Präsident durch ein Abkommen mit den Taliban auf den Weg gebracht. Unter Trump sollten die amerikanischen Soldaten Afghanistan bereits im Mai verlassen. Im Frühjahr kündigte Biden an, dass die damals noch rund 2500 verbliebenen Soldaten bis zum 20. Jahrestag der Anschläge vom 11. September Afghanistan verlassen sollten. Zuletzt wurde das Abzugsdatum auf Ende August vorgezogen.
  • 8/16/2021 2:10:13 PM   Anna Schiller
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich am Montagabend zur Lage in Afghanistan äußern. Das Bundespresseamt kündigte eine Pressekonferenz im Kanzleramt für 18.45 Uhr an. Bereits um 17.00 Uhr soll Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) vor die Presse treten.
  • 8/16/2021 2:56:54 PM   Anna Schiller
    In einem Interview mit der BBC sagte der ehemalige afghanische Präsident Hamid Karzai, er habe Kontakte zur Taliban-Führung gehabt und werde sich mit ihnen für eine friedliche Machtübergabe abstimmen. „Das Wichtigste ist das Leben und die Sicherheit aller Afghanen“, sagte Karzai. Die Taliban hätten ihm mitgeteilt, „dass sie Leute ernannt haben, die sich auf die Sicherheit der Stadt [Kabul] konzentrieren.“ Er hoffe, dass es morgen weitere Fortschritte geben werde.
     
    „Ashraf Ghani hat seinen Job aufgegeben und ist gegangen. (...) Um dieses Vakuum zu füllen, muss die Legitimität wiederhergestellt und in geeignete Hände gegeben werden“, sagte Karzai dem britischen Sender. Die Taliban seien jetzt die dominierende Kraft und er hoffe, dass ihre Herrschaft stark und zum Wohle der afghanischen Nation sei.
     
