Krieg in der Ukraine

Krieg in der Ukraine

  • 2/26/2022 12:26:48 PM   Lorenz Hemicker
    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat die Ausgangssperre in der ukrainischen Hauptstadt angesichts der andauernden russischen Angriffe verschärft: Wer sich zwischen 17.00 und 08.00 Uhr auf der Straße aufhalte, werde als "Feind" betrachtet, erklärte Klitschko am Samstag im Messengerdienst Telegram. Bisher hatte die kriegsbedingte Ausgangssperre in der ukrainischen Hauptstadt von 22.00 bis 07.00 Uhr gegolten. "Alle Zivilisten, die sich während der Ausgangssperre auf den Straßen aufhalten, werden als Mitglieder von Sabotage- oder Aufklärungstruppen des Feindes betrachtet", betonte Klitschko. 
  • 2/26/2022 12:27:45 PM   Lorenz Hemicker
    Noch am Mittwoch war Olga Kirichenko in Kiew im Fitnessstudio. Am Donnerstag floh sie vor den russischen Bomben, die Sporttasche noch im Kofferraum. Sie und Anastasia Pampucha sind wie Tausende andere nun in Polen angekommen. Zwei Protokolle von der Flucht aus der Ukraine.
  • 2/26/2022 12:33:05 PM   Lorenz Hemicker
    Die ukrainische Seite zeigt immer wieder Aufnahmen von jungen Männern, bei denen es sich um gefangengenommene russische Soldaten handeln soll. 
  • 2/26/2022 12:57:51 PM   Lorenz Hemicker
    Der ukrainische Energiekonzern Naftogaz hat den Betrieb in einer Ölraffinerie in der Region Charkiw eingestellt und die Anlage evakuiert. Das Staatsunternehmen begründet den Schritt mit der Gefahr, die von Gefechten für die Raffinerie Schebelinski ausgehe. In der Region Charkiw wird besonders heftig gekämpft. Der Betrieb von unterirdischen Gasspeichern laufe normal, so Naftogaz.
  • 2/26/2022 1:00:49 PM   Lorenz Hemicker
    In offenbarer Folge der westlichen Sanktionen gegen Banken haben Menschen in Moskau und anderen russischen Städten über erste Probleme beim Abheben von Bargeld geklagt. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur., Ein Mann habe erzählt, dass er am Samstag erst nach längerem Suchen in der Moskauer Innenstadt einen Sberbank-Automaten habe finden können, der 7500 Rubel (rund 80 Euro) auswarf. Ein Automat der Rosbank im Luxus-Kaufhaus „Gum“, wo sonst auch Dollar und Euro gezogen werden können, gab keine Fremdwährungen mehr aus, so der 41-Jährige. 
    Auch andere Moskauer berichteten von solchen Problemen. Ein Mann aus der Ostsee-Metropole St. Petersburg schickte ein Foto von einem Automaten der Raiffeisen Bank, auf dessen Bildschirm stand: „Der Bankautomat ist vorübergehend abgestellt.“ Ein anderer Automat habe die gewünschte Summe von 50 000 Rubel (530 Euro) nicht ausgegeben - und stattdessen die Empfehlung angezeigt, es mit dem Abheben mehrerer kleinerer Summen noch einmal zu versuchen.
    Am Freitag hatten mehrere große russische Banken - darunter auch die Sberbank und die VTB Bank - den Russen in einer gemeinsamen Mitteilung versichert, dass es nicht zu Problemen beim Abheben von Bargeld kommen werde.
  • 2/26/2022 1:13:04 PM   Lorenz Hemicker
    Auch Russland beschränkt nun seinen Luftraum für drei EU-Länder. Flugzeuge aus Bulgarien, Polen und Tschechien bräuchten eine Sondergenehmigung, wenn sie über russisches Gebiet fliegen möchten, teilte die Luftfahrtbehörde am Samstag in Moskau mit. Dies sei eine Reaktion auf "unfreundliche Entscheidungen dieser Länder". 
  • 2/26/2022 1:14:39 PM   Lorenz Hemicker
    Die Ukraine hat nach Kremlangaben Friedensverhandlungen mit Russland abgelehnt. „Da sich die ukrainische Seite grundsätzlich weigerte zu verhandeln, wurde der Vormarsch der wichtigsten russischen Streitkräfte heute Nachmittag gemäß dem Operationsplan wieder aufgenommen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der Agentur Interfax zufolge. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gab es zunächst nicht. Bereits zuvor hatte der Kreml behauptet, die ukrainische Regierung wolle nicht verhandeln. Aus Kiew hieß es, das sei falsch. 
  • 2/26/2022 1:20:24 PM   Philipp Johannßen

