Das war deutlich. Und es bedeutet wohl, Großbritannien wird im kommenden Monat nicht mehr zur Europäischen Union gehören. Regierungschef Boris Johnson, der seit Anfang September keine Mehrheit mehr im Unterhaus hatte, hat nun freie Bahn für seinen Brexit-Deal zum 31. Januar 2020. Immer mit dem Zusatz: Bestätigen sich die Prognosen. Dem Austrittsabkommen zufolge soll das Land bis Ende 2020 in einer Übergangsphase bleiben. Bis dahin will Johnson einen Vertrag über die künftigen Beziehungen mit der Staatengemeinschaft aushandeln. Die Zeit dafür gilt jedoch als denkbar knapp. Eine Verlängerungsoption um bis zu zwei Jahre, die noch bis Juli 2020 möglich ist, hat der Premier ausgeschlossen. Sollte kein Anschlussabkommen zustande kommen, droht Ende kommenden Jahres wieder ein No-Deal-Szenario. Die Briten hatten 2016 in einem Referendum mit knapper Mehrheit für den EU-Austritt gestimmt.
Bei der BBC ist deswegen von einem „dramatischen Erfolg“ für die Tories die Rede. Und tatsächlich, mit einem solchen Ergebnis haben wohl die Wenigsten gerechnet. In den vergangenen Tagen hieß es sogar, es werde sehr knapp – und auch über den Tag verteilt war man von einem Kopf-an-Kopf-Rennen ausgegangen.