    Karzai sagte der BBC außerdem, er sei Teil eines dreiköpfigen Rates, der daran arbeite, die Macht friedlich an die Taliban zu übergeben. Karzai führte das Land von 2001 bis 2014.
  • 8/16/2021 3:19:41 PM   Tobias Schrörs
    Außenminister Heiko Maas (SPD) hat eine falsche Lageeinschätzung in Afghanistan eingestanden. „Es gibt da nichts zu beschönigen“, sagte Maas am Montagnachmittag in Berlin. Weder die Bundesregierung noch ihre westlichen Partner einschließlich der Nachrichtendienste hätten die aktuelle Entwicklung so vorhergesehen. „Es gebietet die Ehrlichkeit, das in aller Form so einzugestehen.“
    Die Bilder aus Kabul seien außerordentlich schmerzhaft. Die Bundesregierung werde "nichts unversucht lassen, so viele Menschen wie möglich noch aus der katastrophalen Lage vor Ort zu retten." Eine Maschine der Bundeswehr sei auf dem Weg nach Kabul und solle in den nächsten Stunden dort eintreffen, zwei weitere seien auf dem Weg in die Region. "Wir wollen so viele Menschen wie es geht, schnell außer Landes bringen."
    Der Afghanistan-Experte des Auswärtigen Amtes werde nach Doha aufbrechen, um alle weiteren Maßnahmen mit den dort befindlichen internationalen Partnern und Akteuren zu besprechen. In der Europäische Union werde man in eine "intensive Beratung und eine Phase der Abstimmung eintreten". Am Dienstag werde man auf einem kurzfristig einberufenen Ministerrat für eine geschlossene politische Reaktion werben. Daneben müsse schon jetzt mehr humanitäre mehr geleistet werden, um den Ländern in der Region, die die Krise am unmittelbarsten zu spüren bekämen, zu helfen.
  • 8/16/2021 4:49:19 PM   Simon Hüsgen
    US-Soldaten haben auf dem Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul zwei bewaffnete Männer getötet. Inmitten von tausenden Menschen, die sich dort friedlich aufhielten, hätten zwei Männer ihre Waffen „auf bedrohliche Weise geschwungen“, sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Montag. „Beide wurden getötet.“
  • 8/16/2021 4:51:23 PM   Simon Hüsgen
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    Der Sieg der Taliban in Afghanistan entfacht eine Flüchtlingsdebatte in Deutschland. Armin Laschet fordert humanitäre Hilfe an Ort und Stelle, Annalena Baerbock die Aufnahme Tausender, berichten die Kollegen Eckart Lohse und Konrad Schuller:
  • 8/16/2021 5:08:50 PM   Tobias Schrörs
    Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Montag über die Lage in Afghanistan: "Das ist eine überaus bittere Entwicklung". "Bitter, dramatisch und furchtbar" sei die Lage vor allem für die Menschen in Afghanistan. Die Entwicklung sei aber auch bitter für Deutschland und die Verbündeten, die 20 Jahre dort im Einsatz gewesen seien. Niemals dürften die Menschen vergessen werden, die diesen Einsatz mit ihrem Leben und mit Narben an Leib und Seele bezahlt hätten.
  • 8/16/2021 5:13:18 PM   Tobias Schrörs
    "Wir hoffen, dass unser erster A 400 M bald landen kann", sagte Merkel mit Blick auf die deutschen Evakuierungsflüge. Die Lage am Flughafen in Kabul sei sehr angespannt. Dort seien die Ansprechpartner die Vereinigten Staaten und die Türkei.
  • 8/16/2021 5:16:04 PM   Tobias Schrörs
    Kanzlerin Merkel hat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron über Afghanistan gesprochen. „Ich glaube, hier wird es eine sehr enge deutsch-französische Abstimmung geben." Man werde sich intensiv hinsichtlich der Evakuierungen und nachfolgender Entwicklungen abstimmen.
  • 8/16/2021 5:19:50 PM   Tobias Schrörs
    "Wir werden das Bundestagsmandat am Mittwoch im Kabinett beschließen", sagte Merkel am Montag. Man werde auch darüber sprechen, was bei Fluchtbewegungen absehbar sei. Man wolle den Nachbarstaaten helfen, vor allem Pakistan. Dazu stehe man auch in Kontakt mit dem UNHCR. Am Mittwoch werde es einen europäischen Innenministerrat und einen europäischen Außenministerrat geben.
  • 8/16/2021 5:26:13 PM   Tobias Schrörs
    Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den internationalen Einsatz in Afghanistan als Enttäuschung bewertet. Jenseits der Bekämpfung des Terrorismus sei alles „nicht so geglückt und nicht so geschafft worden, wie wir uns das vorgenommen haben“, sagte Merkel am Montag in Berlin. „Das ist eine Erkenntnis, die ist bitter.“ Es seien „keine erfolgreichen Bemühungen“ gewesen. Daraus müsse man Lehren ziehen „und seine Ziele auch kleiner fassen“ bei solchen Einsätzen. Die Taliban hätten das ganze Land erneut unter ihre Kontrolle gebracht. „Das ist eine überaus bittere Entwicklung“, sagte Merkel.
  • 8/16/2021 5:29:57 PM   Tobias Schrörs

    Kanzlerin Merkel hat angekündigt, dass Deutschland alles tun werde, um einheimische Ortskräfte aus Kabul in Sicherheit zu bringen; zugleich räumte sie ein: „Das haben wir leider nicht immer in der Hand.“ Ob die Evakuierungen ausgeführt werden können, hänge „von der Lage in Kabul ab“.

  • 8/16/2021 5:33:52 PM   Tobias Schrörs
     

    In Kabul ist nach der faktischen Machtübernahme der Taliban die größte Fahne des Landes mit der Landesflagge eingeholt worden. Das zeigten Fernsehbilder am Montag. Die Fahne war ein Geschenk Indiens und war erstmals 2014 am Wasir-Akbar-Khan-Hügel gehisst worden, einer Anhöhe im Zentrum der Stadt. Sie galt als eine Art Wahrzeichen, war ein beliebtes Fotomotiv und konnte von weitem gesehen werden.