  • 2/26/2022 1:21:26 PM   Lorenz Hemicker
    Mehrere deutsche Tageszeitungen haben Cyberangriffe auf ihre Webseiten und Auftritte in den sozialen Medien gemeldet und vermuten eine „pro-russische Desinformationskampagne“. Die Internetseiten und Social-Media-Accounts der Zeitungen und Magazine der Funke Mediengruppe seien am Freitag in mehreren Wellen von sogenannten Bots angegriffen worden, teilte der Essener Medienkonzern mit. Inzwischen sei wieder alles ruhig, „die Portale laufen reibungslos“, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Samstagmittag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die ergriffenen Abwehrmaßnahmen der IT seien offenbar erfolgreich gewesen.
    Auch die „Frankfurter Rundschau“ berichtete über offenbar automatisierte massenhafte Kommentare zu ihrer Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt. In den Beiträgen auf der Webseite und den sozialen Medien zeige sich stets das gleiche Muster, schrieb Chefredakteur Thomas Kaspar in der Samstagsausgabe der Zeitung. In den Kommentaren heiße es, dass die Ukraine „eigenes Territorium“ Russlands sei, die NATO bei der Osterweiterung „gelogen“ habe und es zu „Folterungen“ und „Menschenrechtsverletzungen“ in der Ostukraine komme.
    Das Community-Team, das die digitalen Angebote der Ippen-Gruppe betreue, zu der auch die „Frankfurter Rundschau“ gehört, habe festgestellt, dass diese Kommentare zumeist von neu registrierten Accounts verfasst würden, die pro Tag 50 bis 100 Beiträge veröffentlichten, hieß es weiter. Diese Kampagnen-Konten würden schnellstmöglich gesperrt und die Postings gelöscht.
    Trotz dieser „pro-russischen Desinformationskampagne“ werde die „Frankfurter Rundschau“ die Kommentarfunktion in ihren Internetauftritten nicht einstellen, so der Chefredakteur. „Im Gegenteil: Wir sind davon überzeugt, dass es umso wichtiger ist, journalistische Aufklärung zu betreiben und offen zu diskutieren, je stärker dies unterdrückt werden soll. Wir halten die Meinungsfreiheit für einen fundamentalen Wert der Demokratie und verteidigen das Recht, diese Meinung auch im digitalen Raum zu sagen.“
  • 2/26/2022 1:23:22 PM   Lorenz Hemicker
    Der Kreml teilt mit, Präsident Wladimir Putin habe am Freitag eine Unterbrechung des Truppenvormarschs in der Ukraine angeordnet. Hintergrund sei die Erwartung gewesen, dass es zu Verhandlungen mit der Regierung in Kiew komme, sagt ein Präsidialamtssprecher. Dies sei aber nicht geschehen, deshalb würden die Truppen am Samstag wieder vorrücken. Entgegen der Aussage des Kremls war es im gesamten Land auch am Freitag zu Kämpfen und Versuchen der russischen Seite gekommen, Geländegewinne zu erzielen.
  • 2/26/2022 1:23:48 PM   Lorenz Hemicker
    Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu hat in einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow ein Ende der russischen Angriffe in der Ukraine gefordert. In einer Erklärung des türkischen Außenministeriums hieß es weiter, Cavusoglu habe bei dem Telefonat bekräftigt, dass die Regierung in Ankara bereit sei, die russische und ukrainische Führung zu Friedensgesprächen zu empfangen.
  • 2/26/2022 1:24:45 PM   Lorenz Hemicker
    Ungarn wird Ministerpräsident Viktor Orban zufolge alle Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland mittragen. Was die EU vereinbaren könne, das akzeptiere und unterstütze Ungarn, sagt er bei einem Besuch an der ukrainisch-ungarischen Grenze. "Dies ist die Zeit, um vereint zu sein, es ist ein Krieg", sagt Orban. Friedensbemühungen seien das Wichtigste.
  • 2/26/2022 1:30:17 PM   Lorenz Hemicker

    Der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche nennt den Ukrainekrieg nicht Krieg, der Soldatenberuf ist für ihn tätige Nächstenliebe. Sein Metropolit von Kiew hingegen ruft dazu auf, den „Bruderkrieg“ zu beenden, schreibt Kerstin Holm.

     
  • 2/26/2022 1:36:59 PM   Lorenz Hemicker
    Menschen mit einem ukrainischen Pass dürfen in Polen nun die 2. Klasse der staatlichen Züge (PKP) umsonst nutzen.
  • 2/26/2022 1:43:55 PM   Lorenz Hemicker
    Der britische Prinz William (39) und seine Frau, Herzogin Kate (40), haben ihre Solidarität mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und der ukrainischen Bevölkerung zum Ausdruck gebracht. „Im Oktober 2020 hatten wir das Privileg, Präsident Selenskyj und die First Lady kennenzulernen und von deren Hoffnung und Optimismus für die Zukunft der Ukraine zu erfahren“, schrieben die beiden auf Twitter und fügten hinzu: „Wir stehen heute an der Seite des Präsidenten und des gesamten ukrainischen Volkes, die tapfer für diese Zukunft kämpfen.“
    Unterzeichnet war der Tweet mit den Initialen des Paares „W & C“ - das gilt als Zeichen, dass sie die Nachricht persönlich verfasst haben. Die deutliche Positionierung des Zweiten in der britischen Thronfolge und seiner Frau zu einem militärischen Konflikt im Ausland dürfte als höchst ungewöhnlich gelten. Normalerweise halten sich die britischen Royals in politischen Fragen meist sehr zurück.
  • 2/26/2022 1:47:08 PM   Lorenz Hemicker
    Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki fordert vor einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz härtere Maßnahmen gegen Russland. Morawiecki nennt einen Ausschluss Russlands aus dem Zahlungssystem Swift und ein Aus für beide Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2.
    "Ich bin nach Berlin gekommen, um an das Gewissen Deutschlands zu appellieren, damit es endlich wirklich harte Sanktionen beschließt, die die Entscheidungen des Kreml beeinflussen", sagt Morawiecki. Sämtliche Sanktionsmöglichkeiten sollten auf dem Tisch liegen. "Wir müssen Nord Stream 1 und 2 stilllegen, wir müssen die Abhängigkeit von Rohstoffen verringern, russische Finanzinstitutionen von den Kapitalmärkten ausschließen, Vermögen von Oligarchen beschlagnahmen, Russlands Zugang zu Swift kappen." Nord Stream 1 ist seit rund einem Jahrzehnt ein wichtiger Strang für die Gasversorgung Deutschlands. Eine Inbetriebnahme von Nord Stream 2 hat Deutschland auf Eis gelegt.
  • 2/26/2022 1:52:43 PM   Lorenz Hemicker
    Belgien will die Ukraine angesichts des russischen Angriffs mit Waffen und Heizöl unterstützen. „Die Ukraine hat Belgien um große Mengen an Treibstoff gebeten, um ihre Truppen zu versorgen“, schrieb Belgiens Premierminister Alexander de Croo am Samstag auf Twitter. Man werde 3800 Tonnen Heizöl liefern. „Belgien wird außerdem 2000 Maschinengewehre an die ukrainische Armee liefern“, schrieb er weiter. Darüber hinaus werde Belgien 300 Soldaten nach Rumänien entsenden.
  • 2/26/2022 1:53:36 PM   Lorenz Hemicker
    Italien schickt vier weitere Kampfflugzeuge zur Stärkung der NATO-Südostflanke nach Rumänien. Das kündigte Verteidigungsminister Lorenzo Guerini in Rom an. Bislang hatten die Italiener auf dem Militärflughafen Mihail Kogalniceanu bei Constanta bereits vier Eurofighter stationiert, von Sonntag an kommen vier weitere dazu. Seit Dezember ist innerhalb der Nato die italienische Luftwaffe für die Luftraumüberwachung in der Region verantwortlich („Southern Air Policing“).
  • 2/26/2022 1:55:19 PM   Tobias Rabe