    Am Wasir-Akbar-Khan-Hügel ist auch der ehemalige Präsident Burhanuddin Rabbani begraben, der 2011 bei einem gezielten Selbstmordanschlag getötet worden war. Auf dem Hügel gibt es zudem ein Schwimmbad mit Sprungturm, das von den Sowjets erbaut worden war. Zur Zeit der Taliban-Herrschaft hatten diese den Sprungturm und das Schwimmbad für Exekutionen genutzt.

  • 8/16/2021 5:51:28 PM   Simon Hüsgen
    Der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr in der afghanischen Hauptstadt Kabul verzögert sich. Zwei Militärtransporter vom Typ A400M wurden am Montag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aufgehalten, weil sie wegen des Chaos auf dem Flughafen Kabul derzeit dort nicht landen können. Sie hingen deswegen nach einem Tankstopp zunächst im aserbaidschanischen Baku fest. 
     
    Eine der Maschinen startete dann am Nachmittag von dort nach Kabul, blieb aber zunächst in einer Warteschleife in der Luft. Zivilisten auf dem Flugfeld verhinderten weiterhin die Landung der Maschine, hieß es aus Militärkreisen. Am Abend musste sie dann in Richtung der usbekischen Hauptstadt Taschkent abdrehen, um dort nachzutanken, wie aus Militärkreisen verlautete. Sie sollte über dem Kabuler Luftraum durch eine andere Maschine ersetzt werden. Auf diese Weise bleibe die Luftwaffe in der Lage, jede Gelegenheit zur Landung zu nutzen, hieß es.
  • 8/16/2021 7:15:39 PM   Simon Hüsgen
    Außenminister Heiko Maas rechnet damit, dass die US-Streitkräfte auf dem Flughafen Kabul die Landebahn in den nächsten Stunden räumen werden, so dass wieder Flugzeuge zur Evakuierung von Menschen landen können. Derzeit sei dies nicht der Fall, sagt der SPD-Politiker in der ARD. Es sei mit den USA vereinbart, dass US-Militärflugzeuge auch Deutsche aus Kabul ausfliegen würden. Deutsche Flugzeuge wiederum würden neben afghanischen Ortskräften auch Bürger anderer Staaten mit an Bord nehmen können, wenn sie landen könnten, hatten Verteidigungs- und Außenministerium zuvor betont.
  • 8/16/2021 7:27:55 PM   Simon Hüsgen

    Im Zuge der Evakuierung von britischen Staatsbürgern und afghanischen Helfern will London 200 zusätzliche Soldaten nach Kabul schicken. Das teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit, nachdem in der vergangenen Woche bereits 600 militärische Kräfte nach Afghanistan entsandt wurden. Die Soldaten sollen dabei helfen, die verbliebenen britischen Staatsbürger und afghanischen Helfer des britischen Militärs möglichst schnell aus dem Land zu holen.

     

    Premierminister Boris Johnson kündigte nach einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron an, in den kommenden Tagen auch im Kreis der G7-Staaten – einer Gruppe führender Industrienationen – mit einer Schalte in den Dialog über Afghanistan treten zu wollen. Der britische Außenminister Dominic Raab schloss die Verhängung von Sanktionen nicht aus. Dies werde vom „Verhalten der Taliban abhängen“, so Raab.

  • 8/16/2021 7:54:48 PM   Moritz Grimmig
    Bundesinnenminister Horst Seehofer rechnet nach der Machtübernahme der Taliban damit, dass 300.000 bis fünf Millionen weitere Afghanen die Flucht ergreifen. Das sagte der CSU-Politiker nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Montag bei einer Unterrichtung der Bundestags-Fraktionschefs. Einen Zeitraum nannte er demnach nicht.