    Polen in WM-Play-offs: Lewandowski-Team verweigert Spiel gegen Russland

    Der Angriff auf die Ukraine hat Folgen für den Sport. Polen will in den Play-offs zur Fußball-WM nicht gegen Russland spielen. Eine Tennisspielerin beschreibt Details zur Flucht aus ihrer Heimat.
  • 2/26/2022 2:03:38 PM   Lorenz Hemicker
    Die Russen sollen nichts erfahren vom Angriff auf Kiew. Stattdessen wird die Einnahme von Pawlowsk und Puschtschewik im Donbass vermeldet. Viel spricht dafür, dass Russland die Ukraine abermals unterschätzt.
  • 2/26/2022 2:04:40 PM   Lorenz Hemicker
    Durch den Krieg in der Ukraine fordern Menschen aus Politik und Wirtschaft eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke. Deutsche Energiekonzerne erteilen dem eine klare Absage.
  • 2/26/2022 2:06:34 PM   Lorenz Hemicker
    Das ukrainische Verteidigungsministerium fordert die Menschen im Land dazu auf, Verkehrs-, Orts- und Straßenschilder zu demontieren, um den Gegner zu verwirren.
  • 2/26/2022 2:09:22 PM   Lorenz Hemicker
    Inzwischen hat auch Litauen angekündigt, seinen Luftraum für russische Flugzeuge zu sperren. Damit können russische Flugzeuge nicht mehr von Osten her in die Exklave Kaliningrad gelangen. 
  • 2/26/2022 2:52:51 PM   Sebastian Reuter
    Zur Abwehr des erwarteten großen russischen Angriffs auf die ukrainische Hauptstadt Kiew haben die Behörden nach eigenen Angaben zahlreiche Waffen an die Einwohner verteilt. Insgesamt seien 25.000 automatische Waffen sowie 10 Millionen Patronen ausgegeben worden, sagte Innenminister Denys Monastyrskyj in einem am Samstag veröffentlichten Video.

    Auch Panzerabwehrwaffen seien ausgehändigt worden. „Kiew wird sich selbst verteidigen“, sagte Monastyrskyj. Er sagte, er sei stolz, wenn er sehe, wie die Menschen ihre Städte, Dörfer, Straßen und Häuser verteidigten. „Sie organisieren sich selbst, es gibt keine Plünderungen oder Raubüberfälle.“

  • 2/26/2022 2:53:57 PM   Sebastian Reuter

    Krieg in der Ukraine: Unser aller Hölle

    Russland hat sich selbst zur Zielscheibe gemacht. Wird es noch die Kraft haben für eine neue Runde Perestroika oder wird es zugrunde gehen? Ein Gastbeitrag.
  • 2/26/2022 2:57:28 PM   Thomas Jansen
    Die Internetseite des russischen Präsidialamts ist nicht mehr erreichbar. Bei einem Aufruf der Kreml-Adresse kremlin.ru erscheint eine Fehlermeldung. Zuvor hatten Medien über Cyberattacken auf verschiedene Internetauftritte von Regierung und Staatsmedien berichtet.
  • 2/26/2022 3:03:45 PM   Sebastian Reuter
    Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat den früheren Kanzler Gerhard Schröder dazu aufgerufen, seine geschäftlichen Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin zu beenden. Er erwarte in diesen Tagen auch ein klares Verhalten von Schröder, schrieb Klingbeil am Samstag bei Facebook. „Zu recht hat er den völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine verurteilt. Aber: Dieser Krieg geht einzig und allein von Putin aus.“ Und deshalb könne es nur eine logische Schlussfolgerung geben: „Mit einem Aggressor, mit einem Kriegstreiber wie Putin macht man keine Geschäfte. Als Bundeskanzler a.D. handelt man nie komplett privat. Schon gar nicht in einer Situation wie der jetzigen. Es ist deswegen überfällig, die geschäftlichen Beziehungen zu Putin zu beenden. Das erwarte ich unmissverständlich.“

    Mehrere Sozialdemokraten hatten zuvor die Haltung der SPD-Spitze zu Schröder kritisiert. Der frühere Bundeskanzler gilt als langjähriger Freund Putins. Er ist zudem Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft und hat Führungspositionen bei den Pipeline-Projekten Nord Stream und Nord Stream 2. Die Erdgasleitungen durch die Ostsee verbinden Russland und Deutschland, die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 wurde nach dem russischen Angriff auf die Ukraine von der Bundesregierung auf Eis gelegt.

    Zuletzt war Schröder aufgefallen, weil er vor dem Angriff Russlands ukrainische Forderungen nach Waffenlieferungen als „Säbelrasseln“ kritisierte. Klingbeil betonte danach mehrfach, Schröder vertrete damit nicht die Meinung der SPD.

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    Lars Klingbeil (Quelle: dpa)


     
  • 2/26/2022 3:09:26 PM   Thomas Jansen
    Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den östlichen EU-Nachbarn Moldau und Georgien im Falle eines russischen Angriffs seine Unterstützung bekräftigt. Man stehe entschlossen an ihrer Seite, um ihre Souveränität und Sicherheit zu verteidigen, sagte Macron nach Angaben des Élysée-Palasts in einem Gespräch am Samstag mit der moldauischen Präsidentin Maia Sandu und der georgischen Amtskollegin Salome Surabischwili. Man werde sie gegen jeden Versuch von Spannungen und Destabilisierung verteidigen.
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    An der Seite von Moldau und Georgien: Emmanuel Macron am Samstag (Bild: AFP)
  • 2/26/2022 3:24:46 PM   Sebastian Reuter
    Russland hat die Suspendierung aus dem Europarat als „politisierte Entscheidung“ kritisiert. Das sei ein weiterer Beweis dafür, „dass der Europarat seine Unabhängigkeit verloren hat, zu einem gehorsamen Instrument des Westblocks und seiner Satelliten geworden ist“, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Samstag in Moskau. Das Gremium habe sich in eine „Doppelmoral verstrickt“. Ohne Russland verliere der Europarat seine Daseinsberechtigung.

    Der Europarat hatte am Freitag mit diesem historischen Schritt auf den russischen Angriff auf die Ukraine reagiert. Russland bleibt aber trotz Suspendierung formell Mitglied. Sacharowa drohte: „Wir werden in naher Zukunft unsere nächsten Schritte festlegen.“
  • 2/26/2022 3:36:20 PM   Sebastian Reuter
    Die ukrainische Führung hat Vorwürfe aus Moskau zurückgewiesen, sie habe Friedensverhandlungen mit Russland abgesagt. Präsidentenberater Mychajlo Podolak warf der russischen Regierung Lügen vor. „Ihre Kommentare, dass wir Verhandlungen abgesagt hätten, sind lediglich Teil ihrer Taktik“, sagte Podolak einer Mitteilung vom Samstag zufolge. „Sie scheinen die Verhandlungen in eine Sackgasse lenken zu wollen, bevor sie überhaupt begonnen haben.“