    Auch der „Spiegel“-Journalist Matthias Gebauer berichtete auf Twitter über die Aussage Seehofers. In der Vergangenheit haben insbesondere Nachbarländer wie der Iran und Pakistan Flüchtlinge aus Afghanistan aufgenommen. Ein weiteres wichtiges Transit- und Zielland ist die Türkei.
  • 8/16/2021 8:09:28 PM   Simon Hüsgen
    Der amerikanische Präsident Joe Biden hat sich am Montagabend zur Lage in Afghanistan geäußert. Biden und seine Berater beobachteten die Situation in dem Land sehr genau, um auf den "rapiden Zusammenbruch" zu reagieren.

    Man habe vor 20 Jahren mit dem Ziel in Afghanistan interveniert, die Verantwortlichen für die Angriffe am 11. September 2001 zu "bekommen" und sicherzustellen, dass Al-Qaida Afghanistan nicht mehr als Basis nutzen könne, um Amerika abermals anzugreifen. Die Mission sei niemals "nation-building" gewesen und habe nicht zum Ziel gehabt, dort eine Demokratie zu errichten. 
  • 8/16/2021 8:16:31 PM   Simon Hüsgen
    Als er sein Amt angetreten habe, habe er ein Abkommen übernommen, das sein Vorgänger Donald Trump ausgehandelt habe. Demnach sollten die US-Kräfte bis zum 1. Mai 2021, also circa drei Monate nach Bidens Amtsantritt, Afghanistan verlassen haben. Während der Trump-Regierung sei die Zahl der amerikanische Kräfte von 15.500 Soldaten auf 2.500 Soldaten gesunken.

    Schon zu diesem Zeitpunkt seien die Taliban bereits so stark wie seit 2001 gewesen. Er habe die Wahl gehabt, sich an die von Trump ausgehandelte Abmachung halte, oder bereit zu sein, mitten in der Hauptkampfzeit im Frühjahr die Kräfte wieder aufzurüsten und den Konflikt so wieder zu verstärken. Er stehe weiterhin hinter seiner Entscheidung.
  • 8/16/2021 8:23:23 PM   Simon Hüsgen
    Er habe in den zurückliegenden 20 Jahren gelernt, dass es keinen guten Zeitpunkt für einen Rückzug gebe, so Biden. Deswegen sei man noch immer in Afghanistan. "Wir waren uns der Risiken bewusst", so Biden. Aber er habe den Amerikanern versprochen, ehrlich zu sein. Die Wahrheit sei: "Das hat sich schneller entwickelt als erwartet." Die politische Führung Afghanistans habe aufgegeben und das Land verlassen, das Militär sei zusammengebrochen, manchmal ohne zu versuchen zu kämpfen. Wenn überhaupt hätten die vergangenen Wochen gezeigt, dass die Entscheidung, sich jetzt zurückzuziehen, die richtige gewesen sei. "US-Truppen können und sollen nicht in einem Krieg kämpfen und sterben, den die afghanischen Truppen nicht bereit sind selbst zu kämpfen", so Biden.
  • 8/16/2021 8:24:51 PM   Simon Hüsgen

    Das erste Militärflugzeug der Bundeswehr für den Evakuierungseinsatz in Afghanistan ist nach stundenlanger Verzögerung unter schwierigen Bedingungen auf dem Flughafen Kabul gelandet. Die Maschine vom Typ A400M war zuvor fünf Stunden lang über dem Flughafen gekreist, der wegen chaotischer Zustände auf dem Rollfeld vorübergehend gesperrt war, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Militärkreisen erfuhr. Das Benzin hätte nicht mehr lange gereicht. Zuvor hatte bereits eine andere Transportmaschine der Bundeswehr den Anflug auf Kabul abbrechen und zum Nachtanken ins usbekische Taschkent fliegen müssen.

     

    Die beiden Flugzeuge sollen deutsche Staatsbürger und afghanische Ortskräfte, die früher für die Bundeswehr oder Bundesministerien gearbeitet haben oder noch arbeiten, zunächst nach Taschkent ausfliegen. Von dem dortigen Drehkreuz soll es dann mit einer Chartermaschine weiter nach Deutschland gehen. Die beiden Maschinen waren am Morgen vom niedersächsischen Wunstorf Richtung Kabul gestartet und in Baku in Aserbaidschan zwischengelandet.

  • 8/16/2021 8:30:02 PM   Simon Hüsgen
    Den Taliban drohte Biden für den Fall eines Angriffs auf US-Kräfte mit „einer raschen und starken“ militärischen Reaktion. Das gelte für jede Handlung der Taliban in Afghanistan, die das US-Personal oder deren Mission gefährden würde, sagte Biden am Montag im Weißen Haus.
  • 8/16/2021 9:40:32 PM   Simon Hüsgen

    Der Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul hat nach mehrstündiger Schließung wieder den Betrieb aufgenommen. Kurz darauf sei eine US-Maschine mit weiteren Soldaten zur Sicherung des Flughafens gelandet, sagte US-General Hank Taylor am Montag im Pentagon.

    Der Flugverkehr war zuvor vorübergehend ausgesetzt worden, weil nach dem Einmarsch der radikalislamischen Taliban in Kabul tausende Afghanen das Flugfeld gestürmt hatten, um aus dem Land zu fliehen. An dem Flughafen spielten sich dramatische Szenen ab, Menschen versuchten verzweifelt, an Bord von Maschinen zu gelangen. Videos zeigten, wie sich zahlreiche Afghanen an einen Transportflieger des US-Militärs klammerten. Medienberichten zufolge starben mehrere Menschen, als sie von dem Flugzeug überrollt wurden oder herunterfielen. US-Soldaten töteten außerdem zwei bewaffnete Männer in der Menge, die ihre Waffen „auf bedrohliche Weise geschwungen“ hatten, wie ein Pentagon-Vertreter erklärte.

  • 8/16/2021 9:43:22 PM   Simon Hüsgen

    Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat eine „schonungslose“ Aufarbeitung dazu angekündigt, warum die Lage in Afghanistan auch von der Bundesregierung falsch eingeschätzt wurde. Er sagte am Montagabend in den ARD-„Tagesthemen“: „Ich sage zu: Es wird alles aufgeklärt, wir müssen Konsequenzen ziehen.“ Die Bundesregierung habe – wie alle internationalen Institutionen und Dienste – eine „Fehlkalkulation“ gemacht.

    So müsse sich Deutschland bei solchen Einsätzen überlegen, was das Ziel sei. „Wie geht man geordnet hinein? Und wie geht man geordnet hinaus? Wie können wir Europäer selbst handlungsfähiger werden?“ Im Fall Afghanistan sei Deutschland fast ausschließlich von der Entscheidung der Amerikaner abhängig. „Das Bundestagsmandat für den Einsatz ging noch bis 2022. Aber nachdem die Amerikaner gesagt haben, sie ziehen sich zurück, ist Europa, ist die Bundeswehr nicht in der Lage, alleine in einem solchen Land zu bleiben“, erklärte Laschet.

    „Alles das wird zu analysieren sein, auch schonungslos, auch ohne Rücksicht auf Parteien“, sagte Laschet, der auch CDU-Bundeschef und nordrhein-westfälischer Ministerpräsident ist. „Nur im Moment steht wirklich dieser Rettungseinsatz im Mittelpunkt, und darauf sollten wir uns konzentrieren“, sagte er mit Blick auf den laufenden Einsatz, um deutsche Bundesbürger und afghanische Ortskräfte aus Afghanistan zu holen. „Ob Wahlkampf ist oder nicht: Das ist jetzt einer der gefährlichsten Einsätze der Bundeswehr, ein robustes Mandat.“

  • 8/16/2021 10:19:43 PM   Simon Hüsgen
    Nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in Afghanistan hat die Bundeswehr eine erste Gruppe von Menschen aus der Hauptstadt Kabul in Sicherheit gebracht. In der Nacht zum Dienstag startete ein A400M-Transportflugzeug in Richtung Taschkent in Usbekistan, wie das Bundesverteidigungsministerium auf Twitter mitteilte. Wie viele Menschen an Bord waren, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Nach Bild-Informationen kamen nur sieben Personen mit.
    Bundeswehr-Soldaten blieben vor Ort in Kabul, um weitere Evakuierungsflüge vorzubereiten.
     