    Podolak forderte, Gespräche müssten eine „ehrliche Lösung“ im Interesse der Ukrainer und der ukrainischen Staatlichkeit ergeben. Podolak kritisierte auch Kreml-Angaben, denen zufolge Russland seine Offensive am Freitagabend angesichts erwarteter Verhandlungen ausgesetzt habe. Die Realität habe gezeigt, dass dies eine Lüge sei. „Die Kämpfe waren brutal, mit maximaler Intensität. Gerade weil Präsident (Wolodymyr) Selenskyj kategorisch inakzeptable Bedingungen und Ultimaten für die Ukraine ablehnt. Nur vollwertige Verhandlungen.“
  • 2/26/2022 3:40:19 PM   Nicolas Kurzawa
    Russland hat am Samstag eine Ausweitung seiner Militäroffensive in der Ukraine angekündigt. Den Streitkräften sei befohlen worden, nunmehr „die Offensive in alle Richtungen zu erweitern“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Begründet wurde der Befehl damit, dass die Ukraine Verhandlungen mit Russland abgelehnt habe.
  • 2/26/2022 3:42:44 PM   Nicolas Kurzawa
    Deutschland bereitet die Genehmigung einer Lieferung von 400 Panzerfäusten durch einen Drittstaat an die Ukraine vor, wie ein EU-Diplomat der Nachrichtenagentur Reuters sagt. Deutschland habe die Panzerfäuste in der Vergangenheit an diesen Drittstaat geliefert. In solchen Fällen benötigt der betreffende Staat bei einer Weitergabe der Waffen grünes Licht aus Deutschland. Kanzler Olaf Scholz hat bisher eine Lieferung tödlicher Waffen an die Ukraine ausgeschlossen.
  • 2/26/2022 3:45:39 PM   Nicolas Kurzawa

    In Kiew haben die Behörden eine vollständige Ausgangssperre bis zum kommenden Montag verhängt. Die Ausgangssperre gelte zwischen Samstag um 17.00 Uhr (Ortszeit; 16.00 Uhr MEZ) und 08.00 Uhr am Montag, erklärte die ukrainische Hauptstadtverwaltung im Messengerdienst Telegram. „Alle Zivilisten, die während der Ausgangssperre auf den Straßen sind, werden als Mitglieder von Sabotagegruppen des Feindes betrachtet.“

    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatte zuvor eine Verschärfung der seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am Donnerstag geltenden nächtlichen Ausgangssperre angekündigt. Bislang durften die Bürger der ukrainischen Hauptstadt ihre Wohnungen zwischen 22.00 und 07.00 Uhr nicht verlassen.

    Klitschko erklärte am Samstag, russische Sabotagetrupps seien in Kiew eingedrungen. Reguläre russische Soldaten befänden sich hingegen nicht in der Hauptstadt.

  • 2/26/2022 3:53:25 PM   Nicolas Kurzawa

    Nach einem Tweet des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat die Türkei dementiert, Bosporus und Dardanellen geschlossen zu haben. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan habe Selenskyj nicht gesagt, dass die Türkei die Meerengen zum Schwarzen Meer für russische Kriegsschiffe geschlossen habe oder schließen werde, sagte ein türkischer Beamter mit direkter Kenntnis der Angelegenheit der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Die Türkei bewerte das Thema noch, die Äußerungen Selenskyjs „spiegeln nur seine Erwartungen wider“.

    Selenskyj schrieb nach einem Gespräch mit Erdogan am Samstag auf Twitter, er danke ihm für die Unterstützung und fügte hinzu: „Das Verbot der Durchfahrt von russischen Kriegsschiffen ins Schwarze Meer und die erhebliche militärische und humanitäre Unterstützung für die Ukraine sind heute von größter Bedeutung. Das werden die Ukrainer nie vergessen!“

  • 2/26/2022 4:04:21 PM   Nicolas Kurzawa

    Als Reaktion auf den russischen Ausschluss vom Eurovision Song Contest (ESC) 2022 verlassen mehrere russische Sender den Veranstalter European Broadcasting Union (EBU). Der Erste Kanal, die staatliche Medienholding WGTRK und das Radiozentrum Ostankino protestierten damit gegen den Schritt. Es handle sich um ein unangemessenes politisches Opfer eines Musikforums, das immer seinen unpolitischen Status betont habe, teilten die Sender am Samstag der Agentur Tass zufolge mit.