    Wegen der chaotischen Lage auf dem Flughafen Kabul hatte sich die Evakuierungsmission der deutschen Luftwaffe zuvor stundenlang verzögert. Der A400M kreiste nach Angaben des Einsatzführungskommandos in Potsdam lange über Kabul, weil er zunächst vergeblich auf eine Landegenehmigung wartete. Das Flugzeug musste dann noch zum Tanken in ein Nachbarland fliegen.
     
    Bis Montagnachmittag hatten sich vier Luftwaffen-Maschinen auf den Weg nach Kabul gemacht. Die Luftwaffe will eine Luftbrücke zwischen Kabul und Taschkent einrichten. Deutsche Staatsbürger und afghanische Ortskräfte sollen zunächst in die Hauptstadt Usbekistans ausgeflogen und dann mit Charterflugzeugen nach Deutschland gebracht werden.
  • 8/16/2021 11:48:06 PM   Klaus Bardenhagen

    Ein Flugzeug der US-Luftwaffe hat einem Medienbericht zufolge mit einem einzigen Flug rund 640 afghanische Zivilisten in Sicherheit gebracht. Die Internetseite „Defense One“ veröffentlichte am Montag ein Foto des vollgepackten Innenraums der Transportmaschine vom Typ C-17, in dem die Afghanen auf dem Boden sitzen - der vor lauter Menschen nicht mehr zu sehen ist.


    „Defense One“ berichtete, panische Afghanen hätten sich in Kabul über die halboffene Rampe ins Flugzeug gezogen. Die Besatzung habe sich entschieden zu fliegen, statt die Menschen wieder von Bord zu zwingen. Aus Sicherheitskreisen habe es geheißen, nach der Landung in Katar seien 640 Zivilisten aus der Maschine ausgestiegen. Nach Angaben des Herstellers Boeing ist die riesige Frachtmaschine eigentlich für bis zu 134 Passagiere ausgelegt.

    Das US-Verteidigungsministerium bestätigte den Bericht zunächst nicht. In Kabul war es am Montag zu Chaos am Flughafen gekommen. Afghanen, die vor den Taliban fliehen wollten, rannten auf das Flugfeld, um in Sicherheit gebracht zu werden. Der Flugverkehr musste zeitweise eingestellt werden.

  • 8/17/2021 2:37:21 AM   Klaus Bardenhagen

    Der Vorsitzende des Geheimdienst-Kontrollgremiums des Bundestags, Roderich Kiesewetter (CDU), hat nach der Fehleinschätzung der Lage in Afghanistan Konsequenzen gefordert. „Wir müssen Lehren aus den Erfahrungen in Afghanistan für die Organisation der Dienste ziehen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Man muss sich fragen, ob es weiter richtig ist, zwischen Inlands- und Auslandsnachrichtendiensten zu trennen.“ Zudem forderte er einen Bundessicherheitsrat, der wissenschaftsbasiert Trendanalysen oder Szenarien erarbeite, Einsätze bewerte und Entscheidungen vorbereite.
     
    Der CDU-Militärexperte Patrick Sensburg sprach von einer „generellen Fehleinschätzung der Lage über Jahre“ – und da würde er alle Geheimdienste einbeziehen. „Sie haben die Stärkeverhältnisse im klassischen militärischen Denken aufgezeigt, alle Daten und Fakten waren richtig, aber die Analyse hat nicht gepasst.“
     
    Die Taliban hatten in den vergangenen Wochen nach dem Abzug der ausländischen Truppen in rasantem Tempo praktisch alle Provinzhauptstädte in Afghanistan und schließlich die Hauptstadt Kabul eingenommen – oft kampflos. Der blitzartige Vormarsch hatte viele Experten und auch die US-Regierung und die Bundesregierung überrascht.


  • 8/17/2021 4:47:16 AM   Martin Franke
    Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan haben US-Außenminister Antony Blinken und sein chinesischer Kollege Wang Yi über die Lage gesprochen. Nach Angaben des Außenministeriums in Peking kritisierte Wang Yi in dem Telefonat am Montagabend das Vorgehen der USA und den „überhasteten“ Rückzug der US-Streitkräfte, der negative Folgen habe. Auch zeige Afghanistan, dass es schwierig sei, ein ausländisches Modell in einem Land mit anderer Geschichte und Kultur anzuwenden. „Probleme mit Gewalt und militärischen Mitteln zu lösen, führt nur zu neuen Problemen“, wurde Wang Yi auch zitiert.
      
    China sei bereit, einen Dialog mit den USA zu führen, um einen reibungslosen Übergang in Afghanistan zu fördern und einen neuen Bürgerkrieg und eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Das Land dürfe kein Zufluchtsort und Nährboden für Terrorismus werden. Es müsse ermutigt werden, ein „offenes und inklusives politisches System“ aufzubauen, das zu seinen nationalen Bedingungen passe. Als ständige Mitglieder im UN-Sicherheitsrat und wichtige Akteure im internationalen System müssten die USA und China kooperieren.
       
    Schon Ende Juli hatte Wang Yi in China eine Delegation um den Taliban-Mitbegründer Mullah Abdul Ghani Baradar empfangen, um persönlich Kontakt aufzunehmen. Peking ist besorgt über Instabilität in seinem Nachbarland. Es befürchtet das Einsickern von Terroristen, die für eine Unabhängigkeit der muslimisch besiedelten Region Xinjiang in Nordwestchina kämpfen könnten. Eine Außenamtssprecherin sagte am Vortag zur Machtübernahme der Taliban: „Wir respektieren den Willen und die Entscheidung des afghanischen Volkes.“
  • 8/17/2021 4:56:02 AM   Martin Franke
    In Afghanistan haben rund 18,4 Millionen Menschen nicht genügend zu essen. In dem Land leben schätzungsweise 38 Millionen Menschen. Schon jetzt seien die Hilfsprogramme unterfinanziert, sagte Welthungerhilfe-Generalsekretär Mathias Mogge am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Dringend notwendig ist, dass die Unterstützung für die Bevölkerung auch angesichts der Machtübernahme der Taliban nicht nachlässt“, mahnte Mogge.
     
    Das Hilfswerk habe die Absicht, trotz der aktuell schwierigen Situation weiter in Afghanistan zu arbeiten, betonte Mogge. „Es wird nicht die gleiche Art von Hilfe sein, insbesondere was die Unterstützung von Frauen angeht, aber wir hoffen trotzdem, das viele Leid, dass es in dem Land gibt, lindern zu können.“
     
    Afghanische Binnenflüchtlinge nahe Kabul (Foto: dpa)
     
    Afghanistan hat nicht nur mit der aktuellen politischen Krise zu kämpfen, sondern leidet zusätzlich am Coronavirus und an einer Dürre. Die Welthungerhilfe ist seit 1992 in Afghanistan aktiv. Laut Mogge sind 180 afghanische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort tätig, dazu fünf internationale Helfer, von denen noch zwei im Land seien. Zwar gebe es unter manchen Hilfsorganisationen Bestrebungen, besonders gefährdete lokale Mitarbeiter in Sicherheit zu bringen. Zu bedenken sei aber auch, dass es Personal brauche, um künftig weiter der notleidenden Zivilbevölkerung zur Seite zu stehen. Von den Taliban aus Kabul aber auch aus den Provinzen gebe es nach seinem Kenntnisstand derzeit keine Signale, ausländische Nichtregierungsorganisationen des Landes zu verweisen, fügte Mogge hinzu.
  • 8/17/2021 5:27:01 AM   Martin Franke
    Ein Flugzeug der Bundeswehr warte derzeit auf die Freigabe der Amerikaner, um nach Kabul fliegen zu können, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer soeben in der ARD. Sie hoffe, dass in den kommenden Tagen eine Luftbrücke aufgebaut werden könne. Die Lage am Flughafen Kabul sei aber weiterhin sehr unübersichtlich.
  • 8/17/2021 5:34:01 AM   Martin Franke
    Bilanz des Chaos‘ am Montag in Kabul: Sieben Personen starben, die von Flugzeugen überrollt wurden oder sich an die Maschinen gehängt hatten und nach dem Start aus der Höhe zu Boden stürzten.
  • 8/17/2021 5:41:51 AM   Anna-Lena Ripperger
    Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP haben die Taliban eine Generalamnestie für alle afghanischen Regierungsmitarbeiter verkündet. Die Islamisten forderten die Beamten demnach am Dienstag in einer Erklärung dazu auf, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. „Sie sollten mit vollem Vertrauen in Ihren Alltag zurückkehren“, zitiert die Nachrichtenagentur aus der Erklärung.