    Die Entscheidung sei zudem mitnichten das erste Mal, dass die EBU sich politisch beim ESC einmische. Die Sender nannten das Lied „1944“, mit dem die ukrainische Sängerin Jamala 2016 den Wettbewerb gewonnen hatte – „ein offenes politisches Manifest“ – sowie den Ausschluss von Belarus 2021. „Dies sind nur zwei Beispiele in einer langen Reihe, als die Organisatoren den Begriff „Politik“ voreingenommen und wählerisch genutzt haben“, hieß es. Die EBU setze damit den Wunsch der EU um, obwohl die meisten Mitglieder der Rundfunkunion gar keine EU-Mitglieder seien.

    Die EBU hatte ihre Entscheidung am Freitag damit begründet, dass eine russische Teilnahme den Wettbewerb „in Misskredit bringen könnte“

  • 2/26/2022 4:10:57 PM   Nicolas Kurzawa

    Krieg gegen die Ukraine: Russlands Cyberwaffen

    Moskau hat nicht nur die Ukraine im Fadenkreuz. Es sorgt mit seinem digitalen Waffenarsenal seit eineinhalb Jahrzehnten für heftige Konflikte – und zielt damit auf die ganze Welt.
  • 2/26/2022 4:21:34 PM   Nicolas Kurzawa
    Im Krieg Russlands gegen die Ukraine droht eine Ausweitung der Kampfhandlungen vor allem in Kiew. Der Kreml behauptete, die Ukraine habe am Samstag Friedensverhandlungen mit Russland abgelehnt. Daher werde der „Vormarsch der wichtigsten russischen Streitkräfte“ wieder aufgenommen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Die ukrainische Führung dementierte. „Ihre Kommentare, dass wir Verhandlungen abgesagt hätten, sind lediglich Teil ihrer Taktik“, sagte Präsidentenberater Mychajlo Podolak einer Mitteilung zufolge.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief seine Landsleute in Videobotschaften am Samstag zur Abwehr russischer Angriffe auf. Nach Angaben des Innenministers wurden 25.000 automatische Waffen sowie 10 Millionen Patronen an Einwohner Kiews ausgegeben. 
  • 2/26/2022 4:35:04 PM   Nicolas Kurzawa

    Die russische Militäroffensive in der Ukraine macht nach Angaben eines ranghohen Vertreters des US-Verteidigungsministeriums langsamer Fortschritte als von Moskau erwartet. „Sie treffen auf mehr Widerstand, als sie erwartet haben“, sagte der Vertreter des Pentagons in einem Briefing für Journalisten. Die Truppen seien nicht „so weit oder so schnell vorgedrungen wie wir angenommen hatten“. „Unserer Einschätzungen zufolge leisten die Ukrainer mehr Widerstand als die Russen erwartet hatten“, sagte der Vertreter am Freitag einer vom Pentagon veröffentlichten Mitschrift zufolge.

    Er schränkte jedoch ein, Russland halte bislang noch einen großen Teil seiner in der Nähe der Ukraine stationierten Soldaten zurück. Die US-Regierung geht davon aus, dass Russland mehr als 150.000 Soldaten rund um die Ukraine zusammengezogen hat. Bislang „ist es unsere Einschätzung, dass alles langsamer geht, als die Russen angenommen hatten“, sagte er. Ein guter Indikator dafür sei, dass die russischen Streitkräfte bislang noch keine größeren Städte eingenommen hätten.

  • 2/26/2022 4:37:07 PM   Nicolas Kurzawa
    In der EU sind die Diskussionen über einen Ausschluss Russlands aus dem Swift-Zahlungsverkehr laut französischen Regierungskreisen weit fortgeschritten. Kein EU-Mitgliedsstaat blockiere einen solchen Schritt, sagt ein Vertreter des Pariser Präsidialamts, der namentlich nicht genannt werden will. Die Gespräche dauerten aber noch an. Die Bundesregierung hatte sich zuletzt noch zurückhaltend zu einem russischen Swift-Ausschluss geäußert.
  • 2/26/2022 4:40:11 PM   Nicolas Kurzawa
    Menschen in vielen Ländern der Welt gehen gegen den Krieg in der Ukraine auf die Straße. In einem Meer von blau-gelben Flaggen in den Landesfarben der Ukraine fordern sie ihre Regierungen auf, mehr zur Unterstützung des Landes zu tun. In Tokio rufen die Demonstranten zum Ausschluss Russlands aus dem UN-Sicherheitsrat auf. Tausende – darunter viele Ukrainer, die im Ausland leben – gehen auch in London, Athen, Helsinki, Madrid, Mailand, Bern, Berlin und München auf die Straße. In Genf ziehen die Demonstranten vor den Sitz der Vereinten Nationen und fordern die sofortige Aufnahme der Ukraine in die Nato.
  • 2/26/2022 4:47:30 PM   Nicolas Kurzawa
    Bei russischen Bombenangriffen nahe Mariupol sind nach Angaben der Athener Regierung zwei griechische Staatsbürger getötet und sechs weitere verletzt worden. Wie das Außenministerium mitteilt, ist der russische Botschafter für Montag einbestellt worden. Kürzlich hatte der griechische Außenminister Nikos Dendias noch gegenüber seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow betont, dass die in der Ukraine lebenden Griechen geschützt werden müssten.
  • 2/26/2022 4:56:40 PM   Nicolas Kurzawa

    Russland hat nach eigenen Angaben die Wasserversorgung der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim nach acht Jahren wieder sichergestellt. Russische Truppen sprengten einen von der Ukraine errichteten Damm, der seit 2014 den wichtigen Nord-Krim-Kanal vom Fluss Dnipro abgeschnitten hatte, wie der Armee-Fernsehsender Swesda am Samstag berichtete. Fallschirmjäger hatten den Kanal nach dem Angriff auf die Ukraine erobert.

    Über das Bauwerk bezog die Krim bis zur Annexion durch Russland bis zu 90 Prozent ihrer Wasserversorgung. Wegen der Blockade hatte der Chef der Krim-Republik, Sergej Aksjonow, einen sparsamen Umgang mit Wasser angeordnet. Der Grundwasserspiegel auf der Halbinsel sank deutlich, weite Flächen trockneten auch wegen fehlender Niederschläge aus.

  • 2/26/2022 5:01:25 PM   Nicolas Kurzawa
  • 2/26/2022 5:06:18 PM   Nicolas Kurzawa
    Die Bundesregierung hat sich wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine für eine „gezielte und funktionale“ Einschränkung des internationalen Zahlungssystems Swift ausgesprochen. Es werde „mit Hochdruck“ daran gearbeitet, wie eine Abkopplung Russlands von Swift so eingegrenzt werden könne, „dass sie die Richtigen trifft“, erklärten Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Samstag. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor an die EU appelliert, zusätzlich zu den bereits beschlossenen Sanktionen Russland vom Swift-System auszuschließen.
  • 2/26/2022 5:19:20 PM   Nicolas Kurzawa

    Bundeskanzler Olaf Scholz befürwortet weitere Sanktionen gegen Russland nach der Invasion in die Ukraine. Nach einem Gespräch mit Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und Litauens Präsident Gitanas Nauseda teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Samstag mit: „Sie waren sich einig, dass weitere zielgerichtete und wirksame Maßnahmen vereinbart werden sollten.“

    Scholz hatte beide am Samstagmittag zu einem Gespräch im Kanzleramt empfangen. Man habe gemeinsam die schnelle und entschlossene Reaktion der Europäischen Union und das gestern verabschiedete Sanktionspaket (gewürdigt), welches in Umfang und Tiefe eine neue Qualität darstelle, hieß es weiter. Die drei Staats- und Regierungschefs seien sich einig gewesen, dass der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine durch nichts zu rechtfertigen sei. Sie forderten Russland auf, alle militärischen Handlungen unverzüglich einzustellen, die Streitkräfte und Militärausrüstung „bedingungslos“ aus dem gesamten Hoheitsgebiet der Ukraine abzuziehen und die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen uneingeschränkt zu achten.
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    Olaf Scholz begrüßt den litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda. (Bild: EPA)

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