  • 8/17/2021 5:43:44 AM   Martin Franke
    Der frühere amerikanische Präsident George W. Bush hat sich zu Wort gemeldet: „Die Afghanen, die jetzt das größte Risiko tragen, sind dieselben, die in der vordersten Reihe des Fortschritts ihrer Nation waren“, schrieb Bush in einer Mitteilung. Die US-Regierung habe das Recht, bürokratische Verfahren abzukürzen und den Menschen in dieser Lage zu helfen. Die Amerikaner hätten laut Bush die Verantwortung und Ressourcen, eine Ausreise zu sichern. Unter Bush begann die Ära Amerikas in Afghanistan, kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001.
    George W. Bush 2008 in Kabul (Foto: dpa)

  • 8/17/2021 6:01:36 AM   Anna-Lena Ripperger
    Wie die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) berichtet, hält sich ein Teil der Taliban-Führung, darunter auch Amir Khan Muttaqi, derzeit in Kabul auf, um mit Vertretern der bisherigen Führung des Landes zu verhandeln. Unter seinen Gesprächspartnern sollen etwa der frühere afghanische Präsident Hamid Karzai sowie der Leiter des Hohen Rats für Nationale Versöhnung Abdullah Abdullah sein. Diese hatten sich bereits zuvor für Verhandlungen mit den Islamisten in Stellung gebracht. AP beruft sich auf Angaben eines mit den Gesprächen vertrauten Mitarbeiters.

  • 8/17/2021 6:09:19 AM   Anna-Lena Ripperger
     
    Der amerikanische Präsident Joe Biden musste sich zur jüngsten Entwicklung in Afghanistan erklären. Zerknirscht gab er sich dabei nicht, berichtet unser Korrespondent Majid Sattar aus Washington:
  • 8/17/2021 6:20:49 AM   Martin Franke
    Der Chef der afghanischen Zentralbank flieht aus Kabul. „Es hätte nicht so enden müssen. Ich bin empört über das Fehlen jeglicher Planung seitens der afghanischen Führung“, twitterte Ajmal Ahmady. Durch den Vormarsch der Taliban war der afghanische Devisenmarkt zuletzt in Turbulenzen geraten, vor allem, nachdem die Zentralbank am Freitag erklärte, sie werde keine weiteren Dollar mehr erhalten.
  • 8/17/2021 6:42:29 AM   Martin Franke
    Nach der faktischen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat Hamburg angeboten, Menschen aus dem Land aufzunehmen. „Die Entwicklung in #Afghanistan ist dramatisch“, schrieb Hamburgs Erster Bürgermeister Perter Tschentscher (SPD) am späten Montagabend auf Twitter. Hamburg habe angeboten, „unmittelbar & unbürokratisch 200 Gerettete aufzunehmen“. Innensenator Andy Grote (SPD) sagte dem NDR, man sei in konkreten Gesprächen mit dem Bund und wolle in Hamburg Erstaufnahmekapazitäten zur Verfügung zu stellen.
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